Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Milben-Allergie: StudienEinladung zur Immuntherapie - Allergietestverfahren

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Milben-Allergie: HNO-Klinik des Dresdner Uniklinikums sucht Betroffene für Studien

In zwei weltweiten Studien wird zurzeit die Wirksamkeit unterschiedlicher Immuntherapien für Patienten überprüft, die an einer Milben-Allergie leiden. An den Studien beteiligt sich auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Im Mittelpunkt der Untersuchungen, für die die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde als Mitglied des Dresdner Universitäts Allergie Centrums noch bis zu 100 Probanden sucht, stehen zwei Formen der Medikamentengabe. 

Allergie-Expertin Dr. Bettina Hauswald betreut die laufenden Studien zu den Hyposensibilisierungen an der HNO-Klinik des Uniklinikums.
Allergie-Expertin Dr. Bettina Hauswald betreut die laufenden Studien zu den Hyposensibilisierungen an der HNO-Klinik des Uniklinikums. Foto: Uniklinikum Dresden / Andre Hirtz
 
Zum einen ist dies die seit 100 Jahren praktizierte Injektion minimaler, langsam gesteigerter Dosen von Allergie auslösenden Substanzen. 

Eine zweite Studie überprüft die tägliche Gabe desselben Wirkstoffes in einer Tablette, die sich unter der Zunge auflöst. 

Diese erst seit fünf Jahren für Heuschnupfen angebotene Methode der Sublingualen Immuntherapie (SLIT) wird wissenschaftlich für andere Formen der Allergie überprüft, um weitere Erkenntnisse zur optimalen Darreichung und Dosis zu gewinnen.

Mit den aktuellen Studien setzt die HNO-Klinik des Dresdner Uniklinikums ihr Engagement fort, die Wirksamkeit von Immuntherapien wissenschaftlich zu überprüfen. So waren die HNO-Spezialistinnen Dr. Bettina Hauswald und Dr. Mandy Cuevas deutschlandweit mit die ersten, die 2013 im Rahmen einer Studie erstmals die Wirksamkeit einer SLIT-Tablette gegen Hausstaubmilben-Allergien überprüften.

Vorteil dieser sogenannten sublingualen Therapie – das Medikament wird einmal täglich unter die Zunge gelegt – ist der Wegfall der aufwändigeren Spritzentherapie, die mit deutlich häufigeren und längeren Arztbesuchen verbunden ist.

Denn die Spritzen dürfen nur vom Arzt gesetzt werden und der Patient muss nach der Injektion eine halbe Stunde in der Praxis bleiben. Dank der SLIT sinkt die Zahl der notwendigen Arztbesuche deutlich, da die Patienten die Tablette zu Hause einnehmen können und nur zu wenigen Kontrolluntersuchungen zum, Allergologen müssen.

  • In einer weiteren Studie prüfen die Allergie-Experten des Uniklinikums die Wirksamkeit einer neuen Form der Spritzentherapie, bei der die Zahl der Injektionen sinkt.

Das Prinzip der Allergietherapie ist es, den Körper langsam an die Substanzen zu gewöhnen, die bei den Patienten eine unnötige Abwehrreaktion auslöst. 

Denn eigentlich gefährden weder die den Heuschnupfen auslösenden Pollen noch die Milben beziehungsweise deren Kot die Gesundheit des Menschen. 

Die langsam gesteigerte Gabe der Allergene nennen die Experten Hyposensibilisierung. 

Auch in den aktuellen Studien geht es darum, die Wirksamkeit der unterschiedlichen Formen dieser gezielten Gaben von Allergie auslösenden Substanzen genau zu kontrollieren. Zwar gibt es diese immunspezifische Therapie bereits seit 100 Jahren, doch sie war sehr lange nur für Heuschnupfenpatienten (Pollenallergiker) verfügbar. 

  • Zudem wurden die allergenen Substanzen bis vor wenigen Jahren ausschließlich unter die Haut gespritzt. 
Um die Belastungen und Risiken einer solchen Spritzenkur zu minimieren, entwickelten Forscher eine Therapie, bei der Tropfen unter die Zunge gegeben werden. Daraus entstand schließlich die noch besser handhabbare Tablettentherapie – das innovative Medikament wird unter die Zunge gelegt und gibt dort den Wirkstoff ab.
Viele Menschen wissen nichts von ihrer Allergie oder bleiben ohne Therapie Obgleich es umfangreiches Wissen zu Diagnose und Therapie von Allergien gibt, bleiben viele Betroffene ganz ohne Behandlung oder können nicht auf alle verfügbaren Optionen zurückgreifen. 

Eine wissenschaftliche Studie von Münchner Allergie-Experten belegt, dass nur die Hälfte der Betroffenen überhaupt wissen, dass sie an einer Allergie leiden. Von den 50 Prozent, die um ihre Allergie wissen, lässt sich nur die Hälfte behandeln. 

  • Aber auch in diesen Fällen raten zu wenige Ärzte zur Hyposensibiliserung. Deshalb erhalten nur zehn Prozent der in regelmäßiger Behandlung befindlichen Patienten eine solche Immuntherapie. Und von diesen erhält wiederum nur jeder Zehnte eine auf Tabletten beruhende Hyposensibiliserung. 

„Dass so wenige Allergiker überhaupt behandelt werden, ist aus meiner Sicht unhaltbar. 

Patienten, die ohne Therapie bleiben, laufen nicht nur Gefahr, nach und nach auch Allergien gegen weitere Substanzen zu entwickeln, sondern in der Folge zusätzlich auch noch an Asthma zu erkranken“, warnt Dr. Hauswald. 

An Brisanz gewinnen die Zahlen zusätzlich durch den Umstand, dass immer mehr Menschen unter Allergien leiden.

Vorteile der Studien: umfassende Tests und kostenlose Medikamente Bevor ein Allergie-Patient in die von der HNO-Klinik angebotenen Studien aufgenommen wird, erfolgen umfassende Untersuchungen durch die Allergologen des Uniklinikums. Weiterer Vorteil einer Studienteilnahme ist, dass die Probanden während der Behandlung kostenlos mit Medikamenten gegen die Symptome der Allergie versorgt werden.

Milbenalarm: Morgendliche Attacken im warmen Bett Die Hausstauballergie ist auf dem Vormarsch: 

Experten zufolge lösen winzige Milben im Staub heute bereits jede vierte Allergie in Deutschland aus. Mehr als jeder zehnte Bundesbürger ist betroffen. Mit Hilfe verschiedener Allergietestverfahren lässt sich die Diagnose mittlerweile recht zuverlässig stellen. Wässriger Schnupfen, geschwollene Nasenschleimhäute und tränende Augen gelten als typische Anzeichen auch dieser Allergie. 

Sie tritt verstärkt ab dem Herbst, wenn sich mit Beginn der Heizperiode der Kot der Milben besonders gut in der Raumluft verbreitet. 

Genauer: Die winzigen Tiere sind oft zu Tausenden in einem Gramm Staub zu finden. Sie ernähren sich von Hautschuppen, von denen jeder Mensch pro Tag etwa 1,5 Gramm verliert – die Nahrung für anderthalb Millionen Hausstaubmilben. Besonders stark vermehren sie sich in warmer, feuchter Umgebung – am liebsten in einem regelmäßig genutzten Bett.

Werden die allergischen Beschwerden nachts oder in den frühen Morgenstunden schlimmer, ist das ein deutlicher Hinweis für das Vorliegen einer Hausstauballergie. 

Sie kann sich zum Dauerhusten oder sogar bis hin zum Asthma verstärken. Aber die Betroffenen können einiges tun, um sich zu schützen. Sind die Allergieauslöser identifiziert, gilt es, sie so gut wie es geht aus dem Alltag zu verbannen. Ehe allerdings das gesamte Leben und besonders die Wohnung komplett geändert werden, sollte die Diagnose eindeutig gestellt sein.

Tipps für Hausstauballergiker So machen Sie den Milben das Leben schwer – und sich selbst leichter:

- Wohnräume häufig lüften
- Schlafraum „milbenfeindlich“ gestalten
- Staubfänger wie Teppiche, schwere Vorhänge, offene Kleiderregale, Plüschtiere entfernen
- Regelmäßig Sprays gegen Milben in Wohnräumen verwenden
- Keine Tiere und keine Topfpflanzen mit Erde in der Wohnung
-Schlafraum wenig oder gar nicht heizen, kühl bei 15 bis 18° C halten, Luftfeuchtigkeit maximal 50 Prozent
- Häufig lüften, das senkt die Luftfeuchtigkeit
- auf Federn- und Daunenfüllungen der Kissen und Bettdecken verzichten
- Allergendichtes Bettzeug nutzen

- Bettwäsche alle 14 Tage wechseln, mindestens bei 60° C heiß waschen
- Plüschtiere regelmäßig einfrieren
- Matratzen im Schnee ausklopfen
- keine Raumbefeuchter oder Klimaanlagen nutzen
- Urlaub in den Bergen: Über 1.600 Meter Höhe gibt es kaum Milben

An den Studien können Patienten teilnehmen, die
- zwischen 18 und 65 Jahre alt sind,
- aufgrund von Hausstaubmilben seit einem Jahr regelmäßig unter Symptomen leiden

Kontakt für Patienten
Korina Rydl, Felix Selega
Telefon: 0351 458 3506 E-Mail: allergiestudien@uniklinikum-dresden.de

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com


 










Über Google: Medizin am Abend Berlin 
 
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Universitäts AllergieCentrum
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Funktionsbereich Allergologie/Rhinologie
Dr. Bettina Hauswald
Tel.: 0351 458 4430
E-Mail: bettina.hauswald@uniklinikum-dresden.de
Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.uniklinikum-dresden.de/uac

Colitis ulcerose - Pouchitis: Stuhltransplantation

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mikrobiomaustausch hilft bei Pouchitis nach Colitis ulcerosa

Wissenschaftler freuen sich über Erfolge bei der Behandlung der Pouchitis, einer besonderen Form der chronischen Dickdarmentzündung  
  • Die Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms. 
  • Die Erkrankung kann zu Durchfall, Darmblutungen, Stuhlinkontinenz und zwanghaften Stuhlgängen führen. 
  • Meist kann man sie medikamentös behandeln. Gelingt das allerdings nicht, müssen die Mediziner den Dickdarm entfernen und einen Ersatzdickdarm konstruieren. Doch auch dieser neue Darm kann sich entzünden. 
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Jena und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben nun getestet, ob ein Austausch der Darmflora den Gesundheitszustand der am schlimmsten betroffenen Patienten verbessert. Die erfolgsversprechenden Ergebnisse veröffentlichten sie im angesehenen „American Journal of Gastroenterology“.



Eine Stuhltransplantation könnte die Lösung bei der Behandlung der Pouchitis sein.
Eine Stuhltransplantation könnte die Lösung bei der Behandlung der Pouchitis sein.  Michael Szabo / Uniklinikum Jena

Etwa 200 von 100.000 Menschen leiden an einer Colitis ulcerosa, die zu einer erheblichen Einschränkung der Patienten im Alltag führt. Schafft man es nicht, die Erkrankten mit Medikamenten zu behandeln, muss der Dickdarm vollständig entfernt werden. 
  • Um die Reservoirfunktion des Mastdarms zu erhalten und eine normale Stuhlentleerung zu ermöglichen, wird anschließend aus dem Dünndarm ein künstlicher Enddarm konstruiert, ein sogenannter „Pouch“ (englisch: Beutel). 
„Leider kommt es auch in der Pouch immer wieder zu Entzündungen. Diese kann man mit Hilfe von Antibiotika gut bekämpfen. Schwierig wird es, wenn die Antibiotika nicht mehr wirken“, sagt Prof. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena.

Außerdem ist die Rückfallgefahr bei einer Entzündung des künstlichen Darmreservoirs sehr hoch.

Stallmach und seine Kollegen am Universitätsklinikum suchten deshalb nach einer alternativen Behandlung für die Patienten, bei denen Antibiotika ihre Wirkung verfehlen. „Da Bakterien bei der Pouchitis wohl ursächlich sind, hatten wir die Hoffnung, dass man mit einer Veränderung der Zusammensetzung der Bakterien im Darm der Patienten eine Besserung erzielen kann“, sagt Stallmach.

  • Diesen Transfer des Mikrobioms – der Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm – von gesunden Menschen auf kranke, führt man bereits bei anderen bakteriellen Infektionen, wie etwa bei Clostridium difficile, erfolgreich durch. 

Auch bei Stallmachs Pouchitis-Patienten zeigten sich erste Erfolge. Bei drei der insgesamt fünf behandelten Patienten verschwand die Entzündung komplett, bei einem weiteren stellte sich zumindest eine Verbesserung ein. Nur bei einer Patientin zeigte sich keine Besserung. „Natürlich ist das eine sehr kleine Stichprobe, aber es ist ein Anfang und wir können auf diesen Ergebnissen gut aufbauen“, sagt Stallmach.

  • Um zu verstehen, ob der Mikrobiomtransfer wirklich der Schlüssel für den Erfolg war, muss man das Mikrobiom analysieren. 

Dazu arbeitete Stallmach mit der Arbeitsgruppe Molekulare Interaktionen und Prozesse am HZI zusammen. „Wir haben geschaut, ob sich die Bakterien des Spenders wirklich im Patienten ansiedeln. So kann man sehen, ob der Transfer erfolgreich war“, sagt Prof. Dietmar Pieper, Leiter der Arbeitsgruppe am HZI. Das war bei zwei der drei von Piepers Arbeitsgruppe analysierten Patienten der Fall.

„Da bei der dritten Patientin keine Ansiedlung der Bakterien nachweisbar und auch keine Besserung im Krankheitsverlauf eintrat, kann man davon ausgehen, dass der Mikrobiomtransfer, wenn er funktioniert, erfolgsversprechend ist“, sagt Stallmach.

  • Allerdings ist die Behandlung nicht ganz trivial, da die Darmflora bei jedem Menschen aus anderen Bakterien besteht. „Deshalb kann man nicht einfach irgendeinen gesunden Menschen auswählen, man muss genau wissen, wie dessen Darmflora zusammengesetzt ist und ob sie die für die Heilung notwendigen Bakterien enthält“, sagt Pieper.

In den nächsten Schritten gilt es nun herauszufinden, welche Bakterien genau sich bei einem positiven Verlauf ansiedeln und welche für einen positiven Verlauf der Erkrankung wichtig sind.

„Mit dieser Erkenntnis könnte man langfristig Tabletten entwickelt werden, die genau die Mikroorganismen enthalten, die dem Erkrankten fehlen“, sagt Pieper. Das ist noch Zukunftsmusik, denn zunächst müssen die Ergebnisse in einer größeren Studie überprüft werden.

Originalpublikation:
Fecal Microbiota Transfer in Patients With Chronic Antibiotic-Refractory Pouchitis; Andreas Stallmach MD, Kathleen Lange MD, Juergen Buening MD, Christian Sina MD, Marius Vital PhD and Dietmar H Pieper PhD; Am J Gastroenterol 111: 441-443; DOI:10.1038/ajg.2015.436.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:
www.medizin-am-abend.blogspot.com



Über Google: Medizin am Abend Berlin

Prof. Dr. Andreas Stallmach, Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9324221
E-Mail: Andreas.Stallmach@med.uni-jena.de

Prof. Dr. Dietmar Pieper, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig
Tel: 0531 6181-4200
E-Mail: dietmar.pieper@helmholtz-hzi.de
Rebecca Winkels Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung


Über das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. http://www.helmholtz-hzi.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.nature.com/ajg/journal/v111/n3/full/ajg2015436a.html - Link zur Originalpublikation

360° TOP-Hinweis: Alarmierende Unfallgefahr durch Smartphone-Nutzung am Steuer

Medizin am Abend Berlin: Neue Studie sieht alarmierende Unfallgefahr durch Smartphone-Nutzung am Steuer

Alarmierend viele Autofahrer werden durch Lesen und Tippen auf Smartphones abgelenkt und sind damit ein ernsthaftes Verkehrsrisiko. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Technischen Universität Braunschweig, die den Radioprogrammen NDR Info und N-JOY vorliegt. Die Verkehrspsychologen registrierten bei der Beobachtung von knapp 12.000 vorbeifahrenden Autos, dass in diesem Moment 4,5 Prozent der Fahrer durch Hantieren mit ihrem Handy abgelenkt waren - das sind mehr Fahrer, als beim Telefonieren beobachtet wurden.

Die Studie spricht von einer im Vergleich zu anderen Ländern "alarmierend hohen Rate von Tippen während der Fahrt" in Deutschland. In einer bundesweiten Umfrage von N-JOY und NDR Info sprachen sich zehn der 16 Innenministerien der Länder für eine Erweiterung des Verbots aus.

  • Nur drei Länder führen eine Statistik, wie häufig unzulässige Handynutzung für Unfälle mit verantwortlich ist. 

Wissenschaftler der TU Braunschweig hatten im vergangenen Jahr 11.837 zufällig ausgewählte Autos an 30 Standorten in Hannover, Braunschweig und Berlin beim Vorüberfahren beobachtet. 
  • Dabei war unzulässige Handynutzung nicht nur im stehenden Verkehr festzustellen, sondern fast ebenso häufig im fahrenden Auto. 

Der Leiter der Studie, der Verkehrspsychologie-Professor Mark Vollrath, schließt daraus, dass Fahrer Handys auch dann benutzen, wenn der Verkehr höhere Aufmerksamkeit erfordert. Vollrath führt den Anteil unzulässiger Handynutzung auf die stark gestiegene Zahl von Smartphones in Deutschland zurück, aber auch auf mangelndes Problembewusstsein.

"Den Leuten scheint nicht klar zu sein, wie gefährlich gerade das Tippen auf dem Handy ist.

Aber Problembewusstsein alleine reicht nicht. Man lässt solche Dinge erst dann sein, wenn sie zu negativen Konsequenzen führen", sagte Vollrath und forderte mehr Kontrollen sowie eine Überarbeitung der gesetzlichen Regelung. Auch zehn der von N-JOY und NDR Info befragten 16 Bundesländer halten die Formulierung des Mobiltelefonverbots für nicht mehr zeitgemäß, unter anderem, weil mittlerweile auch viele andere technische Geräte genutzt werden könnten. Das Schreiben einer SMS oder das Eintippen einer Telefonnummer erhöht das Unfallrisiko laut Studien um das Sechs- bis Zwölffache. 

Statistiken aus Ländern wie den USA oder Österreich nennen die Nutzung von Handys als eine der Hauptunfallursachen. In Deutschland führen nur Berlin, das Saarland und Nordrhein-Westfalen überhaupt Statistiken, kommen dabei aber auf überraschend geringe Zahlen.

Danach konnte in weniger als 0,1 Prozent der Unfälle Handynutzung als Unfallursache nachgewiesen werden.

  • Verkehrsforscher Vollrath hält diese Zahlen für nicht repräsentativ und die Erfassung durch die Polizei für lückenhaft. Der ADAC schätzt, dass in Deutschland jeder zehnte Unfall auf unzulässige Handynutzung zurückzuführen ist. Nahezu alle 16 Bundesländer halten das Problem "Handy am Steuer" laut der Umfrage von N-JOY und NDR Info für gravierend und thematisieren es in Vorbeugungskampagnen. Doch nur wenige Innenministerien konnten genaue Angaben zu Kontrollen des Handyverbots machen. 
Handys dürfen laut Straßenverkehrsordnung während der Fahrt nicht in die Hand genommen und benutzt werden.  

  • Verstöße von Autofahrern werden mit 60 Euro Bußgeld und einem Punkt beim Flensburger Kraftfahrtbundesamt geahndet. Für Radfahrer werden 25 Euro fällig. Immer wieder diskutieren Politiker eine Erweiterung und Verschärfung des Verbots. 

N-JOY, das junge Radioprogramm des NDR, startet am Montag, 11. April, zusätzlich zur Berichterstattung die Kampagne "Kopf hoch. Das Handy kann warten" als dauerhafter Bestandteil in seinen Sendungen und Social Media-Angeboten.

Hörerinnen und Hörer werden regelmäßig daran erinnert, auf die Straße zu schauen und nicht auf das Display. Zudem berichten Feuerwehrleute, Sanitäter und Polizisten von ihren Unfalleinsätzen.

Das Informationsprogramm NDR Info berichtet mehrere Tage über verschiedene Aspekte des Themas und diskutiert am Mittwoch, 13. April, um 21.05 Uhr in der Sendung "Redezeit" mit Experten und Hörern. 

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com












Über Google: Medizin am Abend Berlin 

Norddeutscher Rundfunk

Ralph Coleman

Tel.: 040/4156-2302

http://www.ndr.de 

https://twitter.com/ndr