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Mögliche Auswirkungen der Einführung einer teilweisen Impfpflicht auf die Impfbereitschaft der Bevölkerung

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Neue Studie zur Impfpflicht

 

http://eurpub.oxfordjournals.org/content/early/2015/08/19/eurpub.ckv154

 

Eine neue Studie von Wissenschaftlern des Center for Empirical Research in Economics and Behavioral Sciences (CEREB) der Universität Erfurt und der RWTH Aachen hat mögliche Auswirkungen der Einführung einer teilweisen Impfplicht auf die Impfbereitschaft der Bevölkerung untersucht. Sie ist jetzt unter dem Titel „Detrimental effects of introducing partial compulsory vaccination: experimental evidence“ („Nachteilige Auswirkungen der Einführung einer teilweisen Impfpflicht: experimentelle Evidenz“) im „European Journal of Public Health“ erschienen. 
 
„Wenn in Deutschland von Impfpflicht die Rede ist, geht es in aller Regel um eine teilweise Impfpflicht, sprich: eine Impfpflicht zur Abwehr ganz bestimmter Erkrankungen, bei denen die Impfquote derzeit niedrig ist. 

Beispielsweise wurde im Frühjahr 2015 diskutiert, die Masern-Mumps-Röteln-Impfung verpflichtend zu machen“, erklärt Dr. Cornelia Betsch, Akademische Rätin am Lehrstuhl für Sozial-, Organisations-, und Wirtschaftspsychologie der Universität Erfurt, den Hintergrund der Untersuchungen, die sie zusammen mit Dr. Robert Böhm von der RWTH Aachen angestellt hat.

 „Wir wollten herausfinden, was die Einführung einer teilweisen Impfpflicht für das gesamte Impfprogramm bedeuten würde, vor dem Hintergrund dass die restlichen Impfungen freiwillig bleiben.“ Zwei Versuchsgruppen haben die Wissenschaftler in ihrer Online-Studie untersucht. Die erste Gruppe wurde in einem ersten Schritt zu einer (fiktiven) Impfung verpflichtet und durfte sich im zweiten Schritt freiwillig für oder gegen eine Impfung entscheiden. In der zweiten Testgruppe setzten Betsch und Böhm von vornherein auf Freiwilligkeit.

Es zeigte sich, dass vor allem Personen mit negativer Einstellung gegenüber dem Impfen durch die Impfpflicht beeinflusst wurden:

Deren Impfbereitschaft sank um ganze 39 Prozent im Vergleich zur Gruppe, in der beide Entscheidungen freiwillig waren.

Die Wissenschaft spricht hier von „psychologischer Reaktanz“, die dazu führt, dass sich Personen, deren Entscheidungsfreiheit eingeschränkt wird, diese bei der nächsten Gelegenheit „zurückholen“.

  • Eine Einführung einer teilweisen Impfpflicht kann also paradoxe Effekte haben – gerade die Impfskeptiker, denen durch Impfpflicht begegnet werden soll, könnten so einen weit größeren Effekt auf das gesamte Impfprogramm haben, als es bei freiwilligen Impfung der Fall ist.

Dr. Cornelia Betsch resümiert: 

  • Wir schließen daraus, dass eine sinnvolle und gute Impfaufklärung der Bevölkerung effektiver wäre als die Einführung der Impfpflicht – vor allem einer nur teilweisen.“


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Dr. Cornelia Betsch
Tel.: +49 361 737-1631
E-Mail: cornelia.betsch@uni-erfurt.de
Carmen Voigt Universität Erfurt


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://eurpub.oxfordjournals.org/content/early/2015/08/19/eurpub.ckv154

360° TOP-Thema: Sialidase-Hemmer gegen Darmentzündungen

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Grippemittel helfen gegen Kolibakterien

Gerät der Bakterienhaushalt im Darm aus dem Gleichgewicht, kann es zu Krankheiten kommen. Physiologen der Universität Zürich zeigen auf, wie ein spezifisches Kohlehydrat der Darmschleimhaut gewisse Kolibakterien stark vermehrt und damit Entzündungen verursacht. Diese könnten mit Grippemitteln behandelt werden, was neue therapeutische Möglichkeiten eröffnet. 
 
Trillionen von Bakterien besiedeln den menschlichen Darm – sie kommen somit häufiger vor als sämtliche Zellen in unserem Körper. Die Zusammensetzung dieser Bakterienpopulation ist sehr variabel und durch unsere Ernährung beeinflusst. Krankheiten, aber auch Antibiotika-Behandlungen, können zu signifikanten Verschiebungen innerhalb dieses Gleichgewichts führen. Kritische Situationen treten etwa dann auf, wenn sich ganze Bakteriengruppen plötzlich stark vermehren.

Sie beschädigen das Darmgewebe und führen zu Entzündungen. Wie solche Umverteilungen ausgelöst werden, war bis anhin noch weitgehend unbekannt.

Jetzt haben Physiologen der Universität Zürich entdeckt, warum sich das Darmbakterium Escherichia coli stark vermehrt und entzündungsfördernd wirkt.

Ein Kohlenhydrat führt zur Vermehrung von Escherichia coli

Im Normalzustand sind Escherichia coli harmlos und machen nur rund 0,1 Prozent der Darmflora aus. Wenn sie jedoch in grossen Mengen vorkommen, können sie Durchfall oder eine schwere Darmentzündung auslösen. Die Zürcher Studie zeigt, dass eine Überproduktion von Escherichia coli auf die Verfügbarkeit des Kohlenhydrats Sialinsäure zurückzuführen ist.

Diese kommt in grossen Mengen in den Proteinen der Darmschleimhaut vor.

Damit die Bakterien die Sialinsäure überhaupt verwerten können, sind sie auf die Mithilfe des Enzyms Sialidase angewiesen, das von anderen Darmbakterien freigesetzt wird. «Bemerkenswert ist, dass Escherichia coli selber keine solche Enzyme produziert», erklärt Thierry Hennet, Professor am Physiologischen Institut der Universität Zürich.

Hennet und seinen Kollegen ist es gelungen, die komplexe Ereigniskette einer schweren, durch Escherichia coli ausgelösten Entzündung nachzuweisen:

Eine Verletzung der Darmschleimhaut führt zuerst zur starken Vermehrung eines nicht krankheitserregenden Bakteriums, das Sialidase abgibt. Diese verstärkte Enzymproduktion setzt Sialinsäure frei, die eine Überproduktion von Escherichia coli fördert und damit zu einer Darmentzündung führen kann.

Sialidase-Hemmer wirken gegen Darmentzündungen

Die Forscher fanden zudem heraus, dass durch die Einnahme eines Sialidase-Hemmers die übermässige Bildung vom Escherichia coli verhindert und somit die Krankheitssymptome gelindert werden konnten.

Interessanterweise wurden solche Sialidase-Hemmer bereits gegen das Influenzavirus entwickelt entwickelt.

«Derivate von bekannten Grippe-Wirkstoffen wie zum Beispiel Tamiflu und Relenza könnten somit ebenfalls bei entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt werden.

Dies eröffnet neue therapeutische Möglichkeiten», sagt Thierry Hennet.

  • Literatur:
    Yen-Lin Huang, Christophe Chassard, Martin Hausmann, Mark von Itzstein, Thierry Hennet. Sialic acid catabolism drives intestinal inflammation and microbial dysbiosis in mice. Nature Communications. August 25, 2015. DOI: 10.1038/ncomms9141 

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Mini-Herzschrittmacher ohne Kabel Micra Transcatheter Pacing System“ (TPS) http://www.mh-hannover.de/

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mini-Herzschrittmacher ohne Kabel

MHH-Kardiologen setzen erstmals in Niedersachsen neues System ein / Schrittmacher wird direkt ins Herz implantiert 

PD Dr. Christian Veltmann, die Patientin Inge König und Prof. Dr. Johann Bauersachs. PD Dr. Christian Veltmann, die Patientin Inge König und Prof. Dr. Johann Bauersachs. Quelle „MHH/Kaiser“.
 
Experten der Klinik für Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben erstmals in Niedersachsen das „Micra Transcatheter Pacing System“ (TPS) bei einer Patientin eingesetzt – die sogenannte Kardiokapsel ist nicht nur der kleinste Herzschrittmacher der Welt, er kommt vor allem ohne Drähte aus. Geeignet ist die Kardiokapsel zur Behandlung der Bradykardie, dem verlangsamten Herzschlag, und bei Patienten, die von einer Stimulation nur in der rechten Herzkammer profitieren.

„Die Kardiokapsel ist weniger als ein Zehntel so groß wie herkömmliche Schrittmacher, etwa so wie eine große Tablette. Sie bietet die fortschrittlichste Herzschrittmachertechnologie und ist dabei kosmetisch unsichtbar und klein genug, um über einen Katheter minimalinvasiv über die Leiste implantiert zu werden“, erklärt PD Dr. Christian Veltmann. Er ist als Oberarzt in der MHH-Kardiologie Spezialist für Rhythmologie und Elektrophysiologie und hat den Schrittmacher gemeinsam mit seinem Kollegen PD Dr. Hanno Oswald bei der 75-jährigen Patientin eingesetzt.

Die Patientin litt unter immer wieder kehrenden Schwindelattacken und stand kurz vor Ohnmachtsanfällen aufgrund eines viel zu langsamen Pulsschlags. Eine normale Schrittmacherimplantation war in einem externen Krankenhaus aufgrund einer angeborenen Gefäßveränderung nicht erfolgreich. PD Dr. Christian Veltmann: „Gerade bei dieser Patientin stellt die „Kardiokapsel“ die einzige Alternative dar.“

Sobald die Kardiokapsel positioniert ist, wird sie an der Herzwand befestigt, kann aber bei Bedarf auch umpositioniert oder entfernt werden. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Schrittmachern sind bei der Kardiokapsel weder Drähte erforderlich noch muss operativ eine Tasche unter der Haut angelegt werden“, ergänzt Klinikdirektor Professor Dr. Johann Bauersachs. Stattdessen wird das System mit winzigen Titanärmchen in der Herzwand verankert und gibt über einen Pol an der Spitze des Gerätes die elektrischen Impulse für die Herzaktivität ab.

Der Eingriff dauert im Schnitt zwischen 30 und 45 Minuten.

Trotz der geringen Größe der Kardiokapsel beträgt die geschätzte Lebenszeit der Batterie zehn Jahre.

Das System reagiert auf den Aktivitätsgrad des Patienten, indem es die Schrittmachertätigkeit automatisch anpasst.

Es ist für MRT-Untersuchungen aller Körperregionen zugelassen und hält den Patienten den Zugang zu den fortschrittlichsten diagnostischen Bildgebungsverfahren offen.

Da die Kardiokapsel nur in einer Herzkammer stimuliert, ist sie aktuell speziellen Patientengruppen vorbehalten. 

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover
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