Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Universitätsmedizin Greiswald

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Jenny Tropmann: ARDS“ engl. Acute Respiratory Distress Syndrome - 16 Stunden Bauchlagerung - je früher destobesser

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Wie wirksam ist die Bauchlagerung?

Alltag auf der Intensivstation: 

Um einen Patienten mit akutem Lungenversagen fachgerecht und komplikationslos vom Rücken auf den Bauch umzulagern, sind durchschnittlich fünf Personen im Einsatz. 

Die Maßnahme hat sich bei schwerkranken COVID-19-Patienten bewährt. 

Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Bauchlagerung sogar besonders erfolgreich. 

Das hat Jenny Tropmann, Krankenpflegerin am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, in ihrer Bachelorarbeit dargestellt. 

Je nach Körpergröße, Gewicht und eingesetzter Medizintechnik können bei der Umlagerung eines Patienten auf der Intensivstation fünf Personen beteiligt sein Je nach Körpergröße, Gewicht und eingesetzter Medizintechnik können bei der Umlagerung eines Patienten auf der Intensivstation fünf Personen beteiligt sein (Foto: Marcel Mompour). HDZ NRW 

„Schwerkranke Patientinnen und Patienten benötigen hochkomplexe Pflegeprozesse“, sagt die 24-Jährige. 

„Das war schon immer so, ist aber erst durch die SARS-CoV-2-Pandemie in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten.“ Auf der COVID-19-Intensivstation des HDZ NRW werden derzeit 4 Schwerkranke pflegerisch und medizinisch versorgt. Die Pflegekräfte überwachen Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung. Sie sind mit der aufwendigen Medizintechnik – darunter extrakorporale Lungenunterstützungssysteme (ECMO) - vertraut, bedienen Beatmungs- und Infusionsgeräte und setzen bei Nieren- oder Leberversagen entsprechende Ersatzverfahren ein.

„Drehen Sie einmal einen mit diesen Geräten ausgestatteten Patienten in die Seitenlage oder die empfohlene Bauchlage“, sagt Jenny Tropmann.  

Dazu brauche es ein perfekt geschultes Team, eine gute Vorbereitung der erforderlichen Lagerungsmaterialien zur Dekubitusprophylaxe, um ein Wundliegen zu verhindern - einschließlich der Sicherung der verschiedensten Gerätschaften. 

Und natürlich klar geregelte Absprachen untereinander. 

Auch auf Körpergröße und Gewicht der Patienten müsse bei der Umlagerung geachtet werden. „Dieses Prozedere routinemäßig ohne Komplikationen zu beherrschen, ist eine äußerst anspruchsvolle Pflegeintervention.“

Mit der Bauchlagerung hat sich die Krankenpflegerin eingehender im Rahmen ihres berufsbegleitenden Studiums beschäftigt. Anhand einer systematischen Untersuchung der zum Thema vorhandenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen hat sie in ihrer Übersichtsarbeit nachgewiesen, dass eine Bauchlagerung das Sterblichkeitsrisiko insgesamt im Vergleich zur Rückenlage prozentual verringern kann, - sofern bestimmte Kriterien beachtet werden.

Warum ist die Bauchlagerung so sinnvoll und wird bei akutem Lungenversagen, das als „ARDS“ (engl. Acute Respiratory Distress Syndrome) bezeichnet wird, ausdrücklich empfohlen? „

  • Auf dem Bauch liegend verteilt sich der über die Beatmungsgeräte zugeführte Sauerstoff besser und gleichmäßiger in der Lunge“, antwortet Tropmann. 

„Die Lunge wird entlastet, Belüftung und Durchblutung bessern sich auf diese Weise.“
Mehr als zehn Prozent aller Intensivpatienten leiden an einem akuten Lungenversagen. Bei einem schweren Verlauf verstirbt fast die Hälfte der Betroffenen. Mit ihrer Forschungsarbeit belegt Jenny Tropmann, dass gerade bei dieser Patientengruppe eine Bauchlagerung das Sterblichkeitsrisiko um bis zu 15 Prozent senken kann.  

  • Die Methode ist umso wirksamer, je früher sie angewandt wird.

 „Zudem sollten die Patienten möglichst lange auf dem Bauch gelagert werden, die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften empfehlen sogar 16 Stunden.“

Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Arbeit auf der Intensivstation? 

„In einem Klinikum wie dem HDZ NRW sind die Spezialkenntnisse der Mitarbeitenden und das Erfahrungswissen aufgrund der hohen Routine im Alltag auf den Stationen enorm groß“, sagt die Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Um Patienten bestmöglich zu versorgen, ist es wichtig, unsere pflegerischen Maßnahmen regelmäßig zu hinterfragen und zu überprüfen. Nur so können wir das, was wir tun, auch nachhaltig begründen, wissenschaftlich belegen und damit auch weiter verbessern, wenn das notwendig erscheint.“

Anerkennung hat Jenny Tropmann mit ihrer Arbeit nicht nur mit einer ersten Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift gefunden, sondern auch in ihrem direkten Umfeld im HDZ. „Das ist ein hochaktuelles und sehr schönes Beispiel für unser Konzept der evidenzbasierten Pflege, das wir Schritt für Schritt im gesamten Klinikum umsetzen“, sagt Pflegedirektor Christian Siegling, der mit diesem Qualitätsanspruch ein besonderes Augenmerk auf die Akademisierung der Pflegeberufe richtet.  

Der Anspruch an Medizin und Pflege in einem Spezialklinikum ist zu Recht hoch. 

Mit einem entsprechenden Weiterbildungsangebot und gezielten Einarbeitungskonzepten in kollegialen Teams sprechen wir daher alle Fachkräfte an, die mit einem solchen Qualitätsanspruch bei uns arbeiten möchten“, sagt er. „Und natürlich sind Pflegende mit einem akademischen Grad oder auf dem Weg zu einem Studienabschluss ebenso herzlich willkommen!“

Jenny Tropmann arbeitet in der Krankenpflege auf der kardiochirurgischen Intensivstation E.01 im HDZ NRW, Bad Oeynhausen

 Jenny Tropmann arbeitet in der Krankenpflege auf der kardiochirurgischen Intensivstation E.01 im HDZ NRW, Bad Oeynhausen (Fotograf: Marcel Mompour). HDZ NRW

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

 







 

Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Jenny Tropmann
Krankenpflege am HDZ NRW, Bad Oeynhausen 

Anna Reiss Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen

Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

E-Mail-Adresse: info@hdz-nrw.de 

Telefon: 05731/971955

Fax: 05731/972028
E-Mail-Adresse: areiss@hdz-nrw.de


Originalpublikation:

Tropmann J. Müller I.: Wirksamkeit der Bauchlagerung bei ARDS. Intensiv 2021; 29(05): 242-246 © 2021 Thieme. DOI: 10.1055/a-1530-3209


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

http://www.hdz-nrw.de


 

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen