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Menschen ohne Krankenversicherung

Menschen ohne Krankenversicherung und das Beitragsschuldengesetz sind Thema einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Die Fragesteller hatten sich unter anderem danach erkundigt, wie sich das Beitragsschuldengesetz auf Menschen ohne Versicherung ausgewirkt hat. Das Gesetz, das 2013 beschlossen wurde, sieht vor, dass versicherungspflichtige, aber nicht versicherte Menschen unter bestimmten Umständen Beitragsschulden und Säumnisgebühren erlassen oder ermäßigt werden, wenn sie sich bei der Krankenversicherung zurückmelden.

Laut Bundesregierung hatten bis zum 31. Dezember 2013 -  50.255 Menschen von einer Stichtagsregelung Gebrauch gemacht. Ihnen seien Beiträge in Höhe von 231,6 Millionen Euro erlassen worden. Weitere 4.678 Personen hätten sich nach dem 1. Januar 2014 bei den gesetzlichen Krankenkassen gemeldet und Beitragsermäßigungen erhalten. Zudem seien Säumniszuschläge in Höhe von 909,4 Millionen Euro erlassen worden. Bei den privaten Krankenversicherungen (PKV), die ebenfalls unter das Gesetz fallen, hätten sich bis 31. Dezember 2013 zirka 4.500 Personen aus der Nichtversicherung einen Versicherungsvertrag abgeschlossen. 

Zum 30. Juni 2014 seien 100.700 Personen in einem Notlagentarif der PKV versichert gewesen, schreibt die Bundesregierung in ihrer Vorbemerkung.

Auch die medizinische Versorgung von Asylbewerbern und Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus war Gegenstand der Kleinen Anfrage. Die Bundesregierung verteidigt in ihrer Antwort die im Asylbewerberleistungsgesetz vorgesehene medizinische Grundversorgung, die nicht dem Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenversicherung entspricht, als „ausreichend, um ein menschenwürdiges Existenzminimum zu gewährleisten“. Diese Grundversorgung stünde im Prinzip auch „vollziehbar ausreisepflichten Personen“ zur Verfügung. Allerdings müsse bei Inanspruchnahme gegebenenfalls zwischen Leistungs- und Ausländerbehörden ein Datenabgleich stattfinden. „Dass die Leistungsberichtigten, die Angst vor Abschiebung haben, möglicherweise zögern, ihre Identität gegenüber den Behörden offen zu legen, ist nachvollziehbar“, schreibt die Bundesregierung.

Endoskopie mit Panoramablick

Untersuchen oder operieren Ärzte die Blasenwand mit einem Endoskop,
erhaschen sie jeweils nur einen winzigen Ausschnitt des Organs – ihr Blick
ähnelt dem durch ein Schlüsselloch. Künftig weitet sich die Sicht zu einem
Panorama. Die Software »Endorama« setzt es aus allen aufgenommenen Bildern
zusammen. Vom 12. bis 15. November stellen Forscher des Fraunhofer IIS das
Forschungsprojekt auf der Medizintechnikmesse MEDICA in Düsseldorf vor
(Halle 10, Stand G05).

Schmerzt das Wasserlassen oder befindet sich Blut im Urin, könnte das auf
ein Blasenkarzinom hindeuten. Klarheit verschafft eine Untersuchung mit
dem Endoskop: Durch die Harnröhre führt der Arzt ein starres oder
flexibles Endoskop mit einer daran befindlichen Kamera in die Blase des
Patienten ein und untersucht das Gewebe auf Veränderungen. Während solche
minimalinvasiven Untersuchungen für den Patienten sehr schonend verlaufen,
bergen sie für den Arzt Herausforderungen: Er sieht jeweils nur den
winzigen Ausschnitt des Organs, den die Kamera gerade einfängt. Benötigt
der Mediziner Informationen über das Umfeld, muss er die Kamera schwenken
und das Gesehene gedanklich zusammensetzen. Zudem ist es für ihn
schwierig, zu beurteilen, ob er alle Bereiche der Blasenwand untersucht
hat.

Von der Schlüssellochperspektive zum Rundumblick

»Die Software ‘Endorama‘, die wir entwickelt haben, setzt alle Aufnahmen
zu einem Gesamtbild zusammen – und das fast in Echtzeit«, sagt PD Dr.
Thomas Wittenberg, Gruppenleiter und leitender Wissenschaftler am
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen. In
Zukunft könnte der Arzt den gesamten untersuchten Bereich der Blase auf
einen Blick sehen. Das Bild, das die Kamera aktuell aufnimmt, zeigt die
Software jeweils in der Mitte des Bildschirms an. Weist das Panorama an
einer Stelle ein »Loch« auf, weiß der Arzt, dass er die Blasenwand dort
noch nicht untersucht hat. Auch für die Dokumentation bietet »Endorama«
Vorteile: Statt einer einzelnen Aufnahme kann der Mediziner das
Panoramabild in die Patientenakte heften, denn dieses enthält die gesamten
Untersuchungsergebnisse und dokumentiert zudem, dass die Blase lückenlos
untersucht wurde.

25 Bilder pro Sekunde

Um ein solches Panorama zu erstellen, nimmt die Kamera am Endoskop etwa 25
Bilder pro Sekunde auf, die sich jeweils überlappen. Die Software sucht
nach markanten Punkten in den Aufnahmen und setzt sie anhand dieser
Strukturen zu einer Gesamtansicht zusammen. Während Panoramabilder bei
herkömmlichen Fotos Usus sind und sich beispielsweise über Apps auf dem
Smartphone erstellen lassen, bergen sie bei Endoskopieaufnahmen
Herausforderungen: Die Bilder sind in der Regel optisch stark verzerrt,
besitzen eine niedrige Auflösung und auch der Bildkontrast ist durch die
ungleichmäßige Beleuchtung vergleichsweise gering. Zudem sind die
Strukturen in der Blase schwach ausgeprägt – es ist daher schwierig,
markante Punkte zu finden, anhand derer die überlappenden Aufnahmen
zusammengesetzt werden können. Endorama ermöglicht dies: In einem ersten
Schritt rechnet die Software die optischen Verzerrungen heraus und gleicht
die Schatten aus, die durch die inhomogene Beleuchtung entstehen.
Verschiedene Rechenprozesse setzen die Bilder zusammen: Während ein
Prozess nach geeigneten Bildmerkmalen sucht, etwa Gefäßstrukturen auf der
Blasenwand, ordnet ein anderer die Bilder zueinander passend an. Dabei
berücksichtigen die Verfahren auch die komplexe Geometrie der Blase.

Erste Testläufe hat »Endorama« bereits erfolgreich bestanden: Die Forscher
überprüften die Software zunächst an einem Phantomaufbau – einer zehn
Zentimeter großen Kunststoffkugel, an deren Innenseite die Gefäßstruktur
der Blase nachgebildet wurde. Auch Videosequenzen, die bei regulären
Blasenuntersuchungen aufgenommen wurden, fügten die Wissenschaftler zu
Panoramen zusammen. In etwa zwei bis drei Jahren, so schätzt Wittenberg,
könnte »Endorama« auf den Markt kommen. Auch Versionen für die
Nasennebenhöhlen, den Bauchraum, den Darm und den Kehlkopf sind möglich.

"Länger besser leben."-Initiative: OnlineCoach "Blutdruck senken"

Falsche Ernährung, zu viel Stress und zu wenig Bewegung: Wer regelmäßig unter Volldampf steht, bekommt irgendwann die Quittung. Etwa 20 Millionen Deutsche haben zu hohen Blutdruck und leben mit der Gefahr, an einem Herzinfarkt zu sterben. Damit das nicht passiert, haben Hausärzte und Psychologen ein Coaching entwickelt, das in nur drei Monaten "Erste Hilfe" verspricht. Der OnlineCoach "Blutdruck senken" ist nach den Trainings zur Gewichtsreduktion und Nikotinentwöhnung bereits das dritte Angebot, an dem man vom heimischen PC oder sogar vom Smartphone aus teilnehmen kann.

Im Rahmen ihrer "Länger besser leben."-Initiative bieten die BKK24 und ihre Partner den 12-Wochen-Kurs für Versicherte kostenlos an und verlangen auch von den Kunden anderer Kassen nur eine schmale Gebühr.

Vermittelt wird nicht nur Wissen um die Ursachen gefährlicher Blutdruckwerte, sondern vor allem leicht zu lernende Gegenmaßnahmen. Die Teilnehmer entscheiden selbst über Intensität und Geschwindigkeit des Programms und können schon mit etwa einer Stunde Zeitaufwand pro Woche erfolgreich sein. Allein für den Zugriff auf die mehr als 1.000 Rezepte mit wenig Salz und vielen leckeren Zutaten lohnt sich der Einstieg. "Und wer möchte, kann sich vom Hausarzt begleitet lassen, sich Rat aus dem Expertenforum holen und mit anderen Blutdruckpatienten austauschen", sagt Friedrich Schütte, Vorstand der BKK24.

Doch der Kassen-Chef hat noch einen weiteren Vorschlag, der den neuen OnlineCoach auf Sicht gesehen überflüssig machen könnte: Die Teilnahme an "Länger besser leben.", Deutschlands preisgekrönten Programm zur Gesundheitsvorsorge.

Den Fragebogen für den kostenlosen Einstieg gibt es unter Telefon 05724-9710 oder als Link auf der gleichen Internetseite, auf der man sich über den OnlineCoach informieren und direkt anmelden kann

 www.bkk24.de/blutdruck.

Medizin am Abend DirektKontakt:

Jörg Nielaczny BKK24 | Sülbecker Brand 1 | 31683 Obernkirchen Tel.: 05724 971-116 | Fax: 05724 971-4116 j.nielaczny@bkk24.de | www.bkk24.de

Was löst den Lungenhochdruck aus? Neues Therapiekonzept

Fehlen des Transkriptionsfaktors FoxO1 löst Lungenhochdruck aus

Bei einer Lungenhochdruckerkrankung teilen sich die Wandzellen der
Blutgefäße unkontrolliert. Die Gefäßwände werden dadurch immer dicker.
Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in
Bad Nauheim und der Universität Gießen haben entdeckt, dass der
Transkriptionsfaktor FoxO1 die Teilung der Zellen reguliert und dadurch
eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Lungenhochdrucks spielt.
Die Forscher konnten Lungenhochdruck bei Ratten durch eine Aktivierung von
FoxO1 heilen. Die Ergebnisse der Studie könnten zur Entwicklung einer
neuen Therapie der bislang nicht heilbaren Krankheit genutzt werden.

Schätzungsweise 100 Millionen Menschen leiden weltweit an einer
Lungenhochdruckerkrankung. Charakteristisch für die Krankheit sind sich
zunehmend verengende Lungenarterien.

Der geringere Durchmesser der Gefäße hat eine schlechtere Durchblutung zur Folge. Die rechte Herzkammer versucht, dies mit einer stärkeren Pumpleistung zu kompensieren. Dadurch erhöht sich der Blutdruck in den Lungenarterien. Die chronische  Überlastung des Herzens schädigt dieses im Laufe der Zeit. Die Folge ist eine Herzschwäche, auch als Herzinsuffizienz bezeichnet.

Verschiedene in den letzten Jahren neu entwickelte Therapien zielen vor
allem auf eine Linderung der Symptome und eine Entlastung des Herzens ab.
Heilbar ist die Lungenhochdruckerkrankung hingegen bisher noch nicht. Dies liegt auch am unzureichenden Wissen über die molekularen Hintergründe, die zur Entstehung des Lungenhochdrucks führen.

Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in
Bad Nauheim und der Justus-Liebig-Universität in Gießen gelang nun ein
entscheidender Fortschritt. Mit dem Transkriptionsfaktor FoxO1 haben sie
ein Schlüsselmolekül identifiziert, das für die Regulation der Zellteilung
der Gefäßwandzellen und ihre Lebensdauer eine entscheidende Rolle spielt.
„Die Gefäßwand von Lungenarterien erneuert sich stetig. Ein komplexes
Zusammenspiel vieler Faktoren sorgt normalerweise dafür, dass das
Verhältnis zwischen sich teilenden und absterbenden Zellen ausbalanciert
ist“, sagte Soni Savai Pullamsetti, die das Forschungsprojekt leitete.

Einen wichtigen Hinweis auf die zentrale Rolle von FoxO1 entdeckten die
Wissenschaftler in Gewebeproben von Lungenhochdruckpatienten: „Bei diesen
Patienten ist FoxO1 nicht ausreichend aktiv, so dass die Aktivität
verschiedener Gene nicht richtig gesteuert wird“, so Pullamsetti.
Experimente an Zellkulturen und Ratten bestätigten die Ergebnisse: „Wenn
wir FoxO1 durch einen genetischen oder pharmakologischen Eingriff
abschalten, teilen sich die Gefäßwandzellen häufiger“, so Rajkumar Savai,
Erstautor der Studie. In Folge dessen entwickelt sich dann ein
Lungenhochdruck.

Eine verringerte FoxO1-Aktivität trägt demnach wesentlich zur Entstehung
von Lungenhochdruck bei. In weiteren Experimenten stellte sich heraus,
dass bestimmte Wachstumsfaktoren und Botenstoffe für die Verringerung der
FoxO1-Aktivität verantwortlich sind. Dabei handelt es sich um Substanzen,
die entweder allgemein mit Entzündungsprozessen in Verbindung stehen oder
die Zellteilung ankurbeln.

„Eine mögliche neue Therapie könnte darauf abzielen, die Aktivität von
FoxO1 in den Lungenarterien der Patienten zu steigern“, so Werner Seeger,
Abteilungsdirektor am Max-Planck-Institut in Bad Nauheim und Direktor der
Medizinischen Klinik II (Standort Gießen) am Universitätsklinikum Gießen
und Marburg. Dieses konnte in experimentellen Studien bereits belegt
werden. So normalisierte sich die zuvor krankhafte Zellteilung der
Lungengefäßwand, wenn die Forscher die FoxO1-Aktivität verstärkten. “An
Lungenhochdruck leidende Ratten konnten so weitestgehend geheilt werden“,
sagte Seeger. Die positiven Befunde stimmen die Wissenschaftler darin
optimistisch, auf Basis der Studie einen neuen therapeutischen Ansatz
entwickeln zu können.

Originalpublikation:
Rajkumar Savai, Hamza M Al-Tamari, Daniel Sedding, Baktybek Kojonazarov,
Christian Muecke, Rebecca Teske, Mario R. Capecchi, Norbert Weissmann,
Friedrich Grimminger, Werner Seeger, Ralph Theo Schermuly, Soni Savai
Pullamsetti
Pro-proliferative and inflammatory signaling converge on FoxO1
transcription factor in pulmonary hypertension
Nature Medicine, 27 October 2014

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Werner Seeger
Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim
Telefon:+49 6032 705-249Fax:+49 6032 705-471
E-Mail:werner.seeger@mpi-bn.mpg.de

Dr. Soni Pullamsetti
Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim
Telefon:+49 6032 705-380
E-Mail:soni.pullamsetti@mpi-bn.mpg.de

Herzklappenerkrankungen bei Hochrisikopatienten

Katheterbehandlungen bei Herzklappenerkrankungen sind vor
allem für ältere, schwer kranke Menschen schonender als eine Operation,
zeigt eine aktuelle Studie. Demnach leben diese Risikopatienten nach
Herzklappen-Ersatz mittels Ballonkatheter länger als nach einem
chirurgischen Eingriff. Was diese „interventionellen“ Verfahren in der
Kardiologie heute leisten und für welche Patienten sie infrage kommen,
steht im Fokus der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2014. Diese
wissenschaftliche, interdisziplinäre Fortbildungsveranstaltung findet im
Rahmen der MEDICA, der weltweit größten Messe für Medizintechnik, vom 12.
bis 15. November in Düsseldorf statt.

Herzklappenerkrankungen treten oft auf, insbesondere die Aortenstenose.
Dabei ist der Ausflusstrakt der linken Herzkammer verengt. Da diese
Herzklappenerkrankung mit dem Alter häufiger vorkommt, wächst hierzulande
die Zahl der Betroffenen. Für die stationäre Behandlung der Erkrankung
verzeichnet der Deutsche Herzbericht 2013 für Menschen ab 75 Jahren eine
Zunahme um 125,4 Prozent im Zeitraum von 1995 bis 2011: von 224 auf 505
Patienten pro 100.000 Einwohner. „Gerade für ältere Menschen, die an
weiteren Begleiterkrankungen leiden, bedeutet eine operative Erneuerung
der Herzklappe ein hohes Risiko“, erklärt Professor Dr. Georg Ertl,
Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum
Würzburg. Denn der Eingriff erfolgt am offenen Herzen und unter Einsatz
einer Herz-Lungen-Maschine. Schonendere, sogenannte interventionelle
Verfahren seien daher gefordert, meint Ertl. Dies umfasst alle Eingriffe
am Herzen zusammen, die Ärzte unter Röntgenkontrolle mit einem
Herzkatheter vornehmen. Für die Aortenstenose ist dies die Katheter-
basierte oder Transkatheter-Aortenklappen-Implantation, kurz TAVI genannt.

Um zum Herzen zu gelangen, führt der Arzt den Katheter über einen kleinen
Schnitt in der Leiste in die Blutbahn. Von dort schiebt er das Instrument
durch die Arterie bis zum Herzen vor. Auf der Spitze des Ballonkatheters
sitzt ein Drahtröhrchen mit einer neuen Herzklappe. „Bei der TAVI bringt
der Kardiologe über einen Ballonkatheter, auf den ein Klappen tragender
Stent montiert ist, eine biologische Herzklappe in die verengte und
verkalkte Herzklappe ein,“ erläutert Professor Dr. Georg Ertl, Mitglied im
Programmkomitee der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2014 für den Bereich Kardiologie. Durch Aufblasen des Ballons drückt sich die Ersatz-Herzkappe von innen in die Gefäßwand mit der kranken Klappe hinein und lässt sich verankern.

Eine kürzlich publizierte Studie aus den USA zeigt, dass das TAVI-
Verfahren bei Hochrisikopatienten sicherer ist als der herkömmliche
chirurgische Eingriff.
In die Studie wurden 795 Patienten aus 45
Herzzentren einbezogen. Die Todesrate lag ein Jahr nach dem Eingriff bei
den interventionell behandelten TAVI-Patienten signifikant niedriger als
bei den operierten: Bei 14,2 Prozent gegenüber 19,1 Prozent. „Dieses
Ergebnis stützt die Leitlinien, an denen wir uns orientieren und bestätigt
damit dieses Vorgehen“, erklärt Professor Ertl. Die Leitlinien raten zu
kathetergestützten Aortenklappenimplantationen bei Patienten über 75
Jahren und mit hohem Risikoprofil. „Die Entscheidung, ob bei einer
Herzklappenerkrankung eine Operation oder ein interventionelles Verfahren
zum Einsatz kommt, müssen Kardiologen wie Dr. med. Natascha Hess von  www.drnh.de und Herzchirurgen möglichst gemeinsam fällen
“, fordert Ertl. Bei einer TAVI sollte zudem immer ein Chirurg in Rufbereitschaft sein.

In Deutschland verfolgt das sogenannte GARY-Register, German Aortic valve
RegistrY, die jährlich rund 10.500 Eingriffe bei Aortenstenose –
insbesondere mit der Frage, wie die TAVI im Vergleich mit dem
chirurgischen Herzklappenersatz abschneidet. Über die aktuellen Daten des
Registers und weitere interventionelle Verfahren bei
Herzklappenerkrankungen, beispielsweise den Mitralclip, diskutieren
Experten interdisziplinär auf dem klinischen Symposium der MEDICA
EDUCATION CONFERENCE 2014.

Quelle: Adams et al. New Engl. J. Med., 2014

Weitere Informationen zur Conference und das Programm finden Sie im
Internet unter http://www.medica.de/http://www.medica.de/

MEDICA EDUCATION CONFERENCE
Termin: 12. bis 15. November 2014
Ort: Düsseldorfer Messegelände, CCD Süd, SSD Pavillon, CCD Ost

360° MFA - Frage: Was hat das Bier mit dem Augenarzt zu tun?

Schon ein Bier verschlechtert die Nachtsicht. Augenärzte raten zu gänzlich
nüchternen Autofahrten

Dass schon geringe Mengen Alkohol den Sehsinn „vernebeln“,
belegen Augenärzte jetzt wissenschaftlich: Das in alkoholischen Getränken
enthaltene Ethanol stört den natürlichen Tränenfilm des Auges, so eine
spanische Studie. Dies verschlechtert das Sehvermögen bei Nacht und erhöht
die Licht- und Blendempfindlichkeit. Alkoholische Getränke beeinträchtigen
also nicht nur generell das Reaktionsvermögen des Fahrers, sondern wirken auch direkt auf die Augen.
Diese Effekte treten schon nach Verzehr
geringer Mengen Alkohol auf und schränken die Fahrtüchtigkeit ein. Die DOG
rät Autofahrern deshalb, insbesondere vor nächtlichen Fahrten gänzlich auf
alkoholische Getränke zu verzichten.

Wie stark Alkohol die Reaktionszeit verlangsamt, zeigen die Zahlen: Bei
fünf Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden stand mindestens
einer der Beteiligten unter Alkoholeinfluss, meldet das Statistische
Bundesamt. Die Hälfte davon ereignet sich am Wochenende in der Zeit von 20
bis 24 Uhr. „Besucher von Diskotheken und Kneipen neigen in ihrer Euphorie
dazu, die eigene Fahrtüchtigkeit zu überschätzen und ihren Alkoholkonsum
zu verharmlosen“, sagt Professor Dr. med. Christian Ohrloff,
Pressesprecher der DOG aus Frankfurt. Dabei belegen neue Studien, dass
Alkohol nicht nur Koordination und Urteilsvermögen des Fahrers
einschränkt, sondern auch unmittelbar die Fähigkeit, bei Nacht zu sehen.

Experten der Universität Granada testeten Kontrastsehen und
Blendempfindlichkeit von 67 Probanden vor und nach dem Verzehr
unterschiedlicher Mengen Rotwein. Alle Teilnehmer schnitten nach
Alkoholkonsum im Sehtest deutlich schlechter ab als im nüchternen Zustand.
Schuld daran sei, so die Autoren der Studie, das im Alkohol enthaltene
Ethanol. Es löst die äußere, leicht fettige Schicht des Tränenfilms auf,
der das Auge bedeckt. Dadurch verdunsten die wässrigen Bestandteile der
Tränenflüssigkeit.


Die Folge ist, dass ein alkoholisierter Fahrer Kontraste schlechter
erkennt und empfindlicher auf Licht reagiert. Dieser Effekt zeigt sich
verstärkt ab einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille. Aber auch
Probanden, deren Werte unterhalb der gesetzlichen Höchstgrenze lagen,
sahen Kontraste schlechter und nahmen vermehrt Lichtschleier wahr.
„Entscheidend ist, dass Alkohol generell unser Reaktionsvermögen
beeinträchtigt“, sagt Professor Dr. med. Bernhard Lachenmayr, Vorsitzender
der Verkehrskommission der DOG aus München. „Dass das Ethanol darüber
hinaus das Sehvermögen einschränkt, stützt nur einmal mehr die Empfehlung,
sich alkoholisiert gar nicht erst hinters Steuer zu setzen.“

Denn schon bei geringem Alkoholkonsum und normalen Lichtverhältnissen
verschlechtert sich die Sicht für den Feiernden kaum wahrnehmbar. Dies sei
besonders gefährlich, so Lachenmayr: „Viele Kneipenbesucher halten sich
noch für fahrtüchtig, wenn sie ein bis zwei Gläser Bier getrunken haben.“
Nach den oben beschriebenen Erkenntnissen stehe dies einmal mehr in Frage.
„Demzufolge können schon geringe Mengen Alkohol dazu führen, dass der
Fahrer Fußgänger und Straßenschilder zu spät erkennt oder durch die
Scheinwerfer entgegenkommender Autos geblendet wird.“

Quellen:
Castro J, Pozo AM et al., Retinal-Image Quality and Night Vision
Performance after Alcohol Consumption, Journal of Ophthalmology Volume
2014 (2014), DOI:10.1155/2014/704823

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für
Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 6500
Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, lehren und
behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der
Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und
Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche
Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den
wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum
Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im
Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste medizinisch-
wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dog.org