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Hautkrebs Vorbeugung: Humane Papillomviren (HPV) - Impfung

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Hautkrebs: Vorbeugung von Papillomvirus-induzierten Hauttumoren

Humane Papillomviren sind nicht nur Verursacher des Gebärmutterhalskrebses, sondern auch an der Entstehung von gut- und bösartigen Hauttumoren beteiligt. Besonders betroffen davon sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie Patienten nach einer Organtransplantation. Eine Impfung gegen die Viren könnte das Hautkrebsrisiko der Betroffenen drastisch verringern. Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Frank Rösl am Deutschen Krebsforschungszentrum hat nun einen entsprechenden Impfstoff entwickelt und diesen erfolgreich in einem einzigartigen Tiermodell für Papillomviren im Rahmen einer präklinischen Studie getestet.

Mastomys coucha Daniel Hasche, Doktorand in Arbeitsgruppe, DKFZ, Heidelberg
Mastomys coucha
Krebs kann durch verschiedene Umwelteinflüsse, wie bestimmte Chemikalien oder Strahlung verursacht werden. 

  • Daneben spielen jedoch auch Viren eine wichtige Rolle. Aktuelle Studien zeigen, dass humane Papillomviren (HPV) eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des nicht-melanozytären, sogenannten „weißen“ Hautkrebses, spielen. 

  • Diese Art von Krebs geht von den Zellen der obersten Hautschicht aus. Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind hierbei besonders anfällig, da sie die Viren in der Haut nicht mehr erfolgreich abwehren oder kontrollieren können. 

Vor allem organtransplantierte Patienten, deren Immunsystem durch spezielle Medikamente stark geschwächt ist, leiden aufgrund der Papillomvirusinfektionen unter massiver Warzenbildung und Hautkrebsvorstufen.

Sie besitzen daher ein stark erhöhtes Risiko, an bösartigen Hauttumoren zu erkranken, besonders an sonnenexponierten Körperregionen, zu erkranken. 

Verwandt mit den Erregern der Hauttumoren sind Papillomviren, die für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses verantwortlich sind. 

  1. Hier ist Dank der Einführung einer Impfung ein drastischer Rückgang der Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs in den kommenden Jahren zu erwarten. Der Impfstoff besteht aus virusähnlichen Partikeln („Virus-like particles“, VLP), welche die Virusoberfläche nachahmen, jedoch keine infektiöse Erbinformation enthalten. 

Weitgehend unerforscht sind bislang die Erfolgsaussichten und Wirkungsweisen einer vergleichbaren Impfung gegen den weißen Hautkrebs.

Dieser Frage ist nun die Forschergruppe um Prof. Frank Rösl nachgegangen. Zunächst wollten die Forscher klären, zu welchem Zeitpunkt und gegen welche Art von Infektionen, z.B. ob akut oder chronisch, erfolgreich geimpft werden kann. Diese Aspekte wurden anhand einer VLP-Impfung in einer präklinischen Studie am Tiermodell untersucht. Durch den Einsatz von Medikamenten, die das Immunsystem weitgehend ausschalten, wurde darüber hinaus die Wirksamkeit eines solchen Impfstoffes auch unter Bedingungen getestet, wie sie bei Organempfängern nach der Transplantation vorgefunden werden.

  • Die Papillomviren sind auf einzelne Organismen und Organe spezialisiert. So befallen die kutanen HPV ausschließlich die Haut des Menschen. 

Sie können also an keinem anderen Organismus erforscht werden. Die Heidelberger Wissenschaftler verfügen jedoch über ein ausgezeichnetes und einmaliges Modellsystem: die Vielzitzenmaus Mastomys coucha. (Abb.) Die Tiere sind insofern einzigartig, als dass sie mit eigenen Papillomviren infiziert sind, die genau wie beim Menschen im Falle einer ausgeschalteten Immunabwehr für die Bildung von Hauttumoren verantwortlich sind. Damit hatte die Arbeitsgruppe einen idealen Ausgangspunkt, um den Erfolg einer Impfung gegen Hautkrebs an einem natürlichen Organismus zu studieren.

Werden die Tiere nun mit Mastomys Papillomvirus VLPs immunisiert, entwickelten diese Antikörper gegen die Virushüllen, die im Blut nachgewiesen werden konnten. Wenn diese Antikörper mit Viren im Rahmen einer natürlichen Infektion in Kontakt kommen, kann das Immunsystem die Eindringlinge bekämpfen.

Das Ergebnis dieser umfangreichen Studie war: unter allen geimpften Tieren wurden keine Hauttumoren gefunden – weder gutartige noch bösartige. Die hochspezifische Wirkung des entwickelten Impfstoffs zeigte sich weiterhin eindrücklich bei Tieren, deren eigenes Immunsystem - ähnlich wie beim Menschen - unterdrückt wurde. Auch hier war der Schutz komplett und es fand keine Tumorbildung statt.

Dies sind vielversprechende Ergebnisse um präklinische Forschung zur Anwendung im Patienten zu bringen. Wann eine solche Impfung beim Menschen zur Verfügung steht, ist gegenwärtig jedoch noch nicht abzusehen. 


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt: 

Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
Abteilung „Virale Transformationsmechanismen“ – Forschungsschwerpunkt Infektionen und Krebs
Prof. Dr. Frank Rösl, Abteilungsleiter; E-Mail f.roesl@dkfz.de
Dr. Sabrina E. Vinzon, Postdoktorandin, Email: s.vinzon@dkfz.de
Bernhard Knappe Wilhelm Sander-Stiftung


Die Wilhelm Sander-Stiftung förderte die zweite Phase dieses Forschungsprojekts mit 73.000 Euro, nachdem sie die erste Phase mit 154.000 Euro unterstützt hatte. Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden dabei insgesamt über 220 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.wilhelm-sander-stiftung.de

Pankreaschirurgie - Bauchspeicheldrüse - Magen - Darm - laparoskopische Pankreaskopfresektion

Medizin am Abend Berlin Fazit:   UKSH-Studie: Pankreaschirurgie ist Zentrumschirurgie

Klinik für Allgemeine Chirurgie, Campus Lübeck, publiziert größte deutsche multizentrisch randomisiert kontrollierte Studie zur Chirurgie der Bauchspeicheldrüse

Pankreaschirurgie wird oft als die komplexeste Chirurgie im Bauchraum beschrieben. 

Komplikationen bei diesen Eingriffen können für den Patienten lebensbedrohliche Folgen nach sich ziehen. Die Klinik für Allgemeine Chirurgie des UKSH, Campus Lübeck hat jetzt in einer großen multizentrischen Studie untersucht, wie durch den Einsatz unterschiedlicher Nahttechniken das Risiko minimiert werden kann, dass sich nach einer Operation die gefürchteten Pankreasfisteln, die weitere Komplikationen nach sich ziehen können, entwickeln. 

Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachthema hier:  

 
Hierzu wurden verschiedene OP-Verfahren, die Verbindung der verbleibenden Bauchspeicheldrüse zum Magen oder zum Darm, in deren Wertigkeit für die Reduktion von Komplikationen bei Patienten evaluiert und in einer prospektiv randomisierten und kontrollierten Studie untersucht.

In die Studie, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit fast einer Mio. Euro unterstützt wurde, wurden über 400 Patienten aus 14 deutschen Universitätsklinika und Zentren für Pankreaschirurgie eingeschlossen. Damit stellt diese Studie die weltweit größte Untersuchung zu dieser Thematik dar.

  • Die Untersuchung zeigte, dass die Rekonstruktion der Bauchspeicheldrüse mit dem Magen eine sichere Nahtverbindung darstellt.

Insbesondere unerfahrenere Chirurgen, die mit einem schwer zu nähenden weichen Pankreas während der Operation konfrontiert werden, profitieren von dieser Form der sogenannten Anastomose. In den kommenden Jahren wollen die Forscher untersuchen, inwieweit sich durch die eine oder andere Rekonstruktionstechnik langfristige Vorteile für den Patienten hinsichtlich der Funktion der Bauchspeicheldrüse ergeben. Des Weiteren zeigte sich in der Studie, dass die Erfahrung des Chirurgen mit Pankreaschirurgie der relevanteste beeinflussbare Einflussfaktor für die Verhinderung von Komplikationen in der Chirurgie der Bauchspeicheldrüse ist. Die Studie bestätigt dabei auch Erkenntnisse aus anderen vorangegangen hochrangigen Studien aus den USA: Pankreaschirurgie ist Zentrumschirurgie. Die Ergebnisse der Bauchspeicheldrüsenchirurgie sind, wie bei keiner zweiten Operation, abhängig von der Erfahrung des Zentrums und der Erfahrung des Operateurs.

  • Die Klinik für Allgemeine Chirurgie am UKSH Campus Lübeck ist hochspezialisiert für die Pankreas- und Leberchirurgie. 
  • Als eines von zwei bundesweiten Exzellenzzentren für Minimal-invasive Chirurgie führt die Klinik komplexe Eingriffe am Pankreas überwiegend auch in minimal-invasiver Technik durch. 

Prof. Dr. Tobias Keck, Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, hat die laparoskopische Pankreaskopfresektion in Deutschland etabliert und seitdem stetig weiterentwickelt.

Derzeit werden in Lübeck über 100 Pankreaseingriffe im Jahr durchgeführt mit steigender Tendenz. Die Klinik ist seit 2013 von der deutschen Krebsgesellschaft als Pankreaskarzinomzentrum und 2014 als Onkologisches Zentrum zertifiziert.

Quelle: 1. Ann Surg. 2015 Jul 1. [Epub ahead of print]
Pancreatogastrostomy Versus Pancreatojejunostomy for RECOnstruction After
PANCreatoduodenectomy (RECOPANC, DRKS 00000767): Perioperative and Long-term
Results of a Multicenter Randomized Controlled Trial.

Keck T(1), Wellner UF, Bahra M, Klein F, Sick O, Niedergethmann M, Wilhelm TJ, Farkas SA, Börner T, Bruns C, Kleespies A, Kleeff J, Mihaljevic AL, Uhl W, Chromik A, Fendrich V, Heeger K, Padberg W, Hecker A, Neumann UP, Junge K, Kalff JC, Glowka TR, Werner J, Knebel P, Piso P, Mayr M, Izbicki J, Vashist Y, Bronsert P, Bruckner T, Limprecht R, Diener MK, Rossion I, Wegener I, Hopt UT.

http://journals.lww.com/annalsofsurgery/pages/articleviewer.aspx?year=9000&i...



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
 Campus Lübeck
Klinik für Allgemeine Chirurgie
Tel.: 0451 500-2001
E-Mail (Sekr.): monique.anwald@uksh.de
Oliver Grieve Universitätsklinikum Schleswig-Holstein


Wenn Zwangsleiden das Leben kontrollieren

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Quälende Rituale und immer wieder dieselben Handlungen

  • In Deutschland sind ungefähr 2 Millionen Menschen von handlungsbedürftigen Zwangshandlungen betroffen. Dazu kommt eine weitaus höhere Anzahl an Menschen, die nur vorübergehend an Zwangshandlungen leiden. Warum es für Betroffene so schwer ist, dem Zwang zu entkommen. 

Am häufigsten leiden Zwangserkrankte an Kontroll- oder Waschzwängen. Die Betroffen fürchten sich davor, etwas zu übersehen und dadurch schreckliche Folgen auszulösen. Deshalb werden die Zwangshandlungen (z. B. mehrfaches Kontrollieren, ob die Türe geschlossen ist, die Fenster zu oder Lichter aus sind; bei Tätigkeiten eine bestimmte Reihenfolge einhalten müssen u. s. w.) immer gewissenhaft zu Ende geführt oder ritualisiert. 

Zwangsstörungen galten lange als chronische und nicht behandelbare Störung.

Erst vor 50 Jahren wurde herausgefunden, dass durch eine Konfrontationstherapie große Erfolge erzielt werden können. "Wenn die Patienten in unserer kognitiven Verhaltenstherapie und aktiven Konfrontation nicht mehr in das Muster der Zwangshandlungen verfallen - obwohl die gefühlte Gefahr einer Ansteckung oder einem Schaden für sich und andere dominant vorhanden ist - und die Folgen ausbleiben, hat das eine nachhaltige Wirkung", so der ausgebildete Verhaltenstherapeut Dr. phil. Dipl. Psych. Christian Klesse.

Der leitende Psychologe der Rhein-Jura Klinik betont, wie wichtig die Arbeit an einem bewusst gesteuerten Umgang mit Gefühlen ist:

  •  "Mit Zwängen steuern die Betroffenen ihre Gefühle. Die Zwänge sind wie ein Ast, auf dem sie sitzen - den kann man nicht einfach absägen ohne etwas Passenderes als die Zwänge erarbeitet zu haben." 
Familie und Freunde können das Krankheitsbild häufig nicht akzeptieren und versuchen, es dem Zwangserkrankten auszureden oder zu verbieten.

Die Rhein-Jura Klinik rät zu einem gesunden Mittelmaß an Kommunikation, um die Zwänge nicht in den Vordergrund zu stellen. Die Angehörigen sollen sich über das Krankheitsbild informieren und die Erkrankung verstehen und akzeptieren lernen.

In der Rhein-Jura Klinik hat sich die kognitive Verhaltenstherapie bewährt, die bei Bedarf mit einer Medikation kombiniert wird. Etwa 80 % der Rhein-Jura-Klinik-Patienten profitieren von dieser Behandlungsmethode und etwa bei der Hälfte wird eine Symptomreduktion von ca. 70 % erreicht.

Ausführliche Informationen und einen Veranstaltungshinweis für Ärzte finden Sie in dem Blog-Artikel "Zwänge:

Wenn bestimmte Handlungen das Leben dominieren":

 www.rhein-jura-klinik.de/blog/therapie/zwaenge-dominieren-leben/
 

Über die Rhein-Jura Klinik 

Die Rhein-Jura Klinik ist eine private Akut-Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Bad Säckingen. Die medizinischen Schwerpunkte sind vor allem Depression, Schlafstörungen, Stresserkrankungen, Angststörung, Panikstörung/Agoraphobie, Zwangsstörungen und jegliche Arten von Burnout. Auf der Basis neuester medizinischer Entwicklungen orientiert sich das Team der Rhein-Jura Klinik überwiegend an der Verhaltenstherapie oder systemische Therapieansätze, welche sich bei vielen der genannten Indikationen als sehr wirkungsvoll erweisen. Die Universitätsklinik Freiburg unterstützt und berät als Kooperationspartner in der raschen Umsetzung neuester wissenschaftlicher Ergebnisse und Therapieverfahren.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Sabine Pirnay-Kromer

Kaufmännische Leiterin

Schneckenhalde 13

79713 Bad Säckingen

Tel.: + 49 (0) 7761 / 5600 0

Email: s.pirnay@rhein-jura-klinik.de

Internet: www.rhein-jura-klinik.de 

360° TOP-Hinweis: Stabsarbeit Flüchtlingsmanagement Berlin im Fokus

Medizin am Abend Berlin Fazit: 

In diesem Jahr wurden bislang insgesamt 44.819 Flüchtlinge in Berlin aufgenommen. Sie kommen über den Zugang Turmstraße beim LAGeSo und über die Züge und Busse aus Bayern.

Den Landesweiten Koordinierungsstab Flüchtlingsmanagement stellt deren Unterbringung und Versorgung tagtäglich vor große Aufgaben.

Hier gibt es Fortschritte:
  1. Nach einer Woche im Betrieb konnte die neue Registrierungsstelle in der Bundesallee ihre Kapazitäten auf 150 registrierte Personen pro Tag erhöhen. Derzeit kann dort für 20 Asylbewerber „tagesgleich“ vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über den Asylantrag entschieden werden. Die weiteren Entscheidungen bedürfen weitergehender Prüfungen. In der Kruppstraße werden derzeitig ebenfalls 150 Personen und in der Turmstraße von den sogenannten “Altantragstellern” 130 Personen neu aufgenommen. Damit werden derzeitig täglich rund 430 Personen neu registriert. Unser Ziel ist es, 1000 Personen am Tag zu registrieren und damit die “Altfälle” bis Mitte November abzuarbeiten.
  2. Heute wurde ein „Brückenkopf“ beim Koordinierungsstab eingerichtet. Die Informationswege sollen hier noch enger zusammengeführt werden, um die Bustouren zur Registrierung und zu den Unterkünften zu koordinieren sowie die Meldung von freien Plätzen durch Betreiber von Unterkünften besser zu steuern. Die BVG ist hier eng in die Arbeit eingebunden.
  3. Die medizinische Versorgung der noch nicht registrierten Flüchtlinge auf dem Gelände des LAGeSo an der Turmstraße soll künftig auch durch hauptamtliche Ärzte der Charité erfolgen. Die ehrenamtliche tätigen Ärzte sollen dabei eingebunden werden.
  4. Die 71 Zelte auf dem Gelände der ehemaligen Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Spandau konnten heute vollständig geräumt werden. Die letzten dort verbliebenen 230 Bewohner wurden in einer Notunterkunft untergebracht.
  5. Weitere Räume auf dem Gelände des LAGeSo an der Turmstraße sowie ein Hörsaal dienen jetzt als Wartebereiche für die Menschen, deren Anträge vor Ort fertig bearbeitet werden müssen. Die Wartenummern werden per Videoübertragung in den Innenraum übertragen. Auch dadurch hat sich die Wartesituation auf dem Gelände deutlich entspannt.
Hier gibt es Verbesserungsbedarf:
Angesichts der Witterungsverhältnisse sollen schlammigen Bereiche auf dem Gelände befestigt werden. Zusätzliche Zelte als Schutzbereiche für Wartende sind geplant.

Informationen zu Sonderzügen:
Heute ist um 11:42 Uhr erneut ein Sonderzug aus Freilassing mit 410 Flüchtlingen in Berlin Schönefeld angekommen. Die Flüchtlinge werden je zur Hälfte nach Berlin und Brandenburg verteilt. Die 195 für Berlin bestimmten Personen wurden in der Notunterkunft Glockenturmstraße untergebracht. Heute Abend fährt der nächste geplante Sonderzug aus Freilassung nach Berlin, erwartete Ankunft in Schönefeld ist morgen (23.10.2015) am Vormittag. Die genaue Ankunftszeit wird wie üblich über Twitter @sengessoz mitgeteilt.
Zusätzlich wird morgen noch ein Bus aus Bayern mit etwa 50 Flüchtlingen in Berlin erwartet.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales

Rückfragen:  Telefon: (030) 9028-1135


Studie zur Systemerkrankung Neurodermitis (atopische Dermatitis): Asthma, Heuschnupfen und Morbus Crohn

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Weltweit größte genetische Studie zu Neurodermitis

Gemeinsam mit zahlreichen internationalen Kolleginnen und Kollegen hat ein Wissenschaftlerteam des Helmholtz Zentrums München und des Exzellenzclusters „Entzündungsforschung“ eine umfassende genetische Studie zu Neurodermitis publiziert. Die Daten von über 350.000 Teilnehmenden förderten zehn Bereiche im menschlichen Erbgut zutage, deren Veränderungen das Erkrankungsrisiko nachhaltig erhöhen. Die Ergebnisse erscheinen im Journal ‚Nature Genetics‘. 
 
  • Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine lang andauernde und phasenweise auftretende Erkrankung der Haut, die oft zu Entzündungen (Ekzemen) und starkem Juckreiz führt. 

Ihre Ursachen sind bis heute nicht hinreichend verstanden. Dem Forscherteam um Studienleiter und Clustermitglied Professor Stephan Weidinger (Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medizinische Fakultät an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) und den Erstautorinnen Dr. Marie Standl vom Helmholtz Zentrum München und Dr. Lavinia Paternoster von der Universität Bristol (Großbritannien) gelang es jetzt, mehrere DNA-Abschnitte und damit Gene herauszuarbeiten, die das Risiko für die Erkrankung erhöhen.

Das Forscherteam aus 14 Ländern um Weidinger und Standl identifizierte zehn neue Genregionen, die das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, erhöhen.

Dabei zeigten sich auch Unterschiede zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen. 

„Durch unsere Kooperationen mit Kolleginnen und Kollegen aus Europa, Amerika, Asien und Australien im Rahmen des EAGLE (EArly Genetics and Lifecourse Epidemiology) Forschungsverbundes konnten wir enorme Datenmengen gewinnen“, freut sich Co-Erstautorin Standl. Insgesamt wertete das Studienteam die Daten von rund 350.000 Teilnehmenden aus. Darunter waren sowohl an Neurodermitis Erkrankte als auch Gesunde. Das Ergebnis ist die bisher weltweit größte genetische Studie zu Neurodermitis. Die hohe Fallzahl macht die Ergebnisse sehr verlässlich.

„Vererbte Anfälligkeit für Entzündungserkrankungen“

Die Mehrzahl der betroffenen Gene spielen eine Rolle für die Balance des Immunsystems und dessen Reaktion auf Umweltreize und beeinflussen auch das Risiko für andere entzündliche Erkrankungen.

Studienleiter Weidinger: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei vielen Menschen eine vererbte Anfälligkeit für Entzündungserkrankungen im Allgemeinen gibt. Daneben sind spezielle erbliche und umweltbedingte Einflüsse dafür verantwortlich, dass sich diese Anfälligkeit auf der Haut ausprägt.“

Genfunktionen verstehen, Diagnostik und Therapie verbessern

Eine besondere Herausforderung besteht jetzt darin, im Detail aufzuklären, über welche molekularen Mechanismen die identifizierten Genvarianten das Risiko für Entzündungskrankheiten im Allgemeinen und für Neurodermitis im Speziellen erhöhen. Zudem ist zu klären, wie diese durch Lebensstil- und Umweltfaktoren beeinflusst werden. „Nur so werden wir in der Lage sein, Tests zu entwickeln, die eine genauere Vorhersage des Erkrankungsrisikos erlauben, sowie verbesserte Vorbeugungs- und Behandlungsmaßnahmen zu entwickeln oder vorhandene passgenauer einzusetzen“, so Studienleiter Weidinger.

Weitere Informationen

Hintergrund:
Neurodermitis zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. In Deutschland erkranken etwa zwei von zehn Kindern und jeder zehnte Erwachsene an dieser stark juckenden, meist schubweise verlaufenden Ekzem-Erkrankung. Mindestens die Hälfte der betroffenen Kinder leidet zeitlebens an der Krankheit, die insbesondere bei schwer betroffenen Patienten zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität und zu einem erhöhten Risiko für andere entzündliche Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen und Morbus Crohn führt.

In der aktuellsten Analyse der Weltgesundheitsorganisation zur Gesundheits-/Krankheitslage der Weltbevölkerung wurde Neurodermitis weltweit als die Hauterkrankung mit der höchsten Krankheitslast klassifiziert. 

Die genauen Mechanismen der Neurodermitis sind bisher noch unzureichend verstanden, aber man geht von einer „Systemerkrankung“ aus. 

Das bedeutet, natürliche Schutzfunktionen der Haut sind gestört und das Immunsystem reagiert übermäßig stark auf Umweltreize. Diese Eigenschaften werden zum großen Teil vererbt. 


Original-Publikation:
Standl, M. et al. (2015). Multi-ethnic genome-wide association study of 21,000 cases and 95,000 controls identifies 10 novel risk loci for atopic dermatitis, Nature Genetics, DOI: 10.1038/ng.3424

Link zur Fachpublikation:
http://dx.doi.org/10.1038/ng.3424

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. https://www.helmholtz-muenchen.de/

Das Institut für Epidemiologie I (EPI I) erforscht die Bedeutung von Umwelt- und Lebensstilfaktoren, genetischer Konstitution und Stoffwechsel bei Entstehung und Progression von Atemwegs-, Stoffwechsel- und allergischen Erkrankungen, sowie ausgewählten Krebserkrankungen. Dazu dienen Daten und biologische Proben aus den bevölkerungsbasierten Kohortenstudien GINI, LISA und MONICA/KORA. Das Institut ist federführend an Planung und Aufbau der Nationalen Kohorte beteiligt. https://www.helmholtz-muenchen.de/epi1/index.html

Der Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ wird seit 2007 durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit einem Gesamtbudget von 68 Millionen Euro gefördert; derzeit befindet er sich in der zweiten Förderphase. Die rund 300 Clustermitglieder an den insgesamt vier Standorten in Kiel (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein), Lübeck (Universität zu Lübeck, UKSH), Plön (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie) und Borstel (Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften) forschen in einem innovativen, ganzheitlichen Ansatz an dem Phänomen Entzündung, das alle Barriereorgane wie Darm, Lunge und Haut befallen kann. http://inflammation-at-interfaces.de/de

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Dr. Marie Standl, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Epidemiologie I, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel. +49 89 3187 2952 - E-Mail: marie.standl@helmholtz-muenchen.de

Dr. Marie Standl und Prof. Dr. Stephan Weidinger
 Dr. Marie Standl und Prof. Dr. Stephan Weidinger
Quellen: HMGU und T. Böschen / Exzellenzcluster Inflammation at Interfaces

Prof. Dr. Stephan Weidinger, Exzellenzcluster „Entzündungsforschung“ und Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie - Tel. +49 431 597 2732 - E-Mail: sweidinger@dermatology.uni-kiel.de