Medizin am Abend Berlin Fazit: Atemwegs-, Muskel- und Skeletterkrankungen, depressive Symptomatik, Diabetes
Neue RKI-Daten im Journal of Health Monitoring 3/2017
Erkrankungen der Atemwege und der Lunge sind wichtige Ursachen von Krankheitslast und Sterblichkeit – und Themenschwerpunkt in der neuen Ausgabe des Journal of Health Monitoring.
Ein umfassender Focus-Beitrag betrachtet neben akuten respiratorischen Erkrankungen wie Influenza auch Lungenkrebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Asthma bronchiale.
Zu Asthma bronchiale und COPD werden zusätzlich in Fact sheets neue Ergebnisse aus der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015) dargestellt. „Grippe und akute Atemwegsinfektionen, Asthma und COPD sind sehr häufige Krankheiten mit hoher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung, COPD ist zudem eine der wichtigsten Todesursachen in Deutschland und weltweit“, erläutert Lothar H. Wieler, Präsident des RKI.
„Eine kontinuierliche Überwachung von Krankheitshäufigkeiten und Sterberaten ist eine unerlässliche Voraussetzung für den Gesundheitsschutz“, unterstreicht Wieler. Das RKI, assoziiertes Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung, engagiert sich daher abteilungsübergreifend für das Thema respiratorische Erkrankungen. Für den Focus-Beitrag werteten die RKI-Wissenschaftler eigene und externe Datenquellen aus. Dargestellt werden Ergebnisse und Trends zu Vorkommen und Sterblichkeit respiratorischer Erkrankungen mit hoher Public-Health-Relevanz in Deutschland. Bei den akuten Atemwegsinfektionen z.B. ist das Krankheitsgeschehen durch starke saisonale Schwankungen gekennzeichnet.
Der bislang höchste Wert der vergangenen Jahren trat in der Grippewelle 2012/2013 auf, als zum Höhepunkt der Welle 2,6 % der Bevölkerung pro Woche mit einer akuten Atemwegserkrankung den Arzt aufsuchten.
- Ein weiterer Schwerpunkt der Journal-Ausgabe sind Muskel-Skelett-Erkrankungen.
Die RKI-Autoren erläutern Ergebnisse zu Arthrose, Osteoporose und Gelenkschmerzen.
- So berichteten 29 % der Frauen und 24 % der Männer von akuten Gelenkschmerzen, also Schmerzen in den vorangegangenen 24 Stunden.
Eine Arthrose bestand in Deutschland bei rund 22 % der Frauen und 14 % der Männer in den zwölf Monaten vor der Befragung.
Von einer Osteoporose in den vergangenen zwölf Monaten berichteten rund 8 % der Frauen und 2 % der Männer.
Das Journal enthält auch ein Fact sheet zur Häufigkeit von depressiver Symptomatik.
Eine depressive Symptomatik ist mit Beeinträchtigungen von Lebensqualität, erhöhter Morbidität und Mortalität sowie vermehrter Inanspruchnahme des Gesundheitssystems assoziiert.
In der GEDA-Studie wurde eine aktuelle depressive Symptomatik bei 10,1 % der Befragten festgestellt.
Diese Daten zeigen die weite Verbreitung – auch jenseits des Vorliegens einer klinischen Depressionsdiagnose.
Weitere Fact sheets befassen sich mit gesundheitsbedingten Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten und mit Unfallverletzungen.
Diabetes mellitus ist das Thema des zweiten Focus-Beitrags.
Basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche werden für die letzten Jahrzehnte bevölkerungsbezogene Angaben zur Häufigkeit des Vorliegens (Prävalenz), zur Häufigkeit von Neuerkrankungen (Inzidenz)
und zur Sterblichkeit (Mortalität) des Diabetes in Deutschland dargestellt.
Am RKI wird derzeit eine Nationale Diabetes-Surveillance aufgebaut.
Weitere Informationen: http://www.rki.de/journalhealthmonitoring
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