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Bluthochdruck - arterielle Hypertonie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Medizin: Wie ein mutiertes Gen Bluthochdruck hervorrufen kann

Eine arterielle Hypertonie, besser bekannt als Bluthochdruck, entsteht oft, weil die Nebennierenrinde zu viel Aldosteron produziert. 

Eine Ursache für die Überproduktion dieses Hormons ist ein veränderter Chloridkanal in den Zellen der Nebennierenrinde. 

Dahinter steckt eine Mutation in dem Gen CLCN2, das die Bauanleitung für den Kanal enthält. 
 
  • Eine Mutation im Chloridkanal ClC-2 als Ursache für primären Hyperaldosteronismus (PA). 

Die Bildung des an der Blutdruckregulation maßgeblich beteiligten Hormons Aldosteron ist im gesunden Menschen strikt reguliert:

  • Sobald Angiotensin II an seinen Rezeptor bindet, werden K+-Kanäle geschlossen und die Zelle wird depolarisiert. 
  • Die darauffolgende Öffnung spannungsabhängiger Ca2+-Kanäle bewirkt eine Erhöhung intrazellulären Ca2+, was über eine Signalkaskade die Bildung von Aldosteron induziert. 

In dieser Studie wurde eine Patienten-Mutation im Chloridkanal ClC-2 charakterisiert, die eine Depolarisation durch den Ausstrom von Cl- durch den ständig geöffneten Kanal hervorruft.

Die Folge dieser Mutation ist eine Angiotensin II-unabhängige Überproduktion von Aldosteron, die zu Bluthochdruck führt.

Eine der häufigsten Ursachen von sekundärem Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt, ist der primäre Hyperaldosteronismus, kurz PA.

Dabei produziert die Nebennierenrinde zu große Mengen des Hormons Aldosteron, das eine wichtige Rolle in der Regulierung des Salz- und Wasserhaushalts und des Blutdrucks spielt. 
Hohe Konzentrationen von Aldosteron bewirken, dass in der Niere vermehrt Natrium und Wasser rückresorbiert werden.
Dadurch erhöht sich das Blutvolumen und der Blutdruck steigt an.

Der PA wird durch eine Genveränderung ausgelöst, die dazu führt, dass in den Zellen der Nebennierenrinde ein Ionenkanal namens ClC-2 permanent offen steht. Das hat ein Team um Prof. Dr. Thomas Jentsch vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) in Berlin in Zusammenarbeit mit Pariser Kolleginnen und Kollegen um Dr. Maria Christina Zennaro am INSERM, ein international bekanntes Team im Feld des PA, jetzt herausgefunden. Hierdurch kommt es zu einer Signalkaskade, die letztlich eine vermehrte Produktion von Aldosteron zur Folge hat. Die Studie ist jetzt im Fachblatt Nature Genetics veröffentlicht worden.

Das Exom von Patienten verriet, warum zu viel Aldosteron produziert wird

“Bekannt waren bisher nur Knock-out-Mutationen des CLCN2-Gens”, erläutert Jentsch. “Diese führen dazu, dass der ClC-2-Kanal gar nicht oder nur fehlerhaft gebildet wird.” Das daraus resultierende Krankheitsbild ist unter anderem eine Leukodystrophie, bei der die weiße Substanz des Gehirns geschädigt wird. Symptome der Erkrankung sind beispielsweise Gangstörungen. “Die Genveränderung, auf die wir jetzt gestoßen sind, führt hingegen nicht zu einem Verlust, sondern umgekehrt zu einer Verstärkung der Ströme durch den Kanal”, sagt Jentsch. “Sie hat zur Folge, dass sich der Kanal nicht mehr wie gewöhnlich spannungs- und pH-abhängig schließt.”

Um den Ursachen des PA auf den Grund zu gehen, hatten die französischen Wissenschaftler das Exom – also all jene Abschnitte des Genoms, die Bauanleitungen für Proteine enthalten – von Patientinnen und Patienten analysiert, bei denen die Krankheit schon vor dem 25. Lebensjahr ausgebrochen war, und es mit dem Exom gesunder Menschen verglichen. Dabei stießen sie auf eine noch unbekannte Mutation im CLCN2-Gen und wandten sich an Jentsch, den weltweit führenden Experten für CLC Kanäle.

“Wir haben daraufhin eine Hypothese entwickelt, wie die Mutation zu der Krankheit PA führen könnte”, berichtet Corinna Göppner aus der Arbeitsgruppe von Thomas Jentsch, die an der Studie beteiligt war. Normalerweise führt in den Zellen der Nebennierenrinde das Hormon Angiotensin II dazu, dass Kaliumkanäle geschlossen werden und keine positiv geladenen Kaliumionen mehr ausströmen können. Dadurch verändert sich das Membranpotential, es kommt zur Depolarisation und in Folge dessen zu einer Öffnung spannungsabhängiger Kalziumkanäle. Daraufhin strömen Kalziumionen in die Zelle ein und setzen eine Signalkaskade in Gang, an deren Ende die Produktion von Aldosteron steht.

Bei Mäusen existiert der Kanal in der Nebennierenrinde

“Faszinierenderweise lag die Patientenmutation genau in einem von Jentsch schon 1992 identifizierten Abschnitt von ClC-2, in dem Mutationen den Kanal öffnen. Wir vermuteten nun, dass ein offener Chloridkanal aufgrund des permanenten Ausstroms von negativ geladenem Chlorid die Spannung der Zellen ändert und dadurch die Kalziumkanäle unabhängig von Angiotensin II öffnet”, sagt Göppner. “In diesem Fall würde Aldosteron fortlaufend von den Zellen gebildet und freigesetzt.”

Im Mausmodell konnten die Forscherinnen und Forscher zunächst zeigen, dass der ClC-2-Kanal in den Zellen der äußeren Schicht der Nebennierenrinde, der Zona glomerulosa, tatsächlich existiert. “Per Patch-Clamp-Technik ließ sich nachweisen, dass Chloridionen durch diesen Kanal hindurchfließen”, erläutert Dr. Ian Orozco, der einen Großteil der Experimente durchgeführt hat. “Der Stromfluss blieb jedoch aus, wenn in den Mäusen das Gen für den Kanal stillgelegt war.”

In einem nächsten Schritt verglichen die Forscherinnen und Forscher den Kanal mit seinem mutierten Pendant nach Produktion in Eizellen von Krallenfröschen. “Hier zeigte sich, dass die in den Patienten gefundene Genveränderung in der Tat zu einem verstärkten Stromfluss führt und sich der ClC-2-Kanal nicht mehr wie gewohnt regulieren lässt”, sagt Orozco.

Welche Substanz kann den Erkrankten helfen?

In Zelllinien der humanen Nebennierenrinde konnte das französische Team nachweisen, dass die Zellen unter der Mutation tatsächlich eine geringere Membranspannung aufweisen und mehr Aldosteron produzieren. Auch die Enzyme, die an der Herstellung des Hormons beteiligt sind, wurden in den genveränderten Zellen vermehrt gebildet. Mit Substanzen, die die Kalziumkanäle blockieren, ließ sich die Überproduktion hingegen stoppen. “Damit war unsere eingangs aufgestellte Hypothese sehr gut belegt”, sagt Göppner.

Denkbar wäre nun die Entwicklung einer Substanz, die spezifisch den ClC-2-Kanal in den Zellen der Nebennierenrinde blockiert, um Patienten mit dieser Form von PHA zu heilen. Das allerdings ist noch Zukunftsmusik.

Originalpublikation: Fabio L. Fernandes-Rosa, Georgios Daniil, Ian J. Orozco, Corinna Göppner, Rami El Zein, Vandana Jain, Sheerazed Boulkroun, Xavier Jeunemaitre, Laurence Amar, Hervé Lefebvre, Thomas Schwarzmayr, Tim M. Strom, Thomas J. Jentsch and Maria-Christina Zennaro. A gain-of-function mutation in the CLCN2 chloride channel gene causes primary aldosteronism (2018) Nature Genetics. DOI: 10.1038/s41588-018-0053-8

Quelle: Leibniz Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, 05/02/2018, http://www.leibniz-fmp.de/press-media/press-releases/press-releases-single-view1...

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CAVE: Rettungsstelle-KANZEL: Krebstherapie: Mit Fiebertherapie - PAMP-Therapie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Krebs erfolgreich mit Fieber behandeln

„Wenn die Leute von einer Krebstherapie hören, die wirksam und billig zugleich ist, wollen sie das kaum glauben. 

  • Doch die Behandlung mit Fieber, wir nennen sie heute PAMP-Therapie, hat schon vor über 100 Jahren zu spektakulären Heilungen geführt. 

Durch die Strahlen- und Chemotherapie ist sie weitgehend in Vergessenheit geraten.“ 

So beschreibt Prof. Dr. Uwe Hobohm von der TH Mittelhessen seinen Forschungsgegenstand. 

  • Im Verbund mit Hausärzten und Kliniken erprobt er die PAMP-Therapie erneut - mit guten Erfolgen. 

Die Aufnahme zeigt drei Leukozyten, die eine Krebszelle angreifen.
Die Aufnahme zeigt drei Leukozyten, die eine Krebszelle angreifen. 123RF
 
  • Die seltenen Spontanheilungen bei Krebs stehen fast immer im Zusammenhang mit einem vorausgegangenen heftigen Infekt. 

Mit dieser Beobachtung begann Prof. Hobohm vom Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik der THM in Gießen, dem Phänomen Spontanheilung auf den Grund zu gehen.

Die Fiebertherapie bei Krebs wurde in der Vergangenheit an hunderten von Patienten mit zum Teil beachtlichen, gut dokumentierten Heilerfolgen genutzt.

Bei Sarkomen (Bindegewebskrebs) beispielsweise wurden Fünfjahres-Überlebensraten von 80 Prozent erzielt. Berichtet wird sogar von Totalremissionen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, allerdings sind diese Heilungsfälle nicht wissenschaftlich dokumentiert.

Hobohm konzentriert sich bei seiner Forschung auf PAMP-Substanzen (pathogen-associated molecular pattern).  
  • Sie werden im menschlichen Körper ausschließlich von pathogenen Keimen produziert und treten bei Krebspatienten normalerweise nicht auf. 
Im Immunsystem lösen sie höchsten Alarm aus. Daraus schloss Hobohm, dass die durch Infekte mobilisierten PAMP nicht nur eine Spontanheilung bewirken, sondern auch das Krebsrisiko senken können. Das konnten die Forscher anhand publizierter Studien nachweisen. In Versuchen an Mäusen mit Tumoren zeigten sie darüber hinaus, dass die Tiere mit einem PAMP-Cocktail geheilt werden können.

  • PAMP – so Hobohms Hypothese – verstärken eine vorhandene, aber zu schwache Immunantwort gegen Krebszellen. 
  • Die Schutzwirkung von Infekten leitet er daraus ab, dass durch den PAMP-Effekt Krebsvorläuferzellen zerstört werden.

Die alte Therapie bestand darin, den Patienten einige Wochen lang häufig Bakterienextrakte zu verabreichen, die Fieber auslösten. Da es heute kaum noch möglich ist, für solche Extrakte die Zulassung als Medikament zu erhalten, hat der Biologe ein neues Behandlungsprotokoll für die kooperierenden Ärzte erstellt.  

Es setzt ebenfalls auf die lang anhaltende Immunstimulation. Die Behandlung dauert mindestens fünf Wochen. Anstelle von Bakterienextrakten werden zugelassene Medikamente verwendet, die bakterielle oder virale Bestandteile enthalten und Fieber als häufige Nebenwirkung verursachen.

In einer Studie konnten Hobohm und seine medizinischen Partner kürzlich zeigen, dass die PAMP-Fiebertherapie sehr sicher ist.
Bei mehr als 130 Patienten führten über 500 Fieberstöße zu keiner einzigen schwerwiegenden Nebenwirkung.

  • Diese Behandlung kann jede Hausarztpraxis durchführen, wo eine einstündige Infusion gelegt werden und sich der Patient bis zum Abklingen des Fiebers aufhalten kann. 

Patienten, deren Immunsystem durch Chemotherapie oder Bestrahlung vorgeschädigt ist, sollten keine PAMP-Therapie machen. 

Eine gleichzeitige Hormongabe zum Beispiel bei Brustkrebs oder Prostatakrebs erscheint dagegen unkritisch. 

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