Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Ausgezeichnet: UMG-Kardiologen erhalten Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis 2021
Arbeitsgemeinschaft Leitende Kardiologische Krankenhausärzte (ALKK) zeichnet Prof. Dr. Andreas Schuster und Priv.-Doz. Dr. Sören Backhaus, beide Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG),für ihre Arbeit zur Echtzeit-MRT-Diagnostik bei diastolischer Herzinsuffizienz aus.
Der Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis ist mit 15.000 Euro dotiert.
v.l. Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis für Prof. Dr. Andreas Schuster und Priv.-Doz. Dr. Sören Backhaus, beide Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen. umg/hzg Logo Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen Grafik:umg/hzg
Prof. Dr. Andreas Schuster, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), und Priv.-Doz. Dr. Sören Backhaus, Assistenzarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG, sind von der Arbeitsgemeinschaft Leitende Kardiologische Krankenhausärzte (ALKK) mit dem Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis 2021 geehrt worden.
- Sie erhielten die Auszeichnung für ihre wissenschaftliche Arbeit und Publikation zur Echtzeit-MRT-Diagnostik bei diastolischer Herzschwäche.
Mit dem Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis zeichnet die ALKK
wissenschaftliche Arbeiten aus, die sich mit der klinischen Kardiologie
beschäftigen.
- Die Themenbereiche umfassen kardiale Bildgebung, strukturelle Herzerkrankungen, kardiologische Hämostaseologie, elektrophysiologische Innovationen und die Therapie der Herzinsuffizienz.
Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird von der
Firma Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG gefördert.
Originalpublikation:
Sören J. Backhaus, Torben Lange, Elisabeth F. George, Kristian
Hellenkamp, Roman J. Gertz, Marcus Billing, Rolf Wachter, Michael
Steinmetz, Shelby Kutty, Uwe Raaz, Joachim Lotz, Tim Friede, Martin
Uecker, Gerd Hasenfuß, Tim Seidler, Andreas Schuster: Exercise-Stress
Real-time Cardiac Magnetic Resonance Imaging for Non-Invasive
Characterisation of Heart Failure with Preserved Ejection Fraction: The
HFpEF Stress Trial. Published January 21st, 2021. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.120.051542
Mit nicht-invasiven Methoden, wie einer Ultraschalluntersuchung, ist die
diastolische Herzinsuffizienz oftmals nicht eindeutig zu
diagnostizieren. Bei den Betroffenen wird die Diagnose häufig erst sehr
spät gestellt.
Aufschluss über die Erkrankung gibt bislang nur die sogenannte Rechtsherzkatheteruntersuchung.
Sie dient der Messung der Hämodynamik, mit ihr lässt sich feststellen, wie gut oder schlecht das Herz das Blut weiterpumpt.
- Da viele Patient*innen mit diastolischer Herzschwäche erst unter körperlichen Belastung Symptome zeigen, muss auch die Katheteruntersuchung während einer körperlichen Belastungssituation erfolgen.
- Bei Betroffenen staut sich dabei das Blut in der Lunge zurück, sodass der Lungendruck messbar zunimmt.
Diese Herzkatheteruntersuchungen sind diagnostisch sehr präzise.
- Sie werden aber im Katheterlabor eher zurückhaltend eingesetzt, weil sie mit einem invasiven Eingriff verbunden und ihre Durchführung in Kombination mit einem Fahrrad-Ergometer (für die körperliche Belastung) eine besondere Herausforderung darstellt.
Oft kommen Herzkatheteruntersuchungen daher erst zum Einsatz, wenn das Herz bereits deutlich überlastet ist.
Hierdurch verzögert sich die Diagnosestellung und damit auch die
Therapieeinleitung, was wiederum zu einem verminderten Erfolg der
Behandlung führt.
- „Wir konnten erstmals zeigen, dass die diastolische Herzinsuffizienz auch mithilfe der neuen, nicht-invasiven Echtzeit-MRT-Technologie präzise festgestellt werden kann.
- Damit könnte zukünftig die Rechtsherzkatheteruntersuchung vermieden werden“, sagt Prof. Dr. Andreas Schuster.
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung von Herrn Prof. Dr. Schuster
und Herrn PD Dr. Backhaus mit dem Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis,
die mit ihren Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Arbeit geleistet
haben.
Die gewonnenen Ergebnisse könnten die Grundlage für eine
nicht-invasive Standard-Diagnostik bei diastolischer Herzinsuffizienz
werden", sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für
Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums Göttingen.
Hintergrundinformationen
Allein in Deutschland leiden zwischen zwei und drei Millionen Menschen
an einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), jährlich kommen rund 300.000
neue Krankheitsfälle dazu.
Fast die Hälfte dieser Patient*innen leiden an einer sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz.
- Bei dieser Form der Herzschwäche ist die Füllphase des Herzens durch Vorerkrankungen, wie Diabetes oder Bluthochdruck, gestört.
- Die linke Herzkammer versteift sich und verliert an Elastizität.
Sie muss daher mit einem höheren Widerstand gefüllt werden, ehe das Blut in den Körperkreislauf weitergepumpt werden kann.
- Ist die Funktion stark beeinträchtigt, kann sich das Blut bis in die Lungengefäße zurück stauen.
- Luftnot, Wassereinlagerungen und eine verringerte Leistungsfähigkeit sind die Folgen.
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Herzzentrum Göttingen
Prof. Dr. Andreas Schuster
Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Telefon 0551 / 39-66315
andreas.schuster@med.uni-goettingen.de
herzzentrum.umg.eu
Robert-Koch-Str. 42
37075 Göttingen
Postfach
37099 Göttingen
Deutschland
Niedersachsen
Stefan Weller
Telefon: 0551 / 39-9959
Fax: 0551 / 39-9957
Originalpublikation:
Originalpublikation:
Sören J. Backhaus, Torben Lange, Elisabeth F. George, Kristian
Hellenkamp, Roman J. Gertz, Marcus Billing, Rolf Wachter, Michael
Steinmetz, Shelby Kutty, Uwe Raaz, Joachim Lotz, Tim Friede, Martin
Uecker, Gerd Hasenfuß, Tim Seidler, Andreas Schuster: Exercise-Stress
Real-time Cardiac Magnetic Resonance Imaging for Non-Invasive
Characterisation of Heart Failure with Preserved Ejection Fraction: The
HFpEF Stress Trial. Published January 21st, 2021. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.120.051542
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