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Zoonosen bei Menschen - Freijagende Katzen

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Katzen auch vor Lungenwürmern schützen: Jagende Freigänger besonders gefährdet

Wie oft und stark Katzen von Parasiten befallen werden, hängt vor allem davon ab, wie häufig sich ein Tier im Freien aufhält. Jagende Freigänger sind besonders gefährdet. Allerdings nicht nur durch die "üblichen Verdächtigen" wie Spul- und Bandwürmer, sondern auch durch den Katzenlungenwurm.

Die Larven des Lungenwurms entwickeln sich in Schnecken. Diese werden dann von den typischen Beutetieren der Katze, beispielsweise Mäusen oder Ratten, gefressen. Mit dem Beutetier nimmt die Katze dann auch die Larven des Lungenwurms auf. In der Katze wandern sie weiter in die Lunge, wo sie wachsen und sich vermehren. Atemwegsentzündungen mit Husten und Atemnot können die Folge sein. 

Katzen auch vor Lungenwürmern schützen: Jagende Freigänger besonders gefährdet Jagende Freigänger-Katzen sind besonders von Lungenwurminfektionen bedroht. Dessen Larven entwickeln sich in Schnecken, die wiederum von den typischen Beutetieren der Katze, wie Vögeln oder Ratten, gefressen werden. Mit dem Beutetier nimmt die Katze dann die Larven des Lungenwurms auf. In der Katze wandern sie weiter in die Lunge, wo sie wachsen und sich vermehren. Atemwegsentzündungen mit Husten und Atemnot können die Folge sein. Quellenangabe: "obs/MERIAL GmbH"

Untersuchungen zufolge sind bis zu 15 % der Katzen mit Lungenwürmern infiziert.

Allerdings gehen Experten davon aus, dass die Infektionsrate höher liegt, da der Lungenwurm bei Routine-Kotuntersuchungen nicht erfasst wird.

Zudem zeigen manche Tiere keine Symptome und können die Larven so unbemerkt weiter verbreiten.

Bei anderen Katzen denken die Besitzer, aber auch die Tierärzte, aufgrund der ähnlichen Symptome zunächst an eine normale Atemwegsinfektion oder bei längerer Dauer an eine Asthma- oder Herzerkrankungen.

Besitzer, die ihre Katze umfassend schützen möchten, sollten ihren Tierarzt nach einem Präparat fragen, das sowohl Spul-, Band-, Haken-, Blasen-, Lungen- und Herzwürmer als auch Flöhe, Zecken und Milben verlässlich beseitigt.

  • Ein solches "Rundumschutz-Präparat" deckt auch Parasiten ab, die auf den Menschen übertragen werden können
Grundsätzlich gilt: Bei Freigängern sollte die Entwurmung oder Kotuntersuchung monatlich erfolgen, jedoch mindestens viermal jährlich.

Spezielle Applikatoren können dazu beitragen, dass die Spot-on-Behandlung für Mensch und Tier möglichst stressfrei erfolgt.


Über Merial 

MERIAL ist ein weltweiter, innovativer Marktführer im Bereich Tiergesundheit. Wir bieten ein umfassendes Leistungsspektrum von Produkten und Lösungen, um Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit von Tieren zu fördern und zu erhalten. MERIAL beschäftigt weltweit über 6.450 Mitarbeiter und ist in mehr als 150 Ländern vertreten. 2014 beliefen sich die weltweit erzielten Umsätze auf ca. 2,1 Milliarden Euro.

MERIAL ist der Unternehmensbereich Tiergesundheit von SANOFI.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.merial.com.

Medizin am Abend Berlin Direkt 

Dr. Franziska Aumer  Tel. +49 (0) 811 95 93-80  Fax +49 (0) 811 95 93-281  e-mail: franziska.aumer@merial.com

Notfallambulanzen: Diagnose Medikamentenallergie wird bei Kindern und Jugendlichen http://www.gpau.de/

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Noch immer zu häufig gestellt!

Etwa fünf Prozent der Eltern geben bei der Vorstellung ihres Kindes in deutschen Notfallambulanzen an, dass ihr Nachwuchs an einer Medikamentenallergie leidet. 

Da eine Behandlung bei einer vermuteten Arzneimittelallergie ohne abklärende Allergiediagnostik für die Patienten unsicher ist, kommen in diesen Fällen oft weniger gängige, potentiell nebenwirkungsreichere Alternativpräparate zum Einsatz. 

Eine interdisziplinäre Expertengruppe hat kürzlich erstmalig für den deutschsprachigen Raum einheitliche Empfehlungen zur Durchführung und Auswertung allergologischer Tests bei Medikamentenallergie veröffentlicht. 
 
Bei fast jeder zwanzigsten Vorstellung eines Kindes in deutschen Notfallambulanzen geben die Eltern im Aufnahmegespräch an, dass ihr Sprössling an einer Medikamentenallergie leidet. Ist dann eine medikamentöse Behandlung erforderlich, führt dies in manchen Fällen zu Schwierigkeiten.

 „Nicht selten müssen in solchen Fällen weniger gängige, potenziell nebenwirkungsträchtigere Alternativpräparate eingesetzt werden“, berichtet Dr. Lars Lange, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA). Eine Behandlung mit dem vermuteten Arzneimittelallergen wäre ohne vorherige Allergiediagnostik für die kleinen Patienten einfach zu unsicher, so Lange.

Gleichzeitig weisen aktuelle Studien aus ganz Europa übereinstimmend darauf hin, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Kinder, bei denen ein Verdacht auf eine Medikamentenallergie besteht, tatsächlich allergisch reagiert.

Gut erforscht ist dies insbesondere im Falle der Penicilline und verwandter Antibiotika, die bei Infektionen unterschiedlicher Art gerade bei Kindern und Jugendlichen häufig eingesetzt werden. „Es entspricht auch unserer klinischen Erfahrung, dass bei maximal 10% der untersuchten Kinder tatsächlich eine Allergie nachgewiesen werden kann“, bemerkt Privatdozent Dr. Hagen Ott, Sprecher der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe Arzneimittelallergie der GPA.

Um die Diagnose Medikamentenallergie zu stellen oder eine solche sicher auszuschließen, sind neben allergologischen Hauttests und Blutuntersuchungen auch Provokationstestungen mit dem angeschuldigten Arzneimittel erforderlich.

Hierbei wird der vermutete Auslöser unter ärztlicher Aufsicht in aufsteigender Dosis und in definierten Abständen verabreicht. Kommt es zu einer Reaktion, wird die Testung abgebrochen, der Patient im Bedarfsfall sofort behandelt und bis zum Abklingen der Beschwerden überwacht. Tritt keine Reaktion auf, kann der untersuchte Patient das Arzneimittel zukünftig wieder einnehmen und muss nicht auf eine möglicherweise ungünstigere Alternative ausweichen.

Alle genannten Untersuchungsmethoden sind anspruchsvoll und sollten gemäß der etablierten diagnostischen Standards durchgeführt werden.

Ansonsten können zuverlässige Testergebnisse nicht immer erzielt werden. Glücklicherweise ist es einer interdisziplinären Expertengruppe kürzlich gelungen, für den deutschsprachigen Raum erstmalig einheitliche Empfehlungen zur Durchführung und Auswertung allergologischer Tests bei Medikamentenallergie zu formulieren [1].

Mit Hilfe dieser AWMF-Leitlinie können zukünftig auch bei Kindern und Jugendlichen mit Verdacht auf eine Medikamentenallergie standardisierte, sichere und aussagekräftige Untersuchungen zur definitiven Abklärung angeboten werden.



http://www.gpau.de/service/leitlinien-der-gpa/gemeinsame-leitlinien-mit-anderen-fachgesellschaften/


Quellenangabe

1) Brockow K et al. Guideline for the diagnosis of drug hypersensitivity reactions: S2K-Guideline of the German Society for Allergology and Clinical Immunology (DGAKI) and the German Dermatological Society (DDG) in collaboration with the Association of German Allergologists (AeDA), the German Society for Pediatric Allergology and Environmental Medicine (GPA), the German Contact Dermatitis Research Group (DKG), the Swiss Society for Allergy and Immunology (SGAI), the Austrian Society for Allergology and Immunology (ÖGAI), the German Academy of Allergology and Environmental Medicine (DAAU), the German Center for Documentation of Severe Skin Reactions and the German Federal Institute for Drugs and Medical Products (BfArM). Allergo J Int. 2015;24(3):94-105


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

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Dr. Ulrich Kümmel
Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V.


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4479479/ Link zur Originalarbeit

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/057/1805734.pdf 


Gesundheit/Kleine Anfrage
Mögliche Nebenwirkungen des umstrittenen Impfstoffes Pandemrix gegen die sogenannte Schweinegrippe sind Thema einer Kleinen Anfrage (18/5734) der Fraktion Die Linke. Im Winter 2009/2010 hatten sich viele Menschen in Europa nach behördlichen Empfehlungen gegen die "Neue Grippe" impfen lassen. In Deutschland kam dabei der Impfstoff Pandemrix der Firma Glaxo Smith Kline (GSK) mit einem Wirkverstärker (Adjuvans) zum Einsatz. Derweil seien für die Bundeswehr und die Bundesregierung wirkverstärkerfreie Impfstoffe bereitgestellt worden.

Inzwischen wird die Vergabe des Mittels mit der Schlafkrankheit Narkolepsie in Verbindung gebracht. Noch Ende November 2009 habe die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) erklärt, dass die verfügbaren Daten zur Sicherheit der wirkverstärkten Impfstoffe keine Hinweise für ein vermehrtes Auftreten schwerer unerwünschter Wirkungen enthielten.

Im Juli 2011 habe dann die Europäische Arzneimittelagentur EMA in London angesichts neuer Studien aus Finnland und Schweden empfohlen, Pandemrix nicht mehr an Patienten unter 20 Jahren zu verabreichen.

Im September 2011 habe die finnische Gesundheitsbehörde den Zusammenhang zwischen einer Impfung mit Pandemrix und einem stark erhöhten Risiko für Kinder und Jugendliche, an Narkolepsie zu erkranken, festgestellt.

Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung nun wissen, welche Erkenntnisse über mögliche Impfschäden durch Pandemrix in Deutschland vorliegen und wie es dazu kommen konnte, den Impfstoff anfangs als unbedenklich einzustufen.


Teilnehmer für neue Projektphase gesucht: Telefonische Therapie von Angehörigen von Demenzkranken“ (Tele.TAnDem)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Verständnis für die Krankheit senkt das Belastungsgefühl

Psychologenteam der Universität Jena verbessert psychische Gesundheit von pflegenden Angehörigen mittels kognitiver Verhaltenstherapie / Teilnehmer für neue Projektphase gesucht 
 
„Demenz“ bedeutet rein von der lateinischen Wortherkunft her „unvernünftig“ – und das ist in den Augen der Angehörigen, die ihre an Demenz erkrankten Verwandten häuslich pflegen, die wohl treffendste Umschreibung.

Die Jenaer Psychologin Denise Schinköthe bei einer telefonischen Beratung im Rahmen des Projekts „Telefonische Therapie von Angehörigen von Demenzkranken“ (Tele.TAnDem). Die Jenaer Psychologin Denise Schinköthe bei einer telefonischen Beratung im Rahmen des Projekts „Telefonische Therapie von Angehörigen von Demenzkranken“ (Tele.TAnDem). Foto: Jürgen Scheere/FSU

Sie können Handlungen des Betroffenen, etwa das immerwährende Verlegen von Gegenständen, nicht verstehen, sondern müssen lernen, es als Krankheit zu akzeptieren. Für die Pflegenden geht die herausfordernde Aufgabe, den Erkrankten rund um die Uhr zu versorgen, deshalb auch häufig mit hoher seelischer und körperlicher An-, gar Überforderung einher.

Im Rahmen des Projekts „Telefonische Therapie von Angehörigen von Demenzkranken“ (Tele.TAnDem) beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Gabriele Wilz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit den Belastungen pflegender Angehöriger und der Entwicklung spezifischer Unterstützungsangebote.

Erste Ergebnisse der klinischen Psychologen haben gezeigt, dass sich durch die angebotene psychotherapeutische Betreuung nachweislich positive Effekte auf die Gesundheit und die Lebensqualität der pflegenden Angehörigen ergaben.

Welche Komponenten der Therapie diese Effekte herbeiführen, beschreiben Gabriele Wilz, Uwe Altmann und Denise Schinköthe vom Institut für Psychologie der Universität Jena in einem aktuellen Fachartikel (DOI: 10.1080/13607863.2014.971704). Ihre Forschungsergebnisse machen deutlich, weshalb eine kognitive Verhaltenstherapie sehr erfolgversprechend ist.

Untersuchungen haben gezeigt, dass pflegende Angehörige u. a. ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen haben. Insbesondere depressive Symptome sind häufig festzustellen. Die Studie der klinischen Psychologen ergab, dass qualifizierte therapeutische Basiskompetenzen des Therapeuten, wie eine gute Beziehungsgestaltung zwischen Therapeut und Patient, zur Entlastung und damit zur Minderung einer solchen Depressivität beitragen.

Das therapeutische Gespräch wird oftmals als entlastend und befreiend empfunden.

Darüber hinaus führt eine kognitive Umstrukturierung – die Veränderung der gedanklichen Lebenskonzepte – wesentlich zu einer Verbesserung des Belastungserlebens pflegender Angehöriger. 

Zunächst bewerteten die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer u. a. bestimmte Aktionen des Demenzkranken als absichtlich negativ. „Sie hatten zum Beispiel das Gefühl, dass die zu pflegende Person mit Absicht Dinge verlegt“, so Schinköthe. Ist es den Therapeuten gelungen, hier ein Umdenken des Angehörigen zu bewirken und das Verständnis für die Krankheit zu erweitern, wurde die Pflege als deutlich weniger belastend empfunden.

Ein Umdenken muss sich bei den pflegenden Angehörigen mit Blick auf das persönliche Wohlergehen einstellen. „Mehr Zeit für mich“ war eines der häufig genannten Ziele, die sich die Angehörigen von der Teilnahme an der Studie versprachen. Doch dazu müssen sie die Einsicht „ich darf es mir gut gehen lassen“ erst einmal zulassen. Konnten die Therapietelefonate dies erreichen, waren die Pflegenden am Ende nicht nur generell zufriedener, sondern verbesserten auch den Umgang mit dem an Demenz erkrankten Familienangehörigen.

Teilnehmer für neue Projektphase gesucht

Für das neue Teilprojekt „Tele.TAnDem.Online“ sucht das Team um Prof. Wilz wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Bei diesem Projekt soll eine kostenfreie professionelle Unterstützung für pflegende Angehörige von Demenzerkrankten per Internet angeboten werden.

Über einen Zeitraum von zwei Monaten erfolgen regelmäßige schriftliche Kontakte mit einer erfahrenen Psychologin über ein speziell gesichertes Internetportal. 

Die Unterstützung kann von den Angehörigen im gesamten deutschsprachigen Raum von zu Hause aus in Anspruch genommen werden.

Da es sich um eine wissenschaftliche Studie handelt, werden im Projekt zwei Gruppen miteinander verglichen: Die Teilnehmer der ersten Gruppe werden von einer erfahrenen Psychologin zwei Monate lang unterstützt.

Die Teilnehmer der zweiten Gruppe erhalten nach einer Wartezeit von fünf Monaten ebenfalls die psychologische Unterstützung per Internet.

Die Auswahl der Gruppen wird per Zufall entschieden.

Die Publikation „The effects of treatment adherence and treatment-specific therapeutic competencies on outcome and goal attainment in telephone-based therapy with caregivers of people with dementia“ ist in der Fachzeitschrift „Aging & Mental Health“ erschienen (DOI: 10.1080/13607863.2014.971704).

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Denise Schinköthe
Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Humboldtstraße 11, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945170
E-Mail: denise.schinkoethe[at]uni-jena.de
Bianca Wiedemann Friedrich-Schiller-Universität Jena

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://www.teletandem.uni-jena.de/ - weitere Informationen

Pflegeversicherung - Fünf Pflegegrade statt drei Pflegestufen sowie neue Begutachtungssystematik

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Sinnvolle Neujustierung

"Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und dem damit verbundenen Neuen Begutachtungsassessment (NBA) wird die Absicherung des Lebensrisikos Pflegebedürftigkeit endlich auf ein solides Fundament gestellt.

Damit wird eine längst überfällige Neuausrichtung im Kabinettsentwurf zum zweiten Pflegestärkungsgesetz des Bundesgesundheitsministeriums vorgenommen. Nach jahrelanger fachlichen und politischen Diskussion werden die fünf Pflegegrade endlich Realität.

Es ist gut, dass nicht mehr allein körperliche Beschwerden im Vordergrund stehen, sondern künftig der ganze Mensch und sein Grad der Selbständigkeit beurteilt wird," sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Es sei zu begrüßen, so Knieps, dass erstmals die für eine Feststellung von Pflegebedürftigkeit relevanten Kriterien in einer einheitlichen Systematik erfasst werden.

Personen mit kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen - beispielsweise Menschen, die an Demenz erkrankt sind - werden nun konsequent und systematisch in der Pflegeversicherung und mit entsprechenden Leistungen berücksichtigt. 

Nun ist es notwendig, dass die Pflegegrade mit dem Neuen Begutachtungsassessment (NBA) sowohl für die Pflegekassen als auch für den Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) zügig umgesetzt werden.

Durch diese Umstellung werden mehr Versicherte als bislang von Leistungen der Pflegeversicherung profitieren.

Nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen Bestandsschutzregelungen ist mit einer deutlichen Kostensteigerung zu rechnen. 

"Unsere Gesellschaft muss sich daran messen lassen, welchen Wert sie der Würde des Menschen einräumt. Speziell die Pflegepolitik der Zukunft muss darauf ausgerichtet sein, allen Menschen mit Pflegebedarfen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Es geht auch darum, dass Angehörige, die ihnen nahestehende Menschen pflegen, ausreichend unterstützt werden," erklärt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Das BKK System begrüßt, dass der tatsächliche Präventions- und Rehabilitationsbedarf bei der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) stärker als bisher Berücksichtigung findet. 

"Wir erwarten, dass durch die Neuregelungen auch innovative Pflegekonzepte auf Grundlage eines neuen Verständnisses von Pflege in der ambulanten und stationären Versorgung Fahrt aufnehmen. So wird die Versorgung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, in 10 - 15 Jahren sicherlich anders aussehen als heute," so Knieps.

Straffung der Kurzzeit- und Verhinderungspflege 

Viele Pflegebedürftige, die durch ihre Angehörige zu Hause gepflegt werden, können kurzzeitig auf stationäre Pflege angewiesen sein.

Diese Kurzzeitpflege kann beispielsweise notwendig sein, wenn pflegende Angehörige eine kurzzeitige Auszeit nehmen müssen oder aber auch nach einem Krankenhausaufenthalt des Pflegebedürftigen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verhinderungspflege.

Sie beinhaltet den Einsatz einer Pflegekraft als Ersatz für den pflegenden Angehörigen, wenn dieser krank ist oder urlaubsbedingt ausfällt. 

"Bislang werden Kurzzeit- und Verhinderungspflege gesondert abgerechnet.

Das soll sich ändern. Im Rahmen des zweiten Pflegestärkungsgesetzes setzen wir uns für eine vereinfachte, flexiblere und bedarfsgerechte Inanspruchnahme dieser Leistungen ein.

Der Versicherte kann nun mit seinen Angehörigen selbst entscheiden, wie, wann und welche Art der Verhinderungspflege er in Anspruch nehmen will. Diese Regelung ist nicht nur verständlicher, sondern verringert deutlich den Verwaltungsaufwand der Pflegekassen", meint Knieps.

Qualitätsausschuss: Neues Gremium der Pflegeversicherung 

Bislang werden Vereinbarungen, wie zuletzt die Anpassung der Pflegetransparenzvereinbarung stationär (PTVS), fast ausschließlich auf dem Weg des Schiedsverfahrens und damit als Kompromisslösung herbeigeführt.

Hier soll ein Qualitätsausschuss Abhilfe schaffen. Der BKK Dachverband begrüßt ausdrücklich, dass damit die Entscheidungsstrukturen im Bereich der Qualitätssicherung in der Pflege weiterentwickelt werden sollen und befürwortet die Implementierung eines Qualitätsausschusses.

Er soll das heutige Einstimmigkeitsprinzip reformieren und die Entscheidungsstrukturen straffen. 

Doch mit der konkreten Ausgestaltung und der vorgesehenen personellen Besetzung des Ausschusses sind die Betriebskrankenkassen nicht einverstanden. 

"Wir wollen keinen Qualitätsausschuss, dessen Vorsitz durch das Bundesministerium für Gesundheit bestimmt wird.

Dies ist ein massiver Eingriff in die Selbstverwaltung der gesetzlichen Pflegeversicherung und schafft eine unnötige Staatsnähe in dem Gremium.

Wir wollen einen Ausschuss mit 26 Mitgliedern. Paritätisch sollen hier Vertreter der Kostenträger und Leistungserbringer sitzen. Der Vorsitzende und die unparteiischen Mitglieder sollen von Beginn an Beobachter mit Beratungsfunktion sein. 

Bei Uneinigkeit sollen die drei Unparteiischen direkt und zeitnah - dann mit Stimmrecht ausgestattet - eine Entscheidung mitunter taggleich herbeiführen können.

Wir glauben, dass im Konfliktfall so schnellere und bessere Lösungen gefunden werden," erklärt Knieps.

Der BKK Dachverband vertritt 87 Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbände. Sie repräsentieren rund zehn Millionen Versicherte.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

BKK Dachverband e.V.  Mauerstraße 85  10117 Berlin  Ansprechpartnerin  Andrea Röder   TEL (030) 2700406-302  FAX (030) 2700406-222  
andrea.roeder @bkk-dv.de

Medizin am Abend Berlin Ergänzung:

Statement von Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa):

 "Das 2. Pflegestärkungsgesetz bietet den heutigen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen beträchtliche Verbesserungen. Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes, verbunden mit der Überleitung in die neuen Leistungen, verschafft den Betroffenen Erleichterung.  

Kritisiert wird allerdings die drohende Absenkung von bis zu 300 Euro für die Bewohner von Pflegeheimen in den niedrigen Pflegegraden. 

Für die vielen tausend Mitglieder des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) ist das Gesetz eine aufwendige Herausforderung, die sie bewältigen werden, fast alle Regelungen und Verträge müssen neu verhandelt und geändert werden. 

Das Gesetz ist freilich nur die eine Hälfte der Medaille. Nach wie vor ungelöst ist das entscheidende Problem der wachsenden Personalnot in den Pflegediensten und Heimen; ein Problem, das von der Bundesregierung durch die beabsichtigte Ausbildungs-Generalisierung noch verschärft würde.

Aufgegriffen hat die Bundesregierung allerdings die Forderung des bpa, ein Personalbemessungsverfahren, allerdings erst bis 2020, entwickeln zu lassen.

Ein anderer Aspekt wird die Pflegeeinrichtungen, die Pflegekräfte und die Gewerkschaften hart treffen.

Die Pflegesätze werden für das Jahr 2016 eingefroren, die Pflegeeinrichtungen dürfen weder über steigende Betriebskosten noch über beabsichtigte Gehaltssteigerungen für die Beschäftigten mit den Pflegekassen verhandeln.

Eine Ohrfeige für die Träger und Beschäftigten."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert.

Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege).

Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Bernd Tews, bpa-Geschäftsführer, Tel.: 030/30 87 88 60,

www.bpa.de