Medizin am Abend Berlin Fazit: Mit Silvester kommen die Ohrgeräusche
Silvesterknaller dürfen seit 2010 die doppelte Menge an Sprengstoff enthalten wie zuvor – das Pfeifen im Ohr ist vorprogrammiert.
Jedes Jahr zu Silvester werden traditionell Raketen und Böller gezündet, oft in nächster Nähe zum Körper.
Dies kann nicht nur zu Verletzungen an Händen und Gesicht, sondern auch zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Hörvermögens führen.
- Ein einzelner, impulsartiger Knall kann eine Lautstärke von mehr als 150 Dezibel erreichen – ähnlich wie ein in 30 m Entfernung startender Düsenjet.
Betroffene bemerken Symptome wie Klingeln, Piepsen, dumpfes Gefühl im Ohr oder es plagt ein anderer störender Dauerton, ein sogenannter Tinnitus.
Gerade bei neu aufgetretenen Ohrgeräuschen sollte rasch eine Therapie erfolgen, denn die Wahrscheinlichkeit für eine Chronifizierung der Ohrgeräusche steigt mit jedem Tag ohne Behandlung.
Leider ist die medizinische Standardtherapie oft nicht ausreichend.
Hier kann die am Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung entwickelte und wissenschaftlich überprüfte Neuro-Musiktherapie nach dem Heidelberger Modell helfen.
In einer fünftägigen Kompakttherapiewoche werden die Bahnen im Gehirn, die den Tinnitus produzieren, beeinflusst bevor sie sich festfahren - und damit verringert sich nachhaltig die Tinnitusbelastung.
Entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie ist allerdings, dass die herkömmlichen schulmedizinischen Verfahren zur Akutbehandlung bereits ausgeschöpft sind und die Ursache für den Tinnitus tatsächlich im Gehirn liegt, und nicht beispielsweise auf Niveau des Ohres oder des Hörnervs.
Bei rund 80% der bisher behandelten Patienten konnte nach der Therapie eine deutliche Symptomreduktion bis hin zum Verschwinden der Ohrgeräusche erzielt werden.
Die Tinnitusambulanz des Deutschen Zentrums für Musiktherapieforschung bietet laufend Kompakttherapien für Patienten mit akutem und chronischem Tinnitus an.
Weitere nformationen für Patienten sind telefonisch erhältlich unter 06221 – 79 63 101 oder per E-Mail unter
tinnitusambulanz@dzm-heidelberg.de.
Das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e. V. wurde 1995 in Heidelberg gegründet.
Heute ist das DZM das größte musiktherapeutische Forschungsinstitut in Europa und vereint Forschung und Praxis unter einem Dach.
Das DZM ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich zum überwiegenden Teil aus Spenden und Forschungsdrittmittel.
Am DZM entwickeln und erforschen Musiktherapeuten, Mediziner, Musikwissenschaftler und Psychologen in interdisziplinären Projekten musiktherapeutische und musikmedizinische Konzepte zur Verbesserung der Lebenssituation erkrankter Menschen.
Außer dem Forschungsinstitut gehört eine Tinnitusambulanz zum DZM.
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Ansprechpartner: Natascha Schettler-Brox
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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.dzm-heidelberg.deHandchirurgen fordern besondere Umsicht beim Silvesterfeuerwerk
Gemeinsame Mitteilung von Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V. (DGH)
Jedes Jahr an Silvester kommt es zu zahlreichen Unfällen mit Feuerwerkskörpern, nicht zuletzt durch selbst hergestellte oder manipulierte Böller. Bei Verletzungen sind meist die Hände betroffen, oftmals schwer. Deshalb rufen die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V. (DGH) und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) zum verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerkskörpern auf. So lassen sich Unfallfolgen vermeiden, unter denen Betroffene oft langfristig leiden.
Circa 50 bis 60 schwere Handverletzungen werden in einer Silvesternacht in einem großstädtischen Krankenhaus behandelt. Betroffen sind zumeist junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren, eine weitere Risikogruppe sind 50- bis 60-jährige Männer. Zu den häufigsten Verletzungen zählen dabei tiefe Verbrennungen, abgetrennte Finger oder Fingerglieder. Die schwersten Folgen, wie eine zerstörte Hand, verursachen selbst „gebastelte“ oder außerhalb des Fachhandels erworbene Böller. Diese sind besonders gefährlich, da sie zu früh oder viel stärker explodieren können als erwartet.
Langzeitfolgen trotz erfolgreicher rekonstruktiver Maßnahmen
Durch wiederherstellende Operationen können Handchirurgen heute viel erreichen. Knochen, Sehnen, Nerven und Gefäße werden dabei so rekonstruiert, dass die Handfunktion zumindest teilweise erhalten werden kann. Dennoch bleiben fast immer Beeinträchtigungen zurück. „Handverletzungen durch Böller sind oft so schwer, dass sie die Lebensqualität des Patienten langfristig einschränken können“, sagt Dr. Walter Schäfer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Oberberg und Präsident der DGH. „Meist bleiben Einschränkungen zurück, die sowohl Funktionen wie Halten oder Greifen betreffen als auch den Tastsinn der Hand.“
Unfälle mit Feuerwerkskörpern vermeiden
Daher rufen Handchirurgen, Orthopäden und Unfallchirurgen dazu auf, umsichtig und verantwortungsvoll mit Feuerwerkskörpern umzugehen. „Die wichtigste Regel lautet, Feuerwerkskörper ausschließlich im Fachhandel zu kaufen und keine Produkte aus unsicheren Quellen zu nutzen“, warnt Prof. Dr. Joachim Windolf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf und Vizepräsident der DGOU. „Am besten sollten nur Feuerwerkskörper verwendet werden, die gar nicht in der Hand gezündet werden. Dies gilt besonders, als bei den meisten Unfällen Alkohol im Spiel ist.“
Die Fachgesellschaften geben außerdem folgende Hinweise:
- Die Gebrauchsanweisung von Feuerwerkskörpern sorgfältig lesen! Außerdem auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung) achten.
- Feuerwerkskörper keinesfalls am Körper tragen! Am besten verschlossen und in sicherem Abstand lagern.
- Knaller und Böller sollten für Kinder und Jugendliche tabu sein! Jugendliche sind besonders oft von schweren Verletzungen durch Feuerwerkskörper betroffen.
- Nicht explodierte Böller nicht noch einmal zünden! Am besten sofort entsorgen – dies schützt auch Kinder und Jugendliche, die Blindgänger sammeln und nachzünden.
Weitere Informationen zum Thema Handverletzungen finden Interessierte auch auf der Website www.handexperten.com, welche die DGH im Rahmen der Kampagne „Deine Hand verdient Experten“ anbietet. „Unser Ziel ist es, Patienten für die Erkrankungen und Verletzungen der Hand zu sensibilisieren“, erläutert Prof. Jörg van Schoonhoven, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie an der Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt und Generalsekretär der DGH. „Die Website informiert Patienten über Handverletzungen und unterstützt sie bei der Suche nach einem geeigneten Experten.“
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V., Geschäftsstelle
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Tel. 030 / 340 6036 66, sekretariat@dg-h.de
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
Susanne Herda/Swetlana Meier
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Tel. 030 / 340 60 36 06, presse@dgou.de
we care communications GmbH, Dana Kapsalis
Schauenburgerstraße 35, 20095 Hamburg
Tel. 040 / 756639-0, kapsalis@wecare-communciations.com
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