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Sprechen und Stottern

Medizin am Abend Fazit: Sprechen und Stottern von linker Hirnhälfte gesteuert

Göttinger Forscher klären, welche Hirnhälfte die Sprechvorbereitung steuert und finden Ursachen für Stottern. Veröffentlicht in „Brain“. 

Dr. Nicole Neef 
Dr. Nicole Neef Foto: privat

Fließend zu sprechen, kann eine Herausforderung sein – auch für politische oder mathematische Genies wie Winston Churchill oder Alan Turing. Neue Forschungsdaten von Wissenschaftlern aus Göttingen zeigen nun, wie Bewegungsbereiche des Gehirns das Sprechen vorbereiten, und was dabei bei Menschen gestört ist, die seit der Kindheit stottern. Die Ergebnisse überraschten: Anders als gedacht, spielt für das Sprechen vor allem die linke Hirnhälfte eine Rolle. Veröffentlicht sind die Untersuchungen in der März-Ausgabe der medizinischen Fachzeitschrift „Brain“.

Originalpublikation: Speech dynamics are coded in the left motor cortex in fluent speakers but not in adults who stutter. Neef NE, Hoang TN, Neef A, Paulus W, Sommer M. Brain. 2015 Mar;138(Pt 3):712-25.

Bekannt ist: Die Bewegung des rechten Armes und des rechten Beines wird von der gegenüberliegenden linken Gehirnhälfte gesteuert. Dagegen sind die mittelliniennahe Sprechorgane wie Zunge, Lippen, Kiefer und Stimmlippen beidseitig gesteuert: Beide Hirnhälften innervieren beide Muskeln beider Seiten. Man hätte also annehmen können, dass auch die Sprechvorbereitung in beiden Hirnhälften gesteuert wird.

Dr. Nicole Neef und Prof. Dr. Martin Sommer, beide aus der Klinik für Klinische Neurophysiologie der Universitätsmedizin Göttingen, haben zusammen mit Dr. Andreas Neef, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Göttingen, die Frage erstmals geklärt. Sie verwendeten dafür eine Technik mit hoher zeitlicher Auflösung: Sie stimulierten mit kurzen elektromagnetischen Impulse während des Sprechens die Bereiche des Gehirns, die die Zunge steuern. Elektroden auf der Zungenmuskulatur machten es erstmals möglich, Änderungen in der lokalen Hirnerregbarkeit während des Sprechvorganges zu verfolgen.


Bei der Kontrollgruppe nicht stotternder Erwachsener zeigte vor allem die linke Hirnhälfte während des Sprechvorgangs eine dynamische Regulierung der Erregbarkeit, die die Zungenbewegung steuert. Diese Modulation fehlt bei Stotternden, abhängig von der Stotterschwere. Je schwerer die untersuchten Probanden gestottert haben, desto schlechter funktioniert die Bewegungsvorbereitung im linksseitigen motorischen Areals des Gehirns.

ERGEBNISSE
Die Untersuchungen der Göttinger Forscher zeigen: Sprechvorgänge werden überwiegend von der linken Hirnhälfte aus gesteuert. Dies war bislang zwar für die Sprachverarbeitung geklärt, für die Sprechvorbereitung aber nicht klar. 

Diese Ergebnisse integrieren strukturelle und neurophysiologische Befunde in ein plausibles Modell der Sprech-Pathophysiologie für Stottern, das in der Kindheit entstanden ist. Die Ergebnisse zeigen, an welcher Stelle des Gehirns bei Stotternden die Ausführung des Sprechvorgangs gestört ist. „Die Wechselbeziehung zum Ausmaß des Stotterns legt darüber hinaus eine funktionelle Bedeutung des Befundes nahe“, sagt Prof. Dr. Martin Sommer, Letzt-Autor der Publikation. Der linke Motorkortex und die seine Erregbarkeit beeinflussenden, verbundenen Hirnbereiche können nun gezielt untersucht und beeinflusst wer-den, um flüssiges Sprechen zu erleichtern.

Prof. Dr. Martin Sommer


Prof. Dr. Martin Sommer Foto: privat

Medizin am Abend DirektKontakt

Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Klinische Neurophysiologie
Prof. Dr. Martin Sommer, Telefon 0551 / 39-8463
Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen
msommer@gwdg.de
Stefan Weller Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

ARDS - akutem Lungenversagen / Notruf-Hotline Krankenhaus

Medizin am Abend Fazit: Notfall-Hotline des Dresdner Uniklinikums unterstützt Intensivmediziner regionaler Krankenhäuser

Experten der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden unterstützen die Krankenhäuser der Region mit einer Notruf-Hotline. Sie sind unter dieser Nummer rund um die Uhr erreichbar, um ihre Krankenhaus-Kollegen aus Ostsachsen bei der Behandlung von Patienten mit akutem Lungenversagen (ARDS) zu beraten. Dieses Angebot und weitere Netzwerk-Konzepte aus dem Bereich der Notfall- und Intensivmedizin bilden einen der Schwerpunkte auf dem Deutschen Anästhesiecongress, der unter der Präsidentschaft von Klinikdirektorin Prof. Thea Koch vom 7. bis 9. Mai in Düsseldorf stattfindet. 

Prof. Dr. Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie.
Prof. Dr. Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. Foto: Uniklinikum Dresden/Christoph Reichelt
 
Als Präsidentin des Deutschen Anästhesiecongresses 2015 hat sich Prof. Koch unter anderem für das Thema Telemedizin in der Intensiv- und Notfallversorgung von Patienten stark gemacht. Zwar sind bereits erste Projekte etabliert, die mithilfe von Telekommunikation die klinikübergreifende Zusammenarbeit fördern. Doch anders als in der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten durch Neurologen fehlt es den Anästhesisten und Notfallmedizinern noch an finanziellen Mitteln zum Aufbau regionaler Strukturen in der Telemedizin. Prof. Thea Koch warnt vor den sich daraus ergebenden Einschränkungen in der Krankenversorgung aber auch in der Forschung: „Die Telemedizin ermöglicht schwerkranken Patienten unabhängig von ihrem Wohnort die bestmögliche Behandlung. Deshalb ist es wichtig, solche Netzwerke zu fördern und auszubauen. Als Partner der Medizin ist hier auch die Politik in der Pflicht, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen und vielversprechende Konzepte finanziell abzusichern.“

Seit drei Jahren engagiert sich die Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie dafür, regionale Krankenhäuser bei der Versorgung von Intensivpatienten zu unterstützen. Mediziner aus umliegenden Kliniken können im Rahmen einer Notruf-Hotline rund um die Uhr erfahrene Oberärzte der Klinik kontaktieren. Genutzt wird dies unter anderem bei gravierenden Lungenproblemen von intensivmedizinisch versorgten Patienten. Verschlechtert sich deren Zustand im Laufe der Therapie weiter, bietet das Uniklinikum eine Verlegung des Patienten nach Dresden an. Dieses Angebot wird von vielen Medizinern aus dem Umland hochgeschätzt. Die Verlegung bietet den entscheidenden Vorteil, dass modernste Medizintechnik, wie zum Beispiel die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), bereitsteht. Hierbei übernimmt eine Maschine die Funktion der Lunge und reichert das Blut des Patienten außerhalb des Körpers mit Sauerstoff an. Für die Dauer der Behandlung kann die Lunge somit maximal geschont werden.

„Leider gibt es aber auch immer wieder Fälle, in denen wir vor der Verlegung Zeit verlieren, da wir Voruntersuchungen vornehmen müssen, die sich mit telemedizinischen Möglichkeiten wie einer gemeinsamen Datenbank, einer Web-Cam-Zuschaltung oder einer digitalen Übersicht zu den Vitalwerten des Patienten vermeiden ließen“, erklärt Privatdozent (PD) Dr. Peter Spieth, der die Notruf-Hotline seit ihrer Gründung begleitet. Das bestehende Programm wird im Sommer 2015 weiter ausgebaut. Durch die Inbetriebnahme eines in Dresden stationierten und mit Ärzten des Uniklinikums besetzten Intensiv-Krankentrans¬portwagens (ITW) lässt sich die Verlegung von schwerstkranken Patienten deutlich verbessern.

Dresdner Uniklinikum ist Vorreiter bei Medizin-Netzwerken

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus ist bundesweit Vorreiter beim Aufbau von Netzwerken zur medizinischen Versorgung von Patienten. Die Basis bildet dabei die 2008 gegründete Carus Consilium Sachsen GmbH, eine Tochterfirma des Uniklinikums, die mit verschiedensten Partnern aus Sachsens Wirtschaft, Forschung und Politik zusammenarbeitet, um die Krankenversorgung in der Region zu verbessern. Die Chancen speziell der telemedizinischen Vernetzung zeigen sich heute bereits deutlich an der Klinik für Neurologie. Hier werden Schlaganfallpatienten aus ganz Ostsachsen im Rahmen des SOS-NET-Programms, dem unter anderem eine Web-Cam-Betreuung zugrunde liegt, telemedizinisch versorgt. „Die Vernetzung und damit auch Durchdringung des ländlichen Raums wird in Zukunft immer wichtiger werden“, sagt Prof. Thea Koch. „Die Erweiterung unseres bestehenden Programms ist daher ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nun gilt es aber auch die Möglichkeiten der neuen Kommunikationsmittel auszuschöpfen und massiv in den Ausbau der telemedizinischen Versorgung zu investieren, um in der Krankenversorgung unabhängig vom Behandlungsort zeitgemäße Spitzenmedizin leisten zu können.“

Medizin am Abend DirektKontakt

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Direktorin: Prof. Dr. Thea Koch
Tel. 0351/ 4 58 34 53 (Sekretariat)
E-Mail: thea.koch@uniklinikum-dresden.de 
Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden