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Krankenkassenbeiträge

Mit der Umstellung des Beitragssatzsystems erhalten die Krankenkassen faktisch ihre Beitragsautonomie zurück. Das ist ein richtiger Schritt. Zudem ist es der Politik gelungen, die enormen Kostensteigerungen, die es Jahr für Jahr im Gesundheitswesen gibt, von den Lohnkosten abzukoppeln. Für die ökonomische Entwicklung war dies notwendig. Doch ist man bei dieser Reform zu kurz gesprungen. Denn alle Kostensteigerungen für die Krankenversorgung werden künftig bei den Versicherten landen. Dass die Kassen aktuell im Durchschnitt ihren Beitragssatz nicht erhöhen müssen oder sogar ein wenig senken können, liegt zum einen an der guten Beschäftigung und damit komfortablen Einnahmen. Zum anderen wurde der einheitliche Beitragssatz seinerzeit so üppig bemessen, dass die Kassen die gute Gelegenheit hatten, ihre Rücklagen aufzufüllen. Doch das dicke Ende für die Arbeitnehmer wird kommen: Die Beiträge werden rasch und spürbar steigen. Denn die große Koalition konnte ähnlich wie in der Rentenpolitik den Verlockungen gut gefüllter Sozialkassen auch bei den Krankenversicherungen nicht widerstehen und hat neue Ausgaben beschlossen.

Bösartigkeit von Prostatakrebs messen mit BAZ2A

Ein Protein, das die epigenetischen Merkmale der Tumorzellen beeinflusst,
steht in direktem Zusammenhang mit der Bösartigkeit von Prostatakrebs.
Dies hat nun ein Team von Wissenschaftlern aus dem Deutschen
Krebsforschungszentrum, der Universität Zürich, dem Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf, der Universität Heidelberg und weiteren Institutionen
an über 7700 Tumor-Gewebeproben nachgewiesen. Ein Nachweis des Biomarkers könnte in Zukunft die Wahrscheinlichkeit für einen aggressiven Verlauf der Erkrankung anzeigen und so die Wahl der passenden Therapie unterstützen.

Die Arbeit war Teil des Projekts „Früher Prostatakrebs“, das das
Bundesforschungsministerium im Rahmen des Internationalen
Krebsgenomkonsortiums ICGC fördert.

Bei einer Krebsdiagnose steht für Betroffene wie auch für ihre Ärzte die
Frage nach der Bösartigkeit des Tumors im Vordergrund: Sie entscheidet,
wie intensiv und radikal die Behandlung ausfallen muss. Insbesondere
Prostatakrebs kann von Patient zu Patient einen sehr unterschiedlichen
Verlauf nehmen. Daher suchen Krebsforscher dringend nach messbaren,
zuverlässigen Biomarkern, an denen sie die Aggressivität des Tumors
ablesen können, um die Therapie entsprechend anzupassen.

Bei vielen Krebsarten geben Veränderungen des Erbguts Hinweise auf das
Gefahrenpotential. Aber gerade bei Prostatakrebs sind solche Mutationen
längst nicht so zahlreich wie bei anderen Tumorarten. „Wir vermuteten
daher, dass Prostatakrebs vor allem durch veränderte epigenetische
Merkmale angetrieben wird, also solche chemischen Veränderungen am Erbgut,
die nicht die Reihenfolge der DNA-Bausteine betreffen“, sagt Prof.
Christoph Plass vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), einer der
Leiter der aktuellen Arbeit.

Lange Zeit war unbekannt, wie sich epigenetische Muster im Erbgut einer
Krebszelle ändern. Heute kennen Wissenschaftler bestimmte Proteine der
Zelle, die weitreichenden Einfluss auf dieses Muster haben können. Ein
Verbund von Forschern aus dem DKFZ, der Universität Zürich, dem
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, der Universität Heidelberg und
weiteren Institutionen hat sich nun auf die Suche gemacht nach solchen
Steuerproteinen, die in Prostatakrebszellen die epigenetischen Merkmale
verändern und dadurch möglicherweise den Verlauf der Erkrankung
beeinflussen.

Die Wissenschaftler starteten ihre Suche zunächst in Datenbanken, in denen
die molekularen Informationen zu zahlreichen Prostatakrebsfällen
gespeichert sind. Diese Daten überprüften sie darauf, ob die Tumorzellen
eines der bekannten epigenetischen Steuerproteine signifikant stärker oder
schwächer ausprägen als gesunde Zellen derselben Patienten.

Den auffälligsten Unterschied ermittelten die Forscher für das Protein
BAZ2A: „Eigentlich ist dieses Eiweiß dafür bekannt, dass es die Produktion
der zellulären Proteinfabriken unterdrückt und dadurch die Lebensfähigkeit
von Zellen beeinträchtigt“, erklärt Prof. Roland Eils, der sowohl im DKFZ
als auch an der Universität Heidelberg eine Forschungsgruppe leitet. „Aber
als wir BAZ2A in Zelllinien von metastasierendem Prostatakrebs
ausschalteten, verlangsamte sich paradoxerweise ihr Wachstum.“ Weitere
Untersuchungen zeigten, dass höhere Konzentrationen von BAZ2A die
bösartigen Eigenschaften der Prostatakrebszellen steigerten, etwa die
Beweglichkeit oder die Fähigkeit, in umgebendes Gewebe einzudringen.

Eine detaillierte molekulare Analyse von Prostatakrebszellen ergab, dass
die Überproduktion von BAZ2A zu veränderten epigenetischen Mustern führte,
die wiederum die Aktivität einer Reihe von krebsbremsenden Genen
drosselten. Daraufhin vermuteten die Wissenschaftler, dass sich die
BAZ2A-Überproduktion direkt auf die Bösartigkeit von Prostatakrebs
auswirkt und daher ein Indikator für den Verlauf der Erkrankung sein
könnte.

Das Forscherteam überprüfte diese Hypothese an fast 7700 Gewebeproben von
Prostatakrebs und stellte fest: Je mehr BAZ2A das Gewebe enthielt, desto
fortgeschrittener war der Tumor bei seiner Diagnose, desto häufiger hatte
der Krebs bereits Metastasen gestreut und desto höher war der PSA-Wert der
jeweiligen Patienten.

„BAZ2A scheint einen direkten Einfluss auf die Aggressivität von
Prostatakrebs zu nehmen. Von daher könnte der Grad der BAZ2A-Expression
deutliche Hinweise auf den Verlauf der Erkrankung geben. Das muss
natürlich noch klinisch bestätigt werden“, sagt Christoph Plass. Aber
gerade bei Patienten, deren sonstige klinischen Werte ein mittleres Risiko
anzeigen, könnte die BAZ2A-Expression wertvolle Hinweise auf die
Wahrscheinlichkeit geben, ob der Krebs zurückkehrt. Das würde Ärzte und
Patienten bei der Wahl der aussichtsreichsten Therapie unterstützen.

Die Arbeit ist Teil des Internationalen Krebsgenom-Konsortiums. Am Projekt
„Früher Prostatakrebs“ beteiligt sind die Martini-Klinik und das
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das EMBL, das DKFZ, das Nationale
Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg sowie das Max-Planck-
Institut für Molekulare Genetik in Berlin. Die Koordinatoren sind Prof.
Christoph Plass im Deutschen Krebsforschungszentrum und Prof. Guido Sauter
vom Universitätsklinikum Eppendorf. Das Projekt wird vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung mit 7,5 Millionen Euro gefördert.

Lei Gu, Sandra C Frommel, Christopher C Oakes, Ronald Simon, Katharina
Grupp, Cristina Y Gerig, Dominik Bär, Mark D Robinson, Constance Baer,
Melanie Weiss, Zuguang Gu, Matthieu Schapira, Ruprecht Kuner, Holger
Sültmann, Maurizio Provenzano, ICGC Project on Early Onset Prostate
Cancer, Marie-Laure Yaspo, Benedikt Brors, Jan Korbel, Thorsten Schlomm,
Guido Sauter, Roland Eils, Christoph Plass und Raffaella Santoro: BAZ2A
(TIP5) is involved in epigenetic alterations in prostate cancer and its
overexpression predicts disease recurrence.
Nature Genetics 2014, DOI: 10.1038/ng.3165

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen
Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt
werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und
interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem
Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für
Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende
Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im
Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der
sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ
Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die
Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen
Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die
Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land
Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-
Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Medizin am Abend DirektKontakt

Dr. Stefanie Seltmann
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42-2854
F: +49 6221 42-2968
E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de

Dr. Sibylle Kohlstädt
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2843
F: +49 6221 42 2968
E-Mail: S.Kohlstaedt@dkfz.de

www.dkfz.de

Milz als Immunorgan bei Kindern

Medizin am Abend Fazit:

Bei Kinderunfällen: Verletzte Milz nicht entfernen - Immunorgan schützt
lebenslang vor Infekten


Etwa 8000 Menschen ließen hierzulande im vergangenen Jahr ihre
Milz auf dem Operations-Tisch – meist wegen einer Verletzung, etwa einem
Milzriss. Unter den Operierten waren nur 300 Kinder und Jugendliche. Denn
gerade junge Menschen brauchen ihre Milz für die körpereigene Abwehr.
Kinderchirurgen bemühen sich deshalb, eine verletzte Milz zu retten
anstatt das Immunorgan zu entfernen.

Unfälle beim Reiten, Downhill-Mountainbiking oder im Straßenverkehr, aber
auch ein Sturz vom Wickeltisch verursachen in bis zu 15 Prozent schwere
Verletzungen der Bauchorgane von Kindern. In einem Drittel der Fälle ist
dabei die Milz betroffen. Ein Milzriss kann zum Schock und Tod durch
Verbluten führen. Bei Erwachsenen entfernen Ärzte deshalb meist die
verletzte Milz. Jedoch bedeutet die Entnahme des Immunorgans für
Patienten, dass sie lebenslang stärker anfällig für Infekte sind – bis hin
zur Blutvergiftung mit Todesfolge. „Dieses Risiko ist vor allem im
Kindesalter, aber auch bei Jugendlichen noch einmal deutlich erhöht“, sagt
Professor Dr. med. Bernd Tillig, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Kinderchirurgie (DGKCH).

Die Erkenntnisse über die Milz als wichtiges Organ hätten in der
Kinderchirurgie in den letzten Jahren einen Wandel bewirkt: „Wir versuchen
bei Kindern und Jugendlichen sehr gezielt, das Organ zu erhalten und eine
Entnahme zu vermeiden“, erläutert Tillig, der Chefarzt der Kinderchirurgie
am Klinikum Vivantes in Berlin ist. Auch Fortschritte in Diagnostik und
Therapie spielten bei dieser Entwicklung eine Rolle. So ist es heute
möglich, eine Verletzung im Bauch zu orten, zu beurteilen und schonend zu
behandeln. In etwa 98 Prozent der Fälle ist eine Verletzung der Milz heute
erfolgreich ohne Operation zu behandeln. „Voraussetzung ist jedoch, dass
die Blutung beherrschbar und nicht primär lebensbedrohlich ist. Zudem
müssen die Kliniken die entsprechende kinderchirurgische Expertise,
spezialisierte Ärzte und die erforderliche technische Ausstattung
besitzen“. Oft helfen moderne interventionelle, radiologische
Therapieverfahren, bei denen der Arzt kleine Katheter über eine Punktion
in die Blutgefäße einführt und die Blutungen in der Milz durch gezielte
Embolisierung stoppt.

Das nicht operative Vorgehen sei jedoch oftmals aufwändiger als die
schnelle Entfernung der Milz. „Wir müssen unsere Patienten auf der
Intensivstation Stunden bis Tage mit modernster Technik engmaschig
überwachen. Da es bei schweren Milzverletzungen letztendlich um Leben und
Tod geht, stehen wir rund um die Uhr bereit, um bei Bedarf die Blutung
doch noch operativ stoppen zu können“. Kinderchirurgie bedeute mitunter
eben auch, gezielt nicht zu operieren, so Tillig.

„Rein betriebswirtschaftlich gesehen ist das jedoch ein Verlustgeschäft“,
gibt er zu Bedenken. 

Denn die Krankenkassen bezahlten im Rahmen ihrer Fallpauschalen für eine Milzentfernung mehr Geld als für einen Klinikaufenthalt, bei dem die Milz gerettet würde. 

Hier müsse noch  nachjustiert werden, fordert er.

Quellen:
DRG-Statistik 2013 - Vollstationäre Patientinnen und Patienten in
Krankenhäusern

Selective Angioembolization in Blunt Solid Organ Injury in Children and
Adolescents: Review of Recent Literature and Own Experiences. Schuster,
Tobias, Leissner, Giessbert. Eur J Pediatr Surg 2013;23:454–463.

*************************************************************************

Medizin am Abend DirektKontakt

Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
Dr. Adelheid Liebendörfer
Pf 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-173
Fax: 0711 8931-167
www.dgkch.de

Entwurf der PatientenLeitlinie „Therapie des Typ-2-Diabetes“ veröffentlicht

Die neue PatientenLeitlinie steht bis zum 19. Januar 2015 zur öffentlichen
Konsultation im Internet zur Verfügung. Betroffene, Interessierte und
Experten sind eingeladen, den Text kritisch zu lesen und ihre Kommentare
an das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin zurückzumelden.

Typ-2-Diabetes ist eine häufige Erkrankung. Typisch für sie ist ein
dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel. Diabetes kann zu Schäden an Gefäßen
und Nerven führen und so verschiedene Organe wie Herz, Gehirn, Augen und
Nieren beeinträchtigen. Auch an den Füßen kann es zu Problemen kommen.
Doch wenn die Krankheit und ihre Folgen rechtzeitig entdeckt und behandelt
werden, lassen sich Beschwerden eher vermeiden oder ein Fortschreiten
verlangsamen.

Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) "Therapie des Typ-2-Diabetes"
gibt auf der Grundlage von aktuellen Studien Empfehlungen zur Untersuchung
und zur Behandlung der Erkrankung. Jetzt ist die allgemein verständliche
Version dieser Leitlinie von einem Redaktionsteam erarbeitet worden. Damit
erhalten Menschen mit Typ-2-Diabetes genaue Informationen darüber, nach
welchen Kriterien und Maßgaben ihre Krankheit idealerweise behandelt
werden sollte.

Betroffene, Interessierte aus Fachkreisen und Selbsthilfeorganisationen
haben die Möglichkeit, die Konsultationsfassung der PatientenLeitlinie
kostenfrei herunterzuladen und zu kommentieren. Sie können bis zum 19.
Januar 2015 Verbesserungen oder Ergänzungen vorschlagen. Für die
Begutachtung steht ebenfalls ein Fragebogen zur Verfügung. Die
Redaktionsgruppe sichtet alle eingegangenen Vorschläge und entscheidet
über deren Berücksichtigung in der Finalversion der PatientenLeitlinie.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der
Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und
der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für
Qualität in der Medizin beauftragt.

Medizin am Abend DirektKontakt

Dr. Sabine Schwarz und Corinna Schaefer
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ)
TiergartenTower, Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: 4005-2501/-2504
Fax: 030 4005 2555
Email: patienteninformation@azq.de>

Weitere Informationen finden  Medizin am Abend Leser unter:

http://www.patienten-information.de/mdb/edocs/pdf/info/dm-therapie-1aufl-konsultationsfassung-pll.pdf - Konsultationsfassung

http://www.patienten-information.de/mdb/edocs/word/dm-therapie-fragebogen-konsultation.doc - Fragebogen

http://www.dm-therapie.versorgungsleitlinien.de - Übersicht NVL Therapie des Typ-2-Diabetes

http://www.patienten-information.de/patientenleitlinien - Übersicht PatientenLeitlinien des ÄZQ

Junge Männer und der Bluthochdruck

Medizin am Abend Fazit: 

Junge Männer wissen häufig nicht von ihrem Bluthochdruck

Bluthochdruck stellt eines der größten Gesundheitsrisiken in
Deutschland dar. Allerdings bessert sich die Lage, wie eine aktuelle
Studie zeigt. Doch Sorge bereitet die wachsende Zahl von jungen Männern
mit Bluthochdruck. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche
Gesellschaft für Hypertonie und Prävention diskutiert bei der
Pressekonferenz am 11. Dezember anlässlich ihres 38. wissenschaftlichen
Kongresses „Hypertonie und Prävention 2014“, wie gerade auch bei dieser
Gruppe der Bevölkerung das Wissen um die wirksam behandelbare Krankheit
erhöht werden kann.

Für die Studie verglichen Wissenschaftler Daten zum Blutdruck von jeweils
rund 7100 Erwachsenen aus Deutschland des Jahres 1998 mit den Jahren 2008
bis 2011. Demnach ist der Blutdruck im Durchschnitt gesunken. „Uns freut
besonders, dass der Anteil derjenigen, die an Bluthochdruck erkrankt sind
und davon wissen, deutlich gestiegen ist, nämlich von 69 auf 82 Prozent “,
sagt Kongresspräsident Professor Dr. med. Thomas Unger, Direktor der CARIM
School for Cardiovascular Diseases, Maastricht University. Außerdem lassen
sich heute mehr Menschen mit Bluthochdruck behandeln: Ihr Anteil sei der
Studie zufolge von 55 auf 72 Prozent gestiegen.

Sorgen hingegen bereitet den Experten vor allem die durch die Studie
aufgezeigte Zunahme von Bluthochdruck unter Männern im Alter von 18 bis 29
Jahren. Sie gehe wahrscheinlich darauf zurück, dass auch in dieser
Altersklasse immer mehr Männer übergewichtig sind. „Gerade junge Menschen
leben häufig lange Zeit mit Bluthochdruck, bevor sie von ihrer Erkrankung
erfahren und sich in medizinische Behandlung begeben“, bedauert Professor
Dr. med. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Hochdruckliga. Unbehandelter Bluthochdruck zieht gesundheitliche Folgen
nach sich: Neben der Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall kann die
Erkrankung die Nieren schädigen und auch Potenz und Libido mindern.

Anlässlich des 38. wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen
Hochdruckliga, der vom 11. bis zum 13. Dezember 2014 in Berlin
stattfindet, verdeutlicht Hausberg die Bedeutung der Studie des Robert
Koch-Instituts für die Hypertonieforschung: „Einerseits zeigen die Zahlen,
dass wir in den letzten Jahrzehnten viel zum Kampf gegen Bluthochdruck
beitragen konnten: Das Wissen um die Erkrankung und die Bereitschaft zur
Behandlung haben sich deutlich verbessert. Andererseits ist gerade der
Anstieg der Betroffenen unter jungen Männern auch als Warnung zu
verstehen, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen.“

Die Deutsche Hochdruckliga ist seit 40 Jahren einer der maßgeblichen
Akteure im Kampf gegen die Krankheit. Sie wurde im Jahr 1974 gegründet, um
auf die Gefahren durch Bluthochdruck aufmerksam zu machen und die
Versorgung zu verbessern sowie die Forschungsaktivität auf dem Gebiet des
Bluthochdrucks zu intensivieren. Dafür bildet die DHL® Haus- und Fachärzte
zu Bluthochdruck-Spezialisten weiter: Rund 3700 Ärzte in Deutschland haben
sich bereits von ihr zertifizieren lassen. Eine Stiftungsprofessur für
Hypertensiologie wird von der DHL® finanziert. Vor allem aber ist die DHL®
auch Ansprechpartner für Betroffene.

Für sie richtet die DHL® Selbsthilfegruppen ein, informiert durch Zeitschriften und ihre Homepage und beantwortet Fragen auch direkt am „Herz-Kreislauf-Telefon“ unter der Nummer 0 62 21 / 5 88 555.

Quelle:
Neuhauser HK, Adler C, Rosario AS, Dieserichs C, Ellert U: Hypertension
prevalence, awareness, treatment and control in Germany 1998 and 2008-11.
J Hum Hypertens, 2014 Oct 2. doi: 10.1038/jhh.2014.82.