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Untersucher-CAVE: Clostridium difficile- wann erfolgt die Besiedlung?

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Krankheitserregendes Darmbakterium hartnäckiger als gedacht

Das krankheitserregendes Bakterium Clostridium difficile kann lebensgefährlichen Durchfall erzeugen und wird für die Mehrzahl von Darminfektionen in Spitälern verantwortlich gemacht. 

Obwohl bislang oft ein Zusammenhang mit der Gabe von bestimmten Antibiotika vermutet wurde, zeigt eine Studie des Mikrobiologen Martin Polz in Nature Microbiology, dass dies nur eine lückenhafte Erklärung ist. 

Das Forschungsteam vom Massachusetts Institute of Technology und der Universität Wien fand heraus, dass Clostridium-Infektionen jeglichem Durchfall – egal ob behandelt oder unbehandelt – folgen können und die Erkrankung auch über viele Monate hinweg wieder aufflammen kann. 
 
  • Das Bakterium Clostridium difficile kann Giftstoffe ausscheiden, die unter Umständen eine Darmentzündung mit schweren, oft unheilbaren, Durchfällen verursachen. 

Um den hoch ansteckenden Keimen beizukommen, setzen Krankenhäuser bislang auf intensive Hygieneprogramme sowie die Variation bei der Gabe von Antibiotika – dennoch konnten die Fälle nicht nennenswert gesenkt werden.

  • Es scheint sehr wahrscheinlich, dass das krankheitserregende Stäbchenbakterium vor allem außerhalb von Spitälern übertragen wird. 

Da Clostridium difficile auch den Darm nach einer Infektion mit anderen Durchfallerregern besiedeln, kann es auch sein, dass derlei Infektionen oft fehldiagnostiziert werden.

Das internationale Forschungsteam um Martin Polz vom Massachusetts Institute of Technology und der Universität Wien nutzte in der aktuellen Studie zunächst öffentlich verfügbare Sequenzierungsdaten und analysierte das bisherige Vorkommen. Obwohl alle Daten unterschiedliche Aspekte der Kolonisierung und Ausbreitung aufzeigen, entdeckten die Wissenschafter*innen eine Person, deren Werte die wichtigsten Beobachtungen aus der Studie besonders veranschaulichten. Im Rahmen einer Langzeitbeobachtung, konnte Clostridium difficile auch unmittelbar nach der Genesung von einer Lebensmittelvergiftung nachgewiesen werden.

 "Während dieser Zeit schwankte das Vorkommen von einem Tag zum nächsten um mehrere Größenordnungen – oft tagelang unter die Nachweisgrenze, bevor es dann zu einem Wiederaufleben kam", erklärt Polz.

Dieses Muster der Besiedlung nach mehr oder weniger starken Darmerkrankungen konnte in weiterer Folge an mehreren Personen beobachtet werden, was letztendlich nahelegt, dass Clostridium difficile Menschen erst in den Tagen unmittelbar nach der Erkrankung besiedelt. 

  • Das Bakterium kann über Jahre hinweg im menschlichen Darm verbleiben und das Vorkommen von Tag zu Tag erheblich schwanken. 

"Bisher hat man geglaubt, dass Clostridium difficile vor allem in Krankenhäusern übertragen wird und sich dort in Menschen, deren Darmflora durch Gabe von Antibiotikagabe geschwächt ist, ansiedeln kann.

Die aktuellen Ergebnisse deuten allerdings darauf hin, dass der Keim wesentlich häufiger auftritt und jeglicher Darmstörung – egal ob durch Antibiotika, anderen Infektionskrankheiten oder einfachen Reisedurchfall verursacht – folgen kann", so der Mikrobiologe abschließend.

Publikation in Nature Microbiology:
Diarrheal events can trigger long-term Clostridium difficile colonization with recurrent blooms, VanInsberghe, D., Elsherbini, J., Varian, B., Poutahidis, T., Erdman, S., Polz, M.F.,
DOI: 10.1038/s41564-020-0668-2

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Originalpublikation:
Diarrheal events can trigger long-term Clostridium difficile colonization with recurrent blooms, VanInsberghe, D., Elsherbini, J., Varian, B., Poutahidis, T., Erdman, S., Polz, M.F., Nature Microbiology.
DOI: 10.1038/s41564-020-0668-2

 

Corona-Patienten: Genug Akutbetten - zu wenig Pflegepersonal

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Genug Betten, aber zu wenig Pflegepersonal für Corona-Patienten

Wenn die Zahl von Corona-Patienten in Deutschland steigen sollte, hat Deutschland voraussichtlich genug Akutbetten, aber zu wenig Pflegepersonal für ihre Betreuung. 

Das errechnete jetzt Prof. Bernd Mühlbauer, der an der Westfälischen Hochschule Gesundheitsmanagement lehrt. 


Gesundheitsmanager Prof. Bernd Mühlbauer hat nachgerechnet, ob Deutschland genügend Krankenhausbetten und Pflegepersonal für Corona-Patienten hat.
 Gesundheitsmanager Prof. Bernd Mühlbauer hat nachgerechnet, ob Deutschland genügend Krankenhausbetten und Pflegepersonal für Corona-Patienten hat.
Foto: WH/BL Westfälischer Hochschule
 
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rät bei der Behandlung der Corona-Epidemie zu Wachsamkeit und guter Vorbereitung. 

Wie gut die Versorgungskapazitäten sind, rechnete Prof. Bernd Mühlbauer, Gesundheitsmanager an der Westfälischen Hochschule, jetzt nach. Grundlage seiner Berechnungen ist die Spanne zwischen der durchschnittlichen Belegung der Krankenhäuser und ihrer möglichen maximalen Kapazität.

  • „Bei maximaler Auslastung aller verfügbaren Krankenhausbetten und einer Isolationsdauer infizierter Patienten von etwa zwei Wochen können in Deutschland theoretisch fast zwei Millionen Patienten im Jahr versorgt werden. 

Tatsächlich ist es aber nur ein Drittel davon, wenn die Patienten in Einzelzimmern isoliert werden müssen.

 Das führt zu einer durchschnittlichen Aufnahmekapazität von einem Patienten pro Tag und Krankenhaus“, so Mühlbauer.

Dass sich die Patienten jedoch statistisch gleichmäßig verteilen, ist kaum zu erwarten. 

  • Das Nadelöhr für die Patientenbetreuung ist für Mühlbauer die Personallage in den Krankenhäusern: 

„Zusätzliches Personal ist faktisch nicht zu beschaffen.“

Folglich steige die Belastung für das ärztliche und pflegerische Personal, was wiederum zu Fehlzeiten infolge von Erkrankungen des Personals führen kann und damit zu einer weiteren Belastung der übrigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Mühlbauers Rat:

Wichtig sei es, Verdachtsfälle frühzeitig, sprich vor der Krankenhauseinweisung zu diagnostizieren und sie so lange unter der Kontrolle der Gesundheitsämter zuhause zu isolieren. 

  • So könne eine zu hohe Einweisungsrate „bei Verdacht“ verhindert werden.


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