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360° TOP-Thema zum WochenEnde: Nachwuchsathleten ist die Pubertät eine problematische Zeit

Medizin am Abend Berlin:     Wenn die Pubertät im Spitzensport zur Krise wird

Studie an der Universität Tübingen: Bessere Betreuung für Nachwuchsathleten gefordert 
 
  • Für Nachwuchsathleten ist die Pubertät eine problematische Zeit: Der Körper verändert sich grundlegend, und für Jugendliche besteht in der Wachstumsphase Überlastungsgefahr. 

Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachthema hier



Dies hat nicht allein biologische Ursachen, wie nun eine Studie am Institut für Sportwissenschaft (IfS) der Universität Tübingen zeigt. Die Probleme seien auch auf Defizite in den Förderstrukturen des Nachwuchs-Spitzensports und auf problematische Trainingspraktiken zurückzuführen, sagt die Sportwissenschaftlerin Dr. Astrid Schubring.

  • Eine Rolle spielten zudem die im Leistungssport verbreitete Bereitschaft, gesundheitliche Risiken in Kauf zu nehmen, sowie fehlendes Wissen der Jugendlichen selbst.

In ihrer Dissertation „Wachstum als Herausforderung – Soziologische Analysen des Wachstumsmanagements jugendlicher Spitzenathleten und Nachwuchstrainer“ wirft Astrid Schubring einen neuen Blick auf ein Thema, das aus medizinischer und trainingswissenschaftlicher Sicht bereits gut erforscht ist: Sie untersucht, wie die jungen Sportlerinnen und Sportler, die zwischen 12 und 30 Stunden in der Woche trainieren und in ihrer Altersklasse zu den besten in Deutschland zählen, die Wachstumsphase selbst erleben. Für ihre Arbeit zeichnete die Universität Tübingen sie mit dem Promotionspreis 2015 aus.

Von begabten Nachwuchssportlern werde erwartet, ihren Körper im Griff zu haben, sagt Schubring.

  • Die körperlichen und psychischen Veränderungen der Pubertät könnten so zur Krise werden ‒ besonders weil Sportler sich gerade in dieser Zeit für einen Platz im leistungssportlichen Fördersystem bewähren müssten. 

Für ihre Dissertation führte die Wissenschaftlerin Interviews mit insgesamt 24 Athletinnen und Athleten, begleitete diese im Training und bei Wettkämpfen. Die 14- bis 18-Jährigen kamen aus den Sportarten Biathlon, Handball, Kunstturnen und Ringen. Zur Studie gehörten auch ausführliche Gespräche mit 16 Trainern auf Bundes- und Landesebene. „Nachwuchsathleten erleben die Wachstumsphase vor allem dann als Krise, wenn ihr Körper sich nicht gemäß dem Ideal ihrer Sportart entwickelt, wenn die Leistungsentwicklung stagniert, wenn Überlastungsbeschwerden oder Verletzungen auftreten.“

Um erfolgreich zu sein, griffen sie häufig auf dysfunktionale Bewältigungsstrategien zurück, indem sie ihr Trainingspensum in Eigenregie erhöhten, sich Selbstvorwürfe machten oder Symptome medikamentös behandelten.

Probleme beobachtete die Sportwissenschaftlerin auch bei Karriereübergängen wie dem Wechsel in eine andere Förderstruktur oder Trainingsgruppe.

  • Wechselten Jugendliche beispielsweise vom Heimatverein an einen Stützpunkt, seien sie oft nicht ausreichend auf neue Herausforderungen, wie intensiveres Training, erhöhter Leistungsdruck und stärkere Konkurrenz, vorbereitet. 
  • Auch sei die medizinische Betreuung im Nachwuchsbereich defizitär, beispielsweise verfüge nicht jeder Verband über physiotherapeutische Betreuung bei Nachwuchslehrgängen.

Förderkriterien stünden einem langfristigen Leistungsaufbau im Nachwuchsbereich oft entgegen, beispielsweise wenn Mittel leistungsbezogen vergeben würden. So würden Athleten auf Wettkämpfe vorbereitet werden, erzählte ein Trainer im Interview, „die für sie in der puberalen Phase eigentlich Gift sind". Wie die Interviews zeigten, unterschätzten Nachwuchsathleten öfters körperliche Beschwerden, blendeten langfristige Gesundheitsfolgen aus oder verschwiegen Schmerzen.

Ohnehin sei das Herunterspielen und Ignorieren von Schmerzen im Leistungssport weit verbreitet. „Jugendliche passen sich hier einer Kultur an, die gesundheitliche Risiken für Spitzenleistungen in Kauf nimmt.“

Um den deutschen Nachwuchsleistungssport nachhaltiger zu gestalten, empfiehlt Schubring auch das soziale Umfeld und Förderstrukturen einzuschließen.

Trainingsintensitäten und Wettkampfteil-nahmen müssen bereits im Nachwuchsbereich stärker individualisiert werden, die Durchlässigkeit zwischen Altersklassen und Sportarten erhöht, die medizinische und physiotherapeutische Betreuung verbessert werden. 

„Nachwuchsathlet/innen sollten gerade beim Übergang in den Bundeskader oder in die Nationalmannschaft systematisch betreut und in Wachstumsschüben regelmäßig untersucht werden.“

Trainer könnten durch Gespräche und eine offene Atmosphäre helfen, Schmerzen und Gesundheitsprobleme frühzeitig anzusprechen.

Nicht zuletzt seien Verbände gefordert, mehr in Weiterbildung und berufliche Sicherheiten der Trainer zu investieren und Trainingskonzepte für eine langfristige Leistungsentwicklung zu unterstützen. Strukturelle Anreize könnten diese im Nachwuchsbereich für Verbände, Trainer und Stützpunkte attraktiv machen.

Astrid Schubring hat an der Universität Tübingen Sportwissenschaft und Empirische Kulturwissenschaft studiert. 2009-2014 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen und arbeitete in dem vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) geförderten Forschungsprojekt "Individuelles Gesundheitsmanagement im olympischen Nachwuchs-leistungssport (GOAL)" unter Leitung von Prof. Dr. Ansgar Thiel. Seit 2014 ist Astrid Schubring Senior Lecturer am "Institute of Food, Nutrition, and Sport Science" (IKI) der Universität Göteborg (Schweden).


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Dr. Astrid Schubring
Universität Göteborg
Department of Food and Nutrition, and Sport Science
Telefon +46-31786-4221
astrid.schubring[at]gu.se
Antje Karbe Eberhard Karls Universität Tübingen

Frage: Kann eine Interferonantwort ein Teufelskreis sein? Was meinen Sie?

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Defekter Proteinabbau aktiviert das Immunsystem

Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben in Kooperation mit Wissenschaftlern des National Institute of Health (NIH, Bethesda, USA) herausgefunden, dass ein Defekt in der Entsorgungsmaschinerie für fehlerhafter Proteine das Immunsystem aktiviert. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Clinical Investigations* beschreiben die Wissenschaftler, wie sie anhand einer seltenen Erbkrankheit, des sogenannten Proteasomen-assoziierten autoinflammatorischen Syndromes (PRASS) diesem Zusammenhang auf den Grund gegangen sind. 
 
  • Unsere Haut und unser Immunsystem produzieren im täglichen Kampf gegen Bakterien und Viren reaktive Sauerstoffradikale.
Diese zerstören die Eindringlinge, aber nicht nur das, auch Bausteine innerhalb der Zellen, die Proteine, werden geschädigt. Der daraus entstehende Proteinabfall wird normalerweise durch Proteasome entsorgt. Proteasome sind eine Art Proteinschredder, die aus vielen Bauteilen zusammengesetzt sind. Ihre Leistungsfähigkeit kann durch die Produktion von weiteren Proteasomen und, bei hohem Bedarf, zusätzlich durch den alternativen Einbau von „besseren Schneideblättern“, wie beim Interferon-induzierten Immunoproteasom, gesteigert werden.

  • Interferone sind spezielle immunologische Botenstoffe, die eine immunstimulierende, und vor allem antivirale Wirkung entfalten.

Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Elke Krüger vom Institut für Biochemie der Charité und um Dr. Raphaela Goldbach-Mansky vom NIH haben in ihrer Studie Patienten untersucht, die unter der seltenen Erbkrankheit „PRAAS“ leiden.

  • Bei den Betroffenen wird der Proteinabfall nicht ausreichend entsorgt. 
  • Charakteristisch für das Krankheitsspektrum sind chronische Hautentzündungen mit einem Verlust von Unterhautfettgewebe, Fettfehlverteilung am Körper und wiederkehrendes Fieber. 

Frühere Untersuchungen an diesen Patienten haben auf Veränderungen in einem Bauteil des Immunoproteasoms schließen lassen. In der aktuellen Studie konnten die Wissenschaftler nun auch Veränderungen in anderen Bauteilen des Standard- und Immunoproteasoms identifizieren, die zu einer verschlechterten Abbaukapazität durch das Proteasom und zur Ansammlung von Proteinabfall in den Zellen führt.

  • Der Rückstau des Proteinmülls wiederum schaltet die Produktion von weiteren Interferonen an, die die angeborene Abwehrmaschinerie zusätzlich aktivieren. 

„Eine Interferonantwort ist an sich positiv, da sie die Abwehr gegen Eindringlinge fördert“, erklärt Prof. Elke Krüger. „Sie führt bei den Patienten jedoch zu einer Art Teufelskreis, weil sie die Schäden an den Zellbausteinen verstärkt und eine überschießende Entzündungsreaktion auslöst“, fügt sie hinzu.

Modellhaft konnte dies auch an gesunden Zellen, die mit Proteasom-Hemmern behandelt wurden, nachgestellt werden. „Die Entschlüsselung des genauen Mechanismus von der Botschaft ‚Müllansammlung‘ bis zur letztlichen Herstellung der Interferone, wird das Ziel unserer Forschung für die nächsten Jahre sein,“ erklärt Dr. Anja Brehm, die Erstautorin der Studie. „Aber wir haben bereits jetzt einen besseren Weg gefunden, die Erkrankung zu diagnostizieren, um den Betroffenen eine wirksame Therapie anzubieten“, ergänzt sie.

Die Erkenntnisse aus dieser Forschung werden neben dem Verständnis für Autoinflammatorische Erkrankungen auch dazu beitragen, Neurodegenerative- und Tumorerkrankungen besser zu verstehen, da auch hier die Funktionsfähigkeit des Proteasoms eine große Rolle spielt.


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360° fragt Sie: Haben Sie Geschwister? Na ja, dann......!

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Geschwisterposition hat nur sehr geringen Einfluss auf die Persönlichkeit

Welche Persönlichkeit uns als Erwachsene auszeichnet, hängt kaum damit zusammen, wo wir in der Geburtenreihenfolge zwischen unseren Geschwistern stehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Psychologen der Universitäten Leipzig und Mainz, die jetzt in der renommierten Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America" (PNAS) veröffentlicht wurde. 
 
Die Frage, ob die Geschwisterposition einen Einfluss auf die Persönlichkeit hat, beschäftigt Wissenschaftler schon seit weit über 100 Jahren. Sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der Laien-Psychologie gibt es dabei vielfältige Annahmen: So sollen Erstgeborene beispielsweise besonders perfektionistisch, Sandwichkinder hingegen kooperativ und Nesthäkchen rebellischer sein.


Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachthema hier:  


Um die bislang uneinheitliche Datenlage zu diesen Annahmen zu klären, analysierten Prof. Dr. Stefan Schmukle und Julia Rohrer von der Universität Leipzig sowie Prof. Dr. Boris Egloff von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) Daten von mehr als 20.000 Erwachsenen aus Deutschland, den USA und Großbritannien.

Dabei zeigte sich für alle drei Länder, dass die zentralen Persönlichkeitseigenschaften Extraversion, emotionale Stabilität, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit nicht mit der Geschwisterposition in der Herkunftsfamilie zusammenhängen.

  • Lediglich bei der Selbsteinschätzung des Intellekts fanden sich minimale Unterschiede: Erstgeborene berichteten beispielsweise häufiger, über einen großen Wortschatz zu verfügen und abstrakte Ideen gut begreifen zu können.

Ganz aus der Luft gegriffen scheint diese Selbsteinschätzung nicht, schließlich konnten die drei Autoren auch den bereits länger bekannten Effekt der Geschwisterposition auf die objektiv gemessene Intelligenz bestätigen:

Vom Erstgeborenen zum Letztgeborenen sinkt die durchschnittliche Intelligenz leicht ab.

 "Dieser Effekt auf die Intelligenz lässt sich in großen Stichproben zuverlässig finden, ist aber auf der individuellen Ebene wenig aussagekräftig. Wenn man zwei Geschwister vergleicht, wird dennoch in über 40 Prozent der Fälle das später geborene den höheren IQ haben. Und die gefundenen Effekte sind so klein, dass es zweifelhaft ist, ob sie für den Lebensweg bedeutsam sind", erläutert Schmukle.

  •  "Unser zentraler Punkt ist, dass die Geschwisterposition für die Persönlichkeit keine große Rolle spielt. Für Intelligenz und Intellekt finden wir sehr kleine Effekte, für die anderen Persönlichkeitseigenschaften gar keine, was sowohl prominenten psychologischen Theorien als auch verbreiteten Vorstellungen in der Bevölkerung widerspricht."

Ermöglicht wurde die Studie durch mehrere großangelegte Längsschnittstudien, das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die National Longitudinal Survey of Youth (NLSY) des US-amerikanischen Bureau of Labor Statistics und die National Child Development Study (NCDS) am Centre for Longitudinal Studies der Universität London.

Originaltitel der Veröffentlichung: "Examining the effects of birth order on personality Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America"
DOI: 10.1073/pnas.1506451112

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Prof. Dr. Stefan Schmukle
Institut für Psychologie der Universität Leipzig
Telefon: +49-341 9735902
E-Mail: schmukle@uni-leipzig.de


Julia Rohrer
Institut für Psychologie der Universität Leipzig
E-Mail: julia.rohrer@uni-leipzig.de


Prof. Dr. Boris Egloff
Psychologisches Institut der Universität Mainz
Telefon: +49-6131-3939156
E-Mail: egloff@uni-mainz.de
Susann Huster Universität Leipzig

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte 
http://www.pnas.org/content/early/2015/10/14/1506451112.abstract