Medizinam Abend Berlin - MaAB-Fazit: MData Science-Professur für Alexander Meyer
PD Dr. med. Alexander Meyer, Informatiker und in Ausbildung zum
Facharzt für Herzchirurgie am Deutschen Herzzentrum Berlin, wurde zum
W2-Professor an der Charité – Universitätsmedizin Berlin berufen.
Schwerpunkt der Professur ist die Anwendung von Künstlicher Intelligenz
(KI) und Data Science in der kardiovaskulären Medizin.
Alexander Meyer hat unter anderem ein System zur Vorhersage von
Komplikationen nach einer Herzoperation entwickelt. Es ermöglicht
Ärztinnen und Ärzten eine frühzeitige Reaktion, noch bevor erste
Symptome auftreten.
PD Dr. med. Alexander Meyer Philipp Külker / DHZB DHZB
PD Dr. med. Alexander Meyer, in Ausbildung zum Facharzt für
Herzchirurgie und Chief Medical Information Officer (CMIO) am Deutschen
Herzzentrum Berlin (DHZB), wurde zum W2-Professor für „Clinical
Applications of AI and Data Science“ an der Charité –
Universitätsmedizin Berlin berufen.
Wissenschaftlicher Schwerpunkt der Professur ist die Anwendung von
Künstlicher Intelligenz (KI) und Data Science in der klinischen
kardiovaskulären Medizin. Sie wird vom DHZB finanziert und vom Berlin
Institute for the Foundations of Learning and Data an der TU Berlin
(BIFOLD) ausgestattet, für das Alexander Meyer seit 2018 als Principal
Investigator tätig ist.
Alexander Meyer absolvierte eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker
und war zwei Jahre als Software-Entwickler tätig, bevor er ein
Medizinstudium an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main aufnahm.
Nach seiner Approbation im Jahr 2012 begann er seine Facharztausbildung
an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. 2015 wechselte er an die Klinik
für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am DHZB unter Leitung von Prof.
Dr. med. Volkmar Falk.
Zeitgleich mit seiner medizinischen Karriere startete Alexander Meyer
auch seine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit im Bereich der
medizinischen Digitalisierung. Wesentlicher Schwerpunkt dabei ist die
Extraktion relevanter klinischer Informationen aus der Menge erhobener
Routinedaten.
Im Januar 2017 wurde Alexander Meyer in das dreijährige Clinician
Scientist Programm des Berlin Institute of Health (BIH) aufgenommen. Es
ermöglicht Ärztinnen und Ärzten, während ihrer Facharztausbildung 50
Prozent der Arbeitszeit für klinische und grundlagenorientierte
Forschung zu verwenden. Seit Oktober 2017 wurde Alexander Meyer
zusätzlich über das „Digital Health Accelerator“-Programm des BIH
gefördert.
Alexander Meyer entwickelte unter anderem ein auf Big Data beruhendes
System zur Echtzeit-Qualitätskontrolle chirurgischer Eingriffe.
Er baute außerdem ein KI-System auf, das postoperative Komplikationen
auf kardiochirurgischen Intensivstationen noch vor dem Auftreten erster
Symptome frühzeitig vorhersagen kann. Dieses Forschungsprojekt wird
derzeit – wiederum mit Unterstützung des BIH – in eine Firma zur
Vermarktung eines entsprechenden Medizinprodukts überführt.
Alexander Meyer hat am DHZB die „AG Medical Data Science“ aufgebaut und
ist seit Mitte 2020 als Chief Medical Information Officer in leitender
Funktion für die Digitalisierung in der Medizin verantwortlich.
Er hat rund 3,5 Millionen Euro Drittmittel eingeworben und bereits in
mehreren hochrangigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie „The
Lancet Respiratory Medicine“ oder „NPJ Digital Medicine“ als Erst- bzw.
Letztautor publiziert. Meyer habilitierte sich im Frühjahr 2020.
Im Rahmen seiner Professur will der Mediziner seine interdisziplinäre
und institutionsübergreifende Forschungstätigkeit weiter ausbauen.
Schwerpunkte sind dabei Systeme zur Unterstützung der ärztlichen
Entscheidungsfindung sowie datenbasierte Patientenmodelle. Ziel ist ein
individueller „digitaler Zwilling“ jeder Patientin und jedes Patienten,
um die bestmögliche Therapie zu planen und zu simulieren.
Das Lehrkonzept Alexander Meyers umfasst unter anderem neue
Lehrveranstaltungen wie „Digitale Daten in der Medizin“ oder
„Maschinelles Lernen und Big Data in der Medizin“.
„Datengestützte Medizin wird auf Prävention, Diagnose, Überwachung und
Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen tiefgreifende Auswirkungen
haben“, sagt Alexander Meyer. „Ich freue mich, im Rahmen meiner
Professur dieses noch relativ junge Feld der Medizin weiter zum Nutzen
der Patientinnen und Patienten ausbauen zu können. Ich möchte bei dieser
Gelegenheit allen sehr herzlich danken, die mich unterstützt und
gefördert haben.“
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Berlin
Christian Maier
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