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Rolle von Katastrophen-Helfern in den Medien

Dr. Patrick Merziger befasst sich wissenschaftlich unter anderem mit
Katastrophen, genauer gesagt mit der Rolle der Medien in bestimmten, für
den Menschen bedrohlichen Situationen. Im Mittelpunkt steht die Geschichte
der humanitären Hilfe, aber auch aktuelle Katastrophen wie Ebola
analysiert der 41-Jährige, der als Juniorprofessor für
Kommunikationsgeschichte an die Universität Leipzig berufen wurde.

Mittlerweile ebbt die Ebola-Epidemie in Westafrika allmählich ab. Diese
erfreuliche Nachricht ließ die Berichterstattung über dieses Thema in den
vergangenen Tagen noch einmal aufleben. "Allerdings war die Zahl der
Infizierten in Afrika Anfang Januar noch genauso hoch wie im
September/Oktober vergangenen Jahres, als alle Medien darüber berichteten.
Trotzdem flaute das Interesse der Medien schnell ab ", sagt Merziger.

Ursachen dafür gibt es seiner Ansicht nach mehrere. Zum einen seien da die
viel zu hoch gegriffenen Prognosen der Weltgesundheitsorganisation WHO zur
Zahl der Ebola-Infektionen, die nicht eingetreten seien, berichtet
Merziger, der Geschichte und Literaturwissenschaft in Berlin, Bochum und
Madrid studiert hat. "Die Medien haben für ihre Berichterstattung ein
bestimmtes Interesse an Zuspitzungen. Die sind nicht langfristig", erklärt
der Experte weiter. Zudem sorgten auch politische, militärische und
wirtschaftliche Interessen dafür, dass die Welt zunehmend als Ort der
Katastrophen wahrgenommen werde. So hat der Kommunikationshistoriker in
seine Forschungen auch die Öffentlichkeitsarbeit diverser
Hilfsorganisationen und staatlicher Institutionen einbezogen. "Sie haben
meist eine gewisse Tendenz zu kurzfristiger, effektiver Hilfe. Das ist
medial und damit für die Wähler oder Spender besser zu vermitteln als
komplexe, langfristige Hilfe", sagt er.

Der Juniorprofessor, der seit April 2014 am Institut für Kommunikations-
und Medienwissenschaft der Universität tätig ist, analysiert die Akten der
Hilfsorganisationen seit 1951. Daher weiß er, dass deren Aktionen oft
schief gehen, die Unterstützung nicht am Bestimmungsort ankommt oder die
Betroffenen sie nicht als Hilfe, sondern eher als Bedrohung auffassen.
Dies, so sagt er, sei auch heute noch bei den Aktionen in den Ebola-
Gebieten der Fall. Merziger informiert sich via Internet über die
Berichterstattung der örtlichen afrikanischen Medien zu dem Thema und
liest auf Blogs der Hilfsorganisationen Live-Berichte aus den
Einsatzgebieten. "Manchmal wird die Hilfe vor Ort als Fortsetzung der
Kolonialisierung oder als schwarze Magie westlicher Mediziner
wahrgenommen", erklärt der Wissenschaftler. Als Beispiel nennt er eine
Karikatur in einer liberianischen Zeitung, die Ärzte mit Gewehren zeigte,
die auf eine symbolische Ebola-Darstellung schossen. Die Mediziner seien
bei den Einheimischen als Aggressoren gesehen worden.

"Hilfsaktionen sind oft nur auf den ersten Blick unproblematisch, weil man
Gutes tut, die Menschen vor Ort das aber oft anders wahrnehmen", erläutert
er. Die mediale Seite der Arbeit von Hilfsorganisationen untersucht
Merziger auch mit seinen Studierenden. Trotz aller Schattenseiten, die
dabei zutage treten, möchte er ihnen aber auch eine Botschaft vermitteln:
In den Hilfsorganisationen arbeiten "unglaublich engagierte Menschen".
Allerdings, schränkt er ein, müsse man sich der Grenzen der Arbeit dieser
Organisationen bewusst sein.

Medizin am Abend DirektKontakt 

Juniorprof. Dr. Patrick Merziger
Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft
Telefon: +49 341 9735715
E-Mail: patrick.merziger@uni-leipzig.de
Universität Leipzig, Susann Huster

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