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ADHS-STUDIE: Mehr Kinder werden diagnostiziert, aber zurückhaltender
medikamentös therapiert


Studie des Versorgungsatlas wertet erstmals Daten aller Versicherten aus

In Deutschland steigt die Zahl der Kinder und Jugendlichen, bei denen
Ärzte ADHS diagnostizieren. Mehr als eine halbe Million ist inzwischen
betroffen, Jungen dreimal so häufig wie Mädchen. Dies belegt eine neue
Studie der Wissenschaftler vom Versorgungsatlas des Zentralinstituts für
die Kassenärztliche Versorgung, die erstmals Daten aller Versicherten in
Deutschland analysiert. Die Untersuchung belegt auch deutliche regionale
Unterschiede. Diese betreffen sowohl die Häufigkeit der Diagnose als auch
die medikamentöse Behandlung.

Die Studie ist verfügbar: www.versorgungsatlas.de.

Im Zeitraum von 2008 bis 2011 ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen
zwischen fünf und 14 Jahren mit einer ADHS-Diagnose von 3,7 auf 4,4
Prozent gestiegen. In absoluten Zahlen waren im Jahr 2008 über 465.000 von
12,5 Millionen gesetzlich versicherten Kindern und Jugendlichen betroffen
und im Jahr 2011 mehr als 519.000 von 11,8 Millionen. Bei Jungen wurde die
Störung generell dreimal häufiger festgestellt als bei Mädchen.
Das geht
aus den Abrechnungsdaten der kassenärztlichen Vereinigungen hervor, welche
die Wissenschaftler vom Versorgungsatlas ausgewertet haben.

Härtere Kriterien als in anderen Studien.

Die Zahl der betroffenen Kinder liegt etwas niedriger als in anderen
Studien aus Deutschland, etwa in Untersuchungen von einigen Krankenkassen,
die Daten ihrer Versicherten ausgewertet haben. Der Grund: „Um nur
gesicherte Diagnosen zu erfassen, haben wir ausschließlich Fälle
berücksichtigt, bei denen die Diagnose in wenigstens zwei
Behandlungsquartalen gestellt wurde“, erklärt Ramona Hering, Erstautorin
der Studie. Denn es gibt Hinweise, dass vor allem bei Jungen öfters
einmalige, jedoch nicht bestätigte ADHS-Diagnosen gestellt werden.

In manchen Bundesländern wird ADHS häufiger diagnostiziert.

In Rheinland-Pfalz, Bayern, Brandenburg, Thüringen und Sachsen wird ADHS
häufiger diagnostiziert als im Bundesdurchschnitt. Niedriger sind die
Raten in Hamburg, Bremen, Hessen, Schleswig Holstein und Mecklenburg
Vorpommern. Auf Kreisebene sind die Prävalenzraten generell im Südosten
höher, vor allem in bestimmten Kreisen in Brandenburg, Sachsen, Thüringen
und Bayern. Aber auch in Rheinland-Pfalz sowie in manchen Gebieten
Niedersachsens und Sachsen-Anhalts wird die Diagnose öfter gestellt.
Seltener wird ADHS hingegen in östlichen Teilen Baden-Württembergs, in
Ost-Sachsen und im südwestlichen Bayern diagnostiziert. Auffällig ist
insgesamt eine geringere Diagnosehäufigkeit in großen Städten gegenüber
weniger dicht besiedelten Kreisen.

Geht es um die Ursachen dieser Unterschiede, können die Wissenschaftler
allerdings nur Vermutungen anstellen. „Möglicherweise fallen hyperaktive
Kinder in ländlichen Gegenden eher auf als in der Stadt“, lautet eine
Hypothese. Eine andere: Auch die Facharztdichte einer Region kann die
korrekte Diagnosestellung beeinflussen. Ebenso wirkt sich der Sozialstatus
einer Familie aus. „Wir wissen aus anderen Studien, dass ADHS bei Kindern
aus Familien mit niedrigem Sozialstatus doppelt so häufig diagnostiziert
wird wie bei Kindern aus Familien mit hohem Sozialstatus“, erklärt Dr.
Mandy Schulz, Mitautorin des Berichtes.

Zurückhaltung bei der medikamentösen Therapie.

Analysiert haben die Wissenschaftler vom Versorgungsatlas auch die
Verordnung von Medikamenten gegen ADHS – dem häufig eingesetzten
Methylphenidat und dem seltener verordneten Atomoxetin. Im
Untersuchungszeitraum stieg der Anteil der Kinder und Jugendlichen
zwischen 5 und 14 Jahren, die mindestens einmal Methylphenidat verordnet
bekamen von 2,9 auf 3,3 Prozent. Doch im Detail stellten die
Wissenschaftler fest, dass nach einem Anstieg der Verordnungen in den
Jahren 2008 bis 2010 die Verordnungszahlen im Jahr 2011 leicht zurück
gingen und teilweise sogar unter das Niveau von 2008 sanken. So erhielten
beispielsweise im Jahr 2008 76 von 100 ADHS-Patienten mindestens eine
Verordnung des Medikamentes, im Jahr 2011 war diese Zahl auf 72 gesunken.
„Dies könnte mit den Änderungen der Arzneimittelrichtlinien des
Gemeinsamen Bundesausschusses zusammenhängen“, vermutet Ramona Hering.
Aufgrund dieser Änderungen dürfen nur noch Fachärzte aus den
kinderärztlichen, psychiatrischen und neurologischen Fachgebieten bei ADHS
spezifische Arzneimittel verordnen. Folgeverordnungen durch andere
Fachärzte sind nur noch in Ausnahmefällen möglich.

Unterschiedliches Verordnungsverhalten.

Allerdings variiert auch das Verordnungsverhalten von Region zu Region. In
den neuen Bundesländern liegen die Verordnungsraten pro 100 ADHS-Patienten
am niedrigsten. Am höchsten sind sie in Rheinland-Pfalz, im Saarland und
in Hamburg. Betrachtet man aber die Dosierungen, verschieben sich die
Ergebnisse wieder: In Rheinland-Pfalz beispielsweise werden zwar mehr
ADHS-Patienten medikamentös behandelt, allerdings verordnen die Ärzte in
diesem Bundesland niedrigere Dosierungen.

„Insgesamt zeigen die leicht ansteigende Häufigkeit von ADHS-Diagnosen in
Kombination mit der leicht zurückgehenden Verordnung von Methylphenidat
eine Zurückhaltung der Ärzte bei der medikamentösen Therapie“, sagt Dr.
med. Jörg Bätzing-Feigenbaum, Leiter des Versorgungsatlas. „Die zunehmend
strikteren Vorgaben des G-BA scheinen zu greifen.“

DIE STUDIE. Bei ihrer Untersuchung werteten die Forscher des
Versorgungsatlas vertragsärztliche Abrechnungsdaten aus den Jahren 2008
bis 2011 aus. Erfasst und ausgewertet wurden die pseudonymisierten Daten
aller gesetzlich versicherten Patienten im Alter von fünf bis 14 Jahren
mit eindeutiger Geschlechtszuordnung. Dies waren in den Jahren 2008 bis
2010 mehr als 12 Millionen Kinder und Jugendliche, im Jahr 2011 11,8
Millionen. Das Merkmal ADHS wurde nur denjenigen Patienten der
Studienpopulation zugewiesen, für die in mindestens zwei unterschiedlichen
Quartalen eines Jahres eine gesicherte ADHS-Diagnose vorlag. Analysiert
wurden auch die Verordnungsdaten von ADHS-Medikamenten Methylphenidat und Atomoxetin bei Patienten zwischen fünf und 14 Jahren. Dieser erste
Berichtsteil im Versorgungsatlas wird im Frühjahr 2015 durch einen zweiten
Teil ergänzt, der den Zusammenhang zwischen Einschulungsalter und
Diagnoseprävalenzen näher untersucht. Die Studie wird in Kooperation mit
der Ludwig-Maximilians-Universität München erarbeitet.

DER VERSORGUNGSATLAS www.versorgungsatlas.de ist eine Einrichtung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Er wurde institutionalisiert als öffentlich zugängliche Informationsquelle mit Studien zur medizinischen Versorgung in Deutscland. Schwerpunkt der Studien sind regionale Unterschiede in der Versorgung sowie deren
unterschiedliche Strukturen und Abläufe. Die Analysen sollen Anhaltspunkte liefern, wie die Versorgung verbessert werden kann. In Diskussionsforen kann jeder Beitrag öffentlich diskutiert werden. Die Analysen der Wissenschaftler des Versorgungsatlasses basieren auf den bundesweiten Abrechnungsdaten der vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland. Die Internet-Plattform steht aber auch anderen Forschergruppen zur Verfügung, die ihre Untersuchungen nach einem Peer-Review auf www.versorgungsatlas.de
veröffentlichen können.




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Dipl. Biol. Barbara Ritzert · Andechser Weg 17 · 82343 Pöcking 
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