Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Magersucht kann in den Genen liegen
Anorexia nervosa, besser bekannt als Magersucht, ist nach Angaben des National Center of Excellence for Eating Disorders, USA, die psychiatrische Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeitsrate.
Im Rahmen einer internationalen Studie unter Beteiligung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnte jetzt aufgezeigt werden, dass die Erkrankung auch genetische Ursachen haben kann.
Hierüber berichtet jetzt das renommierte Wissenschaftsmagazin Nature Genetics.
Betroffene, die an Anorexia nervosa erkranken, führen ihrem Körper dauerhaft zu wenig Nahrung zu.
- Manche verweigern Nahrungsaufnahme fast vollständig.
- In der Folge entsteht zum Teil gravierendes Untergewicht, das bis zum Tod führen kann.
Lange Zeit vermutete man die Ursachen der Magersucht ausschließlich in der Psyche der Erkrankten.
Im Rahmen der gerade publizierten internationalen Studie ist es den beteiligten Wissenschaftlern nun erstmals gelungen, insgesamt acht genetische Varianten zu identifizieren, die eindeutig mit Anorexia nervosa assoziiert sind.
- „Die identifizierten genetischen Faktoren beeinflussen auch den Bildungserfolg, den Stoffwechsel und die körperliche Aktivität.
- Bislang ist die Erfolgsbilanz der Behandlung von Magersucht vergleichsweise schlecht und auch nach einer erfolgreichen Therapie verlieren Betroffene nicht selten erneut gefährlich stark an Gewicht.
„Die nun gewonnenen Erkenntnisse können zu neuen Therapien führen, die nicht nur an der Psyche, sondern auch am Stoffwechsel der Patienten ansetzen.
Basis der vom King's College London aus geleiteten internationalen Studie bildete die Untersuchung der Daten von knapp 17.000 Patienten an rund 100 Einrichtungen in 17 Ländern.
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Originalpublikation:
* Genome-wide association study identifies eight risk loci and implicates metabo-psychiatric origins for anorexia nervosa, Nature Genetics, 2019; doi: 10.1038/s41588-019-0439-2https://www.nature.com/articles/s41588-019-0439-2
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