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360° TOP-Hinweis: „Wer aus der Haustür tritt, steht im Lebensraum der Zecken“

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Aktuelle Studie: Zecken fast ganzjährig und selbst in waldfernen Gärten aktiv

Universität Hohenheim veröffentlicht erste Ergebnisse zur 1. Zeckenerhebung in deutschen Gärten / 3. Süddeutscher Zeckenkongress startet am 14. März 2016

Der Lebensraum der Zecken beginnt vor der Haustür – so lautet das wichtigste Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim in rund 100 Gärten aus dem Großraum Stuttgart. Dank Klimawandel sind die Spinnentiere auch nicht mehr nur im Sommer, sondern fast ganzjährig aktiv, so Prof. Dr. Ute Mackenstedt auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag. Die Medienveranstaltung bildete den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen zum Thema Zecke, u.a. für interessierte Bürger am 21. März 2016. 

Details unter http://www.zeckenkongress.de
 
  • Insgesamt ca. 221 Menschen erkrankten in Deutschland im vergangenen Jahr an der Hirnhautentzündung FSME, die durch Zecken übertragen wird, eine verhältnismäßig geringe Zahl. Auch 2014 war die Zahl mit 265 gemeldeten Fällen unterdurchschnittlich: 2013 waren es noch 420.

Doch der Trend ist trügerisch, kommentiert Prof. Dr. Mackenstedt von der Universität Hohenheim. „Grund für die rückläufigen Zahlen sind zwei besonders heiße und trockene Sommer“, vermutet die Zecken-Expertin. „Bei solchen Temperaturen sind weder Mensch noch Ixodes ricinus, der Gemeine Holzbock, sonderlich aktiv, so dass beide nicht zusammen kommen.“

Neue Erkenntnis 1: Zecke wird zum quasi ganzjährig aktiven Tier

  • Gleichzeitig bewirke das veränderte Wetter jedoch, dass Zecken bereits ab Februar und bis in den Dezember hinein aktiv seien. Die Gefahr: „Wir sind es nicht gewohnt, in den ehemals kalten Monaten mit Zeckenstichen zu rechnen und schützen uns nicht entsprechend.“
  • Auch Ärzte seien noch nicht unbedingt gewohnt bei FSME-Symptomen außerhalb des Sommers gleich an Hirnhautentzündung zu denken. Doch: „Der Klimawandel hat die Zecke in Deutschland zu einem quasi ganzjährig aktiven Tier gemacht.“

Erstmals Zeckenaktivität an Weihnachten

Bestätigt wurden diese Ausführungen von Dr. Olaf Kahl, Geschäftsführer der Berliner Firma tick-radar. Dabei handelt es sich um einen Informations-Dienstleister mit eigenem Forschungsansatz zum Thema Zecken mit Schwerpunkt auf Zeckenaktivität (Homepage zeckenwetter.de).

„In diesem Winter haben wir in unseren Zeckenstationen sogar an den Weihnachtsfeiertagen aktive Zecken gefunden“, berichtete Dr. Kahl.

Neue Erkenntnis 2: Gärten werden als Lebensraum von Zecken unterschätzt

Auch in anderer Hinsicht würden sich viele Menschen in trügerischer Sicherheit wähnen: Nämlich im eigenen Garten. Zu Unrecht: „Wer aus der Haustür tritt, steht im Lebensraum der Zecken“, fasst Prof. Dr. Mackenstedt die Ergebnisse einer laufenden Studie zusammen.

Seit 2014 kontrolliert die Parasitologin rund 100 Gärten im Großraum Stuttgart regelmäßig auf Zecken. Ergebnis: „Inzwischen können wir in 60 Prozent aller Gärten Zecken nachweisen – in Einzelfällen fanden wir in einer halben Stunde bis zu 800 Tiere.“

Bislang beschränken sich die Untersuchungen auf den Raum Stuttgart. „Wir können jedoch davon ausgehen, dass sich die Ergebnisse auf andere Städte übertragen lassen.

Eingeschleppt durch Vögel, Haus- und Wildtiere

Zur Überraschung der Studienleiterin scheinen sich die Blutsauger in ganz unterschiedlichen Umgebungen wohlzufühlen: vom verwilderten Garten am Waldrand bis zum akkurat gepflegten Stadtgarten. Faktoren wie ein naher Wald, Unterholz und hohes Gras begünstigen zwar große Zeckenpopulationen, sind aber keinesfalls Voraussetzung. „Selbst in kleinen und gepflegten Gärten in den Stadtaußengebieten waren die Zecken noch anzutreffen.“

Ein Grund für die große Verbreitung sind Haus-, Wild- und Nagetiere: „Wir haben insgesamt drei verschiedene Arten von Zecken gefunden. Eine davon wird vor allem durch Vögel verbreitet.“ Andere seien typisch für Wild- und Haustiere. „Man kann einen Garten nicht zeckenfrei halten“, schlussfolgert Prof. Mackenstedt.

„Einmal eingeschleppt, bilden sie stabile Populationen.“

Ein weiterer Befund der Studie: Die Tiere breiten sich nicht gleichmäßig in den Gärten aus, sondern beschränken sich mitunter auf extrem kleine Stellen. „In einem Garten fanden wir Zecken nur in einem kleinen Rosmarinstrauch.“

Laut Zecken-Expertin Prof. Dr. Mackenstedt zeigten die Ergebnisse, dass der Mensch lernen müsse, mit Zecken zu leben: „Wir müssen akzeptieren, dass wir die Zecken nicht vollständig vermeiden können.

Umso wichtiger ist es, sich entsprechend zu schützen.“

Verbreitungsgebiete in Deutschland weiten sich aus

Nicht nur im Jahresverlauf, auch geografisch dehne sich die Aktivität der Zecken aus, berichtet PD Dr. Gerhard Dobler auf der Pressekonferenz.

Der Mediziner leitet das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr und ist Leiter des Deutschen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). 

  • Die Gebiete mit FSME-Vorkommen lägen überwiegend in Baden-Württemberg und Bayern und in kleineren Teilen von Thüringen, Hessen, Sachsen und Rheinland-Pfalz. In den letzten Jahren mehrten sich allerdings auch Berichte von FSME-Fällen außerhalb dieser bekannten Verbreitungsgebiete, u.a. in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen-Anhalt.
  • In Baden-Württemberg gelten 44 Landkreise als endemisch für die FSME. Davon haben im Jahr 2015 insgesamt 28 Landkreise Erkrankungsfälle gemeldet. Darunter lag der Landkreis Ravensburg mit elf gemeldeten Erkrankungsfällen an der Spitze in Baden-Württemberg.

Bandbreite der übertragenen Krankheiten ist groß

Gleichzeitig sei die Bandbreite der Krankheiten, die durch Zecken übertragen würden, größer als oft bekannt, führte Dr. Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt Stuttgart aus.

So können die Spinnentiere Viren, Bakterien und auch Parasiten übertragen.

Die bisher wichtigsten Pathogene in Deutschland seien das FSME-Virus und das die Lyme-Borreliose auslösende Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato
  • Aber auch in Zellen lebende Bakterien, wie Rickettsien, Anaplasmen, Ehrlichien und Coxiella burnetii (der Erreger des Q-Fiebers) seien nachgewiesen worden. Für den Erreger der Hasenpest (Francisella tularensis) sei auch die Übertragung durch einen Zeckenstich beschrieben worden.
  • Die Liste der Pathogen sei sicher noch nicht abgeschlossen, denn in jüngster Vergangenheit seien zwei neue Pathogene gefunden worden (Candidatus Neoehrlichia mikurensis und Borrelia miyamotoi, eine Rückfallfieberborrelie). Bei den Parasiten seien in Deutschland die Babesien zu nennen.

HINTERGRUND: Gartenstudie

In ihrer Gartenstudie zählt Prof. Dr. Mackenstedt seit 2014 Zecken in 100 Gärten im Raum Stuttgart und erfasst die Merkmale der verschiedenen Gärten (Waldnähe, naturbelassener Garten/gepflegter Garten). Darunter sind sowohl Haus- als auch Obst- und Schrebergärten, die meisten davon mit einer Fläche von 400 Quadratmetern oder mehr. Viele der Gartenbesitzer beteiligen sich an der sogenannten „Beflaggung“. Dabei ziehen die Forscher weiße Stoffbahnen über Rasen und Büsche hinter sich her. Die Zecken wechseln auf die Zeckenfahnen und werden anschließend abgesammelt und gezählt. Diese Methode erfasst nicht alle in einem Garten lebenden Zecken, sondern nur die Tiere, die sich auf Wirtssuche befinden und deshalb an Pflanzen emporklettern.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:
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Über Google: Medizin am Abend Berlin

Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Leiterin Fachgebiet Parasitologie der Universität Hohenheim,
T: 0711 459-22275, E: mackenstedt@uni-hohenheim.de
Florian Klebs Universität Hohenheim, Text: D. Barsch


Weitere Informationen für international Medizin am abend Berlin Beteiligte
http://www.zeckenkongress.de

Frauentag 08.März 2016: Stigmatisierung: Gewichtskontrolle im Kindes- und Jugendalter

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Hänseleien wegen Übergewichts erschweren langfristiges Abnehmen

Menschen mit Übergewicht und Adipositas, die im Kindes- oder Jugendalter wegen ihres Aussehens gehänselt wurden, haben große Probleme beim langfristigen Abnehmen. Dies ergab eine Studie des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) AdipositasErkrankungen der Universitätsmedizin Leipzig. Darüber berichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins "Appetite". 
 
Von 381 Frauen und Männern mit früherem oder anhaltendem Übergewicht gaben 14 Prozent an, im Kindes- oder Jugendalter wegen ihres Aussehens so sehr gehänselt worden zu sein, dass es sie belastet habe. 

Experten sprechen bei solchen negativen Äußerungen und Meinungen sowie Ablehnung einer bestimmten Gruppe von Stigmatisierung. Den untersuchten Personen aus dem Deutschen Gewichtskontrollregister der Medizinischen Hochschule Hannover war es gelungen, mindestens zehn Prozent ihres maximalen Körpergewichts zu verlieren. Sie konnten das reduzierte Gewicht über mindestens ein Jahr halten und nahmen nach zwei Jahren im Schnitt wieder 2,8 Kilogramm zu.

  • Die Teilnehmer, die in Kindheit und Jugend für ihr Aussehen gehänselt wurden, konnten das niedrigere Gewicht langfristig weniger halten als unbelastete Teilnehmer.
  • Als Ursache dafür zeigte sich, dass die durch Stigmatisierung belasteten Personen stärker zu emotionalem Essen neigten. Dies bedeutet, dass sie bei Ärger, Stress, Traurigkeit, Langeweile und ähnlichen negativen Emotionen versuchten, durch Essen wieder eine positivere Stimmung zu erreichen. In der Folge kann leicht ein Teufelskreis aus Hänseleien, negativen Emotionen, Frustessen und weiterem Gewichtsanstieg entstehen, der wiederum noch mehr Hänseleien nach sich zieht.

Verschiedene Studien belegen, dass Auffälligkeiten im Essverhalten, wie etwa emotionales Essen, eine langfristige Gewichtsabnahme beeinträchtigen. "Forscher und Ärzte wissen bisher aber wenig darüber, wie sich Stigmatisierung auf die Entwicklung des Gewichts auswirken", unterstreicht Prof. Dr. Anja Hilbert, Leiterin des Forschungsbereichs Verhaltensmedizin am IFB.

  • Die Stigmatisierung von Menschen mit starkem Übergewicht hat neben den geringeren und kürzeren Abnehmerfolgen viele weitere gravierende Auswirkungen wie etwa ein negatives Selbstbild, Essstörungen und sogar Depressionen. 
"Für die Therapie der Adipositas muss der Zusammenhang zwischen Stigmatisierung und einem kleineren langfristigen Abnehmerfolg beachtet werden. Denn nur ein anhaltend niedrigeres Körpergewicht hilft, die schweren Folgeerkrankungen einer Adipositas wie Diabetes, Arteriosklerose, Fettleber oder Bluthochdruck zu reduzieren", erläutert die verantwortliche Wissenschaftlerin Claudia Hübner, Psychologin im Team von Prof. Hilbert.

Derzeit schaffen es nur 17 bis 34 Prozent der Menschen mit Übergewicht und Adipositas nach einer Gewichtsreduktion, den Abnehmerfolg langfristig zu halten.

Um Adipositastherapien nachhaltiger zu machen, wäre es folglich notwendig, die gewichtsbezogene Stigmatisierung durch mehr gesellschaftliche Aufklärung zu Adipositas zu verringern und den Umgang der Betroffenen damit zu verbessern.

Letzteres geschieht zum Beispiel durch das Training von Bewältigungsstrategien. 

Dabei lernen die Betroffenen, wann sie mit Essen auf negative Gefühle reagieren und welche alternativen Verhaltensweisen möglich sind. Patienten in der IFB AdipositasAmbulanz am Universitätsklinikum Leipzig können bei Bedarf an einem entsprechenden Training zum Stressmanagement der IFB Verhaltensmedizin teilnehmen.

Wissenschaftler am IFB erforschen im Bereich Verhaltensmedizin sowie in einer speziellen Nachwuchsforschungsgruppe die Ursachen und Auswirkungen von Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit Übergewicht und Adipositas.

Fachveröffentlichung:
Weight-related teasing and non-normative eating behaviors as predictors of weight loss maintenance. A longitudinal mediation analysis, in Appetite
doi: 10.1016/j.appet.2016.02.017

Doris Gabel

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Über Google:  Medizin am Abend Berlin 


Prof. Dr. Anja Hilbert
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen, Professur für Verhaltensmedizin
Telefon: +49 341 97-15360
E-Mail: anja.hilbert@medizin.uni-leipzig.de
Web: http://www.ifb-adipositas.de
Susann Huster Universität Leipzig


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0195666316300526

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Internationaler Frauentag 2016: Befund Brustkrebs - posttraumatische Belastungssymptom

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Brustkrebs - Traumatische Diagnose

Der Befund Brustkrebs führt bei den meisten Patientinnen zu posttraumatischen Belastungssymptomen. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen halten diese mindestens ein Jahr an. 
 
Die Diagnose Brustkrebs kann posttraumatische Belastungssymptome auslösen. 

Wie die Studie Cognicares um Dr. Kerstin Hermelink vom Brustzentrum der Frauenklinik der LMU nun zeigt, sind diese bei der Mehrheit der Frauen noch ein Jahr nach der Diagnose messbar. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher aktuell in der Fachzeitschrift Psycho-Oncology.

Im Rahmen der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie Cognicares hat das Team um Kerstin Hermelink und ihre Doktorandin Varinka Voigt mehr als 160 Brustkrebspatientinnen über einen Zeitraum von einem Jahr wissenschaftlich begleitet und mit 60 Frauen ohne eine Krebsdiagnose verglichen. Zu drei Zeitpunkten wurden alle Teilnehmerinnen auf Symptome posttraumatischer Belastung untersucht.

  • 82,5 Prozent aller Patientinnen zeigten vor Beginn der Behandlung posttraumatische Belastungssymptome wie zum Beispiel ständige, unabweisbare Gedanken an die Erkrankung, das Gefühl emotionaler Taubheit, große Reizbarkeit mit Wutausbrüchen und übermäßige Schreckhaftigkeit. 

Ein Jahr später hatten zwar nur wenige Patientinnen (zwei Prozent) eine voll ausgeprägte Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt, aber mehr als die Hälfte (57,3 Prozent) litt noch immer unter posttraumatischen Symptomen.

„Es ist bemerkenswert, dass die hohe seelische Belastung durch die Erkrankung über einen so langen Zeitraum bestehen bleibt“, sagt Kerstin Hermelink.

Wie schwer die Diagnose Krebs wiegt, zeigt auch ein Vergleich mit anderen Auslösern von Traumata: 

Von den Patientinnen, die bereits vor ihrer Erkrankung und Diagnose ein anderes Trauma erlebt hatten, die etwa Opfer eines schweren Unfalls oder eines gewalttätigen Angriffs geworden waren, hielten 40 Prozent die Diagnose Brustkrebs für die schlimmere Erfahrung.

„Cognicares ist eine der ganz wenigen Längsschnittstudien, die es zu traumatischen Störungen nach der Diagnose Brustkrebs gibt“, sagt Kerstin Hermelink. Die Daten basieren nicht auf Selbstauskunft, sondern wurden mithilfe eines diagnostischen Interviews von Psychologen erhoben. Untersucht wurden nur Patientinnen ohne Metastasen, die also berechtige Hoffnung auf eine Heilung haben konnten.

Zudem wurden Frauen mit psychischen Vorerkrankungen und fehlenden Deutschkenntnissen ausgeschlossen. „Wir gehen daher davon aus, dass unsere Daten die Verbreitung posttraumatischer Belastungssymptome bei Brustkrebspatientinnen und gesunden Frauen eher unterschätzen“, sagt Hermelink

Manche leiden länger

Die Forscher haben in ihren Daten nach Einflussfaktoren gesucht, warum nicht alle Patientinnen posttraumatische Belastungssymptome entwickelten und warum die Belastung bei einigen länger anhielt.

  • „Einen Einfluss der Art der Operation oder einer Behandlung mit Chemotherapie konnten wir nicht nachweisen.  
Dagegen zeigte sich deutlich ein günstiger Effekt von Bildung. Offenbar ist Bildung ein Marker für Ressourcen, die es erlauben, sich schneller von der psychischen Belastung durch eine Krebsdiagnose wieder zu erholen“, sagt Kerstin Hermelink.
  • Die Studienergebnisse sind auch vor dem Hintergrund interessant, dass das Klassifikationssystem DSM, das in der Psychiatrie als Leitfaden für Diagnosen verwendet wird, seit dem Jahr 2013 lebensbedrohliche Erkrankungen nicht mehr als potenzielle Auslöser für Traumata aufführt.

 „Vor dem Hintergrund unserer Studienergebnisse und meiner Erfahrungen aus der Arbeit mit Brustkrebspatientinnen als Psychoonkologin halte ich das für falsch“, sagt Hermelink.

  •  „Ärzte sollten sich bewusst sein, dass nach einer Brustkrebs-Diagnose ein Großteil der Patientinnen posttraumatische Belastungssymptome entwickelt und eine entsprechende Unterstützung benötigt.“

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Dr. Kerstin Hermelink
Klinikum der LMU
Tel.: 89 4400 - 77595
E-Mail: kerstin.hermelink@med.uni-muenchen.de
Luise Dirscherl Ludwig-Maximilians-Universität München


Publikation:
Varinka Voigt u.a.:
„Clinically assessed posttraumatic stress in patients with breast cancer during the first year after diagnosis in the prospective, longitudinal, controlled COGNICARES study“
In: Psycho-Oncology 22.2.2016

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