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Toiletten stehen im Mittelpunkt: Lebensmittelkeim Listeria monocytogens

Medizin am Abend Fazit: Listerien-Check in öffentlichen Toiletten Wiens

Die Wiener Toiletten stehen im Mittelpunkt einer Studie der Forschungsgruppe „Globale Lebensmittelsicherheit“ an der Vetmeduni Vienna. WissenschafterInnen untersuchten darin 224 öffentliche Wiener Klosetts, das sind etwa 91 Prozent aller öffentlichen Toiletten in der Hauptstadt, auf den Lebensmittelkeim Listeria monocytogens. Das Resultat: Zwei Prozent aller untersuchten WCs waren mit dem Bakterium verunreinigt. WC-Anlagen in Parks und in der Nähe von Märkten sind häufiger mit dem Keimbelastet als WCs in Einkaufszentren oder Bahnhöfen. Die Studie wurde im Journal Zoonoses and Public Health veröffentlicht.

Das Bakterium Listeria monocytogenes ist ein sogenannter Umweltkeim. Er ist sehr angepasst und widerstandsfähig. Aus früheren Studien an der Vetmeduni Vienna ist bekannt, dass ländliche Gebiete stärker mit Listerien belastet sind als Städte. Wie die Situation in den städtischen Toiletten aussieht, wurde bisher noch nicht untersucht.

Öffentliche Toiletten sind Hygiene-Hotspots. Viele Menschen verkehren dort und hinterlassen ihre Spuren.

Öffentliche Toiletten sind Hygiene-Hotspots. Viele Menschen verkehren dort und hinterlassen ihre Spuren. Foto: Michael Bernkopf/Vetmeduni Vienna

Toiletten sind Hygiene-Hotspots

Dagmar Schoder, Leiterin der Forschungsgruppe „Globale Lebensmittelsicherheit“ an der Vetmeduni Vienna untersuchte jene Orte in Wien, an denen besonders viele Menschen verkehren. „Städtische Sanitäranlagen sind aus mikrobiologischer Sicht besonders spannende Orte“, meint Schoder. „Beim Toilettenbesuch werden über die Schuhe vielerlei Keime durch die WC-Anlagen geschleust. Um zu verstehen, wie sich Listerien verbreiten und wie belastet der städtische Raum eigentlich ist, haben wir Toilettenböden und Schuhsohlen von Passantinnen und Passanten auf Listerien untersucht.“

WCs in Parkanlagen und mobilen Containertoiletten besonders betroffen

Insgesamt fanden die Forschenden das Bakterium Listeria monocytogenes in zwei Prozent aller Toilettenproben. „Auffallend hoch ist die Rate in WCs von Parkanlagen und mobilen Containertoiletten mit jeweils über zehn Prozent“, so Schoder. Toiletten in Einkaufszentren und auf Bahnhöfen sind laut Studie weniger belastet.
Auf Lebensmittelmärkten und Christbaummärkten waren die Listerien besonders häufig zu finden. Schoder erklärt dies so: „Diese Märkte werden häufig von landwirtschaftlichen Betrieben beliefert und bewirtschaftet. Da Listerien auf dem Land tendenziell bessere Überlebenschancen haben, kommen sie dort auch vermehrt vor und gelangen mit den Menschen über die Schuhe in die Stadt.“
Für Schuhe gilt: Je tiefer das Profil, desto häufiger werden Listerien nachgewiesen. Auf flachen Schuhsohlen gibt es seltener Keime.

Erkenntnisse für die Lebensmittelindustrie und Privathaushalte

„Die Studie ist besonders für lebensmittelproduzierende Betriebe interessant“, meint Schoder. „Dass innerhalb der Betriebe auf höchste Hygiene geachtet wird, ist mittlerweile Standard. Bei Personen, die Waren liefern, sollte besonders auf Hygiene geachtet werden. Gerade LieferantInnen und HandwerkerInnen tragen häufig Arbeitsschuhe mit tiefem Profil. Die regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Schuhe ist also auch hier besonders wichtig.“ Für Privathaushalte empfiehlt Schoder: „Wohn- und Essbereiche sollten nicht mit Straßenschuhen begangen werden.“

Medizin am Abend DirektKontakt

Ass. Prof. Dr. Dagmar Schoder
Institut für Milchhygiene
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
T +43 1 20577-3520
dagmar.schoder@vetmeduni.ac.at>

Dr. Susanna Kautschitsch
Wissenschaftskommunikation / Public Relations
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
T +43 1 25077-1153
susanna.kautschitsch@vetmeduni.ac.at

München: Atemnot-Ambulanz für Patienten mit chronischen Erkrankungen

Medizin am Abend Fazit: Erste deutsche Atemnot-Ambulanz für Patienten mit chronischen Erkrankungen


http://www.atemnotambulanz.de

Am Klinikum der Universität München hat deutschlandweit die erste Atemnot-
Ambulanz für Patienten mit chronischen Erkrankungen eröffnet. Sie wird im
Rahmen eines Forschungsprojektes (BreathEase-Studie) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Münchner Atemnot-Ambulanz entstand aus einer Kooperation der Klinik für Palliativmedizin und der
Sektion Pneumologie Innenstadt und Thorakale Onkologie der Medizinischen
Klinik V. Sie wird im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie
evaluiert.

Trotz optimaler Therapie der Grunderkrankung leiden Patienten mit
fortgeschrittenen Erkrankungen – beispielsweise chronisch obstruktiver
Lungenerkrankung (COPD), chronischer Herzinsuffizienz, Tumorerkrankungen
oder Lungenfibrose – häufig an chronischer Atemnot. Dadurch wird die
Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen oft sehr stark
beeinträchtigt. Zur Unterstützung dieser Patienten gibt es eine Reihe von
Maßnahmen wie z. B. Verbesserung des Selbstmanagements, Atemübungen, das Erlernen von hilfreichen Körperhaltungen, oder auch Medikamente, die die
Atemnot lindern sollen. Für die erfolgreiche Behandlung der Atemnot ist
die Kombination verschiedener Maßnahmen notwendig.

Die Erfahrung von Atemnot kann sehr quälend sein und den Patienten und
ihren Angehörigen Angst machen. Um Patienten dabei zu unterstützen, besser
mit ihrer Atemnot umzugehen wurde jetzt am Klinikum der Universität
München erstmals in Deutschland eine Ambulanz für Atemnot eröffnet. Die
Münchner Atemnot-Ambulanz entstand aus einer Kooperation der Klinik für
Palliativmedizin und der Medizinischen Klinik V (Sektion Pneumologie und
Thorakale Onkologie, Leitung Prof. Dr. Rudolph M. Huber). International
werden solche Atemnot-Ambulanzen, deren Effekt auch in wissenschaftlichen
Untersuchungen beobachtet wurde, bereits seit längerem angeboten.

Ziel der Betreuung



Patient mit Atemnot wird betreut
Patient mit Atemnot wird betreut Klinikum der Universität München

„Auch wenn die Schwere der Atemnot oft nicht beeinflussbar ist, soll
Patienten mit gezielten Hilfsmitteln und Maßnahmen geholfen werden, die
Atemnot besser zu bewältigen und mehr Kontrolle über das Symptom zu
bekommen“, erklärt Prof. Dr. Claudia Bausewein, Direktorin der Klinik für
Palliativmedizin und Initiatorin dieses Projektes.

Was bietet die Atemnot-Ambulanz an?

In der Atemnot-Ambulanz arbeiten Palliativmediziner und Lungenfachärzte
zusammen, die sich besonders mit dem Symptom Atemnot auskennen. Jeder
Patient soll innerhalb von vier Wochen zweimal in die Ambulanz kommen.
Eine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut betreut den Patienten
zwischen den beiden Ambulanzbesuchen um Atemübungen, Körperhaltungen und andere Maßnahmen zu zeigen, die der Patient selbst bei Atemnot einsetzen
kann. Die Physiotherapeutin macht Vorschläge zur Anpassung des
Tagesrhythmus und leitet den Patienten zu körperlicher Aktivität an. Die
Ambulanz bietet keine Dauerbetreuung und ist auch kein Notfallservice.

Welche Patienten können in die Atemnot-Ambulanz kommen?

Die Ambulanz wird Patienten angeboten, die an Atemnot aufgrund einer
chronischen Erkrankung leiden und durch ihre Atemnot im Alltag
beeinträchtigt sind. Auch die Angehörigen sind eingeladen, mit in die
Ambulanz zu kommen. Die Ursache und Behandlung der Erkrankung, die Atemnot verursacht, sollte bereits durch einen Arzt abgeklärt sein. Die Atemnot-
Ambulanz wird im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie
evaluiert. Eine Teilnahme an der Studie ist die Voraussetzung für die
Behandlung in der Ambulanz.



Medizin am Abend DirektKontakt

Die Atemnot-Ambulanz wird in der Medizinischen Klinik in der
Ziemssenstraße 1 angeboten.

Dr. Michaela Schunk (Studienkoordinatorin)
Tel.: 089/4400-77946
E-Mail:atemnotambulanz@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Claudia Bausewein
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin
Klinikum der Universität München (LMU)
Tel: 089/4400-74929
E-Mail: claudia.bausewein@med.uni-muenchen.de
Klinikum der Universität München, Philipp Kressirer

GenderMedizin - Einladung: 4. März in Rostock das Thema: „Psychische Gesundheit, Arbeit und Gesellschaft“

Medizin am Abend Fazit: Psychisch krank: Stellen Mediziner diese Diagnose unnötig oft?

Experten diskutieren am 4. März in Rostock das Thema: „Psychische
Gesundheit, Arbeit und Gesellschaft“. Der Anteil von Frühberentungen im
Jahr 2013 wegen psychischer und psychosomatischer Erkrankungen bei Frauen
liegt bei 48 Prozent, bei Männern gehen 35 Prozent wegen einer psychischen
Erkrankung vorzeitig in den Ruhestand.

Macht Arbeit psychisch krank? Auf einem öffentlichen wissenschaftlichen
Symposium der Universitätsmedizin Rostock unter Leitung von Professor Dr.
Dr. Wolfgang Schneider, Direktor der Klinik und Poliklinik für
Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, diskutieren am 4. März,
18 Uhr, im Audimax der Uni Rostock auf dem Campus Ulmenstraße Vertreter
des Sozialministeriums von MV, Nordmetall, dem DGB, der Rektor der Uni
Rostock, Prof. Wolfgang Schareck sowie weitere Experten das Thema:
„Psychische Gesundheit, Arbeit und Gesellschaft“. Gemeinsam soll auch nach
Rezepten gegen den Stress am Arbeitsplatz gefahndet werden.

Alarmierend: Der Anteil von Frühberentungen im Jahr 2013 wegen psychischer
und psychosomatischer Erkrankungen bei Frauen liegt bei 48 Prozent, bei
Männern gehen 35 Prozent wegen einer psychischen Erkrankung vorzeitig in
den Ruhestand. Interessant: Wegen körperlicher Leiden erfolgen
Frühberentungen in der Regel drei Jahre später. Und wenn dieses Phänomen
kritisch reflektiert werden würde, zeige sich doch häufig, so Prof.
Schneider, dass es primäre soziale Problemstellungen wie
Langzeitarbeitslosigkeit seien, die über Diagnosestellungen und oftmals
nicht angezeigten Therapien in die „Sprache“ der Medizin übersetzt werden
würden. In diesen Fällen wäre oftmals eine kompetente Beratung zur
Unterstützung der Betroffenen angezeigt, konstatiert Prof. Schneider.
Aber wie ist es nun mit der immer schneller, komplexer und der globaler
werdenden Arbeitswelt?

„Es gibt gesellschaftliche Tendenzen, dass soziale Faktoren wie
beispielsweise Stress im Job oder Arbeitslosigkeit bei Diagnosestellungen
von Betroffenen oftmals nur medizinisch betrachtet werden würden.
Der Professor mahnt: „Menschen dürfen nicht unnötig zu Patienten gemacht
werden“. Oft sei bereits eine niedrigschwellige Beratung hilfreich. Dann
könnten Menschen eigenverantwortlich ihre Probleme lösen.

Insofern sei die Frage interessant, inwieweit wir unsere Befindlichkeit
unnötig pathologisieren. Das heißt, nicht jede Erschöpfung oder
Niedergedrücktheit ist als Krankheit zu sehen. Aufgrund der wachsenden
Sensibilität für diese Themen würden Unternehmen zunehmend Maßnahmen des
Gesundheitsmanagements zur Prävention von psychischen Überforderungen
ihrer Mitarbeiter implementieren. Dazu gehöre auch die
Gefährdungsbeurteilung etwaiger psychischer Risiken im Arbeitsprozess.
Auch von der Politik würde diese Thematik inzwischen ernst genommen, so
Schneider. Zu diesem Thema spricht Prof. Harald Gündel von der
psychosomatischen Universitätsklinik Ulm.

Die öffentliche Aufmerksamkeit, die das Thema „psychische Belastungen in
der Arbeitswelt“ erfährt, führt mehr und mehr dazu, dass sich Individuen
als psychisch gefährdet und überlastet fühlen. Um dieser Problematik
angemessen zu begegnen,“ ist eine sorgfältige Abklärung notwendig, ob und
welche Art von professioneller Unterstützung der Einzelne benötigt“, regt
Schneider an.

Was er damit meint? „Überforderungen, Stress, Angst, Arbeitsüberlastung
genauso wie Arbeitslosigkeit, berufliche Schwierigkeiten führen sicherlich
häufiger zu psychischen und sozialen Problemen, die jedoch nicht notwendig
als Ausdruck einer psychischen Erkrankung anzusehen sind, wie es allzu oft
geschieht“. Sie in das Reich der psychischen Erkrankungen zu befördern,
schütze davor, soziale Missstände und prekäre Arbeitsverhältnisse offen
anzusprechen und sich damit auseinanderzusetzen. „Unsere Gesellschaft
schiebt die Schuld daran, dass jemand nicht mehr richtig funktioniert
lieber dem Betroffenen zu. Sie behandelt dann lieber kranke Menschen, als
ihre sozialen Problem zu lösen“.

Schneider kritisiert auch, dass die Betroffenen oftmals von ihren Ärzten
zu widerspruchslos die gewünschte Diagnose Burnout oder Depression
gestellt werde, sie zu schnell mit Medikamenten versorgt und auch
krankgeschrieben würden. Damit könnten erst Krankheitsprozesse initiiert
und chronische Krankheitsverläufe angestoßen werden, ohne dass man sich
den tatsächlichen sozialen Problemen nähere. Vor diesem Hintergrund – so
Schneider – würden allerdings auch die Menschen vielfach eine Tendenz
aufweisen, Befindlichkeitsstörungen, Erschöpfung, Frustration und
Demotivierung zu schnell als Ausdruck einer psychischen Erkrankung
wahrzunehmen. Letztlich geht es auch für den Einzelnen darum, aktiv und
möglichst selbstbestimmt sein Leben zu gestalten.

Medizin am Abend DirektKontakt

Universität Rostock
Universitätsmedizin
Zentrum für Nervenheilkunde
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Schneider
Tel: 0381 494 9670
Mail: wolfgang.schneider@uni-rostock.de
Universität Rostock, Ingrid Rieck
Wolfgang Thiel

360° TOP-Thema: Notfallverhütung - Sicherheit für Mädchen und Frauen

Medizin am Abend Fazit: Notfallverhütung - Sicherheit für Mädchen und Frauen gewährleisten

HintergrundLink: http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/nachricht-detail/notfallkontrazeptiva-ellaone-fuer-2996-euro/

Notfallverhütung
- Sicherheit für Mädchen und Frauen gewährleisten
- Beratungsinhalte in der Apotheke erweitern
- Einführung der Rezeptfreiheit mit einer Evaluation begleiten



https://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gasta&p_aid=0&p_sprache=D&p_knoten=NE2007

Mit großer Besorgnis sehen die Präsidenten des Berufsverbandes der Frauenärzte, der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin der Einführung der Rezeptfreiheit für die Notfallverhütung entgegen.


Denn in den Handlungsempfehlungen für die Beratung, die die ABDA – Bundesvereinigung der Apothekerverbände – für die Apotheken herausgegeben hat, sind grundlegende Beratungsinhalte nicht enthalten. 

 
Dazu zählen im Wesentlichen

• die nachlassende Wirkung von Levonorgestrel (LNG) bei einem Körpergewicht von über 75 kg,
• die nachlassende Wirkung von Ulipristalacetat (UPA) bei einem Körpergewicht von über 90 kg und
• der Hinweis darauf, dass eine Kupferspirale eine sichere Alternative ist, die vom Körpergewicht der Frau unabhängig ist.
• Auch ist eine Kupferspirale das Mittel der Wahl, wenn der Zeitpunkt des ungeschützten Sex bereits länger verstrichen ist.

Diese Fakten sind seit langem bekannt; auch aktuelle Veröffentlichungen in der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ) bestätigen dies. In den Unterlagen, die die Apothekerkammern ihren Mitgliedern zur Verfügung stellen, finden sie jedoch keine Erwähnung. Die Kupferspirale wird in den Unterlagen der Apothekerkammern nicht erwähnt. Sie ist in jedem Fall die sicherste Notfallmaßnahme nach ungeschütztem Sex.

Zudem müssen Mädchen und Frauen unbedingt bis zum Eintreten der nächsten Monatsblutung nichthormonell verhüten, also mit einer Barrieremethode wie Kondom oder Diaphragma. Dies gilt auch dann, wenn sie die Pille einnehmen und dies – nach einem Einnahmefehler – nach der Verwendung der Notfallverhütung fortsetzen. Bis zur nächsten Menstruation wirkt die Pille nicht mehr, wenn eine Notfallverhütung verwendet wurde.

Zudem schützt die Notfallverhütung nicht bei weiteren, späteren ungeschützten Sexualkontakten im gleichen Zyklus.

Es ist zu befürchten, dass diese unverzichtbaren Informationen in den Apotheken nicht in jedem Fall mit der gebotenen Dringlichkeit an Mädchen und Frauen weitergegeben werden. Eine fehlerhafte Beratung erhöht jedoch die Gefahr unerwünschter Schwangerschaften dramatisch.

Deutschland hat die weltweit niedrigste Rate an Schwangerschaftsabbrüchen bei Teenagern und eine der weltweit niedrigsten Raten an Schwangerschaftsabbrüchen überhaupt. Die Frauenärztinnen und Frauenärzte Deutschlands wünschen sich, dass das so bleibt. Die derzeit festgelegten Inhalte für die Beratung in den Apotheken geben Anlass zu der Befürchtung, dass die Abbruchraten als Folge einer lückenhaften Aufklärung künftig ansteigen könnten.

Geplante Regelungen schützen nicht ausreichend vor Missbrauch

Zudem ist zu befürchten, dass die vorgesehene Regelung zur Abgabe der Notfall-verhütung Missbrauch nicht ausreichend ausschließt. So kann nach derzeitigem Stand das Arzneimittel auch durch Dritte gekauft werden; eine persönliche und vertrauliche Beratung des betroffenen Mädchens bzw der betroffenen Frau würde dann unterbleiben. Gerade nach einem Gewaltdelikt innerhalb gefestigter sozialer Strukturen sehen wir hier erhebliches Gefahrenpotential für die betroffenen Mädchen und Frauen.

Des Weiteren kann Vorratshaltung mit dem jetzigen Modell nicht ausgeschlossen werden. UPA ist jedoch nur bei Einnahme einer einzigen 30-mg-Dosis sicher. Wenn es höher dosiert wird und bereits eine Schwangerschaft vorliegt, so besteht die Gefahr lebensbedrohlicher Blutungen. Eine solche Komplikation könnte ausgeschlossen werden, wenn das Arzneimittel bereits in der Apotheke eingenommen werden muss.

Alle hier vorgebrachten Argumente sind der ABDA bekannt. Sie wurden jedoch in den Handlungsempfehlungen zur Abgabe der Notfallkontrazeption nicht umgesetzt.

„Noch haben die Apotheker es in der Hand, bis zur Einführung der Rezeptfreiheit und auch nach diesem Stichtag alle von uns vorgebrachten Bedenken aufzunehmen und in den Beratungsunterlagen für die Apotheken zu berücksichtigen“, betonen die Präsidenten des Berufsverbandes der Frauenärzte, Dr. med. Christian Albring, der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Dr. med. Diethelm Wallwiener und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin, Prof. Dr. med. Thomas Rabe. „Wir apellieren an den Vorstand der ABDA, die Curricula, die Handlungsempfehlungen und die Checklisten für die Dokumentation kurzfristig zu überarbeiten. Die Sicherheit der Mädchen und Frauen und die Verhütung unerwünschter Schwangerschaften sollten an erster Stelle stehen. Es ist nicht sinnvoll, Informationen zurückzuhalten, die in dieser Situation von großer Bedeutung wären.“

Evaluation sollte helfen, Sicherheitslücken aufzudecken

Die drei Institutionen unterstützen zudem die Forderung der Bundesärztekammer, die Einführung der Rezeptfreiheit für die Notfallverhütung über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg durch eine Evaluation zu begleiten. Zwischenberichte sollten in järhlichem Abstand vorgelegt werden. Inhalte dieser Evaluation müssten sein:

• Meldungen zu Nebenwirkungen nach Einnahme von LNG oder UPA zur Notfall-kontrazeption
• Statistik der Schwangerschaftsabbrüche bei Teenagern und bei volljährigen Frauen
• Erhebung über die Entwicklung der Zahl der verkauften Packungen an LNG und UPA zur Notfallkontrazeption.

Mit einer solchen Evaluation könnte überprüft werden, ob die Einführung der Rezept-freiheit mit Sicherheitsrisiken für Mädchen und Frauen verbunden war. Es könnten dann Maßnahmen getroffen werden, um diese möglichen Sicherheitslücken aufzudecken und zu schließen.

Medizin am Abend DirektKontakt 

Berufsverband der Frauenärzte e.V.
Dr. med. Susanna Kramarz
Oldenburgallee 60
14052 Berlin
Tel. 030- 308 123 12
E-Mail: kramarz@medien.bvf.de

Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.
Annette Affhüppe
Hausvogteiplatz
10117 Berlin
Tel. 030 - 514 88 33 33


Deutsche Gesellschaft für gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin e.V.
Prof. Dr. med. Thomas Rabe
Universitäts-Frauenklinik Heidelberg
INF 440
69120 Heidelberg
E-Mail:thomas.rabe@med.uni-heidelberg.de

http://www.bvf.de
http://www.dggg.de