Medizin am Abend Berlin Fazit: Herzschutz durch Vitamin E
Ernährungswissenschaftlerin der Universität Jena erhält den „GVF Vitamin Preis“ der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung
Dr. Maria Wallert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) wird heute (31. Oktober) in Baden-Baden mit dem „GVF Vitamin Preis“ der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung ausgezeichnet. Die 33-jährige Ernährungswissenschaftlerin erhält den mit 1.000 Euro dotierten Preis für ihre Studie „α-Tocopherol preserves myocardial function by amelioration of oxidative pathways in ischemia/reperfusion injury“.
Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine
Dr. Maria Wallert wird am 31. Oktober 2018 mit dem "GVF-Vitamin-Preis" der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung ausgezeichnet. Anne Günther/FSU
- Maria Wallert hat am Tiermodell untersucht, welche Auswirkung die Gabe von Vitamin E (α-Tocopherol) bei einem akuten Herzinfarkt hat.
Als Modellorganismus dienten Mäuse, bei denen ein Herzinfarkt induziert wurde.
„Es ist bekannt, dass die Konzentration von α-Tocopherol im Plasma von Infarktpatienten dramatisch abnimmt“, sagt Maria Wallert.
Ein Zusammenhang mit der antioxidativen Wirkung von α-Tocopherol sei wahrscheinlich, so die Wissenschaftlerin von der Universität Jena.
Das α-Tocopherol werde wohl benötigt, um die körpereigenen Abwehrkräfte gegen oxidativen Stress und Entzündungsprozesse zu stärken.
Im Versuch habe sich gezeigt, dass es zu etwa 30 Prozent weniger geschädigtem Gewebe als Folge des Herzinfarktes kam, als bei den Tieren der Vergleichsgruppe.
Entsprechend besser sei die Herzfunktion der mit α-Tocopherol behandelten Mäuse gewesen.
Noch sei es zu früh, die Versuchsergebnisse auf die Humanmedizin zu übertragen, sagt Maria Wallert.
„Perspektivisch könnte es jedoch ein Therapieansatz sein, α-Tocopherol, also Vitamin E, zu verabreichen, bevor Stents gesetzt werden.“
Geforscht hat Dr. Wallert in ihrer Postdoc-Zeit am Baker Heart and Diabetes Institute in Melbourne (Australien) gemeinsam mit Melanie Ziegler. Der Forschungsaufenthalt in Australien wurde durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht.
Die Anregung für ihre jetzt preisgekrönte Forschungsarbeit bekam Maria Wallert von ihrem Chef Prof. Dr. Karlheinz Peter, einem Kardiologen, der in Melbourne arbeitet.
Die Auszeichnung der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung habe sie überrascht, zumal die Arbeit noch gar nicht veröffentlicht wurde, sagt Dr. Wallert.
Der „GVF Vitamin Preis“ wird alternierend zum „GVF Forschungspreis“ alle zwei Jahre von der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung mit Sitz in Fulda vergeben.
Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Als preiswürdig erachtet werden thematischer Bezug, Originalität der Themenstellung und die wissenschaftliche Qualität des Beitrages. Kriterien, die Dr. Maria Wallert offensichtlich erfüllt hat.
Herzschutz durch Vitamin E
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