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Herz und Leber sind ein Team

 

Hohe Auszeichnung für Berliner Herzforscher

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Gabriele Schiattarella erforscht am Max Delbrück Center und am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) die Mechanismen der Herzmuskelschwäche. Die International Society for Heart Research, eine besonders angesehene Fachgesellschaft auf diesem Gebiet, kürt ihn nun zum „Outstandig Investigator“.


Bei ihrer Tagung im australischen Perth zeichnet die International Society for Heart Research (ISHR) Dr. Gabriele Schiattarella mit dem Outstanding Investigator Award aus. Die ISHR ehrt damit Forschende, die in der Mitte ihrer Laufbahn angekommen sind, bereits bedeutende Beiträge zur kardiovaskulären Forschung geleistet haben und deren Forschung in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Gabriele Schiattarella ist vor dreieinhalb Jahren nach Berlin ans heutige Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) und als Gastwissenschaftler ans Max Delbrück Center gekommen. Er leitet die Arbeitsgruppe „Translationale Ansätze bei Herzinsuffizienz und kardiometabolischen Erkrankungen“. Sein Labor ist auf dem Campus Berlin-Buch angesiedelt.

Dass die ISHR ihn als herausragenden Forscher betrachtet, macht ihn sehr stolz. Zum einen, weil er sich nicht selbst um den Preis bewerben konnte, sondern andere Wissenschaftler*innen ihn dafür vorgeschlagen haben. Zum anderen, weil die ISHR eine der ältesten Fachgesellschaften für kardiovaskuläre Forschung ist und global agiert. Darüber hinaus ist es bereits der zweite Preis, den Gabriele Schiattarella von der ISHR erhält: 2019 zeichnete ihn die Gesellschaft mit dem Richard J. Bing Award für Nachwuchswissenschaftler*innen aus.

Gabriele Schiattarella untersucht die Mechanismen der Herzschwäche, insbesondere der Herzschwäche mit konservierter Auswurfleistung – kurz HFpEF (heart failure with preserved ejection fraction). Dabei ist nicht die Pumpkraft des Herzens beeinträchtigt, sondern seine Dehnbarkeit. So kann der Herzmuskel nicht genug Blut aufnehmen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Die Betroffenen sind körperlich weniger belastbar, lagern Wasser in der Lunge und im übrigen Körper ein, werden kurzatmig. Weltweit erkrankt jeder zehnte Erwachsene ab 40 Jahren daran.

Das Zusammenspiel von Herz und Leber

HFpEF resultiert aus dem metabolischen Syndrom. Dabei kommen Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen zusammen. Bewegungsmangel, Stress, Rauchen und Alkohol begünstigen die komplexe Stoffwechselerkrankung. „Das metabolische Syndrom droht, sich zu einer regelrechten Pandemie zu entwickeln“, sagt Gabriele Schiattarella. „Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2030 die Hälfte der Weltbevölkerung übergewichtig, wenn nicht sogar adipös ist.“

Mit seinem Team will der Kardiologe herausfinden, wie sich der Stoffwechsel bei HFpEF verändert. „Dabei beschränken wir uns nicht auf das Herz und die Herzmuskelzellen, sondern nehmen auch andere Organe und Systeme ins Visier“, sagt Schiattarella.

Besonders interessant seien die Leber und das Fettgewebe sowie deren Zusammenspiel mit dem Herzen. Er will die molekularen Signale entschlüsseln, die sie austauschen. Denn warum manche Menschen mit diesem Syndrom eine Fettleber entwickeln, andere wiederum an HFpEF erkranken, weiß man nicht. Wer es herausfindet, findet vielleicht auch Ansätze für neue Therapien – neben Gewichtsabnahme und körperlicher Aktivität.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

MaAB - Fortbildungen::;


Gabriele Schiattarella: Gabriele.Schiattarella@mdc-berlin.de

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