Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Universitätsmedizin Greiswald

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Hepatitis C- und HIV-Prophylaxe: Mikrowelle für Filter und Besteck

Medizin am Abend Berlin Fazit: Hepatitis C- und HIV-Prophylaxe: Mikrowelle schützt vor Virusübertragung im Drogenmilieu

 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachInfo: Spritzenautomaten  

Die Übertragung von Hepatits C- und HI-Viren zwischen Drogenabhängigen, die sich Heroin injizieren, ist ein globales Gesundheitsproblem. 

  • Beispielsweise infizieren sich inzwischen über 80 Prozent der neuen Hepatitis C-Patienten durch den Austausch kontaminierter Drogenbestecke untereinander. 

Wissenschaftler des TWINCORE haben eine einfach anzuwendende, zuverlässige Methode entwickelt, mit der sie das Risiko der Virusübertragung durch Drogenbestecke minimieren können: 

Mikrowellenbestrahlung. Die Methode wurde kürzlich in Scientific Reports veröffentlicht. 
 PD Dr. Eike Steinmann und Anindya Siddharta
PD Dr. Eike Steinmann und Anindya Siddharta TWINCORE/Romy Weller
 
„Auslöser für das Projekt war ein Anruf von Pedro Mateu-Gelabert, einem Streetworker in New York, mit dem wir schon länger zusammen arbeiten“, erinnert sich Eike Steinmann, Leiter der Arbeitsgruppe Virustransmission am Institut für Experimentelle Virologie.

„Er fragte, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, die Drogenbestecke in der Mikrowelle zu behandeln und damit HCV und HIV abzutöten. Eine Mikrowelle hätte doch jeder in den USA..

.“ Die Projektidee war geboren, die Mikrowelle schnell im Elektronikfachmarkt gekauft und ins Labor gebracht.

Denn eine einfache und zuverlässige Methode zur Abtötung dieser Viren ist aus zwei Gründen besonders wichtig: 

  • Zum einen ist das Ansteckungsrisiko mit Viren die von Blut zu Blut übertragen werden im Drogenmilieu durch das Verleihen von Spritzbestecken besonders hoch. Zum anderen stehen für die Behandlung einer Hepatitis C-Virusinfektion zwar grundsätzlich potente Medikamente zur Verfügung, die sind jedoch sehr kostspielig und ein infizierter Drogenabhängiger hat kaum Zugang zu den Medikamenten. Zudem schützt die Behandlung auch nicht vor einer Neuinfektion.

Das Funktionsprinzip der Mikrowelle basiert auf der Anregung von Wasser in der Probe und damit letztlich auf Erwärmung. „Da wir aus früheren Untersuchungen wussten, dass zumindest das Hepatitis C-Virus temperaturempfindlich ist, war der Ansatz erfolgversprechend“, sagt Anindya Siddharta, Wissenschaftler der Arbeitsgruppe.

Und tatsächlich: Zwei Minuten bei 360 Watt reichen aus, um wässrige HCV-Lösungen zu inaktivieren. 

In Kooperation mit der Arbeitsgruppe Angeborene Immunität und Virale Evasion am TWINCORE, erweiterten sie die Versuche noch auf das HI-Virus, denn etwa ein Drittel der HIV Infizierten ist ebenfalls mit HCV infiziert – mit demselben Erfolg.

Mehr Watt und weniger Zeit hingegen führen nicht zur Inaktivierung der Viren. 

  • „Weniger als zwei Minuten reichen einfach nicht aus, um die Viruslösungen auf die nötige Temperatur zu bringen.“

Das Prinzip haben die TWINCORE-Wissenschaftler nicht nur mit sauberen Virenlösungen getestet, sondern auch mit virushaltigen, straßenüblichen Heroinzubereitungen, um beurteilen zu können, ob das Heroin eventuell Einfluss auf die Virenaktivität nimmt.

„Ein weiterer kritischer Punkt für die Alltagstauglichkeit der Mikrowellenbehandlung im Drogenmilieu ist die Behandlung der Spritzbestecke“, beton Eike Steinmann.

Dazu gehören neben Spritze und Löffel vor allem kleine Zigarettenfilter, durch die die Drogenabhängigen ihre Heroinzubereitung in die Spritze ziehen. 

Damit verhindern sie, dass die Nadel beim Spritzen durch Verunreinigungen verstopft.

Diese Filter werden – da sie immer noch Reste von Heroin enthalten – häufig wieder verwendet und auch verliehen. 

  • Damit bergen diese Filter das größte Ansteckungsrisiko, aber, „sowohl Filter als auch Spritzen, sind nach drei Minuten bei 360 Watt nicht mehr infektiös, selbst wenn sie 24 Stunden angetrocknet sind“, sagt Eike Steinmann. 
„Einzig kritisch ist dann noch die Metallnadel der Spritze, die darf natürlich nicht in die Mikrowelle und müsste anders behandelt werden.“ 

  • Die Behandlung des Filters dauert ein wenig länger, damit die Wärme auch wirklich den gesamten Filter durchdringt aber nach drei Minuten sind Filter und Spritzen frei von infektiösen Viren und die Gefahr sich mit Hepatitis C oder HIV anzustecken, ist zumindest auf diesem Wege gebannt.

Publikation:
Siddhartha et al., Inactivation of HCV and HIV by microwave: a novel approach for prevention of virus transmission among people who inject drugs (2016);6:36619.doi:10.1038/srep36619

Das TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, ist eine gemeinsame Einrichtung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com















Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Dr. Jo Schilling TWINCORE - Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung

Feodor-Lynen-Str. 7
30625 Hannover
Deutschland
Niedersachsen

Dr. Jo Schilling

Telefon: 0511 - 22 00 27 - 114
E-Mail-Adresse: jo.schilling@twincore.de 

 

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.twincore.de

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen