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Nierenkranke: Impfstatus prüfen z.b. Grippeimpfung/Pneumokokken/Herpeszoster/Gürtelrose

Medizin am Abend Berlin MaAB - Fazit: 

DGfN plant Kampagne, um die Grippeimpfrate bei chronisch nierenkranken Patienten zu erhöhen

Eine heute im Deutschen Ärzteblatt [1] publizierte Studie belegt eine zu geringe Grippeimpfrate bei chronisch nierenkranken Menschen. 

Sie liegt mit ca. 45% zwar höher als in der Allgemeinbevölkerung, aber in Anbetracht des Risikoprofils von nierenkranken Menschen ist sie zu gering. 

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) reagiert umgehend auf die neuen Daten und plant im Herbst eine Grippeimpfkampagne gemeinsam mit der Deutschen Nierenstiftung. 
 
  • Die von Kevin Schulte und Kollegen im Deutschen Ärzteblatt publizierte Studie [1] dokumentiert eine viel zu geringe Rate von Grippeimpfungen bei Nierenpatienten. 
  • In den Jahren 2012-2017 erhielten 41 - 47 % aller Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion eine Grippeimpfung. 
  • Bei den Dialysepatienten waren es 43 - 45 %, bei den nierentransplantierten Patienten sogar nur 32 - 34 %. 

Zwar sind diese Impfraten insgesamt etwas höher als in der Allgemeinbevölkerung, dort lag die Impfquote in der Influenzasaison 2016/2017 bei 35 % [2], aber Nierenkranke sind besonders anfällig, daher wird die Impfung von der STIKO gerade für diese Patientengruppe empfohlen.

  • „Die Grippeimpfung ist wichtig, insbesondere, wenn man bedenkt, dass eine eingeschränkte Nierenfunktion grundsätzlich zu einer Schwächung des Immunsystems führt und zusätzlich viele Patienten, z.B. Nierentransplantierte, Immunsuppressiva erhalten. 

Das sind Medikamente, die das Immunsystem schwächen. 

Nierenkranke sind deshalb gegenüber Grippeviren besonders anfällig und schutzlos“, erläutert Professor Dr. Jan Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN).

Hinzu kommt, dass Nierenpatienten oft betagt und multimorbid sind, eine Studie zeigt, dass sie die Patienten mit den komplexesten Krankheitsbildern sind.

Eine Schutzimpfung ist allein deshalb schon angeraten. 


Auch Patienten mit leichtgradiger Nierenfunktionseinschränkung haben ein erheblich erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen [3], zudem kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Sterblichkeit in Abhängigkeit von der Nierenfunktion.

  • Influenza ist eine relevante Ursache für Lungenentzündungen bzw. ein Wegbereiter für andere Erreger. 
  • Deshalb ist die Influenza-Impfung für nierenkranke Patienten dringend angeraten.

CAVE: Die Studie hatte auch gezeigt, dass ein Aufruf an die behandelnden Ärzte wenig ausrichtet und die Impfquote nicht verbessert.

Eine direkte, an die Patienten gerichtete Information konnte die Situation zumindest leicht verbessern. 

Ein Impfaufruf, der an die Patienten adressiert war, erhöhte die Rate um 3 Prozentpunkte, so das Ergebnis der vorliegenden Studie.

„Leider ist die Bevölkerung insgesamt sehr impfmüde geworden und auch wir Nephrologen erleben es immer wieder, dass nierenkranke Menschen Impfungen ablehnen. 

Lärmende Impfgegner in den Medien tragen zur Verunsicherung der Bevölkerung bei und wir müssen diese mit umfassenden Erklärungen abbauen.

In der täglichen Routine bleibt aber oft nicht die Zeit, um argumentativ gegen die Vorbehalte der Patienten anzugehen.“

Mit einer Informationskampagne soll jetzt Abhilfe geschaffen und die nierenkranken Patienten umfassend über die positiven Effekte der Impfung aufgeklärt werden.

Die DGfN plant, die Kampagne im Schulterschluss mit der Deutschen Nierenstiftung im Frühherbst zu starten.

„Die vorliegende Studie war wichtig, weil sie ein Informationsdefizit unserer Patienten aufdeckt, auch eine mangelnde Aufklärung der Patienten durch die Ärzte gezeigt und uns vor Augen gehalten 
hat, wie niedrig die Impfrate unserer Patienten tatsächlich ist.

Wir sehen einen dringenden Handlungsbedarf und werden das Thema als Fachgesellschaft in unserer Öffentlichkeitsarbeit nun weiter intensivieren und den Patienten umfassendes Informationsmaterial an die Hand geben“, erklärt DGfN-Präsident Professor Dr. Andreas Kribben.

„Wir hoffen, so die Grippeimpfrate bereits in der nächsten Saison deutlich anheben zu können“.

[1] Schulte K, Schierke H, Tamayo M et al. Strategien für eine verbesserte Influenzaquote bei chronisch nierenkranken Patienten. Deutsches Ärzteblatt 2019;116:413-9.
[2] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/02/19/und-sie-schuet...
[3] Principi N, Esposito S; ESCMID Vaccine Study Group. Influenza vaccination in patients with end-stage renal disease. Expert Opin Drug Saf 2015; 14 (8): 1249-58

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CAVE-Untersucher: Schmerzen in der Brust: Nicht invasive Computertomographie (CT)

Medizin am Abend Berlin MaAB - Fazit: Manchmal geht’s auch ohne invasiven Eingriff

  • Wann eine CT statt eines Herzkatheters zur Diagnose aussagekräftig ist

Klagt ein Patient über Schmerzen in der Brust, wird meist mithilfe eines Katheters überprüft, ob sein Herz noch ausreichend durchblutet ist. 


Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben jetzt festgestellt: 
  • In bestimmten Fällen kann eine nicht invasive Computertomographie (CT) eine ebenso verlässliche Diagnose liefern wie eine Herzkatheter-Untersuchung – ganz ohne Eingriff in den Körper. 

Die Studie ist in der Fachzeitschrift The BMJ* erschienen. 

Die Herz-CT ist nicht invasiv und schmerzfrei.
Die Herz-CT ist nicht invasiv und schmerzfrei. Foto: Dewey/Charité
 
Ein drückender Schmerz in der Brust oder ein Gefühl der Beklemmung: 

  • Diese Symptome können auf eine koronare Herzkrankheit (KHK) hinweisen, bei der der Herzmuskel durch Verengungen der Herzkranzgefäße schlecht durchblutet wird. 

Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt oder einem plötzlichen Herztod kommen – daher muss die Diagnose so schnell wie möglich gestellt werden.

Bisher werden Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf KHK häufig mithilfe eines Katheters untersucht, der über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder am Arm in das Herz vorgeschoben wird.

Der Vorteil der Methode ist, dass sie Diagnostik und Therapie vereint:

Mit einem Herzkatheter lassen sich mögliche Verengungen der Blutgefäße sofort beheben.

Dennoch ist der Eingriff nicht ohne Risiko und in 58 Prozent der 880.000 Untersuchungen pro Jahr in Deutschland muss kein Gefäß aufgeweitet werden. 

Ein internationales Forschungskonsortium unter Leitung der Charité konnte jetzt belegen:

  • Bei bestimmten Patientinnen und Patienten liefert die CT, ein nicht invasives bildgebendes Verfahren, eine ebenso verlässliche Diagnose.

Für die Arbeit kooperierten Forschungsgruppen aus 22 Ländern, um die Daten von 65 abgeschlossenen Studien mit mehr als 5.300 Patientinnen und Patienten zu analysieren.

  • Die statistische Auswertung ergab, dass sich die Herz-CT dann als Diagnosemethode eignet, wenn die Betroffenen eine geringe bis mittlere Wahrscheinlichkeit haben, an einer KHK zu leiden. 

„Die KHK-Wahrscheinlichkeit können Mediziner anhand von individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht und der Art des Brustschmerzes bestimmen“, sagt Prof. Dr. Marc Dewey, Stellvertretender Direktor der Klinik für Radiologie am Campus Charité Mitte und Leiter der Studie.

„Liegt diese Wahrscheinlichkeit bei 7 bis 67 Prozent, lässt sich mithilfe der CT zuverlässig ermitteln, ob Gefäßverengungen vorliegen oder nicht. 

  • Bei höheren Wahrscheinlichkeiten ist eine Herzkatheter-Untersuchung angezeigt, weil voraussichtlich therapeutisch eingegriffen werden muss.“

„Die Computertomographie des Herzens ist eine sehr schonende Methode, die nur wenige Minuten dauert“, betont Robert Haase, Erstautor der Studie und Doktorand in der Arbeitsgruppe um Prof. Dewey.

Dabei nimmt ein ringförmiger Röntgenapparat 1.000 Aufnahmen pro Sekunde aus unterschiedlichen Richtungen auf. 

Aus den Röntgenbildern wird anschließend eine dreidimensionale Abbildung des Herzens errechnet.

Durch die Gabe eines Kontrastmittels werden die Herzkranzgefäße klar sichtbar. 

„Wie unsere Arbeit zeigt, lassen sich Engstellen bei Frauen und Männern mit dieser Methode gut erkennen“, ergänzt er.


ei der Herz-CT werden tausende Röntgenaufnahmen des Herzens zu einer 3D-Abbildung verrechnet. So werden Engstellen (Pfeil) an Blutgefäßen (grau) sichtbar.
ei der Herz-CT werden tausende Röntgenaufnahmen des Herzens zu einer 3D-Abbildung verrechnet. So werden Engstellen (Pfeil) an Blutgefäßen (grau) sichtbar.
Foto: Dewey/Charité


„Unsere Ergebnisse werden Ärztinnen und Ärzten die Einschätzung erleichtern, in welchen Fällen eine Herz-CT statt einer Herzkatheter-Untersuchung zur Diagnose einer koronaren Herzkrankheit sinnvoll sein könnte“, sagt Prof. Dewey.

Der Radiologe hofft zudem, dass die Studie auch zu einer Vereinheitlichung der medizinischen Leitlinien beiträgt. 

Diese raten in unterschiedlichen Ländern bisher noch zu verschiedenen Vorgehen bei Verdacht auf KHK.

*Haase et al., Diagnosis of obstructive coronary artery disease using computed tomography angiography in patients with stable chest pain depending on clinical probability and in clinically important subgroups: meta-analysis of individual patient data. BMJ. 2019; 365:l1945. doi: 10.1136/bmj.l1945

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Originalpublikation:
https://doi.org/10.1136/bmj.l1945

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