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LDL-Cholesterin - Hochrisikopatienten

Medizin am Abend Fazit: Cholesterin-Studie: 2,5 Millionen Hochrisiko-Patienten erreichen Zielwerte nicht

2,5 Millionen Menschen mit stark überhöhten Blutfett-Werten (Hypercholesterinämie) und einem sehr hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse erreichen in Deutschland die empfohlenen Zielwerte für LDL-Cholesterin nicht (maximal 70 mg/dl für Hochrisiko-patienten bzw. maximal 100 mg/dl für alle anderen Personen).

Viele der Hochrisikopatienten bekommen keine medikamentöse LDL-senkende Therapie, ihr relativer Anteil nimmt mit steigenden LDL-Werten sogar zu und beträgt im höchsten Bereich 36 Prozent.

Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 173.000 Hochrisikopatienten, die trotz einer maximalen lipidsenkenden Therapie einen LDL-Wert von 160 mg/dl oder mehr aufweisen.

Das sind die Ergebnisse der Auswertung einer repräsentativen Stichprobe von 64.053 anonymisierten Patientenprofilen aus 815 Allgemeinarztpraxen durch das Universitätsklinikum Ulm, das Unternehmen AMGEN und von IMS Health, die anschließend bezogen auf die deutsche Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurden. Die Studie wurde auf der 81. Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Kardiologie präsentiert, bei der vom 8. bis 11. April in Mannheim 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammentreffen.

Cholesterinsenker vom Typus der Statine gelten aufgrund der ausgeprägten Senkung des LDL sowie wegen der in zahlreichen großen klinischen Studien nachgewiesenen Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen als Goldstandard für die Behandlung von Patienten mit einer Hypercholesterinämie.

„Hochrisikopatienten mit deutlich erhöhten LDL-Cholesterinwerten benötigen neben Diät, Bewegung und Gewichtsreduktion nahezu immer noch eine zusätzliche, medikamentöse Therapie, um die angestrebten LDL-Zielwerte von maximal 70 mg/dl bzw. maximal 100 mg/dl zu erreichen“, sagt der Ulmer Kardiologe und Studien-Mitautor Prof. Dr. Wolfgang Koenig. „Bei Hochrisikopatienten mit sehr hohen LDL-Werten ist eine Therapie selbst mit hochpotenten Statinen häufig nicht ausreichend. Diese Patienten benötigen zu ihrer vorhandenen lipidsenkenden Therapie ergänzende wirksame Therapieoptionen, um das bestehende hohe Risiko für neue kardiovaskuläre Ereignisse zu reduzieren.“

Quelle: DGK Abstract P806. Therapie der Hypercholesterinämie bei Hochrisikopatienten in Deutschland: Leitlinien vs. Versorgungsrealität; G. Michailov, T. Schmid, W. Koenig, K. Kostev


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Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
Büro während des Kongresses: 0621 4106-5002; 0621 4106-5005

 Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nau-heim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.

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