Medizin am Abend Berlin Fazit: Medikamente: So viele wie nötig, so wenig wie möglich!
Ein Drittel aller Patienten in Hausarztpraxen leiden unter mehreren Erkrankungen.
Betroffene werden zumeist von unterschiedlichen Fachärzten behandelt, die ihre Verschreibungen oftmals untereinander nicht ausreichend abstimmen.
Der Tablettenmix kann nicht nur schwerwiegende Nebenwirkungen haben; er verunsichert und überfordert auch viele Patienten.
Das soll sich nun durch die Berufung von Prof. Dr. Marjan van den Akker auf die neue „Stiftungsprofessur für Multimedikation und Versorgungsforschung“ im Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität verbessern.
Marjan van den Akker Foto: Privat
Marjan van den Akker hat an der Universität Maastricht (Niederlande) gearbeitet und ist eine international anerkannte Expertin im Bereich Multimorbidität und Multimedikation.
Seit 1. März ist sie in der Zusammenarbeit mit Ärzten, Apothekern, Wissenschaftlern und Medizinischen Fachangestellten und arbeitet daran, die medikamentöse Versorgung multimorbider (mehrfacherkrankter) Patienten zu verbessern.
Die Professur wurde von INSIGHT Health, einem Unternehmen, das auf die Analyse von Arzneiverordnungen spezialisiert ist, für die Dauer von sechs Jahren gestiftet.
„Besonders häufig sind ältere Patienten, zum Teil aber auch schon junge Patienten von Mehrfacherkrankungen betroffen.
Sie haben meistens eine komplexe Gesundheitssituation, die auch Ärzte zuweilen überfordert“, weiß Prof. van den Akker.
- Im Fokus ihrer Forschung stehen häufige Kombinationen von Krankheiten und deren medikamentöse Behandlung.
Durch die Weiterentwicklung und Evaluation von Interventionen will sie die Versorgung dieser Patientengruppe verbessern.
Aus früheren Studien ist beispielsweise bekannt, dass bei einem Großteil der mehrfacherkrankten Patienten die Gesamtmedikation verbessert werden kann, entweder durch Reduzierung der Medikamente, aber manchmal auch durch zusätzliche Verschreibung von Medikamenten.
„Mir ist es wichtig, die Wünsche und Lebensumstände der Patienten einzubeziehen.
- Im Gespräch mit dem Arzt sollen Nutzen und Risiken einer Medikation abgewogen und dann gemeinsam eine Entscheidung getroffen werden.“
Angesichts der Häufigkeit und Komplexität von Multimedikation möchte Prof. van den Akker schon Studierende der Medizin und der Pharmazie auf die Beratung dieser Patientengruppe gut vorbereiten.
Sie plant, ein interdisziplinäres Lehrprogramm aufzubauen, in dem Ärzten und Apothekern gemeinsame Veranstaltungen angeboten werden.
Prof. Ferdinand Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, freut sich über den Neuzugang:
„Die neue Stiftungsprofessur passt ganz hervorragend zu unserem Forschungsprofil in Frankfurt. Gemeinsam mit Prof. van den Akker können wir neue Wege zur besseren gesundheitlichen Versorgung von chronisch Kranken entwickeln und so hausärztliche Praxen bei ihren wichtigen Aufgaben noch besser unterstützen.“
Prof. Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin fügt hinzu:
"Arzneimittelforschung und -therapie sind ein Schwerpunkt des Fachbereichs Medizin und der Goethe-Universität insgesamt.
Von daher passt Frau Prof. van den Akker hervorragend in einer komplementären Weise zu diesem dynamischen Arbeitsgebiet der Universitätsmedizin Frankfurt."
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Prof. Dr. Marjan van den Akker
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m.vandenAkker@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de
Dr. Anne Hardy Goethe-Universität Frankfurt am Main
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