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Untersucher-CAVE von Mareike Vetter: Für Schwangere und Ihre Familien

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Coronavirus: Bei Verdacht kein Lachgas unter der Geburt für Schwangere

 Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19

 

  • Wird eine Coronavirus-Infektion bei Schwangeren vermutet oder gar bestätigt, gelten besondere Regeln. 
Ausdrücklich abgeraten wird von Lachgas unter der Geburt, da es die Ausbreitung des Virus gegebenenfalls erhöhen kann. 

Aktuelle Hinweise für schwangere Frauen und ihre Familien hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) und der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) vereint im German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG) veröffentlicht.

Medizin am Abend Berlin ZusatzLink: RKI - Fachinformationen 
 
FAQ für schwangere Frauen und ihre Familien

Bin ich als Schwangere durch das Coronavirus gefährdeter als andere Frauen?

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es international keinen Hinweis, dass Schwangere durch das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) gefährdeter sind als die allgemeine Bevölkerung. Es wird erwartet, dass die große Mehrheit der schwangeren Frauen nur leichte oder mittelschwere Symptome, ähnlich einer Erkältung beziehungsweise Grippe aufweist.  

Schwerwiegendere Symptome wie Lungenentzündung scheinen bei älteren Menschen, Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Langzeiterkrankungen häufiger zu sein.

  • Wenn eine bereits vor der Schwangerschaft bestehende Herz- oder Lungenerkrankung vorliegt, könnten eher Komplikationen bei Atemwegsinfektion wie bei der Coronavirusinfektion eintreten.
Welche Auswirkungen hat das Coronavirus auf mein Baby, wenn bei mir eine Infektion diagnostiziert wird?

Da es sich um ein sehr neues Virus handelt, fangen wir gerade erst an, etwas darüber zu lernen.

  • Es gibt keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten. 
  • Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass das Virus während der Schwangerschaft auf das Baby übertragen werden kann (dies wird als vertikale Übertragung bezeichnet). 

Es wird daher als unwahrscheinlich angesehen, dass das Virus beim Fetus zu Anomalien führt. 

Bislang wurde international nur über 20 Schwangerschaften berichtet, alle fanden in China statt. In keinem Fall war ein Neugeborenes infiziert. Es wurden keine Auffälligkeiten bei Mutter und Kind berichtet.


Was kann ich tun, um mein Risiko, am Coronavirus zu erkranken, zu verringern?


Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre Hände regelmäßig und effektiv waschen, sobald Sie von öffentlichen Orten nach Hause oder an den Arbeitsplatz kommen. Vermeiden Sie unbedingt den Kontakt mit allen Personen, auch der Familie, wenn die Symptome einer Erkältungskrankheit oder Fieber aufweisen. Hier finden Sie nützliche Tipps, wie Sie das Infektionsrisiko am besten reduzieren können:


https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html
 

https://www.infektionsschutz.de/cv/
 

https://www.infektionsschutz.de/hygienetipps/

Welche Reisehinweise gelten, wenn ich schwanger bin?

Prinzipiell gilt, dass Sie zur Vermeidung einer Übertragung Abstand zu Mitreisenden halten sollten – im Alltag, als auch unterwegs in Bahnen, Bussen etc.. Wenn Sie sich in Deutschland befinden, sollten Sie den Ratschlägen des Bundesministeriums für Gesundheit folgen (www.bundesgesundheitsministerium.de), die regelmäßig entsprechend der sich entwickelnden Situation gemeinsam mit weiteren Bundesministerien und dem RKI aktualisiert werden. Alle Personen, einschließlich schwangerer Frauen, sollten vor Reiseantritt sicherstellen, dass sie über angemessene Versicherungsvereinbarungen verfügen. 

Sie sollten auch überprüfen, ob Ihre Reiseversicherung die Geburt und Betreuung Ihres Neugeborenen abdeckt, für den Fall, dass Sie im Ausland gebären sollten.

Bezogen auf das Ausland ist das Reiserisiko für Schwangere nicht höher ist als für andere Reisende. Beachten Sie bitte die Seite des Auswärtigen Amts mit Reisewarnungen für bestimmte Gebiete (www.auswaertiges-amt.de).

Was gilt, wenn Sie engen Kontakt zu Personen hatten, die auf COVID-19 positiv getestet wurden?
  • Eine Corona-Infektion äußert sich durch grippeähnliche Symptome, wie trockener Husten, Fieber, Schnupfen und Abgeschlagenheit. 
  • Auch über Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Durchfall sowie Schüttelfrost wurde berichtet. 

Wenden Sie sich telefonisch an Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt. 

Durch diese/n werden Sie über alle weiteren Maßnahmen aufgeklärt. Wenden Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen telefonisch an Ihr zuständiges Gesundheitsamt (dieses können Sie hier ermitteln: https://tools.rki.de/plztool/), oder rufen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117. Aktuell sind noch keine Behandlungsmöglichkeiten oder Impfungen bekannt. Die Diagnose wird mit einem Abstrichbefund aus dem Mund- und Rachenbereich gestellt.

Was soll ich tun, wenn ich positiv auf das Coronavirus getestet wurde?

Wenn Sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sollten Sie sich telefonisch an Ihre/n Frauenärztin/-arzt wenden, um auf Ihre Diagnose aufmerksam zu machen.

Wenn Sie keine oder leichte Symptome haben und keine Risikofaktoren für Komplikationen bei Ihnen oder weiteren Personen im Haushalt vorliegen (z. B. relevante chronische Grunderkrankungen), können Sie sich unter Betreuung durch einen behandelnden Arzt zu Hause zu erholen. Wenn Sie schwerere Symptome haben, werden Sie möglicherweise in einem Krankenhaus behandelt.

Wann sollten Sie isoliert werden?

Eine Isolation wird empfohlen, wenn:

• Sie mit jemandem in Kontakt gekommen sind, der an einer Coronavirusinfektion leidet;
• Sie ein bestimmtes Gebiet oder Land besucht haben, in denen COVID-19-Fälle vorkommen oder das als Risikogebiet ausgewiesen wurde;
• Sie Symptome haben, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hinweisen, und darauf warten, getestet zu werden oder auf Ihre Ergebnisse;
• Sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden und es Ihnen empfohlen wurde, sich zu Hause zu erholen.

Kriterien zur Aufhebung von Isolierungsmaßnahmen und zur Entlassung aus dem Krankenhaus

Nach aktuellem Wissensstand ist eine Entisolierung zu Hause bzw. Entlassung aus der Klinik frühestens 10 Tage nach Symptombeginn und Erfüllung ALLER folgender Kriterien vertretbar:

• Fieberfreiheit seit mind. 48 Stunden;
• Symptomfreiheit seit mind. 24 Stunden bezogen auf die akute COVID-19-Erkrankung
• sowie

• 2 negative SARS-CoV-2-PCR-Untersuchungen im Abstand von 24 Stunden gewonnen aus Mund-Rachen-Abstrichen.

Was soll ich tun, wenn ich aufgefordert werde, mich selbst zu isolieren?

Schwangere, denen geraten wurde, sich selbst zu isolieren, sollten im Haus bleiben und 14 Tage lang den Kontakt mit anderen vermeiden.

Das RKI gibt hierzu dezidierte Empfehlungen https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/ambulant.html.


Konkret bedeutet das:
• nicht zur Schule oder zur Arbeit oder in öffentliche Bereiche zu gehen;
• keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen – bleiben Sie zu Hause und erlauben Sie keine Besuche;
• lüften Sie die Räume, in denen sie sich befinden;
trennen Sie sich so weit wie möglich von anderen Personen im Haushalt, indem Sie ihre eigenen Handtücher, Geschirr und Utensilien verwenden und zu unterschiedlichen Zeiten essen;
• bitten Sie Freunde und Familie oder nutzen Sie Lieferservices, um Besorgungen für Sie zu erledigen. Die Übergabe sollte dann ohne direkten Kontakt erfolgen.

Kann ich trotzdem an meinen vorgeburtlichen Terminen teilnehmen, wenn ich mich selbst isoliert habe?

Sie sollten sich an Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt wenden, um sie/ihn darüber zu informieren, dass Sie sich derzeit in Selbstisolierung für eine mögliche beziehungsweise bestätigte Coronavirus-Infektion befinden. Es ist wahrscheinlich, dass routinemäßige vorgeburtliche Termine ohne Schaden für Sie oder Ihr Kind herauszögert werden, bis die Isolation endet.

Wenn Ihre Hebamme oder Ihr Arzt darauf hinweist, dass Ihr Termin nicht warten kann, werden die erforderlichen Vorkehrungen getroffen, damit Sie den Termin wahrnehmen können.

Was mache ich, wenn ich mich unwohl fühle oder mir während der Selbstisolation Sorgen um mein Baby mache?

Ihr ambulant betreuender Arzt und das zuständige Gesundheitsamt sollten gemeinsam mit Ihnen und ggf. Ihrer Betreuungsperson das Vorgehen im Falle einer notfallmäßigen bzw. außerhalb der üblichen Erreichbarkeiten eintretenden Zustandsverschlechterung im Vorhinein festlegen. Das Vorgehen sollte sowohl das aufnehmende Krankenhaus, die mitzuführenden Unterlagen als auch das geeignete Transportmittel dorthin umfassen. Schwangeren wird empfohlen, keine allgemeinen Sprechstunden oder Kliniken zu besuchen, es sei denn, sie benötigen dringend eine medizinische Versorgung. Wenn Sie während Ihrer Selbstisolationsphase Bedenken hinsichtlich des Wohlbefindens Ihrer selbst oder Ihres ungeborenen Kindes haben, wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin. Wenn dort die Aufnahme in ein Krankenhaus empfohlen wird, werden schwangere Frauen gebeten, mit privaten Verkehrsmitteln zu reisen oder einen Krankenhaustransport zu arrangieren und vor dem Betreten des Krankenhauses die Klinik telefonisch zu benachrichtigen.

Wird sich die Selbstisolierung aufgrund einer vermuteten oder bestätigten Infektion mit COVID-19 darauf auswirken, wo ich gebäre?

Als Vorsichtsmaßnahme wird schwangeren Frauen mit Verdacht auf oder bestätigter Coronavirus-Infektion bei Wehen empfohlen, zur Geburt eine Klinik aufzusuchen, in der das Baby kontinuierlich elektronisch überwacht und der Sauerstoffgehalt stündlich geprüft werden kann. Die kontinuierliche Überwachung des Fetus dient dazu, zu überprüfen, wie Ihr Baby auf Wehen reagiert. Da eine kontinuierliche Überwachung des Fetus nur in einer geburtshilflichen Abteilung stattfinden kann, in der Ärzte und Hebammen anwesend sind, wird nicht empfohlen, zu Hause oder in einem Geburtshaus zu gebären, in dem nur Hebammen anwesend sind.

Wird sich die Selbstisolierung aufgrund einer vermuteten oder bestätigten Infektion mit COVID-19 auf meine Geburt auswirken?

Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Sie nicht vaginal gebären können oder dass ein Kaiserschnitt sicherer ist, wenn eine Coronavirus-Infektion vermutet oder bestätigt wurde.

Wenn Ihre Atemwegserkrankung (Atmung) jedoch darauf hindeutet, dass eine dringende Entbindung erforderlich ist, kann eine Kaiserschnittgeburt empfohlen werden. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass Frauen mit Verdacht auf oder mit bestätigter Coronavirus-Infektion keine PDA haben können. Die Verwendung von Lachgas kann jedoch die Aerosolisierung und Ausbreitung des Virus erhöhen – davon wird ausdrücklich abgeraten.

Was passiert, wenn ich während meiner Selbstisolationsphase Wehen bekomme?

Wenn Sie Wehen bekommen, sollten Sie Ihre Entbindungsstation um Rat fragen und sie darüber informieren, dass Sie eine Coronavirus-Infektion vermutet oder bestätigt haben. Ihr Geburtsteam wird Sie über Möglichkeiten beraten.

Könnte ich meinem Baby das Coronavirus übertragen?

Da es sich um ein neues Virus handelt, gibt es nur begrenzte Hinweise auf die Behandlung der Coronavirus-Infektion bei Frauen, die gerade geboren haben. Es gibt jedoch keine Berichte darüber, dass Frauen, bei denen im dritten Schwangerschaftstrimester eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert wurde, das Virus im Mutterleib an ihre Babys weitergegeben haben. Die Datenbasis ist hier sehr gering; Bei 20 Fällen wurde bei den Neugeborenen kein Virus nachgewiesen. Alle Infektionen sind im 3. Trimenon erfolgt.

Wird mein Baby auf Coronavirus getestet?

Ja, wenn zum Zeitpunkt der Geburt Ihres Babys ein Coronavirus bei Ihnen vermutet oder bestätigt wurde, wird Ihr Baby auf Coronavirus getestet.

Kann ich bei meinem Baby bleiben, wenn das Coronavirus bei mir vermutet oder bestätigt wird?

Ja, wenn das Ihr Wunsch ist. Vorausgesetzt, Ihrem Baby geht es gut und es muss nicht in der Neugeborenenstation gepflegt werden. Eine Diskussion über die Risiken und Vorteile sollte zwischen Ihnen, Ihrer Familie und den Ärztinnen bzw. Ärzten, die sich um Ihr Baby kümmern, stattfinden. Diese Empfehlung kann sich ändern, wenn sich das Wissen über das neue Virus weiterentwickelt.

Kann ich mein Baby stillen?

Ja. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass das Virus über die Muttermilch übertragen werden kann. Daher wird davon ausgegangen, dass die anerkannten Vorteile des Stillens die potenziellen Risiken einer Übertragung des Coronavirus überwiegen. Infizierte Mütter oder Verdachtsfälle sollten beim Stillen durch Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit dem Kind und durch das Tragen eines Mundschutzes eine Übertragung des Virus durch Tröpfcheninfektion verhindern. Diese Empfehlung kann sich ändern, wenn sich das Wissen über das neue Virus weiterentwickelt.

Wenn Sie Ihr Baby stillen möchten, werden die folgenden Vorsichtsmaßnahmen empfohlen:

• Waschen Sie Ihre Hände ausreichend lang, bevor Sie Ihr Baby, die Milchpumpe oder die Flasche berühren;
tragen Sie eine Gesichtsmaske zum Füttern an der Brust;
• befolgen Sie nach jedem Gebrauch die Empfehlungen zur Pumpenreinigung;
• wenn Sie Ihr Baby mit Milchnahrung oder Milch füttern möchten, wird empfohlen, die Sterilisationsrichtlinien strikt einzuhalten;
• wenn Sie im Krankenhaus Muttermilch abpumpen, sollte eine spezielle Pumpe verwendet werden.

Ist eine Mutter nicht in der Lage, ihr Kind zu stillen, kann die Muttermilch auch abgepumpt werden und über eine weitere Person an den Säugling verfüttert werden. Auch hierbei sollte auf die Hygiene geachtet und Pumpe sowie Fläschchen nach dem Gebrauch sterilisiert werden.

Abgestimmt mit dem Royal College of Obstetricians and Gynaecologists © 2020 und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.

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Zuschauen: Multisensorische Integration bei der Behandlung von Schmerzen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Was wir sehen, beeinflusst, was wir fühlen

Chronischer Rückenschmerz bessert sich, wenn die Betroffenen eine kurze Zeit eine Echtzeitaufnahme ihres Rückens anschauen. 

  • Das Zuschauen steigert auch die Wirksamkeit von Therapien wie zum Beispiel einer Massage. 

Das haben Untersuchungen des Teams von Prof. Dr. Martin Diers von der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gezeigt. 

Die Spezialisten empfehlen daher die sogenannte multisensorische Integration bei der Behandlung von Schmerzen. 
 
Wer Rückenschmerzen hat, fühlt sich oft stark beeinträchtigt. Wenn der Schmerz chronisch ist, belastet er das ganze Leben, bestimmt den Alltag. „Die Betroffenen kennen ihren Schmerz gut“, sagt Martin Diers. „Sie können zum Beispiel genau sagen, wann im Laufe des Tages der Schmerz auftrat oder wie er sich anfühlt. Was sie aber schlecht eingrenzen können, ist der genaue Ort, an dem der Schmerz sich befindet.“

Eine Minute anschauen hilft

Diers und sein Team wollten wissen, wie sich der Schmerz verändert, wenn die Betroffenen hinschauen und führte dazu verschiedene Studien mit Schmerzpatienten und Kontrollprobanden ohne Rückenschmerzen durch. Dabei kam jeweils eine Videokamera zum Einsatz, die hinter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern platziert war und das Bild ihres Rückens in Echtzeit auf einen Monitor übertragen konnte, den die Personen sehen konnten. Die Stärke des Schmerzes wird dabei gemessen, indem die Probanden sie auf einer Skala von null bis zehn selbst einschätzen.

„Wir konnten zeigen, dass das alleinige Betrachten des Echtzeitvideos des eigenen Rückens nach einer Minute die Intensität des Schmerzes bei Patientinnen und Patienten mit chronischem Rückenschmerz senkt“, fasst Martin Diers zusammen. Sahen die Patienten statt ihres eigenen Videos das eines anderen Patienten, ein unbewegtes Bild oder ein Buch, veränderte sich die Intensität des Schmerzes nicht. In einer anderen Studie empfanden die Probanden einen schmerzhaften Druckreiz auf den Rücken als weniger schmerzhaft, wenn sie zuschauen konnten.

Die Auflösung visueller Informationen ist größer

  • „Schmerzreize werden von Nervenzellen in der Haut registriert, ins Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet“, erläutert der Psychologe. 

„Dieses System hat nur eine ziemlich grobe Auflösung.“

Zusammen mit der visuellen Information werden die Reize viel höher aufgelöst wahrgenommen.

Das hilft bei der Eingrenzung des schmerzenden Bereichs:

Wir können die Quelle des Schmerzes also räumlich viel spezifischer einordnen.

  • Die Schmerzspezialisten setzen daher auch bei der Behandlung auf die sogenannte multisensorische Integration bei der Wahrnehmung von Sinnesreizen, an der mehrere Eingangskanäle für Reize beteiligt sind. 

Sie untersuchten die Wirksamkeit verschiedener Therapien auf chronische Schmerzen mit und ohne die Möglichkeit, den behandelten Bereich des Körpers dabei zu sehen.

„Wir konnten so zeigen, dass zum Beispiel eine Massage deutlich wirksamer war, wenn die Patienten dabei zuschauen konnten“, fasst Martin Diers zusammen. 

Dasselbe galt für die manuelle Therapie.

Ausführlicher Beitrag in Rubin

Einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema finden Sie im Wissenschaftsmagazin Rubin (https://news.rub.de/wissenschaft/2020-02-19-psychosomatik-was-wir-sehen-beeinflu...).

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Langanhaltenden Schmerzbekämpfung: Interleukin-4

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit Berlin: Neuer Ansatz bei Entzündungsschmerz

Immunzellen produzieren körpereigene schmerzlindernde Stoffe

Eine Forschungsgruppe der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat einen neuen Mechanismus der langanhaltenden Schmerzbekämpfung entdeckt. 


  • Der Botenstoff Interleukin-4 veranlasst eine spezielle Klasse von Blutzellen am Entzündungsort, Opioide als körpereigene Schmerzstiller herzustellen. 

Die Ergebnisse sind jetzt im Fachmagazin Journal of Clinical Investigation (JCI) Insight* erschienen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Sepsis 
 
Eine Entzündung des peripheren Nervensystems kann zu chronischen Schmerzen führen.

  • Verschiedene Immunzellen im Blut beeinflussen diese Entzündungsreaktionen durch hemmende oder fördernde Botenstoffe, sogenannte Zytokine. 
  • Hierzu zählt auch das Interleukin-4 (IL-4), das aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung bereits zur Schmerzlinderung therapeutisch eingesetzt wird.

Das Team um Prof. Dr. Halina Machelska vom Arbeitsbereich Experimentelle Anästhesiologie am Campus Benjamin Franklin untersuchte anhand eines Tiermodells, das dem schmerzhaften Ischiassyndrom beim Menschen nachempfunden ist, die Wirkungsweise von IL-4. Eine Injektion von IL-4 am entzündeten Nerv verringerte das Schmerzempfinden zunächst nur für einen Zeitraum von einigen Minuten, die wiederholte tägliche Gabe führte jedoch zu einer Schmerzreduzierung von bis zu acht Tagen.

  • Im entzündeten Gewebe sammelten sich durch IL-4 vor allem sogenannte M2-Makrophagen an, Fresszellen des Immunsystems, die Opioide produzieren und so das Schmerzempfinden verringern.

Mit ihrem neuen Ansatz möchte Prof. Machelska gezielt die entzündungshemmenden Eigenschaften der M2-Makrophagen nutzen: „Unsere Erkenntnisse sind für verschiedene Erkrankungen relevant, denen eine Immunantwort zugrunde liegt: von Arthritis über neurodegenerative Erkrankungen bis hin zu Krebs.“

Wurden die M2-Makrophagen dann aus dem entzündeten Gewebe isoliert und auf ein weiteres Versuchstier übertragen, verringerte sich auch dessen Schmerzempfindlichkeit.

Die Forschenden untersuchten die isolierten Zellen genauer und fanden heraus, dass sie verschiedene körpereigene Opioide wie Endorphin, Enkephalin und Dynorphin ausschütteten und so entsprechende Opioid-Rezeptoren direkt am Entzündungsort aktivierten. 

  „Durch ihre periphere Wirkung außerhalb des Gehirns lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen wie Betäubung, Übelkeit oder Abhängigkeit vermindern“, erklärt Prof. Machelska.

Sie fügt hinzu: 

„Diese Erkenntnisse könnten ein neuer Ansatz sein, um zukünftig alternative Möglichkeiten der Schmerztherapie für die Patienten zu entwickeln.“

*Celik MÖ et al. IL-4 induces M2 macrophages to produce sustained analgesia via opioids. JCI Insight 5(4), e133093 (2020), DOI: 10.1172/jci.insight.133093

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Originalpublikation:
https://doi.org/10.1172/jci.insight.133093