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Das Gehirn den Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf des Körpers

Neue Forschungsergebnisse zeigen, wie das Gehirn den Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf des Körpers bewertet und darauf reagiert.

Damit wir genügend Kalorien und Flüssigkeit zu uns nehmen, ist das Gehirn auf ein komplexes Netzwerk von Zellen, Signalen und deren Informationswege angewiesen – es sagt uns, wann wir essen, trinken oder besser damit aufhören sollen. 

Dennoch ist wenig darüber bekannt, wie das Gehirn die Bedürfnisse des Körpers erkennt und die entsprechende Reaktion einleitet.

Forschende am Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz haben in Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg und der Standford University nun bestimmte Gruppen von Nervenzellen identifiziert, die dafür wichtig sind. Diese spezialisierten „Durst“- und „Hunger“-Nervenzellen befinden sich in der so genannten Amygdala, einer Hirnregion, die an der Regulation von Emotionen beteiligt ist. 

Die Nervenzellen beeinflussen über verschiedene Schaltkreise das Verlangen nach Essen oder Trinken. 

Die Studie an Mäusen wirft ein neues Licht auf die Rolle der Amygdala bei der Regulation des Nährstoffbedarfs – und könnte wichtige Erkenntnisse über Essstörungen und Suchterkrankungen liefern.

Mitten im Emotionszentrum des Gehirns

Die Amygdala ist eine Hirnregion, die häufig mit Emotionen und Entscheidungsfindung in Verbindung gebracht wird. 

Sie ist aber auch von Bedeutung, wenn es um unser Verlangen nach Essen und Trinken geht. Bereits in früheren Studien konnten Wissenschaftler*innen aus Rüdiger Kleins Abteilung am Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz zeigen, dass Nervenzellen im zentralen Kern der Amygdala Nahrung mit Gefühlen verknüpfen: Schmackhaftes Essen wird mit positiven Emotionen in Verbindung gebracht, schlechtes Essen mit Abneigung. Außerdem wird der Appetit unterdrückt, wenn Übelkeit einsetzt. Das Team zeigte auch, dass eine Veränderung in der Aktivität dieser Nervenzellen das Verhalten beeinflusst. So konnten sie Mäuse zum Fressen anregen, selbst als diese satt waren oder sich unwohl fühlten.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen identifizierte das Team nun verschiedene Gruppen von Nervenzellen in derselben Region innerhalb der Amygdala: Solche, die spezifisch auf Durst reagieren, und andere, die auf Hunger reagieren – gesteuert durch ein komplexes Netzwerk molekularer Signale.

„Eine dieser Nervenzellgruppen reguliert ausschließlich das Bedürfnis zu trinken. Es ist die erste „Durst-Nervenzelle“, die in der Amygdala identifiziert wurde“, erklärt Federica Fermani, Erstautorin der Studie. „Als wir diese Nervenzellen aktivierten, tranken die Mäuse mehr, und als wir ihre Aktivität unterdrückten, tranken sie weniger. Außerdem haben wir in derselben Region eine weitere Gruppe von Nervenzellen gefunden: Sie ist ebenfalls für Durst zuständig, spielt aber auch eine Rolle bei der Regulierung des Hungergefühls. 

Es gibt also Nervenzellen mit einer bemerkenswerten Spezialisierung für bestimmte Verhaltensweisen und andere, die allgemeinere Aufgaben bei der Ernährung erfüllen.“

Um zu untersuchen, wie Nervenzellen im zentralen Kern der Amygdala das Ess- und Trinkverhalten regulieren, setzten die Forschenden spezielle genetische Werkzeuge ein. Damit konnten sie die Gehirnaktivität der Mäuse in unterschiedlichen Situationen untersuchen: Wenn die Tiere Hunger oder Durst verspürten, oder wenn sie bereits satt waren und genug getrunken hatten. Eine Methode namens Optogenetik ermöglichte es dem Team mit Hilfe lichtempfindlicher Proteine und eines Lasers, bestimmte Nervenzellen an- und abzuschalten. So konnten die Forschenden beobachten, wie sich sowohl die Aktivierung als auch die Inaktivierung der Nervenzellen auf das Ess- und Trinkverhalten der Mäuse auswirkte. Diesen Ansatz kombinierten sie mit einer neuen Methode, die es erlaubt, einzelne Nervenzellen in verschiedenen Hirnregionen zu beobachten. Dadurch ließ sich feststellen, woher die Nervenzellen ihre Informationen erhalten und mit welchen anderen Hirnregionen sie kommunizieren.

Die Tür zu neuen Fragen

Die Kartierung der Kommunikationswege zeigte, dass die Nervenzellen mit Hirnregionen in Verbindung stehen, die sensorische Informationen über Nahrung und Wasser verarbeiten – wie zum Beispiel der parabrachiale Komplex. In der Studie wurde auch untersucht, welchen Einfluss andere Faktoren, wie der Geschmack, auf das Verhalten der Mäuse haben. Durch die Kombination eines unbeliebten Getränkegeschmacks mit einer gezielten Stimulation von Nervenzellen in der Amygdala, konnte das Team die Entscheidungen der Mäuse verändern: Der zuvor gemiedene Geschmack wurde zum neuen Lieblingsgetränk. Die Struktur der Amygdala ist bei Mäusen und Menschen ähnlich – die Erkenntnisse könnten daher unser Verständnis dafür verbessern, wie Emotionen unsere eigenen Ess- und Trinkgewohnheiten beeinflussen.

„Grundlegende Triebe wie Durst und Hunger sorgen dafür, dass wir zur richtigen Zeit essen und trinken – die Grundvoraussetzung dafür, dass unser Körper die überlebensnotwendige Flüssigkeit und Nahrung erhält“, erklärt Rüdiger Klein. „Dieselben neuronalen Schaltkreise können aber auch zu Über- oder Unterernährung beitragen, je nachdem, auf welche Signale sie im Gehirn treffen. Durch die Erforschung dieser Prozesse können wir vieles besser verstehen: Wie das Gehirn Essen und Trinken emotional bewertet; wie es lernt, sie mit Freude oder Abneigung zu verknüpfen; und wie die neuronale Entwicklung sowohl angeborenes als auch erlerntes Verhalten prägt.“

Diese Arbeit öffnet die Tür zu neuen Fragen – zum Beispiel, wie das Gehirn Appetit, Durst und Emotionen gegeneinander abwägt. Oder woher wir wissen, wann wir zu wenig oder zu viel gegessen und getrunken haben. Wie werden konkurrierende Bedürfnisse gleichzeitig bewältigt? Schließlich stellt sich auch die Frage, inwieweit diese Schaltkreise bei Krankheiten wie Übergewicht, Magersucht oder Alkoholabhängigkeit beeinträchtigt sind.

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Prof. Dr. Rüdiger Klein
Direktor
MPI für biologische Intelligenz
ruediger.klein@bi.mpg.de

Originalpublikation:
Federica Fermani, Simon Chang, Ylenia Mastrodicasa, Christian Peters, Louise Gaitanos, Pilar L. Alcala Morales, Charu Ramakrishnan, Karl Deisseroth & Rüdiger Klein

Food and water intake are regulated by distinct central amygdala circuits revealed using intersectional genetics

Nature Communications, online 29 March 2025

https://www.nature.com/articles/s41467-025-58144-3
Weitere Informationen finden Sie under


- Webseite der Abteilung

Behandlung von Prostatakrebs

Das Forschungsprojekt PROMOTE begegnet einem der größten Probleme in der Behandlung von Prostatakrebs: der Überdiagnose und -therapie von langsam wachsenden Tumoren bei gleichzeitig unzureichender Therapie aggressiver Formen. PROMOTE zielt darauf ab, mithilfe molekularer Analysen und künstlicher Intelligenz Diagnostikverfahren weiterzuentwickeln, die die Zahl unnötiger Biopsien reduziert, und die Therapie für fortgeschrittene Formen der Erkrankung zu verbessern. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, ist maßgeblich an dem internationalen Projekt beteiligt, das von der Europäischen Union gefördert wird.

Prostatakrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung bei Männern weltweit. Das internationale Forschungsprojekt PROMOTE (PRostate cancer OMics Oriented inTErvention) zielt darauf ab, mithilfe molekularer Analysen und künstlicher Intelligenz Diagnostikverfahren weiterzuentwickeln, die die Zahl unnötiger Biopsien reduziert. Außerdem soll die Therapie für fortgeschrittene Formen der Erkrankung verbessert werden. Die Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, ist maßgeblich an PROMOTE beteiligt, das von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe mit über zwei Millionen Euro gefördert wird.

Im Fokus steht die Entwicklung eines Urintests auf Basis modernster proteombasierter Methoden sowie zusätzlicher Radiomik- und Pathomikmodelle. „Die EU-Kommission hat unter 13.000 geförderten Innovationen die Proteomanalyse als Schlüsseltechnologie ausgewiesen. Sie erlaubt die frühe und genaue Erkennung des Prostatakrebses und die Bestimmung seiner Aggressivität – allein anhand einer Urinprobe, die als Filtrat des Blutes wichtige krankheitsspezifische Informationen enthält“, sagt Prof. Dr. Axel Merseburger, Direktor der Klinik für Urologie, Campus Lübeck. Invasive Diagnostikmethoden wie Biopsien sollen durch das neue Vorgehen weitgehend überflüssig werden. Bislang werden Biopsien in der Regel bei Patienten durchgeführt, bei denen zum Beispiel eine Magnetresonanztomografie keine eindeutige Diagnose erbracht hat. Allerdings liegt nur in 16 Prozent dieser Fälle tatsächlich ein bösartiger Tumor vor.

Übertherapie von langsam wachsenden Tumoren

Im Rahmen des Projekts werden außerdem mithilfe KI-gestützter Modelle bis zu 68 Wirkstoffkandidaten gegen aggressive Prostatakrebserkrankungen getestet. 

Das Forschungsteam nutzt dabei eine Datenbank des Unternehmens Mosaiques Diagnostics mit über 85.000 Proteomprofilen. So sollen Vorhersagemodelle entstehen, die Behandlungsstrategien auf Grundlage des individuellen molekularen und medizinischen Profils der Patienten ermöglichen.

„Das Projekt PROMOTE begegnet einem der größten Probleme in der Behandlung von Prostatakrebs: der Überdiagnose und -therapie von langsam wachsenden Tumoren bei gleichzeitig unzureichender Behandlung aggressiver Formen. Studien zeigen, dass bis zu 90 Prozent der Prostatakarzinome übertherapiert werden – mit entsprechend belastenden Folgen für die Patienten“, sagt PD Dr. Marie Christine Roesch, Oberärztin und Ärztliche Leitung des Forschungslabors Urologie, Campus Lübeck. PROMOTE soll dieses Behandlungsparadoxon auflösen: durch präzise, molekular fundierte Diagnostik und personalisierte Therapien auf Basis spezifischer Biomarker.

PROMOTE wird von einem interdisziplinären Konsortium aus 13 Forschungseinrichtungen und Unternehmen getragen, darunter die Universität zu Lübeck, die Medizinische Universität Innsbruck und das Universitätsklinikum Reina Sofía in Córdoba, Spanien.

Weltweit 1,4 Millionen Neuerkrankungen jährlich

Das Projekt, das insbesondere Doktorandinnen und Doktoranden in Zukunftstechnologien einbinden will, läuft bis August 2028. Die Verantwortlichen erwarten, dass die Ergebnisse zu einer deutlichen Verbesserung der Behandlung des Prostatakarzinoms und zu erheblichen Entlastungen der Gesundheitssysteme der EU-Länder führen wird. Mit relevanten Teilergebnissen wird 2026 gerechnet.

Pro Jahr erhalten etwa 1,4 Millionen Männer weltweit die Diagnose Prostatakrebs. In fast 45 Prozent der Fälle handelt es sich um langsam wachsende Krebsformen mit guter Prognose. Gleichzeitig ist Prostatakrebs im fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium schwer zu behandeln und nicht heilbar.

Die Klinik für Urologie, Campus Lübeck, kooperiert bei der Versorgung von Patienten mit Prostatakrebs eng mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH), einem Zusammenschluss aller onkolgisch tätigen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck.

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Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Klinik für Urologie, Campus Lübeck
Prof. Dr. Axel Merseburger, Tel. 0451 500-43601, axel.merseburger@uksh.de
PD Dr. Marie Christine Roesch, Tel.: 0451 500-43601, mariechristine.roesch@uksh.de
Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.eu-promote.com/

Das Hepatitis-A-Virus (HAV)

Das Hepatitis-A-Virus (HAV) ist einer der Hauptverursacher viraler Hepatitis und für schätzungsweise 159.000 Infektionen und 39.000 Todesfälle jährlich verantwortlich. 

Um einer Ansteckung vorzubeugen, sollten Oberflächen desinfiziert werden, besonders bei hohen Infektionszahlen. 

Die Forschenden der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum haben neun verschiedene Flächendesinfektionsmittel gegen HAV getestet. Ergebnis: Nur zwei Produkte auf Aldehydbasis waren in der Lage, HAV wirksam zu inaktivieren. Das Team berichtet im Journal of Hospital Infection vom 14. März 2025.

Zwei Mittel wirken

Die Forschenden brachten HAV-Partikel auf Stahloberflächen auf und bestimmten die Anzahl ansteckender Viruspartikel über 60 Tage. „Wir konnten bis zu 40 Tage lang infektiöse Partikel auf einer solchen Oberfläche nachweisen, was für eine hohe Stabilität des Virus spricht“, berichtet Doktorandin Lilli Pottkämper. Erst nach rund 18 Tagen hatte sich die Anzahl ansteckender Partikel um jeweils die Hälfte reduziert.

Das Forschungsteam wandte dann verschiedene Desinfektionsmittel auf den Proben an. Unter den neun getesteten Produkten waren solche auf Alkoholbasis, auf Aldehydbasis, ein Produkt auf Peressigsäurebasis, ein Produkt auf Sauerstoffbasis und eins auf Wasserstoffperoxidbasis. „Mit Ausnahme der beiden Aldehyd-basierten Produkte konnte keines der Desinfektionsmittel die Ansteckungsgefahr ausreichend herabsetzen“, so Lilli Pottkämper.

Ansteckungen vermeiden

Inwiefern die Ansteckung über kontaminierte Oberflächen zum Infektionsgeschehen mit Hepatitis A beiträgt, ist nicht bekannt. 


Die Viren werden über Fäkalien ausgeschieden und dann oral aufgenommen, häufig über verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser. 

„Eine funktionierende Flächendesinfektion könnte aber besonders bei hohen Infektionszahlen dazu beitragen, Ansteckungen zu verhindern“, so Lilli Pottkämper.


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Lilli Pottkämper
Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie
Medizinische Fakultät
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 17451
E-Mail: lilli.pottkaemper@ruhr-uni-bochum.de

Prof. Dr. Eike Steinmann
Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie
Medizinische Fakultät
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 28189
E-Mail: eike.steinmann@ruhr-uni-bochum.de

Webseite der Abteilung: 

https://virologie-bochum.de/

Originalpublikation:
Lilli Pottkämper, Michelle Jagst, Daniel Todt, Eike Steinmann: Stability and Inactivation of Hepatitis A Virus on Inanimate Surfaces, in: Journal of Hospital Infection, 2025, DOI: 10.1016/j.jhin.2025.02.020, https://doi.org/10.1016/j.jhin.2025.02.020

Die Wit am Abeitsplatz

Studie der Uni Hohenheim: Wie wütend jemand ist, lässt sich mithilfe einer Wut-Skala messen. 

Konflikte unter Teammitgliedern lassen sich dadurch schneller identifizieren.

Wut kann sich im Stillen aufbauen. 

Am Arbeitsplatz kann das nicht nur der Produktivität schaden, sondern auch dem Arbeitsklima. Eine von Arbeitspsycholog:innen der Universität Hohenheim in Stuttgart durchgeführte Studie zeigt: Wie wütend Menschen sind, lässt sich innerhalb kürzester Zeit durch einen Fragebogen ermitteln: Im Anschluss gibt die sogenannte State-Trait-Wut-Skala Aufschluss über das aktuelle Wut-Maß einer Person – und misst, wie stark diese generell zu Wutausbrüchen neigt. Hilfreich kann das zum Beispiel für Führungskräfte und Personaler:innen sein: Unstimmigkeiten und Konfliktpotentiale unter Teammitgliedern lassen sich mithilfe der Wut-Skala frühzeitig identifizieren und entschärfen.

„Wut wird häufig negativ bewertet und hat in unserer Gesellschaft ein schlechtes Image“, sagt Dr. Robin Umbra vom Fachgebiet Wirtschafts- und Organisationspsychologie der Universität Hohenheim.

Evolutionär betrachtet sei Wut nicht unbedingt nachteilig: „Wut signalisiert uns, dass wir jemanden angreifen beziehungsweise konfrontieren müssen. Das konnte sich in bestimmten Situationen als evolutionärer Vorteil erweisen“, so der Arbeitspsychologe.

Unterdrückte Wut am Arbeitsplatz schadet dem Arbeitsklima

„Wut ist ein wesentlicher Treiber von Konflikten am Arbeitsplatz. Oft wird sie aber erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist“, erklärt Prof. Dr. Ulrike Fasbender, Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Organisationspsychologie an der Universität Hohenheim und Co-Autorin der Studie.

„Viele Menschen möchten ihre Wut gar nicht erst zeigen und unterdrücken ihre Emotionen. Das kann Folgen für die mentale Gesundheit haben. Es schadet aber auch der Gruppendynamik, wenn Konflikte unerkannt bleiben.“

Um diesem Problem entgegenzuwirken, entwickelten die Arbeitspsycholog:innen die State-Trait-Wut-Skala: „Mit der Skala können wir nicht nur messen, wie stark jemand generell zur Wut neigt. Wir können auch erfassen, ob jemand dazu neigt, schnell zu explodieren oder seine Wut erst einmal lange in sich hineinzufressen“, erklärt Dr. Umbra.

Acht Fragen messen Wut-Veranlagung und fungieren als Frühwarnsystem

Die State-Trait-Wut-Skala umfasst insgesamt acht Fragen: „Die Skala ist simpel geschrieben und sowohl für deutschsprachige als auch englischsprachige Kontexte konzipiert. Sie fragt mithilfe von Synonymen ab, wie wütend man sich in diesem Moment bzw. im Allgemeinen fühlt“, so Dr. Umbra.

Befragte vervollständigen dabei acht verschiedene Sätze und geben zum Beispiel an, ob sie sich in diesem Moment, „gar nicht“, „ein bisschen“, „mittelmäßig“, „sehr“ oder „extrem“ aufgebracht oder zornig fühlen. Um die Skala zu entwickeln, arbeiteten Dr. Umbra und Prof. Dr. Fasbender mit rund 100 Psycholog:innen zusammen.

Um emotionale Spannungen im Berufsalltag zu erkennen, sei es wichtig, dass der Fragebogen in regelmäßigen Abständen erneut von den Mitarbeiter:innen ausgefüllt werde – zum Beispiel morgens und nachmittags. „Macht man das über mehrere Tage, lässt sich einschätzen, welches Arbeitsklima in einem Team vorherrscht. Wenn Mitarbeiter:innen bei den einzelnen Antwortmöglichkeiten häufig „sehr“ und „extrem“ auswählen, sollte das Gespräch gesucht werden“, erklärt Prof. Dr. Fasbender.

Die Skala sei daher vor allem als ein Instrument für Führungskräfte, HR-Teams und Organisationsberater:innen zu verstehen: „Zu erkennen, wer wütend ist oder schnell zur Wut neigt, kann helfen, Konflikte direkt anzugehen und Spannungen am Arbeitsplatz auf konstruktive Weise zu managen.“

Praxistest in deutschen und US-amerikanischen Unternehmen

Ihre Skala testeten die Forschenden in einer Online-Befragung von rund 600 Arbeitnehmer:innen. Dabei wurden Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Unternehmen und Industrien ausgewählt. Die Proband:innen stammten zur Hälfte aus Deutschland. Bei der anderen Hälfte handelte es sich um US-amerikanische Arbeitnehmer:innen.

„Wir wollten messen, ob sich kulturelle Unterschiede finden lassen, wie wütend Menschen auf der Arbeit werden und ob sich dabei Unterschiede zwischen langfristigen und kurzfristen Wutreaktionen zeigen“, erklärt Dr. Umbra

Unterschiedliche Wutneigung in internationalen Teams

Das Ergebnis: „Bei kurzfristigen Wutreaktionen zeigen sich kaum Unterschiede zwischen Deutschen und Amerikaner:innen. Die Wut ist hier ähnlich intensiv.“

Leichte Unterschiede zeigten sich jedoch bei der langfristigen Wutneigung: „Unsere Studie gibt Hinweise darauf, dass Deutsche generell über andere Dinge wütend werden als US-Amerikaner:innen, möglicherweise aufgrund anderer Moral- und Wertevorstellungen.“ Die sogenannte Trait-Wut, bei der es sich um ein Persönlichkeitsmerkmal handelt, sei daher kulturell bedingt.

Dieses Ergebnis sei vor allem für internationale Teams von Bedeutung: „Kulturelle Unterschiede spielen eine große Rolle dabei, wie und ob wir Emotionen ausdrücken. Die State-Trait-Wut-Skala kann helfen, diese Wutneigungen sichtbar zu machen.“

Wut äußert sich oft in indirekter Form

In einer weiteren Studie beschäftigten sich Dr. Umbra und Prof. Dr. Fasbender mit den verschiedenen Formen von Wut. Für diese Fragestellung erhoben sie Daten von rund 170 berufstätigen Personen in Deutschland.

„Wut kann sich z.B. in direkten oder indirekten Aggressionen äußern“, erläutert Dr. Umbra. „Wir können unsere Wut direkt zeigen, indem wir beispielsweise jemanden beschimpfen oder Gewalt anwenden. Zu den indirekten Formen von Aggression gehören zum Beispiel Schuldzuweisungen und Sarkasmus.“

Ergebnis: „Neben offensichtlichen Konflikten, wie verbalen Auseinandersetzungen, zeigt unsere Studie, dass Wut am Arbeitsplatz oft in indirekter Form auftritt: zum Beispiel, indem man sich von jemandem fernhält, sarkastische Bemerkungen macht oder ein passiv-aggressives Verhalten an den Tag legt.“

Gerade diese subtilen Ausprägungen von Wut blieben bislang oft unbemerkt, was sie besonders gefährlich macht. „Auch in dieser Hinsicht ist der Wut-Meter deshalb ein wertvolles Instrument, um proaktiv mit der Wut von Mitarbeiter:innen umzugehen und ein positives Arbeitsklima zu schaffen.“

MaAB - Text: Moormann/Klebs

MaAB - Medizin am Abend Berlin Fortbildungen VOR ORT.


Dr. Robin Umbra, Universität Hohenheim, Fachgebiet Wirtschafts- und Organisationspsychologie
T +49 711 459 24 752, E robin.umbra@uni-hohenheim.de

Prof. Dr. Ulrike Fasbender, Universität Hohenheim, Fachgebiet Wirtschafts- und Organisationspsychologie
T +49 711 459 24754, E ulrike.fasbender@uni-hohenheim.de

Originalpublikation:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00223891.2024.2390990

Rotorblaetter - Windkraftanlagen

Die Windenergie ist essenzieller Bestandteil der Energiewende und damit Hoffnungsträger für Deutschlands Nachhaltigkeitsstrategie bis zum Jahr 2045. 

Doch rund ein Drittel der Windkrafträder in Deutschland haben ihre vorgesehene Nutzungsdauer bereits überschritten und stehen laut Fachagentur Wind und Energie kurz vor ihrem Abbau. Wir haben mit unserem Recycling-Experten für Verbundmaterialien – Fabian Rechsteiner – gesprochen, was mit den ausrangierten Anlagen passiert. Dabei gibt der Experte auch spannende Einblicke in die technischen und politischen Herausforderungen, die auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft im Bereich Windenergie noch zu überwinden sind.

Warum werden in Deutschland viele Windenergieanlagen über ihre technische Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren betrieben?

Wir als Endverbraucher kaufen den Strom immer zu dem Preis der teuersten Stromerzeugungstechnologie (Merit-Order) ein. 

Aktuell ist das Gas, das mit rund 11 Cent pro Kilowattstunde zu Buche schlägt.

Windenergie kann hingegen unter optimalen Bedingungen sehr günstig produziert werden. 

Der Preis pro Kilowattstunde liegt derzeit bei rund 4 Cent. 

Darum ist es für Betreiber meist rentabler, ihre Anlagen 30 Jahre und länger zu betreiben. Sie sparen sich damit aufwendige Genehmigungs- und Planungsverfahren für den Bau neuer Anlagen. Das dauert in Deutschland leider oft zwischen sechs und acht Jahre. Auch die Logistik und der Transport neuer Anlagen sind komplex. Die Bauteile sind so groß, dass ihr Transport auf den Straßen und unter Brücken Millimeterarbeit ist. Nicht selten müssen dafür Bäume gefällt werden. Das stellt Betreiber vor eine Vielzahl von Herausforderungen und hohe Kosten. Die Alternative heißt dann oft Repowering. Dabei werden alte Anlagen mit Neueren ausgetauscht. Da der Standort bleibt, ist die Genehmigung dafür auch deutlich schneller zu bekommen.

Und was passiert mit den Anlagen, die nicht mehr weiterbetrieben werden können?

Die Anlagen werden abgebaut und recycelt. Der Turm aus Stahl wird wiederverwertet und das Fundament aus Zement wird zum Beispiel im Straßenbau genutzt. Das umfasst fast 90 Prozent der Anlage. Die größte Herausforderung stellt jedoch das Rotorblatt dar. Das besteht meist aus einem bunten Materialstrauß wie faserverstärkten Kunststoffen, Holz, Schaum, Metallen und vielem mehr. Leider machen sich Hersteller noch nicht allzu viele Gedanken darüber, was am Ende mit dem Material passiert. Auch politisch ist recyclinggerechtes Konstruieren noch nicht so stark eingefordert, wie es meiner Einschätzung nach sein sollte. Das macht das Recycling auch so schwer. Abhilfe könnte ein digitaler Produktpass schaffen. Durch ihn lassen sich die Materialien, die in Rotorblättern verbaut sind, besser nachzuvollziehen. Viele Windräder sind rund 30 Jahre alt und niemand weiß mehr genau, welche Materialien damals verwendet wurden. Aktuell gibt es noch keine standardisierte Dokumentation oder ein System, das diese Informationen langfristig speichert. Wenn man die Rotorblätter recyceln will, ist es aber wichtig zu wissen, welche Materialien verwendet wurden. Das wäre ein wichtiger Schritt, um das Recycling zu optimieren. Da das bislang noch nicht der Fall ist, arbeiten wir am Fraunhofer IGCV daran, Recyclingprozesse zu entwickeln, die diese Materialien besser verwertbar machen.

Wie sehen diese Recyclingprozesse konkret aus?

Wir verwenden einen Pyrolyse-Prozess, bei dem der zerkleinerte, faserverstärkte Kunststoff unter Ausschluss von Sauerstoff erhitzt wird. Das passiert unter Stickstoffatmosphäre, damit der Kunststoff nicht verbrennt, sondern sich thermisch zersetzt. Das Ziel des Prozesses ist es, die Fasern– meist Carbon- oder Glasfasern – vom Kunststoff zu trennen. Im Anschluss versuchen wir aus der Faser wieder ein Textil zu gewinnen. Die Fasern verarbeiten wir dann nicht mehr in ihrer ursprünglichen, endlosen Form, sondern als kürzere Varianten zu einem Vlies. Eine Herausforderung liegt für uns darin, die Fasern so gerichtet wie möglich in diesem Vlies anzuordnen. Denn je zielgerichteter und gleichmäßiger die Faser, desto besser sind die Eigenschaften des Vlieses in die gerichtete Richtung und desto ähnlicher sind sie neuen Materialien, was wiederum ihren Einsatz vereinfacht. Um das zu erreichen, entwickeln wir bei uns einerseits die Recyclingprozesse und andererseits die Anwendungsprozesse und Fertigungsprozesse aus den recycelten Fasern. Wir charakterisieren und analysieren die Eigenschaften der Recyclingmaterialien und vergleichen sie mit neuen Materialien.

Was unterscheidet denn das recycelte von neuem Material?

Die recycelte Carbonfaser hat größtenteils vergleichbare Eigenschaften. Das würde ihren Einsatz zum Beispiel sehr interessant für die Automobil- oder Sportindustrie machen. Ausnahme bilden Anwendungen mit sehr hohen Anforderungen an die Struktur. In einem neuen Rotorblatt oder in der tragenden Struktur eines Flugzeuges wird man das recycelte Material daher nicht finden. Aber das ist ja auch gar nicht der Anspruch.

Wie steht es um die Forschung zum Recycling von Rotorblättern?

Die Prozesse sind schon weit entwickelt, sodass wir jetzt in die industrielle Umsetzung gehen könnten. Es gibt bereits Unternehmen, die sich in Deutschland mit Rotorblatt-Recycling beschäftigen. Das größte Problem ist jedoch, dass es noch keine ausreichende Nachfrage nach recycelten Materialien gibt. Viele Unternehmen scheuen Investitionen, weil der Markt noch unklar und unsicher ist. Politische Maßnahmen wie eine Recyclingquote wären hier sehr hilfreich, um die Nachfrage nach recyceltem Material zu steigern und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Fabian, zum Abschluss – gäbe es einen Wiederverwendungszweck für recycelte Windkraftanlagen, über den du dich ganz persönlich freuen würdest?

Da ich ein begeisterter Radfahrer bin, fände ich es natürlich großartig, wenn das recycelte Material in meinem Fahrrad landen würde. So würde sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch für mich ganz persönlich der Kreislauf schließen.

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Fabian Rechsteiner | Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Recycling von Composites | Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV | fabian.rechsteiner@fraunhofer.igcv.de | Am Technologiezentrum 10 | 86159 Augsburg, Germany | www.igcv.fraunhofer.de
Weitere Informationen finden Sie unter
Informationen unter: www.igcv.fraunhofer.de/de/forschung/kompetenzen/recycling-von-composites

Kein Tater werden

MHH-Präventionsprojekt gegen sexuellen Kindesmissbrauch bietet Plätze für Gruppen- und Einzeltherapie

In Deutschland fühlen sich etwa 250.000 Männer zwischen 18 und 75 Jahren sexuell zu Kindern hingezogen. Einigen gelingt es nicht, ihre Neigungen dauerhaft zu kontrollieren. Damit es gar nicht erst zu sexuellen Übergriffen auf Kinder kommt, gibt es an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) das Präventionsprojekt „Kein Täter werden“. Für eine aktuelle Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit einer Kurzzeit-Therapie sucht die Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie noch Teilnehmende.

„Kein Täter werden“ ist ein bundesweites Projekt. Die Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie ist seit 2012 daran beteiligt. Sie bietet eine kostenlose, anonyme und schweigepflichtgeschützte Behandlung für Personen, die eine sexuelle Neigung zu Kindern verspüren und therapeutische Hilfe suchen. 

Das Ziel der Therapie ist es, das eigene Verhalten so kontrollieren zu können, dass es zu keinen sexuellen Übergriffen kommt und kein kinderpornografisches Material genutzt wird. Die Behandlung findet üblicherweise in Gruppensitzungen statt. Eine Besonderheit der neuen Studie ist es, dass es für bestimmte Patienten auch die Möglichkeit gibt, eine Einzeltherapie zu erhalten.

SERVICE
Weitere Informationen erhalten Sie im Projektbüro „Kein Täter werden“, 

dunkelfeld.info@mh-hannover.de

Das iFightDepression Online-Programm

Optimierte Inhalte, neue Funktionen und eine benutzerfreundlichere Bedienung zur Unetrstützung der Depressionsbehandlung in 17 Sprachen 

Die European Alliance Against Depression (EAAD) hat das iFightDepression (iFD) Tool grundlegend überarbeitet. Die aktualisierte Version bietet Personen mit leichter bis mittelschwerer Depression nun noch besser Unterstützung zur Selbsthilfe und erleichtert die Nutzung durch eine klarere Struktur, neue Inhalte und technische Verbesserungen.

Das iFD Tool beinhaltet Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie und evidenzbasierte Ansätze zur Depressionsbehandlung. Ziel ist es, Menschen mit Depression dabei zu helfen, ihre Stimmung im Alltag besser zu verstehen, negative Denkmuster zu erkennen und aktiv an ihrer mentalen Gesundheit zu arbeiten – und das unter Anleitung geschulter Fachkräfte. Das Programm ist für Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei und steht in 17 Sprachen zur Verfügung.

Neuerungen sind:
• Klarere Struktur: Übersichtlichere Navigation für verschiedene Nutzergruppen, wie Betroffene und Guides.
• Flexible Nutzung: Optimiert für Computer, Smartphones und Tablets.
• Erweiterte Arbeitsmaterialien: Aktualisierte Vorlagen zum Erfassen von Symptomen, zur Reflexion negativer Gedanken und zur Analyse des Zusammenhangs zwischen Schlaf und Stimmung.
• Barrierefreiheit: Jetzt noch benutzerfreundlicher entsprechend internationaler Standards.
• Gestärkte Datensicherheit: Weiterhin vollständig DSGVO-konform, mit optimierter Datenspeicherung und sicherer Datenmigration.

„Das iFightDepression Online-Programm hat sich als wichtige Unterstützung für Menschen mit Depression erwiesen. Mit der neuen Version wollen wir die Anwendung noch alltagstauglicher und zugänglicher gestalten“, erklärt Professor Ulrich Hegerl, Präsident der EAAD. „Professionell begleitete Online-Programme können die psychotherapeutische oder medikamentöse Behandlung von Depression sinnvoll ergänzen und Versorgungslücken schließen“ So Hegerl weiter.

Fortbildung für Fachkräfte

Fachkräfte, die das iFD Tool nutzen möchten, können an einer speziellen Online-Schulung teilnehmen. Die Schulung umfasst vier kurze Module und dauert etwa 70 Minuten. Nach Abschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat und Zugang zum Tool. Weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie unter: 

https://guides.ifightdepression.com/apply


Das überarbeitete iFD Tool ist ab sofort online verfügbar:


 https://tool.ifightdepression.com

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European Alliance Against Depression e.V. (EAAD)
Pia Hauck
Goerdelerring 9
04109 Leipzig
contact@eaad.net
+49 175 9824 706
www.eaad.net

Originalpublikation:
https://tool.ifightdepression.com
Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.eaad.net/

Langfristiges Fasten im 24h Stunden Rhythmus

Langfristiges Fasten im 24-Stunden-Rhythmus steigert den Sexualtrieb männlicher Mäuse, indem es die Konzentration des Botenstoffes Serotonin im Gehirn senkt. 

Ursache ist ein diätbedingter Mangel an der Vorläufersubstanz Tryptophan – einer Aminosäure, die über die Nahrung aufgenommen werden muss. Forschende des DZNE berichten darüber im Fachjournal „Cell Metabolism“ gemeinsam mit einem chinesischen Team der Qingdao University und der University of Health and Rehabilitation Sciences. Sie gehen davon aus, dass beim Menschen ähnliche Wirkprinzipien bestehen könnten, und sehen im Fasten einen möglichen Ansatz zur Behandlung unerwünschter sexueller Lustlosigkeit.

Fasten ist immer wieder Gegenstand der Forschung – denn eine verringerte Nahrungsaufnahme und damit eine reduzierte Kalorienzufuhr haben, abgesehen von der meist eintretenden Gewichtsabnahme, vielfältige Auswirkungen auf den Organismus. Auch Privatdozent Dr. Dan Ehninger, Forschungsgruppenleiter am DZNE und Leiter der aktuellen Studie, beschäftigt sich gemeinsam mit seinem Team bereits seit längerer Zeit mit dieser Thematik. „Wir interessieren uns für den Einfluss des Fastens auf den Alterungsprozess. Am Beispiel der Maus untersuchen wir die zugrundliegenden biologischen Mechanismen. Unser Ziel ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, die auch für den Menschen relevant sein können“, sagt der Bonner Wissenschaftler.

Mehr Nachwuchs als erwartet

Die nun veröffentlichen Forschungsergebnisse beruhen auf einer Zufallsentdeckung – denn ursprünglich hatten Ehninger und seine Kolleginnen und Kollegen anderes im Sinn. Sie wollten herausfinden, wie sich Fasten bei männlichen Mäusen auf deren Nachwuchs auswirkt. Doch ein überraschender Befund lenkte ihre Untersuchungen in eine neue Richtung: Alte Mäusemännchen – nach menschlichem Maßstab waren es Senioren –, die über längere Zeit gefastet hatten, zeugten ungewöhnlich viele Nachkommen. Anders als zunächst vermutet, ließ sich dieses Phänomen weder durch Einflüsse auf die Reproduktionsorgane noch durch hormonelle Faktoren erklären. Altersbedingte Veränderungen – etwa bei Hoden, Spermienqualität oder Testosteronspiegel – sprachen vielmehr gegen eine hohe Fruchtbarkeit. „Es war Detektivarbeit, die eigentliche Ursache herauszufinden“, so Ehninger, dessen Arbeitsgruppe bei der aktuellen Studie mit Fachleuten der Qingdao University und der University of Health and Rehabilitation Sciences um Prof. Yu Zhou zusammenarbeitete. „Schließlich stellten wir fest: Es liegt am Verhalten. Die fastenden Männchen hatten deutlich mehr Sexualkontakte als jene Mäuse, die unbegrenzt fressen konnten. Gemessen an ihrem Alter zeigten diese Tiere ein ungewöhnlich hohes Paarungsverhalten – und entsprechend viele Nachkommen. Ihr Verhalten hat altersbedingte physiologische Einschränkungen mehr als ausgeglichen.“

Fasten im 24-Stunden-Rhythmus

Die Mäusemännchen waren seit dem Alter von zwei Monaten einer speziellen Form des sogenannten Intervallfastens ausgesetzt. Die Nahrungsaufnahme folgte einem festen Rhythmus: 24 Stunden lang durften die Tiere nach Belieben fressen, in den darauffolgenden 24 Stunden erhielten sie ausschließlich Wasser. Während des insgesamt 22-monatigen Fastenregimes blieben die Männchen unter sich. Anschließend wurden sie mit drei Monate alten Weibchen zusammengeführt, die ohne Nahrungseinschränkung aufgewachsen waren.

Wirkung braucht Zeit

Auch bei jüngeren Mäusen zeigte sich vermehrtes Paarungsverhalten. Diese Männchen hatten ebenfalls im Alter von zwei Monaten mit dem Intervallfasten begonnen, den Ernährungsplan jedoch nur ein halbes Jahr befolgt, ehe sie auf die Weibchen trafen. Diese Männchen waren ebenfalls sexuell aktiver als gleichaltrige Artgenossen, die sich nach eigenem Bedarf ernähren konnten. Bei weiteren Vergleichsgruppen junger und alter Mäuse mit nur mehrwöchiger Fastendauer blieb der Effekt allerdings aus. „Es dauert eine gewisse Zeit bis sich bei Intervallfasten der Sexualtrieb erhöht“, so Zhou. „Nach unseren Versuchen liegt die Mindestdauer irgendwo zwischen sechs Wochen und sechs Monaten.“

Eine Frage des Serotonins

Im Zuge der Ursachenforschung rückten schließlich Neurotransmitter in den Fokus, die das Sexualverhalten beeinflussen. Einige von ihnen wirken stimulierend, andere hemmend. Auffällig war bei den sexuell besonders aktiven Mäusemännchen vor allem das Serotonin, das allgemein als hemmend gilt. Die Konzentration dieses Botenstoffes war jedoch ungewöhnlich niedrig. „Diese Mäuse waren gewissermaßen sexuell enthemmt – die regulierende Bremse fehlte“, sagt Ehninger. Serotonin entsteht vor allem im Magen-Darm-Trakt, aber auch im Gehirn, wo es als Neurotransmitter an der Kommunikation zwischen Nervenzellen beteiligt ist. Für seine Herstellung wird die Aminosäure Tryptophan benötigt. Diese muss entweder über die Nahrung aufgenommen oder über den Abbau körpereigener Eiweißstoffe – etwa von Muskelproteinen – gewonnen werden. Denn Tryptophan ist „essentiell“: Der Organismus sowohl von Mäusen als auch von Menschen kann diese Aminosäure nicht selbst synthetisieren. Die Menge an Tryptophan im Körper lässt sich daher über die Ernährung beeinflussen. Tatsächlich kommt die Aminosäure in vielen Lebensmitteln vor. „Der Mangel an Serotonin war ganz klar eine Folge des Fastens“, erläutert der DZNE-Forscher.

Fastenregime bedeutsam?

„Unterm Strich nahmen die fastenden Mäuse knapp fünfzehn Prozent weniger Kalorien zu sich als Tiere der Kontrollgruppe. Ähnliches gilt auch für die Aufnahme von Tryptophan“, sagt Zhou. „Derzeit ist jedoch unklar, ob die Senkung des Serotoninspiegels an unser spezielles Ernährungsschema gebunden ist oder auch bei anderen Formen des Fastens auftritt. Künftige Studien müssen das klären.“ Gegebenenfalls könne sich der Effekt auch bei einer allgemeinen Kalorienreduktion einstellen – also wenn Nahrung zwar insgesamt in geringerer Menge, im Prinzip aber durchgehend zur Verfügung steht.

Möglicher Therapieansatz

„Auch beim Menschen spielen Botenstoffe eine wichtige Rolle bei der Regulation des Sexualverhaltens. Das gilt unter anderem für das Serotonin“, so Ehninger. Das zeige sich zum Beispiel an sogenannten SSRI – einer Klasse von Medikamenten gegen Depressionen, die den Serotoninspiegel erhöhen. 

Eine mögliche Nebenwirkung dieser Therapie sei ein Verlust an Libido. Umgekehrt sei bekannt, dass ein niedriger Serotoninspiegel das sexuelle Verlangen fördern kann. 

„Daher halte ich es für sehr plausibel, dass sich die sexuelle Lust beim Menschen über Fasten beeinflussen lässt – möglicherweise nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen. 

Denn auch bei ihnen wirkt Serotonin auf die Libido.“ Über die Folgen des Fastens auf die menschliche Libido gäbe es tatsächlich nur wenige wissenschaftliche Studien, so Ehninger. „Nach meiner Einschätzung würde es Sinn ergeben, sich diesen Aspekt genauer anzuschauen. Ich sehe hier Potenzial für eine therapeutische Anwendung. Ein Mangel an sexuellem Verlangen wird nicht zwangsläufig als problematisch empfunden – doch manche Menschen leiden darunter.

 Dieser Zustand ist unter dem Fachbegriff ‚Hypoactive Sexual Desire Disorder‘ bekannt und betrifft vor allem ältere Erwachsene. Möglicherweise könnte Fasten eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Behandlungsoptionen sein.“

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Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE): Das DZNE ist eines der weltweit führenden Forschungszentren für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und ALS, die mit Demenz, Bewegungsstörungen und anderen schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Gesundheit einhergehen. Diese Erkrankungen bedeuten enorme Belastungen für Betroffene und ihre Angehörigen, aber auch für die Gesellschaft und Gesundheitsökonomie. Das DZNE trägt maßgeblich zur Entwicklung neuer Strategien der Prävention, Diagnose, Versorgung, Behandlung und Pflege bei – und zu deren Überführung in die Praxis. Es hat bundesweit zehn Standorte und kooperiert mit Universitäten, Universitätskliniken und anderen Institutionen im In- und Ausland. Das DZNE wird staatlich gefördert, es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. https://www.dzne.de

Originalpublikation:
Intermittent fasting boosts sexual behavior by limiting the central availability of tryptophan and serotonin, Cell Metabolism (2025), Kan Xie et al., DOI: 10.1016/j.cmet.2025.03.001, URL: https://www.cell.com/cell-metabolism/fulltext/S1550-4131(25)00104-4
Weitere Informationen finden Sie unter
Englische Fassung

Sprachstörungen

Das Projekt GRAPPA untersucht mit einer Kombination aus Versorgungs- und Therapiestudie die intensive Gruppentherapie bei Menschen mit Aphasie oder Parkinson-Krankheit. Betroffene sollen von der Sprach- und Kommunikationstherapie in einer Gruppe profitieren. 

Für die Therapiestudie werden Therapeut:innen und Patient:innen gesucht.

Sprachstörungen können in jedem Alter auftreten und diverse Ursachen haben. Laut der Deutschen Hirnstiftung leben in Deutschland über 100.000 Menschen mit einer Aphasie – einer erworbenen Sprachstörung, die durch eine Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird und häufig nach einem Schlaganfall auftritt. Doch auch Personen mit der Parkinson-Krankheit können sowohl Sprach- als auch Kommunikationsprobleme haben.

Das Projekt „Multidimensionale Versorgungsverbesserung durch digitale Sprachtherapie in gemischten GRuppen bei APhasie und PArkinson (GRAPPA)” ist in eine Versorgungs- und eine Therapiestudie unterteilt. Die Versorgungsstudie untersucht in den nächsten drei Jahren, warum für die genannten Erkrankungen aktuell kaum Gruppentherapien in logopädischen Praxen angeboten werden und erfasst dazu die aktuelle Versorgung in realen Zahlen. Gleichzeitig wird eine groß angelegte Therapiestudie durchgeführt. Diese prüft neben der Machbarkeit den Effekt verschiedener Arten der intensiven sprachlich-kommunikativen Gruppentherapie für Personen mit Aphasie oder Parkinson-Krankheit.

„Das Therapiematerial folgt evidenzbasierten Prinzipien und hat sich in der Einzeltherapie bereits lange bewährt – wir prüfen jetzt, ob es homogenen, aber auch gemischt zusammengesetzten Gruppen hilft. Außerdem untersuchen wir, ob diese Gruppentherapien sogar online effektiv durchzuführen sind“, so Prof. Dr. Juliane Klann, Projektleiterin sowie Professorin für Logopädie und Neurolinguistik an der SRH University of Applied Sciences Heidelberg.

Patient:innen und Therapeut:innen für Studienteilnahme gesucht

Im ersten Teil wird gemeinsam mit Therapeut:innen untersucht, welche Faktoren für einen Einsatz von Gruppentherapie im ambulanten Setting förderlich bzw. hinderlich sind. Flankiert wird dies von einer Routinedatenanalyse zur aktuellen Versorgungssituation.

Im zweiten Teil bekommen bundesweit Menschen mit einem Bedarf an Sprachtherapie aufgrund einer Aphasie oder Parkinson-Krankheit entweder in Praxen vor Ort oder aber online eine dreiwöchige evidenzbasierte Intensiv-Therapie im Gruppensetting. Begleitet wird die Studie durch einen fünfköpfigen Patient:innen-Beirat.

Für die verschiedenen Studienabschnitte werden noch Therapeut:innen und Patient:innen gesucht:

— Therapeut:innen, die sich an einer Online-Befragung beteiligen (Mitte 2025)
— erfahrene Therapeut:innen, die ambulant die Gruppentherapien durchführen (eng begleitet durch das SRH-Team)
— Menschen mit Aphasie oder Parkinson-Krankheit, die an der Gruppentherapie teilnehmen (eine dreiwöchige Intensivtherapie plus Vor- und Nachtestung in der Zeit zwischen August 2025 und August 2027)

Interessierte können sich bei Dipl.-Logopädin Heike Marré (grappa.HSG@srh.de oder telefonisch unter 06221 6799955 bzw. 0155 66066730) melden.

Neben der SRH University sind auch die LiKe Healthcare Research GmbH, die Universität zu Köln sowie die Techniker Krankenkasse an dem Projekt beteiligt.

Das dieser Veröffentlichung zugrundeliegende Projekt wird mit Mitteln des Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01VSF24015 gefördert.

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Dipl.-Logopädin Heike Marré
grappa.HSG@srh.de

neues DMP für Depression

Sogenannte Disease-Management-Programme (DMP) helfen auch bei Depression. 

Allerdings ist unklar, warum bzw. was genau wirkt in diesem Bündel aus Maßnahmen zu Diagnostik, Behandlung, Begleitung und Patientenstärkung. 

Ein Team des DFG-Graduiertenkollegs „POKAL“ um Prof. Dr. Jochen Gensichen am LMU Klinikum München hat nun in einer Analyse der vorliegenden seriösen Studien herausgefunden, dass vor allem zwei Komponenten der komplexen Programme wichtig sind. „Unsere Erkenntnisse könnten bei der Gestaltung eines DMP für Depression in Deutschland helfen“, sagt Erstautorin Hannah Schillok. Ihre Studie ist jetzt im renommierten Fachblatt „JAMA Psychiatry“ erschienen.

Allein in Deutschland leiden neuneinhalb Millionen Menschen an einer Depression, die Hälfte davon über eine lange Zeit. Die Erkrankten erleben oft eine Behandlung mit großen Lücken. Viele Angebote, vom Hausarzt bis zum Psychotherapeuten, werden nicht abgestimmt oder teilweise gar nicht angeboten. Die gerade in der Psychiatrie und in der Allgemeinmedizin gleichermaßen diskutierte Frage ist: Wie können die Patienten in ihrer Krankheit sicher und erfolgreich begleitet werden, so dass möglicherweise besser Linderung erreicht wird?

Eine Möglichkeit sind Disease-Management-Programme, in denen der Hausarzt eine führende Rolle spielt. DMP sind Behandlungsprogramme für chronische Erkrankungen. Diagnose und Behandlung erfolgen in einem Guss, alle Fachkräfte ziehen mit dem Patienten an einem Strang, alle wichtigen Schritte und Aufgaben erfolgen in einem gut abgestimmten Paket. DMPs existieren in Deutschland bereits bei körperlichen Erkrankungen wie für Typ2-Diabetes oder Asthma. Für die Depression hat sich ein derart strukturiertes Behandlungsprogramm in Deutschland noch nicht etabliert, obwohl es sich international „in Studien bewährt hat“, sagt die Wissenschaftlerin Schillok, „die Daten zeigen, dass sich die Symptome deutlich verbessern lassen.“

Allerdings bestehen derlei Programme aus vielen unterschiedlichen Komponenten und sind von vielen Akteuren gestaltet, die um den Hausarzt herum mitwirken: medizinische Fachangestellte, supervidierende Psychotherapeuten respektive Psychiater und auch Laien wie Familie und Freunde eines Patienten. Um ein Disease-Management-Programm Depression attraktiver zu machen, stellt sich also die Frage: Welche der vielen Komponenten, die international solche Maßnahmen ausmachen, sind besonders effektiv?

Diese Frage haben die Münchner Forschenden mit ihren Kollegen in einer sogenannten Meta-Analyse mit individuellen Patientendaten beleuchtet. Das Team nahm 35 Studien und mehr als 20.000 PatientInnen unter die Lupe, in denen die Wirkung von kooperativer Betreuung - mit unterschiedlichsten Komponenten - und gewöhnlicher Betreuung bei erwachsenen Patienten mit Depressionen in der Primärversorgung verglichen wurde. Dabei haben sie genau geschaut, wie das DMP gestaltet war: Wie viele Akteure teilnehmen? Welche Aufgaben die Akteure übernehmen? Ob die Familie mit einbezogen wird? Ob für Patientenkontakt auch Technologie genutzt wird? Welche psychotherapeutischen Interventionen in der Praxis angewendet wurden? Und so weiter.

Der neuen Studie zufolge stechen zwei Komponenten hervor. Erstens und für die Experten überraschend: die Einbindung von Freunden und Familie. Das bedeutet: Aufklärung der Menschen, die dem depressiven Patienten nahestehen. Ziel: Sie sollen besser mit ihm umgehen können, ihn außerhalb der Arztpraxis unterstützen und motivieren, weiter am DMP teilzunehmen. „Und das“, erklärt Schillok, „funktioniert oft sehr gut.“
Zweitens: psychologische Kurzinterventionen durch den Hausarzt selbst. Sie dauern in der Regel 20 bis 40 Minuten pro Sitzung. Zuvor wird der Hausarzt von einem Therapeuten angeleitet und bekommt verschiedene Toolkits und Manuals an die Hand und weiß, so Schillok, „bei jeder Sitzung ganz genau, welche Übungen und welche Schritte es in der jeweiligen Sitzung zu machen gilt.“

Gegenwärtig laufen in Deutschland Bestrebungen, ein neues DMP für Depression auf den Weg zu bringen. „Die Erkenntnisse unserer Studie“, sagt Hannah Schillok, „könnten bei der konkreten Gestaltung des Programms helfen.“

Das Projekt fand im Rahmen des DFG finanzierten Graduiertenkollegs „POKAL“ (DFG-GRK 2621) statt.

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Hanna Schillok
Institut für Allgemeinmedizin
LMU Klinikum München
Campus Innenstadt
Tel: +49 89 4400-53526
E-Mail: Hannah.Schillok@med.uni-muenchen.de

Originalpublikation:
Schillok H, Gensichen J, Panagioti M, et al. Effective Components of Collaborative Care for Depression in Primary Care: An Individual Participant Data Meta-Analysis. JAMA Psychiatry. Published online March 26, 2025.
doi: 10.1001/jamapsychiatry.2025.0183; https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/article-abstract/2831899

Berufliche Teilhabe

Neues Online-Hilfeportal gibt Ratschläge und Impulse für den Arbeitsalltag –

Dreijähriges Forschungsprojekt TAPE erfolgreich abgeschlossen


Wie können Arbeitgeber*innen die berufliche Teilhabe psychisch erkrankter Menschen aktiv verbessern? 

Dieser Frage ist das gemeinsame Forschungsprojekt TAPE der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm – einer Kooperationsklinik des Universitätsklinikums Ulm – und der gemeinnützigen Genossenschaft „MutmacherMenschen“ in den vergangenen drei Jah-ren nachgegangen. Das Ergebnis der Studie ist ein praxisorientiertes Online-Hilfeportal: Unter www.tape-projekt.de finden Arbeitgeber*innen nun Anregungen, Hilfestellungen und Ratschläge.

Psychische Erkrankungen können Betroffene auch im Berufsleben vor große Herausforderungen stellen. Denn in der Praxis zeigt sich noch immer, dass es häufig an der Bereitstellung kompetitiver Arbeitsplätze mangelt, die an die besonderen Bedürfnisse betroffener Personen angepasst sind. Um die Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern und Betroffenen somit den Weg zurück in den Beruf zu ermöglichen, kommt es deshalb vor allem auf die Arbeitgeber*innen an.

Doch bislang lagen hierzu nur wenige Erfahrungsberichte der zentralen Akteure vor. Die Verantwort-lichen des Projekts TAPE („Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt von Menschen mit psychischen Erkrankungen“) setzten deshalb zu Beginn genau an diesem Punkt an. Im ersten Schritt des zweistu-figen Projekts wurden zunächst sowohl förderliche als auch hinderliche Faktoren hinsichtlich der beruflichen Teilhabe identifiziert. Die Verantwortlichen fragten hierfür die Perspektiven beider Sei-ten ab: Sie sprachen dafür mit 30 Arbeitgeber*innen kleiner, mittlerer und großer Unternehmen und ebenso vielen betroffenen Arbeitnehmer*innen, die im Rahmen von qualitativen Interviews ihre Erfahrungen teilten.

Die Inhalte des TAPE-Portals stammen somit direkt aus der Praxis und sollen Arbeitgeber*innen Lösungsansätze und neue Impulse für eine (bessere) berufliche Teilhabe ihrer Mitarbeitenden bieten. Die Ergebnisse des Projekts zeigen dabei eines ganz deutlich: Individuelle Anpassungsmaßnah-men, betriebliche Unterstützungsangebote und ein offener Umgang mit psychischen Erkran-kungen müssen als entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Teilhabe Hand in Hand gehen.

„Ein ganz zentraler Punkt ist aus meiner Sicht das Verständnis und die Bereitschaft der Führungs-kräfte, dass eine Rückkehr gelingt. Und dass man alles dafür tut, was möglich ist“, lautete etwa die Rückmeldung einer Verantwortlichen eines Großunternehmens aus der Pharmaindustrie. Auch Menschen, die selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, kamen im Rahmen der Stu-die zu Wort. „Ich bin nicht vollkommen arbeitsunfähig durch meine Erkrankung“, betonte etwa Arbeitnehmer Kamran R. „Ich kann noch was“, so seine Erkenntnis.

Zwischenzeitlich sind die Studienergebnisse im Rahmen eines Online-Abschlusssymposiums einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt worden – zum Auftakt der Veranstaltung gaben Betroffene dort nochmals Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt. Rund 80 Arbeitge-ber*innen, Arbeitnehmer*innen, Angehörige, Betroffenenvertreter*innen und weitere Interessierte nahmen am Symposium teil.

Nach Abschluss des Projekts laden die Verantwortlichen nun Arbeitgeber*innen dazu ein, das Hilfe-portal aktiv zu nutzen und weiterzuverbreiten. Es kann dazu auch in Unternehmensnetzwerken oder auf Websites eingebunden werden – denn das Ziel ist, die Inhalte in der Praxis nachhaltig zur An-wendung zu bringen. Wer Interesse an der Weiterentwicklung des Portals sowie an zukünftigen wissenschaftlichen Publikationen aus dem Projekt hat, kann sich zudem in den TAPE-Letter eintra-gen lassen. Dazu genügt eine formlose Mail an Edith Almer (e.almer@mutmachermenschen.de), geschäftsführende Vorständin bei „MutMacherMenschen“.

Beim TAPE-Projekt federführend war neben „MutMacherMenschen“ die Arbeitsgruppe „Qualitative Sozialforschung“ an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm in Günzburg. Das zwischen 2022 und 2025 durchgeführte Projekt wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit 332.642 Euro gefördert.

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Arbeitsgruppe „Qualitative Sozialforschung“ an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm


Weitere Informationen finden Sie under


Website zum TAPE-Project


Website der Arbeitsgruppe „Qualitative Sozialforschung“ an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm


Website "MutMacherMenschen"

S3-Leitlinie Prostatakarzinom

Die Aktualisierung der S3-Leitlinie Prostatakarzinom unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) wurde in der Fachwelt mit Spannung erwartet: Aufgrund der veränderten Studienlage hatte die wissenschaftliche Fachgesellschaft bereits Ende 2024 während der laufenden Überarbeitung im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie wesentliche Modifikationen an der Leitlinie zur häufigsten Tumorerkrankung des Mannes in Aussicht gestellt.

Tatsächlich beinhaltet die nun veröffentlichte Konsultationsfassung der Version 8 der evidenzbasierten interdisziplinären S3-Leitlinie Prostatakarzinom entsprechend weitreichende Neuerungen, die vor allem bei der Früherkennung und Diagnostik sowie bei der lokalen Therapie des Prostatakarzinoms tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen werden.
Die Konsultationsfassung der Leitlinie ist ab sofort öffentlich ( www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom ) zugänglich und kann bis zum 25.04.2025 kommentiert werden.

Das Prostatakarzinom ist hierzulande die mit Abstand häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes und gleichzeitig die zweithäufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Männern. Im Jahr 2020 erkrankten etwa 65.800 Männer in Deutschland neu an Prostatakrebs; mehr als 15.400 Patienten verstarben an der Erkrankung. „Entsprechend groß ist die Bedeutung des jetzigen umfangreichen Leitlinien-Updates“, sagt DGU-Leitlinienkoordinator Prof. Dr. Marc-Oliver Grimm.

Früherkennung: digital rektale Untersuchung nicht mehr empfohlen

Wesentliche Neuerungen der S3-Leitlinie betreffen das komplett überarbeitete und neu zusammengeführte Kapitel 4 „Früherkennung, Diagnostik und Stadieneinteilung“. Neu ist hier vor allem die Empfehlung, dass zur Früherkennung von Prostatakarzinomen keine digital rektale Untersuchung, also keine Tastuntersuchung, erfolgen soll. Vor- und Nachteile eines PSA-basierten Prostatakarzinom-Screenings werden in einer Übersicht dargestellt. Im Rahmen der Primärdiagnostik wird zudem die Magnetresonanztomographie der Prostata gestärkt. „Wesentlich ist hier, dass die Biopsieindikation noch mehr unter Berücksichtigung bildmorphologischer Informationen erfolgen soll; insbesondere soll bei unauffälligem MRT-Befund (sog. PI-RADS 1 und 2 Läsionen) keine Biopsie durchgeführt werden“, erklärt Prof. Grimm und betont, dass durch diese Empfehlung weniger nicht-behandlungsbedürftige Karzinome nachgewiesen werden.

Lokalisiertes Prostatakarzinom mit niedrigen Risiko: ausschließliche Empfehlung zur Aktiven Überwachung

Weitreichende Änderungen der S3-Leitlinie Prostatakarzinom gelten darüber hinaus dem Kapitel 6 zur „Therapie des lokalisierten Prostatakarzinoms“, die laut dem DGU-Leitlinienkoordinator zu einer deutlichen Reduktion von Übertherapie führen werden. „Dies betrifft vor allem das ‚Low risk Prostatakarzinom‘ für das initial keine lokale Therapieform mehr, sondern ausschließlich nur noch die Aktive Überwachung empfohlen wird“, so Prof. Grimm. Sein Fazit: „Insgesamt ist die Leitlinie in dieser Form auch im internationalen Vergleich sehr fortschrittlich und sollte wesentlich dazu beitragen, dass in Deutschland relevante Prostatakarzinomerkrankungen diagnostiziert und behandelt werden.“

Auch DGU-Präsident Prof. Dr. Bernd Wullich und der Generalsekretär der Fachgesellschaft, Prof. Dr. Maximilian Burger, betonen die Bedeutung der Leitlinien-Aktualisierung: „Damit ist zugleich ein entscheidender Schritt für die Etablierung eines organisierten risikoadaptierten PSA-basierten Prostatakarzinomfrüherkennungsprogramms als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland getan, das die DGU im Einklang mit der EU-Ratsempfehlung (2022/0290 [NLE]) aus dem Jahr 2022 fordert. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) kann nun wie geplant in diesem Jahr die aktualisierten Leitlinien-Empfehlungen zur Früherkennung des Prostatakarzinoms prüfen und in seine Entscheidungsfindung zur Anpassung des bestehenden Früherkennungsangebots einbeziehen“.

Die Öffentlichkeit hat nun vier Wochen lang Gelegenheit, die Konsultationsfassung der Leitlinie zu kommentieren, die unter Mitwirkung von insgesamt 22 Fachgesellschaften und Arbeitskreisen bzw. -gemeinschaften erstellt wurde. Nach Würdigung und Bearbeitung der Kommentare wird die finale Fassung der inzwischen 8. Version der S3-Leitline Prostatakarzinom im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie publiziert.

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Pressekontakt der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.
Bettina-C. Ihnen
Sabine M. Glimm
Wettloop 36c
21149 Hamburg
Tel.: 040 - 79 14 05 60
Mobil: 0170 - 48 27 28 7
E-Mail: redaktion@bettina-wahlers.die


Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom

Die Monozyten

Forschende der Universität zu Köln zeigen, dass COVID-19-Impfstoffe auf der Grundlage von mRNA das angeborene Immunsystem langfristig prägen. 

Diese Mechanismen können bewirken, dass der menschliche Körper auf künftige Infektionen schneller und breiter reagieren kann / Veröffentlichung in „Molecular Systems Biology“

Die neuartigen mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 rufen nicht nur klassische Immunantworten des adaptiven Immunsystems wie zum Beispiel die Antikörperproduktion hervor, sondern führen auch zu langanhaltenden epigenetischen Veränderungen in Abwehrzellen des angeborenen Immunsystems. Das ist das Ergebnis einer Impfstudie von Forschenden der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln. Die Studie, die von Professor Dr. Dr. med. Jan Rybniker, Leiter des Schwerpunkts für Klinische Infektiologie und Arbeitsgruppenleiter am Zentrum für Molekulare Medizin Köln (Center for Molecular Medicine Cologne – CMMC), und Dr. Robert Hänsel-Hertsch, Arbeitsgruppenleiter am CMMC, geleitet wurde, ist unter dem Titel „Persistent epigenetic memory of SARS-CoV-2 mRNA vaccination in monocyte-derived macrophages”, im Fachjournal Molecular Systems Biology erschienen.

Das Immunsystem besteht aus einer angeborenen und einer erworbenen (adaptiven) Abwehr. Das angeborene Immunsystem bietet einen unspezifischen Schutz vor Krankheitserregern. Es muss schnell reagieren können. Das adaptive Immunsystem passt sich neuen oder veränderten Erregern an. Beide Teile arbeiten eng zusammen. Die in der aktuellen Studie beobachteten Veränderungen am angeborenen Immunsystem kommen dem Forschungsteam zufolge durch epigenetische Markierungen des Erbguts zustande. Epigenetisch bedeutet, dass Histone - Proteine, auf die die DNA wie auf einer Kabeltrommel aufgerollt ist -reversibel acetyliert werden. Die Acetylierung ist eine chemische Veränderung, die wie ein Stecker auf die Kabeltrommel gesetzt und wieder entfernt werden kann. Dies führt zu Veränderungen der Genaktivität, ohne eine Änderung der DNA-Sequenz selbst zu verursachen. Die Veränderungen aufgrund der mRNA-Impfung könnte dazu führen, dass der menschliche Körper auf künftige Infektionen schneller und breiter reagieren kann. „Die Daten zeigen, dass mRNA-Impfstoffe eine epigenetische ‚Schulung‘ des angeborenen Immunsystems fördern, was eine verstärkte Immunantwort zu Folge hat“, so Erstautor Dr. Alexander Simonis. Diese epigenetischen Veränderungen können die Grundlage für eine anhaltende und wirksame Immunität bieten, die über den bereits gut erforschten Schutz durch Mechanismen des sogenannten erworbenen Immunsystems hinausgeht. Dies kann nun auf Grundlage der Arbeiten der Studie in größeren klinischen Studien getestet werden.

Die Wissenschaftler*innen untersuchten zu sechs Zeitpunkten in Blutproben von geimpften Probanden menschliche Monozyten – eine bestimmte Art weißer Blutkörperchen –, die im Körper zu Makrophagen umgewandelt werden. Makrophagen sind Zellen des angeborenen Immunsystems und spielen eine Schlüsselrolle, um Krankheitserreger schnell zu erkennen und zu bekämpfen. Die Forschenden beobachteten, dass die Impfung mit einem mRNA-Coronaimpfstoff eine signifikante und langanhaltende Veränderung durch Acetylierung herbeiführt, also das Binden einer chemischen Gruppe an spezifischen, immunologisch relevanten Genen der Monozyten bewirkt.

Darüber hinaus zeigte die Studie, dass diese epigenetischen Veränderungen bis zu sechs Monate nach der Impfung bestehen blieben, was auf ein langfristiges „Gedächtnis“ des Immunsystems als Reaktion auf den Impfstoff hinweist. Da die Lebensdauer von menschlichen Monozyten nur etwa drei Tage beträgt, vermutet das Team, dass auch die Vorläuferzellen der Monozyten im Knochenmark die epigenetischen Markierungen tragen.

Eine einzige Dosis des mRNA-Impfstoffs konnte diese langanhaltenden Markierungen jedoch nicht ausreichend etablieren. „Erst eine zweite Impfung oder eine einzelne Auffrischungsimpfung – also eine Verstärkung der Immunisierung – stabilisierte die epigenetische Modifikation nachhaltig. Das unterstreicht die Notwendigkeit mehrerer Impfungen für die langfristige Aufrechterhaltung der Immunantwort“, sagt Jan Rybniker.

Die beobachteten epigenetischen Veränderungen führten zu einem verstärkten „Ablesen“ von entzündungsfordernden Genen, was wiederum zur Produktion von Botenstoffen führte, die zahlreiche Immunzellen aktivieren können und somit deren Fähigkeit zur Bekämpfung von Infektionen verstärken. „Da es sich um eine Aktivierung des angeborenen Immunsystems handelt, das relativ breit und unspezifisch auf verschiedene Erreger zielt, kann dies bedeuten, dass die mRNA-Impfungen zumindest für eine gewisse Zeit auch vor anderen Viren und Bakterien schützen“, so Dr. Sebastian Theobald, ein weiterer Erstautoren der Studie.

„Zudem deuten unsere Erkenntnisse darauf hin, dass diese Histon-Markierungen in Makrophagen nicht nur Gene aktivieren, die für die Immunantwort relevant sind, sondern dass diese Gene zusätzlich guaninreiche viersträngige DNA-Strukturen ausbilden, die für die langfristige Immunität von entscheidender Bedeutung sein könnten“, sagt der Epigenetikexperte Dr. Robert Hänsel-Hertsch.

Diese Erkenntnisse haben weitreichende Implikationen für die Entwicklung zukünftiger Impfstrategien, sowohl gegen COVID-19 als auch gegen andere Infektionskrankheiten.

Die Forschungsergebnisse wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Entschlüsselung der angeborenen Immunität bei Impfungen des Center for Molecular Medicine Cologne (CMMC) und der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Plattform COVIM – COllaboratiVe IMmunity Platform des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) – generiert.

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Professor Dr. Dr. Jan Rybniker
Zentrum für Molekulare Medizin Köln
+49 221 470 89611
jan.rybnikerSpamProtectionuk-koeln.de

Dr. Robert Hänsel-Hertsch
Zentrum für Molekulare Medizin Köln
+49 221 478 96988
robert.haensel-hertschSpamProtectionuni-koeln.de

Originalpublikation:
https://www.embopress.org/doi/full/10.1038/s44320-025-00093-6

Nachbarschaftshilfe

Nachbarschaftshilfe zur Unterstützung Pflegebedürftiger kommt

 

Ministerium bereitet entsprechende Verordnung vor – Sozialministerin Britta Müller erklärt im Landtag: „Wir werden das Leben vieler pflegebedürftiger Menschen spürbar erleichtern.“

 

In Brandenburg gibt es über 214.000 pflegebedürftige Menschen. Rund 89 Prozent von ihnen werden in der eigenen Häuslichkeit versorgt; sie brauchen vielfach Hilfe im Alltag. Zum Beispiel beim Einkaufen, bei Behördengängen oder im Haushalt. Um Pflegebedürftige und deren Angehörige in ihrem Alltag noch stärker zu entlasten, sollen in Brandenburg künftig Einzelpersonen als Nachbarschaftshelferinnen und Nachbarschaftshelfer als „alltagsunterstützende Angebote“ anerkannt werden. Das Sozialministerium bereitet eine entsprechende Verordnung vor. Das erklärte Sozialministerin Britta Müller heute im Landtag.

Sozialministerin Müller sagte in ihrer Rede im Landtag: „Die Nachbarschaftshilfe ist eine große Chance: Wir können das Leben vieler pflegebedürftiger Menschen und ihrer Familien damit spürbar erleichtern. Es geht um mehr als bloße Unterstützung – es geht um Würde, Teilhabe und ein soziales Miteinander. Wir haben die Möglichkeit, bürokratische Hürden abzubauen und Mitmenschlichkeit aktiv zu fördern. Dass wir dabei parteiübergreifend an einem Strang ziehen, zeigt, wie wichtig dieses Anliegen ist. Es geht um Menschen, um Familien, um unser soziales Miteinander. Pflegebedürftige Menschen benötigen weit mehr als medizinische Versorgung. Es geht um ganz alltägliche Unterstützung: Begleitung beim Einkaufen, Hilfe beim Gang zum Arzt, Unterstützung beim Papierkram oder einfach ein wenig Gesellschaft beim Spazierengehen. Diese Aufgaben sollten nicht allein auf den Schultern der Angehörigen lasten. Unsere Gesellschaft muss hier zusammenstehen – und genau dafür setzen wir uns ein! Brandenburg verfügt bereits über eine gut ausgebaute Struktur von alltagsunterstützenden Angeboten. Und das werden wir weiter verbessern.“

Mit dem Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung in Höhe von aktuell 131 Euro monatlich können unterschiedliche Hilfen und Leistungen finanziert werden, die Pflegebedürftige bei der Alltagsgestaltung unterstützen. In Brandenburg nutzen bereits über 31.500 pflegebedürftige Menschen „Alltagsunterstützende Angebote“. Doch der Bedarf ist größer, denn noch nicht alle finden wohnortnah eine passende Unterstützung. „Ein Grund dafür sind die hohen Hürden bei der Anerkennung solcher Angebote. In der Nachbarschaft gibt es viele Menschen, die helfen wollen – regelmäßig, zuverlässig und direkt vor Ort“, so Müller.

Hintergrund

An der Überarbeitung der Angebotsanerkennungsverordnung wird im Sozialministerium intensiv gearbeitet. Mit der Überarbeitung der Rechtsverordnung soll der Ausbau und die Weiterentwicklung der Angebote zur Unterstützung im Alltag befördert werden. Insbesondere sollen bürokratische Hürden abgebaut werden, um für die Anspruchsberechtigten einen möglichst unkomplizierten Zugang zu den Unterstützungsangeboten zu schaffen. Im Fokus steht hierbei die Möglichkeit, dass auch eine Nachbarschaftshilfe durch eine Einzelperson (sogenannte Nachbarschaftshelferinnen und Nachbarschaftshelfer) als alltagsunterstützendes Angebot anerkannt werden kann.

Die Überarbeitung dieser Verordnung wurde im letzten Jahr ausgesetzt. Hintergrund war, dass das Bundesgesundheitsministerium im Frühjahr 2024 angekündigt hatte, „zeitnah“ einen Gesetzentwurf vorlegen zu wollen, der die Anforderungen an Angeboten zur Unterstützung im Alltag neu regelt und damit insbesondere Regelungen zur Nachbarschaftshilfe durch Einzelpersonen erstmalig in einem Bundesgesetz aufgenommen werden sollen. Der entsprechende Gesetzentwurf sollte durch das Bundesgesundheitsministerium noch vor der Sommerpause 2024 vorgelegt werden. Da also das Bundesrecht an genau dieser Stelle reformiert werden sollte, wurde das Verfahren in Brandenburg zur Überarbeitung der Landesregelung zunächst „auf Eis gelegt“. Der Referentenentwurf für das Pflegekompetenzgesetz wurde dann im September 2024 vom Bund vorgelegt. Am 18. Dezember 2024 hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zwar beschlossen, aber durch die vorgezogene Neuwahl des Bundestages konnte das Pflegekompetenzgesetz dann aber nicht mehr verabschiedet werden.

Da es nun unklar ist, wie lange es dauern wird, bis es zu einem neuen Anlauf auf Bundesebene kommt, hat Sozialministerin Müller ihre Sozialabteilung beauftragt, zunächst unabhängig vom Gesetzgebungsverfahren des Bundes den Entwurf für eine Änderung der Landes-Rechtsverordnung fertigzustellen. Dies hat die Ministerin bereits am 12. Februar 2025 im Landtagsausschuss für Gesundheit und Soziales angekündigt. Die Novellierung soll noch in diesem Jahr erfolgen.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg

Henning-von-Tresckow-Straße 2-13

14467 Potsdam

Tel: 0331 866-5044

Internet: https://mgs.brandenburg.de

Die musikalischen Fähigkeiten von Kindern

Die musikalischen Fähigkeiten von Kindern entwickeln sich unterschiedlich schnell und nicht immer in gleichem Umfang. 

Doch welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? 

Forscher:innen vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main haben im Rahmen von Studien einen Fragebogen erarbeitet, um die Musikalität von Drei- bis Zehnjährigen zu erfassen. 

Mit dieser Methode können beispielsweise Pädagog:innen Entwicklungsverläufe erkennen, musikalisch begabte Kinder früher identifizieren und musikalische Bildung gezielt fördern. 

Der Fragebogen wurde kürzlich mit den Studienergebnissen im Fachmagazin PLOS One veröffentlicht, wo er als kostenloser Download zur Verfügung steht.

Universelle Muster wie der Erwerb der grundlegenden Rhythmus- und Tonhöhenerkennung spielen im Kindesalter eine wichtige Rolle für die musikalische Entwicklung. Doch gibt es ebenso sehr individuelle Muster, die auf Umwelt-, Bildungs- und angeborenen Faktoren beruhen. Um diese genau zu dokumentieren und damit eine Lücke in der Forschung zu schließen, hat das Forschungsteam im Rahmen von insgesamt drei Studien das „Child Musicality Screening“ erarbeitet.

„Mit dem Evaluationsbogen als standardisiertem Instrument zur Erfassung der Musikalität von Kindern können wir ein tieferes Verständnis der Entwicklungsprozesse gewinnen. Bislang fehlten valide Messinstrumente für ein schnelles, skalierbares Screening“, erklärt Erstautorin Verena Buren vom MPIEA.

An der ersten Studie nahmen insgesamt 810 Erwachsene teil, die regelmäßig mit Kindern interagieren. Die Forscher:innen definierten hier mithilfe von Fragebögen zunächst zentrale Dimensionen kindlicher Musikalität: Begeisterung und Motivation sowie Musikwahrnehmung und -produktion. Die Ergebnisse der zweiten Studie, an der Eltern und pädagogisches Fachpersonal teilnahmen, bestätigten die identifizierten Dimensionen. In der dritten Studie konnten die Forscher:innen anhand von deutschen und englischen Stichproben nachweisen, dass der Screeningbogen verlässlich ist.

„Das Screening dient nicht nur der Erforschung von Zusammenhängen mit anderen kognitiven Fähigkeiten oder Umwelteinflüssen. Es könnte auch in der Praxis – zum Beispiel in Bildungseinrichtungen – genutzt werden. Pädagog:innen könnten damit ihre Vermittlungsansätze anpassen und sicherstellen, dass jedes Kind optimal vom Musikunterricht profitiert“, schließt Verena Buren.

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Verena Buren 

verena.buren@ae.mpg.de

Originalpublikation:
Buren, V., Müllensiefen, D., & Degé, F. (2025). Screening Musicality in Children: Development and Initial Validation of a New Tool for Rapid Assessment of Musical Profiles. PLOS One. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0317962

Dopamin und Lernen

Forschende des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) haben in einer kürzlich veröffentlichten Studie zeigen können, dass eine Verringerung der Dopaminproduktion im Gehirn das Lernen auf überraschende Weise verändert. Ihre Studie zeigte, dass ein reduzierter Dopaminspiegel das Verknüpfen von Reizen mit Bestrafung bei ungewöhnlich langen Zeitintervallen verbessert, während bei sofortiger Bestrafung schlechter gelernt wird. Diese Ergebnisse könnten neue Einsichten für das Verständnis psychiatrischer Erkrankungen wie Schizophrenie bieten, bei denen Dopamin eine Schlüsselrolle spielt.

Dopamin und Lernen: Neue Erkenntnisse
Dopamin, ein wichtiger chemischer Botenstoff im Gehirn, ist entscheidend für die Verknüpfung von Reizen mit Belohnungen oder Bestrafungen. „Unsere Ergebnisse waren überraschend, da sie zeigen, dass ein niedrigerer Dopaminspiegel die Lernfähigkeit verbessert, wenn die Bedingungen eigentlich ungünstig sind. Dagegen ist das Lernen unter eigentlich günstigen Bedingungen verschlechtert", erklärt Prof. Bertram Gerber, der leitende Wissenschaftler der Studie. „Wenn der zeitliche Abstand zwischen Reiz und Bestrafung zu groß ist, verbessert ein reduzierter Dopaminspiegel die Lernfähigkeit, während eine unmittelbare Bestrafung weniger effektiv verarbeitet wird.“

Methodik: Hemmung der Tyrosin-Hydroxylase
Diese Erkenntnisse wurden durch gezieltes Hemmen der Tyrosin-Hydroxylase, einem für die Dopaminproduktion notwendigen Enzym, in den Gehirnen der Fliegen erzielt. „Mit niedrigeren Dopaminspiegeln stellen die Fliegen Verknüpfungen zwischen Ereignissen her, die unter normalen Umständen nicht hergestellt würden. Dafür übersehen sie offensichtliche Zusammenhänge“, fügt die Doktorandin Fatima Amin hinzu, deren Forschung zu diesen Erkenntnissen führte.

Bedeutung der Ergebnisse
Die Entdeckung, dass ein reduzierter Dopaminspiegel das Lernen auf derart komplexe Weise verändern kann, unterstreicht die zentrale Rolle dieses Botenstoffes für das Lernen kausaler Zusammenhänge von Ereignissen. Diese Erkenntnisse könnten neue Ansätze für das Verständnis von Störungen bieten, die mit Veränderungen der Dopaminproduktion zusammenhängen, wie beispielsweise bei Schizophrenie.

Das Leibniz-Institut für Neurobiologie ist ein international führendes Hirnforschungszentrum, das sich der Untersuchung von Hirnprozessen auf neurobiologischer Ebene widmet. Die Forschungsschwerpunkte umfassen das Verständnis grundlegender Prinzipien von Lernen und Gedächtnis sowie der Veränderung von Hirnnetzwerken bei Erkrankungen. Neben dem ursächlichen Verständnis von Gehirnfunktion und -fehlfunktion, adressiert das LIN die gesellschaftlich relevanten Themen in Medizin, Gesundheit, Technologie und Bildung. Das Forschungskonzept des LIN verkörpert die Erkenntnis, frei nach Leibniz, dass das Gehirn ein Organ ist, das „mit Vergangenheit gefüllt und voller Zukunft“ ist.

Originalpublikation:
Compromising Tyrosine Hydroxylase Function Extends and Blunts the Temporal Profile of Reinforcement by Dopamine Neurons in Drosophila

Fatima Amin, Christian König, Jiajun Zhang, Liubov S. Kalinichenko, Svea Königsmann, Vivian Brunsberg, Thomas D. Riemensperger, Christian P. Müller and Bertram Gerber

Journal of Neuroscience 12 March 2025, 45 (11) e1498242024; doi.org/10.1523/JNEUROSCI.1498-24.2024
Weitere Informationen finden Sie unter
https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.1498-24.2024

Herz und Niere

Kann der Wirkstoff Dapagliflozin die Herz-Kreislauf- und Nierengesundheit nachhaltig verbessern? Forschende sehen Potential zur Vermeidung von bis zu 250.000 vorzeitigen Todesfällen jährlich.

Bluthochdruck ist eine der Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um neue Wege in der Bluthochdruck-Therapie zu finden, ist am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) nun der Startschuss für ein internationales Forschungsprojekt gefallen, das mit 6,99 Millionen Euro aus dem Horizont-Europa-Programm der Europäischen Union gefördert wird. Die SGLT2 HYPE-Studie untersucht, ob der Wirkstoff Dapagliflozin, der bereits zur Behandlung von Herzinsuffizienz und Diabetes eingesetzt wird, zusätzlich nicht nur den Blutdruck senkt, sondern auch langfristig das Risiko für bluthochdruckassoziierte Folgeerkrankungen reduziert und die Herz-Kreislauf- sowie Nierengesundheit verbessert.

Prof. Dr. Ingo Eitel, Direktor der Medizinischen Klinik II, Campus Lübeck, und Leiter der Studie, betont: „Die SGLT2 HYPE-Studie bietet eine einzigartige Gelegenheit, neue, evidenzbasierte Erkenntnisse für die Bluthochdruck-Therapie zu gewinnen. Sie könnte Millionen von Patientinnen und Patienten eine bessere und sicherere Behandlung ermöglichen.“ Das interdisziplinäre Konsortium wird durch Forschende des Universitären Herzzentrums Lübeck und der Universität zu Lübeck (UzL) geleitet und vereint 17 renommierte Partner aus 13 europäischen Ländern, darunter führende akademische Institutionen, Fachleute für Gesundheitsökonomie, kardiovaskuläre Fachgesellschaften und Patientenorganisationen.

Bluthochdruck: Eine unterschätzte Gefahr

Bluthochdruck (Hypertonie) betrifft über 80 Millionen Menschen in der EU. Besonders ältere Menschen sind gefährdet, und trotz bestehender Behandlungsmöglichkeiten bleibt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte oder Nierenversagen hoch. Aktuellen Schätzungen zu Folge leiden allein in Deutschland über 20 Millionen Erwachsene an Bluthochdruck. Weltweit ist der Bluthochdruck jährlich für zehn Millionen Todesfälle verantwortlich.

Ein neuer Therapieansatz mit SGLT2-Hemmern

Frühere Studien zeigen, dass sogenannte SGLT2-Hemmer den Blutdruck senken und das Herz sowie die Nieren schützen können. Ob diese positiven Effekte jedoch langfristig tatsächlich schwere Folgeerkrankungen verhindern, ist noch nicht eindeutig bewiesen. Genau hier setzt die SGLT2 HYPE-Studie an: Sie soll klären, ob diese Medikamente die Gesundheit von Menschen mit Bluthochdruck nachhaltig verbessern können. Dr. Elias Rawish, Co-Leiter der Studie, betont die Notwendigkeit dieser EU-geförderten Studie: „Wir müssen wissenschaftlich fundiert prüfen, ob Dapagliflozin nicht nur den Blutdruck senkt, sondern auch langfristig das Risiko schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse und vorzeitiger Todesfälle reduziert.“

Studienaufbau: Was untersucht wird

An der Studie nehmen über 3.000 Menschen mit Bluthochdruck (≥140/90 mmHg) teil, deren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders hoch ist. Sie erhalten zusätzlich zu ihrer bisherigen Behandlung entweder das Medikament Dapagliflozin (10 mg) oder, wenn sie der Kontrollgruppe angehören, ein Placebo. Die Studie untersucht, ob das Medikament schwere gesundheitliche Folgen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Nierenschäden verhindern kann. Außerdem wird analysiert, ob sich die Lebensqualität der Teilnehmenden verbessert. Die Untersuchung wird über sieben Jahre hinweg an 53 medizinischen Zentren in ganz Europa durchgeführt. Die zentrale Koordination der Studienzentren erfolgt durch die von Dr. Roza Saraei geleitete Studienzentrale der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.

Bedeutung für Patienten und Gesundheitssystem

Sollten sich die positiven Effekte von SGLT2-Hemmern bestätigen, könnte dies die Hypertonie-Therapie grundlegend verändern. Jährlich könnten weltweit bis zu 250.000 vorzeitige Todesfälle verhindert und das europäische Gesundheitssystem um bis zu zehn Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden.

Projektpartner:
• ARTTIC Innovation GmbH (AI, Deutschland)
• Bogomolets National Medical University (BNMU, Ukraine)
• Deutsche Herzstiftung (DHS, Deutschland)
• Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK, Deutschland)
• Instituto Investigacion Sanitaria Fundacion Jimenez Diaz (IIS-FJD Spanien)
• General Practitioners Research Institute (GPRI, Niederlande)
• Stiftung Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen (IHF, Deutschland)
• Institut National De La Sante Et De La Recherche Medicale (INSERM, Frankreich)
• IRCCS Azienda Ospedaliero Universitaria Di Bologna (IRCCS AouBO, Italien)
• Medizinische Universität Innsbruck (MUI, Österreich)
• Narodowy Instytut Kardiologii Stefana Kardynala Wyszynskiego - Panstwowy Instytut Badawczy (NIKARD, Polen)
• Univerzitetni Klinicni Center Ljubljana (UKCL, Slovenien)
• Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH, Deutschland) - Coordinator
• University of Glasgow (UoG, Vereinigtes Königreich)
• Universidade Do Porto (UPORTO, Portugal)
• Vseobecna Fakultni Nemocnice V Praze (VFNP, Tschechien)
• Viesoji Istaiga Vilniaus Universiteto Ligonine Santaros Klinikos (VULSK, Litauen)

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Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Medizinische Klinik II (Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin), Prof. Dr. Ingo Eitel
Tel.: 0451 500-44501, ingo.eitel@uksh.de
Weitere Informationen finden Sie unter
https://sglt2-hype.eu