Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Chronische Schmerzen: Schneller Zugang zu Wissen und neuen Therapien
Studienambulanz für Klinische Schmerzforschung am Universitätsklinikum Heidelberg eröffnet / Unter dem Motto „Forschen für und mit Patienten“ werden Betroffene zukünftig stärker an klinischer Schmerzforschung beteiligt / Eine Anlaufstelle für verschiedene nicht-medikamentöse Schmerzstudien / Anbindung an Sonderforschungsbereich /
Für neue Studie „PerPAIN“ zu personalisierter Schmerztherapie werden noch Teilnehmer gesucht
Wo sitzt der Schmerz? In der Studienambulanz für Klinische
Schmerzforschung des Universitätsklinikums Heidelberg werden auf den
Patienten zugeschnittene Behandlungskonzepte entwickelt und erprobt. Universitätsklinikum Heidelberg
Patienten mit chronischen Muskel- und Gelenkschmerzen sollen sich zukünftig stärker an der klinischen Schmerzforschung beteiligen können und einen einfacheren Zugang zu Therapiestudien erhalten.
Das ist das Ziel der nun eröffneten „Studienambulanz für Klinische Schmerzforschung“ der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am Universitätsklinikum Heidelberg.
- In der Studienambulanz wird – nach einem telefonischen Vorgespräch – bei einem Termin vor Ort von Studienärzten geprüft, ob der Interessent oder die Interessentin für die Teilnahme an einer von aktuell vier laufenden Studien der Klinik in Frage kommt und aufgenommen werden kann.
Ein zusätzliches Angebot der Studienambulanz ist ein gemeinsames gruppentherapeutisches Coaching für alle Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen den Schmerz“ helfen Ärzte und Psychologen den Betroffenen dabei, selbst Experten für ihren Schmerz zu werden.
„Schmerzpatienten ist nicht dadurch geholfen, ihnen zu sagen, was sie richtig oder falsch machen.
Viel wichtiger ist es, ihnen Wissen und Techniken zu vermitteln, besser
mit ihren individuellen Schmerzen umgehen und selbst entscheiden zu
können, was gut für sie ist“, erläutert Prof. Dr. Jonas Tesarz, Leiter
der Studienambulanz. Wichtige Impulse sollen dazu auch die neuen
Erkenntnisse aus den Studien liefern, über die bei diesen Gelegenheiten
informiert wird. Sämtliche Angebote sind für die Teilnehmenden
kostenlos.
Neu angelaufen ist an der Heidelberger Studienambulanz eine Studie des
nationalen Forschungsverbunds „PerPAIN“ zur personalisierten
Schmerztherapie.
- Es werden noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit chronischen muskuloskelettalen Schmerzerkrankungen wie unspezifischen Rückenschmerzen, Arthritis oder Fibromyalgie gesucht.
- Bei vielen Patienten liegen dem chronischen Schmerz unabhängig von der Grunderkrankung körperliche, seelische und soziale Wechselwirkungen zugrunde.
„Diesem Zusammenspiel wollen wir mit individuell zugeschnittenen Therapiekonzepten begegnen.
Im Rahmen der Studie sollen
daher personalisierte Therapieansätze entwickelt und geprüft werden“, so
Tesarz. Neben Schmerzpatienten werden auch gesunde Probanden gesucht,
die als Vergleichsgruppe herangezogen werden.
Alle aktuell laufenden Studien finden Sie unter diesem Link:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-innere-medizin-medizin-klini...
Brückenschlag zwischen Grundlagenwissenschaften und Patientenversorgung
Die Heidelberger Studienambulanz für Klinische Schmerzforschung (HeiSiS)
gehört zur Sektion für Integrierte Psychosomatik unter Leitung von
Prof. Dr. Wolfgang Eich an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und
Psychosomatik am Universitätsklinikum Heidelberg.
Unter ihrem Dach werden im Rahmen verschiedener Studien innovative Ansätze zur nicht-invasiven und nicht-medikamentösen Diagnostik und Therapie sogenannter muskuloskelettaler Schmerzen, z.B. unspezifischer Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Fibromyalgie, psychisch bedingter Schmerzstörungen oder chronischer Schmerzen bei Leistungssportlern, erforscht und bewertet.
Dabei kommen neben bildgebenden Verfahren (MRT),
genetischen Analysen, Fragebögen und neurophysiologischen Tests vor
allem auch innovative Technologien wie App-basierte Interventions- und
Virtual-Reality-Tools, oder das sogenannte
Eye-Movement-Desensitization-Reprocessing zum Einsatz.
Eine Besonderheit der Studienambulanz ist die enge Verzahnung von
Grundlagenwissenschaft und Patientenversorgung: Es besteht eine
Anbindung an den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
geförderten und von Heidelberg aus koordinierten Sonderforschungsbereich
„Von der Nozizeption zum chronischen Schmerz“, an das Zentrum für
innovative Psychiatrie- und Psychotherapieforschung (ZIPP) am
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim sowie dem vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten
Forschungskonsortium PerPAIN. Ziel von PerPAIN ist es, mithilfe
personalisierter Therapien die Behandlung chronisch muskuloskelettaler
Schmerzerkrankungen zu verbessern.
Neben der Stärkung der klinischen Forschung sollen zukünftig auch die
Interessen der Patienten mehr in den Vordergrund rücken. Daher stehen
die Mitarbeiter der Studienambulanz im engen Austausch mit
Patientenvertretern sowie der „Unabhängigen Vereinigung aktiver
Schmerzpatienten in Deutschland (UVSD) SchmerzLOS e.V.“.
Die Zusammenarbeit soll sicherstellen, dass Patienten mehr Nutzen von ihrer Teilnahme an Studien haben und zukünftig besser in den Erkenntnisgewinn aus Studien miteinbezogen werden, beispielsweise in Form eines Coachings wie an der Heidelberger Klinik. „Am Ende soll eine Win-Win-Situation mit Erkenntnisgewinn auf beiden Seiten entstehen“, so Tesarz.
Kontakt zur Studienambulanz
E-Mail: Schmerzforschung.MED2@med.uni-heidelberg.de (Bitte immer mit Namen und Telefonnummer)
Tel.: 06221 56-38 898 (Anrufbeantworter)
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Deutschland
Baden-Württemberg
Doris Rübsam-Brodkorb
Telefon: 06221565052
Fax: 06221564544
E-Mail-Adresse: doris.ruebsam-brodkorb@med.uni-heidelberg.de
Telefon: 06221 564537
Fax: 06221 564544
E-Mail-Adresse: julia.bird@med.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://Heidelberger Studienambulanz für Klinische Schmerzforschung:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-innere-medizin-medizin-klini...
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen