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Mammographie-Screening - Brustkrebsfrüherkennungsprogramm - Achtung: In welcher Stadt wohnen S I E....!?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mammographie-Screening: Ergebnisse für 2013 liegen vor

Deutsches Programm übertrifft EU-Vorgaben 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Mammographie-Bericht  

 
Rund 2,9 Millionen Frauen wurden 2013 im Mammographie-Screening untersucht. Davon nahmen 79 % zum wiederholten Mal teil. Die Teilnahmerate lag bei 57 %.

Entdeckt wurden 3.549 in-situ-Karzinome sowie 13.537 invasive Karzinome. Mindestens 50 % der invasiven Karzinome sollen nach EU-Empfehlungen kleiner als 15 Millimeter sein.

  • Im deutschen Brustkrebsfrüherkennungsprogramm liegt der Anteil bei 59 % (7.729 Karzinome). Ohne Befall der Lymphknoten sind 78 % (10.381 Karzinome). 
  • Die EU-Leitlinien empfehlen hier mindestens 75 %.

Der Anteil der prognostisch ungünstigen Karzinome (UICC-Stadium II+) liegt bei 21 % (3.594). Vor Einführung des Programms zur Brustkrebsfrüherkennung lag der Anteil bei 56 %. Der EU-Referenzwert liegt bei maximal 25 %.

Rund 130.000 Frauen wurden zur Abklärung von Auffälligkeiten eingeladen. Bei rund 35.000 dieser Frauen war eine zusätzliche Biopsie erforderlich. Etwa die Hälfte dieser Frauen (17.430) erhielt 2013 die Diagnose Brustkrebs – das entspricht im Bundesdurchschnitt 6 von 1.000 untersuchten Frauen.

Bei 440 der Biopsien zeigte sich keine ausreichende Übereinstimmung zwischen dem gutartigen oder unauffälligen pathologischen Ergebnis und der bildgebenden Diagnostik.

In diesen Fällen mussten zusätzliche Biopsien durchgeführt werden. Mit einem Anteil von 1,3 % unzureichender Biopsien liegt das deutsche Screening deutlich unter dem empfohlenen Referenzwert der EU-Leitlinien von 10 %.

  • Mit 20.565 Bildwiederholungen, entsprechend einer Bildwiederholungsrate von 0,7 %, liegt das Mammographie-Screening-Programm deutlich unter dem empfohlenen Referenzwert aus den EU-Leitlinien von < 1 %.

Die Wartezeit zwischen Untersuchung, Befundmitteilung und Abklärungstermin kann eine Frau belasten.

  • In den Europäischen Leitlinien wurde aus diesem Grund festgelegt, dass mindestens 90 % der untersuchten Frauen ihr Ergebnis nach spätestens 7 Werktagen erhalten. 
  • 92,5 % der Frauen im deutschen Mammographie-Screening wird das Untersuchungsergebnis fristgerecht mitgeteilt.

Hintergrund:

Krebs in Deutschland | Brustkrebsneuerkrankungen
Jährlich erkrankten über 70.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2013); rund 17.500 Frauen sterben jedes Jahr daran. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Kooperationsgemeinschaft Mammographie
2002 beschließt der Deutsche Bundestag parteiübergreifend, das Mammographie-Screening-Programm in Deutschland einzuführen. Im August 2003 wird in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Kooperationsgemeinschaft Mammographie gegründet.

Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des Mammographie-Screening-Programms. Im Jahr 2005 gehen die ersten Screening-Einheiten an den Start.

Seit 2009 ist das Programm in Deutschland flächendeckend umgesetzt. Heute wird das Mammographie-Screening von 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten angeboten.


Evaluations- und Qualitätsbericht 2013
 Evaluations- und Qualitätsbericht 2013  KoopG

Rund 80 Prozent der im Mammographie-Screening entdeckten Karzinome haben eine Größe von weniger oder höchstens 20 Millimeter und die Lymphknoten noch nicht befallen. 

Vor Einführung des Programms zur Brustkrebsfrüherkennung war der Anteil dieser Tumore mit günstiger Prognose mit maximal 57 Prozent deutlich geringer.

  • Entscheidend für die Prognose von Karzinomen, die bereits in das umgebende Gewebe eingedrungen sind (invasive Karzinome), ist deren Ausdehnung. Mit zunehmender Tumorgröße steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor sich bereits ausgebreitet und die Lymphknoten befallen hat oder sich sogar Metastasen in anderen Organen gebildet haben.
  • „Wie gut die Qualität einer Brustkrebsfrüherkennung ist, zeigt sich auch daran, in welchen Stadien die Karzinome entdeckt werden“, erklärt Vanessa Kääb-Sanyal, Geschäftsstellenleiterin der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. 

„In Deutschland übertreffen wir die Vorgaben der Europäischen Leitlinien für die Größenverteilung und den Lymphknotenstatus.“

Insgesamt spürten Screening-Ärzte und Ärztinnen im Jahr 2013 13.537 invasive Karzinome auf. Mindestens 50 Prozent der in einem Mammographie-Screening entdeckten invasiven Karzinome sollen nach EU-Empfehlungen kleiner als 15 Millimeter sein. Im deutschen Brustkrebsfrüherkennungsprogramm liegt der Anteil bei 59 Prozent (7.729 Karzinome). Ohne Befall der Lymphknoten sind 78 Prozent (10.381 Karzinome). Die EU-Leitlinien empfehlen hier mindestens 75 Prozent.

Kääb-Sanyal: „Wir erfassen und bewerten diese Daten im Mammographie-Screening jährlich für alle 2,9 Millionen Untersuchungen. Eine solche konsequente, umfangreiche Evaluation gibt es bislang für keine andere Krebsfrüherkennungsmaßnahme.“


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Dein Sommer-Schnupfen: 30 Nanometer

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Wie der Schnupfen in die Zelle kommt

Viren schleusen ihre Erbsubstanz in unsere Zellen ein. Wie das funktioniert, lässt sich nun an der TU Wien mit einer neuen Kombination von Analysemethoden untersuchen. 
 
  • Schnupfenviren verursachen uns Ärger, indem sie in unsere Zellen eindringen und dort die RNA aus ihrem Inneren in das Cytoplasma der infizierten Zelle transportieren. 

Erst dadurch können sie sich vermehren.

Wie diese Ausschleusung der RNA aus dem Inneren des Virus im Detail abläuft, ist schwer zu untersuchen. An der TU Wien wurden nun eine Methode entwickelt, mit der man diesen Prozess analysieren kann. Sie entstand aus der Kombination zweier etablierter Verfahren – sogenannten „Molecular Beacons (molekulare Leuchtfeuer)“ und der Kapillarelektrophorese im Chip-Format. Die neue Methode wurde nun publiziert und der Artikeltitel ziert das Cover des Fachjournals „Analytical and Bioanalytical Chemistry“.

Mini-Fußball mit Erbsubstanz

Das Schnupfenvirus, das Prof. Günter Allmaier und sein Team vom Institut für Chemische Technologien und Analytik studierten, ist relativ einfach aufgebaut. Es sieht aus wie ein Nano-Fußball mit einem Durchmesser von ungefähr 30 Nanometern. 

Seine Schale besteht aus vier verschiedenen Proteinen, die jeweils 60-fach vorhanden sind, im Inneren verbirgt sich die RNA, auf der die Erbinformation des Virus gespeichert ist.

„Bestimmte äußere Bedingungen können das Virus dazu bringen, seine RNA nach außen freizusetzen“, erklärt Victor Weiss, PostDoc von Günter Allmaier. „In unseren Zellen wird das durch einen niedrigeren pH-Wert ausgelöst, man kann denselben Effekt auch erzielen, indem man die Temperatur für zehn Minuten auf 57°C erhöht.“

  • In diesem Fall organisieren sich die Proteine um, die Schale des Virus bekommt Löcher, durch eines von ihnen wird dann der RNA-Strang freigegeben.

Für viele medizinische Fragen ist es wichtig, diesen Mechanismus genau zu verstehen – zum Beispiel für die künftige Entwicklung von Medikamenten, die genau diesen RNA-Transfer verhindern. Die Dynamik dieses Vorgangs konnte bisher nicht direkt beobachtet werden. In den Labors der TU Wien wird dieser Prozess aber nun experimentell zugänglich gemacht.

Fluoreszierende Marker und Elektrophorese

Man verwendet sogenante „Molecular Beacons“ – das sind maßgeschneiderte RNA (oder DNA-) Moleküle mit zwei verschiedenen Enden. An einem Ende sitzt ein Fluorophor, der aufleuchtet, wenn man ihn mit Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt, am anderen Ende ein „Quencher“, der genau dieses Aufleuchten verhindert. „Anfangs ist das Molekül zusammengeklappt, Fluorophor und Quencher befinden sich ganz nahe nebeneinander, dann ist die Fluoreszenz sehr gering“, erklärt Victor Weiss.

Die Molecular Beacons können allerdings an eine ganz bestimmte RNA-Sequenz andocken. Wenn das passiert, klappt das Molekül auseinander, Fluorophor und Quencher sind plötzlich weit voneinander entfernt, und wenn man das Molekül dann mit dem passenden Laserlicht bestrahlt, fluoresziert es.

Man kann diese Molecular Beacons also verwenden, um bestimmte RNA-Sequenzen nachzuweisen. Diese Technik wurde an der TU Wien mit einer anderen bewährten Technik kombiniert – der Kapillarelektrophorese. Dabei trennt man die Komponenten einer Probe nach ihrer elektrophoretischer Mobilität (Wanderungsgeschwindigkeit in einem elektrischen Feld). Eine kleine Flüssigkeitsprobe wird in einem Chip-Kanal platziert, und dort wir ein elektrisches Feld angelegt, in dem die unterschiedlichen Nanopartikel auf charakteristische Weise unterschiedlich schnell wandern. Nach einer Trennstrecke von etwa eineinhalb Zentimetern trifft dann ein Laserstrahl auf die Partikel. Dort werden dann die leuchtenden Fluorophore des ausgeklappten Molecular Beacons gemessen, die an der Viren-RNA andocken konnten.

„Die unterschiedlichen Bestandteile der Probe kommen zu unterschiedlichen Zeitpunkten beim Laser an, erst dadurch kann man sichergehen, dass man genau misst, was man eigentlich messen möchte“, erklärt Günter Allmaier. „Damit können wir nun beispielsweise zeigen, welches Ende der RNA zuerst aus dem Virus austritt, und wie dieser Prozess genau abläuft.“

Im Prinzip lässt sich die Methode, die im Rahmen eines FWF Projektes gemeinsam mit der Forschungsgruppe Dieter Blaas (Medizinische Universität Wien) entwickelt wurde, auch auf alle anderen Viren anwenden. „Uns geht es um die Entwicklung der Methode, als Testobjekt ist das Schnupfenvirus geradezu ideal“, meint Allmaier. „Wir hoffen aber natürlich, dass sich diese Methode in der medizinischen Forschung etabliert. Dass sie großes Potenzial hat, haben wir nun gezeigt und zeigt sich auch in der Kooperation mit der Firma Agilent Technologies.“

Originalpublikation: Analytical and Bioanalytical Chemistry, doi:10.1007/s00216-016-9459-2

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360° TOP-Thema: Rettungsstelle-KANZEL: Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter mit Posttraumatischen Belastungsstörungen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Posttraumatische Belastungsstörung: Psychologen identifizieren Risikofaktoren

Die Konfrontation mit Extremsituationen im Berufsalltag kann Posttraumatische Belastungsstörungen oder Depressionen auslösen. 

Eine aktuelle Studie zeigt, dass bestimmte Denkmuster das Risiko für solche Reaktionen erhöhen und damit mögliche Ansatzpunkte für gezielte Trainingsprogramme liefern. 

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um die renommierte Psychologin Anke Ehlers begleiteten 386 Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter während ihrer Ausbildung und untersuchten, wie diese mit belastenden Ereignissen umgingen. 

Die Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Psychological Medicine“ erschienen. 
 
  • Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sind häufig mit belastenden Situationen konfrontiert. 

Schwere Unfälle, Suizidversuche oder lebensbedrohliche Krankheiten gehören zu ihrem Berufsalltag.

Diese Erfahrungen steigern das Risiko, eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Aber nicht jeder Betroffene erkrankt in der Folge schwerer traumatischer Erlebnisse. „Wir wollten herausfinden, ob es bestimmte Risikofaktoren gibt, die vorhersagen, ob Notfallsanitäter im Berufsalltag beeinträchtigende psychische Reaktionen wie Depressionen oder eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln“, sagt Anke Ehlers, Professorin für experimentelle Psychopathologie an der University of Oxford.

Die Studie

Das Forscherteam untersuchte 386 Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter während ihrer Ausbildung.

Zu Beginn der Ausbildung beantworteten sie ausgewählte Fragebögen zu möglichen Risikofaktoren (darunter Fragen zu früheren psychischen Störungen, traumatischen Situationen und zum Umgang mit belastenden Erfahrungen). In den folgenden zwei Jahren wurde mit Fragebögen und Interviews alle vier Monate erfasst, welche belastenden Ereignisse die Befragten erlebt hatten und wie sie darauf reagierten. So konnte festgestellt werden, wer im Laufe der zwei Jahre Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung oder Depression entwickelte. Am Ende der Studie machten die Befragten Angaben zu verschiedenen Aspekten ihres Wohlbefindens. Dazu zählten Anzeichen für Burnout, Anzahl der Arbeitsfehltage, Angaben zu Schlaflosigkeit und Lebensqualität.

Umgang mit belastenden Erfahrungen ausschlaggebend

  • Fast alle Personen erlebten während ihrer Ausbildung mindestens eine sehr stark belastende Situation. 
  • Im Laufe der zwei Jahre entwickelten 32 Befragte (8.6%) eine posttraumatische Belastungsstörung und 41 Befragte (10.6%) eine Depression. 

Das Forscherteam identifizierte eine Reihe von Faktoren, die es wahrscheinlicher machten, dass jemand in der Folge eine posttraumatische Belastungsstörung oder depressive Episode entwickelte.


Personen, die häufig über belastende Situationen grübelten, waren besonders anfällig dafür, eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. 

  • Dabei kam es nicht auf die Anzahl der traumatischen Ereignisse vor und während der Ausbildung an. 
  • Für die Vorhersage von Depressionen war der Grad an Selbstvertrauen in die eigene Fähigkeit, mit Belastungen fertig zu werden - die Resilienz einer Person - besonders bedeutsam. 

„Es sind also weniger die belastenden Ereignisse an sich, die eine psychische Störung vorhersagen, sondern mehr die eigenen Denkmuster und der individuelle Umgang mit diesen Erfahrungen“, erläutert Anke Ehlers. 


  • Die Erhebung am Ende der Studie zeigt: 
  • Obwohl sich die betroffenen Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter fast alle innerhalb von 4 Monaten von ihren Problemen erholten, blieben sie stärker als ihre Kolleginnen und Kollegen in ihrer Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. 
  • Auch schliefen sie schlechter und berichteten einen stärkeren Gewichtszuwachs.

Ansatzpunkte für Begleitung in der Ausbildung: Widerstandskraft erhöhen

Im nächsten Schritt will das Forscherteam untersuchen, ob gefährdete Personen während ihrer Ausbildung besonders unterstützt werden können, um dadurch das Risiko von Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen zu senken. „Es lässt sich nicht vermeiden, dass Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter schlimme Situationen erleben“, sagt Anke Ehlers, „aber es gilt zu prüfen, ob gezielte Trainingsprogramme zur Veränderung von Denkmustern dazu beitragen können, die psychische Widerstandskraft gegen Extrembelastung zu erhöhen.“

Die Originalstudie finden Sie hier: 

Wild, J., Smith, K., Thompson, E., Bear, F., Lommen, M. & Ehlers, A. (2016). A prospective study of pre-trauma risk factors for posttraumatic stress disorder and depression. Psychological Medicine
http://journals.cambridge.org/action/displayIssue?jid=PSM&tab=firstview

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360° TOP-Thema: Schlaganfall-Patient - Notfall - Lysetherapie in der Klinik mit Stroke Unit

Medizin am Abend Berlin Fazit: Mehr als die Hälfte der Schlaganfall-Patienten kommt zu spät für eine Lysetherapie in die Klinik

Studie unter Federführung der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg in Neurology erschienen: 

Auswertung zur Schlaganfall-Behandlung in Baden-Württemberg / Nur in Kliniken mit Schlaganfall-Spezialstationen werden Behandlungsmöglichkeiten voll ausgeschöpft / Behandlung auf Stroke Unit trägt dazu bei, Todesfälle und schwere Behinderungen zu verhindern 
 Die Stroke Unit der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg ist mit 20 Betten und rund 900 Patienten pro Jahr eine der größten spezialisierten Schlaganfall-Stationen Europas.
Die Stroke Unit der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg ist mit 20 Betten und rund 900 Patienten pro Jahr eine der größten spezialisierten Schlaganfall-Stationen Europas. Universitätsklinikum Heidelberg

  • Bei Verdacht auf Schlaganfall müssen Betroffene schnellstmöglich in ein Krankenhaus mit spezieller Schlaganfallstation, einer Stroke Unit, gebracht werden. 

Diesen Aufruf kann man nicht oft genug wiederholen, wie eine Studie unter Federführung der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg nun gezeigt hat: 

  • 60 Prozent aller Schlaganfall-Patienten in Baden-Württemberg erreichen die Klinik erst dann, wenn das Zeitfenster für die Thrombolyse, bei der mit Medikamenten die Durchblutung im Gehirn wieder hergestellt werden kann, bereits geschlossen ist. 
  • 17 Prozent der Patienten, die rechtzeitig zur Thrombolyse in der Klinik eintreffen, werden in Krankenhäusern ohne Stroke Unit behandelt. 

Dort wird die Lysetherapie deutlich seltener eingesetzt als in spezialisierten Kliniken. 

Das mindert die Chancen, den Schlaganfall lebend und ohne schwere Behinderungen zu überstehen. 

„Es wäre daher wünschenswert, dass Rettungsdienste im Verdachtsfall noch konsequenter als bisher schon Krankenhäuser mit Stroke Unit ansteuern“, sagt Studienleiter Professor Dr. Peter Ringleb, Leiter der Heidelberger Stroke Unit.

Die Studie der baden-württembergischen AG Schlaganfall der Geschäftsstelle Qualitätssicherung im Krankenhaus (GeQiK) ist ein Kooperationsprojekt der Universitätskliniken Heidelberg, Mannheim und Freiburg.

Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Neurology“ erschienen. Das Fazit der Autoren:

Würden alle Schlaganfall-Patienten auf Stroke Units behandelt und hätten damit auch Zugang zu fachgerechter Lysetherapie, blieben deutschlandweit mehreren hundert Patienten pro Jahr Folgeschäden wie bleibende Behinderungen oder Pflegebedürftigkeit erspart.

Die Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Dr. Peter Ringleb und Dr. Christoph Gumbinger, Neurologische Universitätsklinik Heidelberg, wertete Daten der GeQiK zur stationären Behandlung von Schlaganfallpatienten aller Krankenhäuser in Baden-Württemberg der Jahre 2008 bis 2012 aus.

40 Prozent der Patienten kamen innerhalb von 4,5 Stunden nach Beginn der Symptome und damit rechtzeitig für eine Lysetherapie in die Klinik.

In Schlaganfallzentren wurde bei 44 Prozent dieser Patienten umgehend die Thrombolyse eingeleitet. 

„Das klinische Ergebnis dieser Patienten deckt sich ungefähr mit den Ergebnissen der Patienten die in klinischen Studien zur Thrombolyse behandelt wurden, so dass die Thrombolyse nicht in einem zu hohen Maß eingesetzt wurde“, sagt Erstautor Dr. Gumbinger, Koordinator der AG Versorgungsforschung.

 „In Krankenhäusern ohne Stroke Unit erhielten nur 13 Prozent der rechtzeitig ankommenden Patienten eine Thrombolyse. Besonders ältere Patienten mit bereits vorbestehenden körperlichen Beeinträchtigungen blieben häufig unterversorgt. „Gerade bei diesen Patienten benötigt es viel Erfahrung und Kompetenz, um beurteilen zu können, ob die Lysetherapie durchgeführt werden kann“, betont Professor Ringleb.

Teleneurologische Kooperation im Rhein-Neckar-Kreis verkürzt Weg zur Behandlung

In Baden-Württemberg gibt es mittlerweile ein flächendeckendes Netz aus Stroke Units.

Speziell im Rhein-Neckar-Kreis besteht seit 2006 eine erfolgreiche teleneurologische Kooperation des Universitätsklinikums Heidelberg mit Krankenhäusern in Sinsheim und Heppenheim (tagsüber mit von Ärzten des Universitätsklinikums Heidelberg besetzter Stroke Unit) sowie Mosbach und Erbach. Die Experten der Heidelberger Stroke Unit unterstützen die Ärzte vor Ort mittels Video-Live-Schaltung in den Behandlungsraum insbesondere bei der Indikationsstellung zur Thrombolysetherapie. Außerdem können so schnell Patienten identifiziert werden, die zur weiteren Behandlung an das Universitätsklinikum übernommen werden müssen – dies sind insbesondere Patienten, bei denen ein großes Hirngefäß verschlossen ist und die zusätzlich zur Thrombolyse einen komplexen Gefäßeingriff unter Röntgenkontrolle benötigen. Ist ein solcher Eingriff angezeigt, kann der Patient kurzfristig nach Heidelberg verlegt werden.

„Es ist nachgewiesen, dass die Behandlung auf einer Stroke Unit insgesamt und über die Lysetherapie hinaus dazu beiträgt, Todesfälle und schwere Behinderungen nach Schlaganfall zu verhindern dank speziell geschultem Behandlungsteam und umfassender Diagnostik und Therapie rund um die Uhr“, sagt Ringleb.

Die Stroke Unit der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg ist mit 20 Betten und rund 900 Patienten pro Jahr eine der größten spezialisierten Schlaganfall-Stationen Europas. 

Das Universitätsklinikum Heidelberg war seit 1995 maßgeblich an der Entwicklung und Einführung der Thrombolyse, der bisher einzigen zugelassen medikamentösen Akut-Therapie des Schlaganfalls, beteiligt.

Aktuell prüfen die Heidelberger Schlaganfall-Experten im Rahmen von Studien unter anderem, ob Patienten auch jenseits des empfohlenen Zeitfensters von 4,5 Stunden noch von einer Thrombolyse profitieren.

Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall.

Ursache ist meist ein akuter Durchblutungsstopp im Gehirn, weil ein Blutgerinnsel eine Hirnarterie verstopft.

Je nach Hirnregion kann es zu sehr unterschiedlichen, teils vorübergehenden Symptomen kommen.

Ganz typisch ist die Kombination einer schmerzlosen Schwäche eines Arms oder einer Körperhälfte mit Schwierigkeiten beim Sprechen oder Sehstörungen.

Literatur:
Gumbinger C, Reuter B, Hacke W, , Sauer T, Bruder I, Diehm C, Wiethölter H, Schoser K,
Daffertshofer M, Neumaier S, Drewitz E, Rode S, Kern R, , Hennerici MG, Stock C*, Ringleb P*. Restriction of therapy mainly explainslower thrombolysis rates in reduced strokeservice levels. Neurology 2016;84 http://dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000002695

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Dr. med. Christoph Gumbinger
Versorgungsforschung in der Neurologie
Neurologische Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221 56-36888
E-Mail: christoph.gumbinger@med.uni-heidelberg.de
Julia Bird Universitätsklinikum Heidelberg

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de

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