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Professor Dr. med. Andreas Neu: Empfehlungen zur Gewichtsreduktion und Ernährungsweise bei Diabetes Typ 2

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Neue Ernährungsempfehlungen bei Diabetes Typ 2

Wer adipös ist, noch nicht sehr lange an Diabetes leidet und 15 Kilogramm seines Gewichts reduziert, kann seinen Zuckerstoffwechsel stark normalisieren und sogar zeitweise ohne Medikamente auskommen. 

Das ist eine zentrale Aussage in den aktualisierten Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zur Ernährung von Personen mit Typ-2-Diabetes. 

Weitere wichtige Neuerungen: 

  • Strenge Vorgaben für die Mengenaufnahmen von Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß sind überholt – stattdessen können Betroffene gesunde Ernährungsmuster wählen, die ihren Vorlieben entsprechen. 

Empfehlenswert zur Gewichtsabnahme sind Formula-Diäten, Low-Carb- und Low-Fat-Ernährung sowie Intervallfasten

Der Ausschuss Ernährung der DDG hat für die Überarbeitung der Praxisempfehlungen sämtliche relevanten Studien seit 2004 ausgewertet. 

  • Mit dem Ergebnis, dass genaue Verzehrvorgaben für einzelne Mikronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß entfallen; 
  • auch die Maßgabe, bei eingeschränkter Nierenfunktion weniger Eiweiß zu essen, ist überholt. 

„Die Empfehlungen zur Gewichtsreduktion und Ernährungsweise bei Diabetes Typ 2 sind insgesamt unkomplizierter und individueller“, freut sich DDG Präsident Professor Dr. med. Andreas Neu.

Entscheidend ist ein früher Start des Abnehmprogramms
Im Mittelpunkt der neuen Empfehlungen steht die Erkenntnis, wonach bei Adipösen durch eine Gewichtsreduktion von mindestens 15 Kilogramm grundsätzlich ein vollständiges Zurückdrängen des Diabetes möglich ist, eine sogenannte Remission.  

„Die DiRECT-Studie aus England zeigt, dass 86 Prozent der Personen, die tatsächlich eine Gewichtsreduktion von mindestens 15 Kilogramm erreicht hatten, eine Diabetesremission erfuhren“, berichtet Professor Dr. med. Diana Rubin, die als Vorsitzende des Ausschusses Ernährung der DDG federführend an der Neuerstellung der Praxisempfehlungen beteiligt war. „Voraussetzung war eine Diabetesdauer von nicht länger als sechs Jahren.“

Um dieses Ziel zu erreichen, können Abnehmwillige prinzipiell unter verschiedenen Methoden wählen. 

„Wir haben in der Literatur sehr gute Effekte beispielsweise für Low-Carb gefunden, eine kohlenhydratarme Ernährungsform“, so Rubin. Low-Fat-Diäten seien zumindest mittelfristig in der Wirkung ebenbürtig. 

„Soll keine bestimmte Diät eingesetzt werden, so sind für das Diabetesmanagement mediterrane, vegetarische oder vegane Ernährungsmuster gleichermaßen geeignet“, fügt die Ernährungsmedizinerin hinzu. 

Auch Intervallfasten könne unter ärztlicher Überwachung zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden.  

  • „Entscheidend ist, dass die Abnehmstrategie zu den Präferenzen der übergewichtigen Person passt und nachhaltig im Alltag umgesetzt werden kann“, so Rubin.
  • Zu raschen, hohen Gewichtsverlusten mit dem Resultat einer Diabetesremission führen nachweislich auch Formula-Diäten, die mit einem Mahlzeitenersatz arbeiten, meist in Pulverform. 

Eine große Studie belegt: 

Nahezu die Hälfte der übergewichtigen Diabetespatientinnen und -patienten, die zunächst über drei bis fünf Monate eine Formula-Diät mit einem Kaloriengehalt von 825 bis 852 kcal pro Tag einhielten, erzielte eine Remission. 

„Die Remission dauerte teilweise länger als zwei Jahre“, berichtet Rubin. 

  • Ist keine Ernährungsform wirksam, sind bariatrische Operationen ebenfalls sehr erfolgreich, um eine Diabetesremission herbeizuführen.


Schnelles Spazierengehen nach dem Essen hilft
Über das nordische Ernährungsmuster, die makrobiotische Ernährung, die DASH- und Paleo-Diät konnten die Experten keine Aussagen treffen. „Zu diesen relativ neuen Ernährungstrends liegen noch zu wenige Studien vor“, erläutert Rubin. Sicher dagegen ist: Regelmäßige körperliche Aktivität auch mit geringer Intensität – etwa zügigeres Gehen nach den Mahlzeiten – verbessert die Körpergewichtsregulation.  

  • „Schnelles Spazierengehen nach dem Essen hilft definitiv beim Abnehmen“, betont die Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin am Vivantes Klinikum Spandau und Humboldt-Klinikum Berlin.


Generell gelte: 

„Wer unverarbeitete, naturbelassene Lebensmittel zu sich nimmt, liegt richtig“, fasst Rubin zusammen. 

  • Darüber hinaus sollten Kohlenhydrate bevorzugt in Form von Vollkornprodukten, stärkearmen Gemüsesorten, Hülsenfrüchten und Nüssen verzehrt werden. 

Hafer enthält besonders gesunde Kohlenhydrate, die günstig auf den Blutzuckerspiegel wirken“, so Rubin. Süssstoff in üblichen Mengen ist unbedenklich, zuckerarmes Obst besonders im Hinblick auf den Ballaststoffgehalt empfehlenswert und mäßiger Alkoholkonsum mit einer guten Stoffwechseleinstellung vereinbar.

Ernährungstherapie auch per App auf Rezept einsetzbar
Insgesamt, rät das Expertengremium, müsse die Ernährungstherapie stark auf die jeweilige Person abgestellt werden. „Es bietet sich an, die individualisierte Ernährungsberatung intensiver zu nutzen – ob in der Sprechstunde, per Mail oder Telefonie“, so Rubin. Auch eine App, die von fachkundigen Experten geprüft wurde und auf Rezept erhältlich ist, könne hilfreich sein. „In jedem Fall sollte möglichst früh eine Therapie angeboten werden“, betont Rubin.

Die Praxisempfehlungen richten sich an alle Berufsgruppen, die Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2 betreuen.

Quelle:
https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/behandlung/leitlinien?tx_wwt3list_...

Skurk T et al. Empfehlungen zur Ernährung von Personen mit Typ-2-Diabetes mellitus. Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16 (Suppl 2): S255–S289, Thieme.
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Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9200 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

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Prof. Claudius Gros: Der Schmeterlingseffekt - soziales Gehirn im Neuen (Er-) Lebnisjahr

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Warum hat uns die Evolution mit Gefühlen ausgestattet?

Gefühle spielen in unserem Leben eine große Rolle. 

Doch warum gibt es sie?

Sind Emotionen eine Laune der Natur, oder war ihre Entstehung aus evolutionärer Sicht unausweichlich? 

Prof. Claudius Gros vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität gibt in einer neuen Studie eine eindeutige Antwort.

Von ihrer Funktion her sind Emotionen abstrakte Kriterien, mit deren Hilfe selbst unterschiedliche Tätigkeiten vergleichend bewertet, und damit Ziele und Aufgaben effizient ausgewählt werden können – so das Ergebnis der Studie von Prof. Claudius Gros, die seit heute online zu lesen ist.

  • Evolutionär ist alles vorteilhaft, was die Anzahl an Nachkommen erhöht. 
  • Wenn Verhaltensweisen nicht direkt genetisch gesteuert werden, also nicht durch Instinkte, muss ein Lebewesen in der Lage sein, die Folgen seines Handelns zu berechnen, bzw. zu prognostizieren. 

Die Realität ist jedoch komplex und damit chaotisch („Schmetterlingseffekt“). 

  • Daher können Auswirkungen prinzipiell nur begrenzt berechnet werden, was im Fall sozial organisierter Lebewesen nochmals schwieriger ist: 
  • In einer Gemeinschaft muss das Individuum zusätzlich die Absichten der Anderen ausfindig machen. 

In diesem Zusammenhang wurde die „Theorie des sozialen Gehirns“ formuliert, der zufolge sich das das menschliche Gehirn vor allem deshalb so rasch entwickelt hat, weil es vor der Aufgabe stand, die Komplexität des sozialen Kontexts zu bewältigen.

Kognitive Fähigkeiten, also Intelligenz, erweitern die Palette der Handlungsoptionen. 

Vom maschinellen Lernen wissen wir, dass die rechnerischen Anforderungen mit der Komplexität der Problemstellung überaus schnell ansteigen.  

Um Entscheidungen zu treffen, benötigen Lebewesen mit komplexen Handlungsoptionen daher einen Mechanismus, der die rechnerischen, d.h. die kognitiven Anforderungen deutlich reduziert. 

Das ist es, was Emotionen ermöglichen.

Sehr unterschiedliche Tätigkeiten können ein und dasselbe Gefühl auslösen – zum Beispiel Langeweile, Aufregung, Befriedigung. 

So kann es genauso befriedigend sein, mit Freunden zu Essen, wie Geige zu spielen oder durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Nach materiellen Kriterien ließen sich diese Tätigkeiten kaum auf einen Nenner bringen, etwa danach, wie viel Geld dabei herauskommt. Funktional entsprechen Emotionen folglich abstrakten Bewertungskriterien, auch wenn sie als Empfindungen höchst real sein können. 

Individuen, die über emotionale Entscheidungsmechanismen verfügen, versuchen ihre Tätigkeiten so auszuwählen, dass diese im Mittel mit ihrem „Charakter“ im Einklang sind.  

Dabei ist der Charakter mathematisch als eine Menge von Präferenzen definiert: 

Wie häufig strebt jemand – relativ gesehen – eher bequeme, spannende oder produktive Tätigkeiten an?

Uns ist in der Regel nicht bewusst, wie viele biochemische Prozesse beständig in unserem Gehirn ablaufen. 

Die biologischen Grundlagen von Emotionen (die ‚neuronalen Korrelate‘) können wir dagegen in der Form von Gefühlen wahrnehmen. 

Interessanterweise sind die dafür notwendigen neurobiologischen Strukturen phylogenetisch jung, d.h. erst bei höheren Affen voll ausgebildet. 

  • Diese Strukturen erlauben es, Emotionen ihrerseits kognitiv zu regulieren, und somit den kognitiv-emotionalen Regelkreis zu schließen. 
  • Im umgekehrten Fall, also wenn uns die Evolution keine Gefühle mitgegeben hätte, könnten wir unsere Emotionen, also die entsprechenden Gehirnprozesse, nicht regulieren. 

Das würde der wissenschaftlichen Definition von „Zombies“ durch die beiden Neurowissenschaftler Christof Koch and Francis Crick entsprechen. 

Diese kann man als denkfähigen Wesen ansehen, die Triebe haben, diese aber nicht kontrollieren können, da sie sich ihrer nicht bewusst sind.

Ein emotionales Kontrollsystem ist nicht nur für Menschen und hochentwickelte nicht-menschliche Tiere von essentieller Bedeutung, sondern auch für potentielle künstliche Intelligenzen. 

Synthetische und biologische Emotionen müssen funktional äquivalente Rollen erfüllen, wogegen sie sich hinsichtlich der spezifischen Ausprägungen unterscheiden können. 

Roboter-Emotionen werden sich nicht – wie in vielen Filmen dargestellt – sekundär entwickeln. 

Synthetische Emotionen sind vielmehr eine unabdingbare Voraussetzung für eigenständig agierende universelle Intelligenzen, sofern es diese jemals geben sollte.

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Prof. Dr. Claudius Gros

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Warum körperliche Nähe, also Knuddeln und Umarmen, ein wichtiger Baustein für das heutige Geburtstagskind ist....

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Körperliche Nähe als wichtiger Grundbaustein zwischenmenschlicher Beziehungen

Am 21. Januar 2022 wurde bereits zum 36. mal der Weltknuddeltag begangen. 

Ursprünglich wurde er von zwei Amerikanern ausgerufen und beginnt nun – neben einer Vielzahl weiterer Länder – seine Tradition in Deutschland zu entwickeln. 

Dabei wurde das Datum für den Weltknuddeltag nicht zufällig ausgewählt: 

Denn dieses Datum liegt zwischen dem Weihnachtsfest sowie dem Valentinstag. 

Beides Tage, die mit Liebe verbunden werden. 

Warum körperliche Nähe, also Knuddeln und Umarmen, ein wichtiger Baustein für unsere Gesellschaft ist, erklärt die Soziologin Dr. Romy Simon, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Mikrosoziologie (Institut für Soziologie).

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 hat sich das gesamtgesellschaftliche Leben grundlegend verändert. 

Zwei wichtige Verhaltensregeln sind dabei die Einhaltung der Abstandsregeln untereinander sowie die Beschränkung der Kontakte geworden. 

  • Zwischenmenschliche Berührungen gelten plötzlich als Gefährdung für die eigene Gesundheit und die Gesundheit der anderen. 

Damit haben sich auch die bis dato ganz selbstverständlich ausgeübten vertraulichen Begrüßungsroutinen, wie die Begrüßung per Handschlag, das Küsschen auf die Wange oder das Umarmen verändert. 

  • Die Begrüßungsrituale dienen als wichtiger Bestandteil der sozialen Beziehungen, mit denen das Gegenüber durch die unmittelbaren Sinne greifbarer gemacht werden kann. 

In kreativer Weise haben die Menschen durch die Verwendung des bis vor zwei Jahren noch unbekannten Ellenbogen- oder Fußgrußes einen Weg gefunden, sich dennoch durch spürbare Berührungen zu begrüßen bzw. verabschieden zu können. 

Wie lange sich dieses entworfene Notkonstrukt halten wird, wird die Zukunft zeigen.

Dabei sind jedoch Berührungen für das körperliche und seelische Gleichgewicht von hoher Bedeutung.  

  • Durch diese kommt es zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin, dem sogenannten Bindungshormon, welches für das körperliche Wohlbefinden sorgt und Vertrauen sowie Empathie zwischen den Menschen fördert. 
  • Aus soziologischer Perspektive liegt die Bedeutung der zwischenmenschlichen Berührungen darin, dass diese zwischen den Individuen Beziehungen stiften, festigen, aufrechterhalten, schwächen oder gar beenden können. 
  • So können Zuneigung, Freundschaft, Freude, Anerkennung, aber auch Angst und Trost signalisiert werden. 

Unterschieden werden kann zwischen dem Berühren, d.h. der haptischen Wahrnehmung, sowie dem Berührtwerden, also dem passiven Tasten. 

  • Zwischen den Individuen entsteht hierbei eine nonverbale Interaktion, in welcher sie wechselseitig aufeinander wirken. 

Unsere Gesellschaft entsteht somit auch durch den unmittelbaren Körperkontakt ihrer Mitglieder. 

Fehlen diese konkreten Berührungen, so kann sich dies auf die empfundene Lebenszufriedenheit auswirken. 

Dies zeigt sich insbesondere bei alleinlebenden Personen.

Je nach Kultur und Sozialisierung gibt es unterschiedliche Grenzen und Toleranzen für Berührungen. 

So gibt es Kulturbereiche, in denen auf Berührungen weitestgehend verzichtet wird, aber auch Kulturen, in denen diese wichtige Bestandteile des alltäglichen Lebens sind. 

Zudem lassen sich Variationen zwischen Alter, Geschlecht, Lebensstil und anderen sozial wichtigen Merkmalen festhalten.

Weiterhin ist unsere Gesellschaft durch die zunehmende Digitalisierung der verschiedenen Lebensbereiche geprägt – sei es im familiären, freundschaftlichen oder beruflichen Umfeld. 

Insbesondere die Messenger-Dienste sowie sozialen Kommunikationsplattformen erfreuen sich großer Beliebtheit. 

Interessanterweise lassen sich bei diesen Emoticons wiederfinden, die körperliche Nähe ausdrücken, wie der Handschlag, die Darstellung zwei sich küssender bzw. an den Händen haltender Personen. 

  • Dennoch sind die in persönlichen Interaktionen vorhandenen Körperlich- und auch Sinnlichkeiten nicht ersetzbar und bedingen der Notwendigkeit physischer Präsenz, mit welcher körperliche Berührungen erst ermöglicht werden. 

Und so bleibt zu hoffen, dass vielleicht der oder die Eine am Weltknuddeltag oder an dem heutigen Geburtstag eine zusätzliche Möglichkeit fand, Nähe durch Umarmungen herzustellen.

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Dr. Romy Simon
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Claudia Kallmeier 

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PD Dr. Dhayana Dallmeier: Behandlung der arteriellen Hypertonie im Alter

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Blutdruck im Alter: Je höher – desto besser? 

Höhere Zielwerte bei gebrechlichen Personen können vorteilhaft sein

Forschende der Universität Ulm und der Agaplesion Bethesda Klinik Ulm kommen in einer neuen Studie zu dem Schluss, dass das Sterberisiko von älteren Personen mit Bluthochdruck stark von dem Faktor „Gebrechlichkeit“ abhängt. 

Bei stark gebrechlichen Personen könnte ein höherer Blutdruck sogar von Vorteil sein.

In einer neuen Studienarbeit haben Forschende der Universität Ulm und der Agaplesion Bethesda Klinik Ulm die Sterblichkeit von älteren Personen im Zusammenhang mit dem systolischen Blutdruck und dem Faktor „Gebrechlichkeit“ untersucht. 

Das Ergebnis: 

Das durch einen höheren systolischen Blutdruck bedingte Sterberisiko im Alter unterscheidet sich stark je nach der individuellen Fitness der Personen. 

Erschienen ist die Untersuchung in „Hypertension“, einem kardiovaskulären Fachjournal, das von der American Heart Association herausgegeben wird.

  • Mit zunehmendem Lebensalter nimmt das Risiko für Bluthochdruck (Hypertonie) zu, da unter anderem die Gefäße an Elastizität verlieren. 

Mit dem Blutdruck steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. 

Deshalb zählt Hypertonie zu den großen vier Risikofaktoren. 

Rund dreiviertel aller 75-Jährigen leiden an Bluthochdruck. 

Deshalb gilt die Empfehlung, den systolischen Blutdruck meist medikamentös auf unter 140 mmHg zu senken. 

  • Jedoch kann eine starke Absenkung des Blutdrucks im Alter mit negativen Ereignissen wie Stürzen zusammenhängen. 

Dies ist auf die zunehmende autonome Dysregulation zurückzuführen. 

Das heißt, dass das körpereigene Kontrollsystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. 

  • Dies kann im Zusammenspiel mit Störungen der venösen Durchblutung zu einem langanhaltenden Blutdruckabfall nach dem Aufstehen führen. 
  • Gleichzeitig gibt es Hinweise auf eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten, wenn der systolische Blutdruck bei Älteren deutlich unter 130 mmHg gesenkt wird. 
  • Auch andere Nebenwirkungen von blutdrucksenkenden Medikamenten wie Reizhusten, Allergien und Verdauungsprobleme sind bekannt.


„Heutzutage wird der Nutzen der intensiven Behandlung der arteriellen Hypertonie, also des Bluthochdrucks im höheren Alter, kontrovers diskutiert. 

Noch existieren keine einheitlichen Empfehlungen in den vorhandenen Leitlinien. Mit unserer Untersuchung wollen wir einen Beitrag leisten und die Datenlage verbessern“, erklärt PD Dr. Dhayana Dallmeier, Leiterin der Forschungsabteilung an der Agaplesion Bethesda Klinik Ulm. Aus diesem Grund haben Dallmeier und das Team rund um Erstautor Kaj-Marko Kremer die Sterblichkeit von Älteren in Bezug mit dem Blutdruck und der Gebrechlichkeit gesetzt. In der Untersuchung griffen die Forschenden auf die Daten von über 1100 Teilnehmenden (mittleres Alter 73,9 Jahre, 41,6 Prozent Frauen) der ActiFE-Studie Ulm zurück, die vor allem die körperliche Aktivität bei Personen über 65 Jahren erfasst. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten feststellen, dass die Gebrechlichkeit das Sterberisiko stark beeinflusst. So lag bei „fitteren“ Personen das geringste Sterberisiko bei einem systolischen Blutdruck von 130 mmHg, wie auch in den aktuellen Leitlinien angegeben. Weiterhin zeigte die Untersuchung, dass bei stark gebrechlichen Älteren das Sterberisiko mit einem höheren Blutdruck tendenziell sogar sank. Das geringste Risiko verzeichneten gebrechlichen Personen mit einem Blutdruck von 160 mmHg oder höher. 

„Wie wir beobachten können, verläuft das Altern von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. 

Neben den fitten und sportlich aktiven Über-80-Jährigen gibt es gebrechliche und wenig belastbare 70-Jährige. 

Unsere Untersuchung bestätigt, wie wichtig dieser Umstand im Alter, beispielsweise in Bezug auf die Anwendung differenzierter Behandlungsansätzen, sein kann“, so Erstautor Kaj-Marko Kremer. 

Die Autorinnen und Autoren der Studienarbeit raten dazu, die körperliche und kognitive Fitness im Alter bei der patientenspezifischen Behandlung der arteriellen Hypertonie zu beachten und bei der Erarbeitung von neuen Richtlinien einfließen zu lassen.

Für ihre Untersuchung griffen die Forschenden auf Daten der ActiFE-Studie (Activity and Function in the Elderly in Ulm) zurück, die an der Agaplesion Bethesda Klinik Ulm in Zusammenarbeit mit dem Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie an der Universität Ulm seit 2009 durchgeführt wird. Diese Studie wurde teilweise mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

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PD Dr. Dhayana Dallmeier Ph.D., Leiterin der Forschungsabteilung, Agaplesion Bethesda Klinik Ulm, Tel.: 0731/1897190, dhayana.dallmeier@agaplesion.de

Daniela Stang Universität Ulm

Helmholtzstraße 16
89081 Ulm
Deutschland
Baden-Württemberg

Telefon: 0731-50-22024
E-Mail-Adresse: daniela.stang@uni-ulm.de
Originalpublikation:

Systolic Blood Pressure and Mortality in Community-Dwelling Older Adults: Frailty as an Effect Modifier; Kaj-Marko Kremer, Ulrike Braisch, Dietrich Rothenbacher, Michael Denkinger, Dhayana Dallmeier and for the ActiFE Study Group; Hypertension. 2022;79:24–32
https://doi.org/10.1161/HYPERTENSIONAHA.121.17530


Dr. Mercedes Alfonso-Prieto: Oxytocin ist als „Kuschel- und Bindungshormon https://kinderarztpraxis-st-hedwig.de/

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Oxytocin und Autismus: 

Studie zu Rezeptorvariante liefert neue Einblicke in zelluläre Prozesse

Oxytocin ist als „Kuschel- und Bindungshormon“ bekannt. 

Die Reaktionen werden durch die Bindung des Hormons an den Oxytocin-Rezeptor im Gehirn hervorgerufen. 

Forschende der Universität Regensburg und des Forschungszentrums Jülich haben nun mithilfe von Experimenten mit Zellkulturen und Computersimulationen gezeigt, wie sich genetische Varianten des Rezeptors auf die durch das Hormon ausgelöste Signalkaskade auswirken. 

  • Die Erkenntnisse helfen zu verstehen, warum Nasensprays mit Oxytocin nicht in allen Fällen in der Behandlung von Menschen mit Autismus hilfreich sind. 

Und sie zeigen alternative Strategien auf, die langfristig zu neuen Therapien führen können. 

Struktur des Oxytocinrezeptors (links) und der mutierten Rezeptorvariante A218T (rechts) im Vergleich Struktur des Oxytocinrezeptors (links) und der mutierten Rezeptorvariante A218T (rechts) im Vergleich Mercedes Alfonso-Prieto Forschungszentrum Jülich / Mercedes Alfonso-Prieto 

  • Veränderungen im fein abgestimmten Zusammenspiel von Oxytocin und seinem Rezeptor können psychosoziale Störungen auslösen. 

Davon geht die Forschung schon lange aus. 

Tatsächlich wurden bereits genetische Varianten des Oxytocin-Rezeptors mit Autismus-Spektrum-Störungen in Verbindung gebracht. 

Die zugrundeliegenden kausalen Mechanismen sind bislang noch ungeklärt. Vieles deutet darauf hin, dass es nicht nur einen einzigen Auslöser gibt.

Entsprechend wurde beobachtet, dass die simple Gabe von Nasenspray mit Oxytocin nicht in allen, sondern nur in bestimmten Fällen dazu beiträgt, die soziale Interaktion bei Kindern und Jugendlichen mit einer Autismus-Spektrum-Störung zu verbessern. 

Studien zur therapeutischen Wirkung kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen und legen nahe, dass die Wirksamkeit bei den Patienten stark variiert. 

Exemplarisch sind hier eine Arbeit von Forschenden des Forschungszentrums Jülich (DOI: 10.1038/s41386-018-0258-7) sowie eine weitere Studie, die bislang größte zu diesem Thema, die vor einigen Monaten im renommierten New England Journal of Medicine erschienen ist (DOI: 10.1056/NEJMoa2103583).

In einer aktuellen Forschungsarbeit beschreiben Forschende der Universität Regensburg und des Forschungszentrums Jülich in allen Einzelheiten, wie sich eine kleine Änderung in der DNA-Sequenz des Oxytocinrezeptors auf die durch das Hormon ausgelöste Reaktion in den Nervenzellen auswirkt.

„Der Teufel steckt hier wirklich im Detail“, erklärt Dr. Mercedes Alfonso-Prieto vom Forschungszentrum Jülich. 

„Der Oxytocinrezeptor besteht aus 389 Aminosäuren. 

Die von uns untersuchte Variante, weicht nur bei einer einzigen von dem normalen Typ ab – eine eher subtile Veränderung, die sich aber im Innern der Zelle wie durch eine Art Dominoeffekt verstärkt.“

Gemeinsam mit ihren Kollegen am Institut unter der Leitung von Prof. Paolo Carloni hat sie die Auswirkungen dieser Mutation am Computer modelliert und simuliert. „Unser Ziel war es, einen Eindruck von dem Mechanismus in der Zelle zu gewinnen. Wir wollten verstehen, wie sich die ganze Struktur des Oxytocinrezeptors verändert und wie sich diese Veränderung auf die damit zusammenhängende zelluläre Reaktion auswirkt“, erklärt Mercedes Alfonso-Prieto.
Das überraschende Ergebnis: Die mutierte Variante ist keineswegs passiver oder instabiler, sondern aktiver und stabiler als der normale Rezeptortyp – ganz im Gegensatz zu dem, was intuitiv zu erwarten wäre.

„Obwohl diese Rezeptorvariante mit Autismus in Verbindung steht, wurde sie früher als nicht-pathogen eingestuft. 

Das hat uns verwundert“, berichten Dr. Magdalena Meyer und Dr. Benjamin Jurek von der Universität Regensburg, die die Zellreaktion experimentell im Labor untersucht haben. 

Die Regensburger Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Inga Neumann forscht schon seit vielen Jahren zur neurobiologischen Wirkung von Oxytocin. 

Die aktuelle Arbeit, die in der angesehenen Fachzeitschrift Molecular Psychiatry erschienen ist, liefert nun neue Ansatzpunkte, um langfristig neue Therapien zu entwickeln.

„Da die mutierte Rezeptorvariante übermäßig auf Oxytocin reagiert, liegt es auf der Hand, dass die Erhöhung des Oxytocinspiegels durch ein Nasenspray wahrscheinlich nicht die beste therapeutische Strategie ist, um autistische Patienten mit dieser Mutation zu behandeln“, erklärt Magdalena Meyer. 

Mehr Erfolg versprechen dagegen Ansätze zur Entwicklung von Medikamenten, die darauf abzielen, Moleküle zu finden, die die normale Funktion des Rezeptors wiederherstellen.

Dr. Mercedes Alfonso-Prieto vom Institute for Computational Biomedicine des Forschungszentrums Jülich

 Dr. Mercedes Alfonso-Prieto vom Institute for Computational Biomedicine des Forschungszentrums Jülich Ralf-Uwe Limbach Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

 

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Jun.-Prof. Dr. Mercedes Alfonso Prieto
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Originalpublikation:

Magdalena Meyer, Benjamin Jurek, Mercedes Alfonso-Prieto, Rui Ribeiro, Vladimir M. Milenkovic, Julia Winter, Petra Hoffmann, Christian H. Wetzel, Alejandro Giorgetti, Paolo Carloni & Inga D. Neumann
Structure-function relationships of the disease-linked A218T oxytocin receptor variant
Molecular Psychiatry (published online 04 January 2022), DOI: 10.1038/s41380-021-01241-8