Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Prof. Dr. med. Jörg Kempfert: Primäre Mitralklappeninsuffizienz + https://impfdashboard.de

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Die „Harpune fürs Herz“

Ein neues Verfahren ermöglicht die Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz am schlagenden Herzen. 

Es wurde jetzt erstmals am DHZB eingesetzt. 

v.l.: PD Dr. med. Marian Kukucka (Oberarzt Kardioanästhesie) und Prof. Dr. med. Jörg Kempfert (Leitender Oberarzt Herzchirurgie) mit einer graphischen Darstellung des "Harpoon"-Verfahrens.
v.l.: PD Dr. med. Marian Kukucka (Oberarzt Kardioanästhesie) und Prof. Dr. med. Jörg Kempfert (Leitender Oberarzt Herzchirurgie) mit einer graphischen Darstellung des "Harpoon"-Verfahrens. Philipp Külker DHZB

Die Mitralklappe ist das Ventil zwischen linkem Herzvorhof und linker Herzkammer. 

Sie besteht aus zwei Segeln und verhindert, dass Blut zurück in den Vorhof strömt, wenn die Herzkammer das Blut in den Körper pumpt. 

Sehnenfäden sorgen dafür, dass die Segel nicht in den Vorhof „durchschlagen“. 

Sind diese Sehnenfäden krankheitsbedingt verlängert, wird die Klappe undicht. 

Man spricht dann von einer „primären Mitralklappeninsuffizienz“, der häufigsten Erkrankung der Mitralklappe.

Durch den Ersatz der „ausgeleierten“ Sehnenfäden durch Kunststofffasern kann die Mitralklappe wieder abgedichtet werden. 

  • Dieser Eingriff kann am DHZB minimalinvasiv, also über nur wenige Zentimeter lange Einschnitte, vorgenommen werden. 
  • Allerdings muss dazu das Herz stillgelegt und der Kreislauf mit einer Herz-Lungen-Maschine aufrechterhalten werden.


Eine Patientin, bei der diese Operation aufgrund von Vor- und Begleiterkrankungen nicht durchgeführt werden konnte, wurde nun erstmals mithilfe des neuen „Harpoon (Harpune)“-Systems aus den USA behandelt, dass den Ersatz der Sehnenfäden am schlagenden Herzen ermöglicht.

Über einen kleinen Einschnitt im Brustkorb wird dabei ein wenige Millimeter dünnes Rohr durch die linke Herzkammer bis unmittelbar an die Segel der Mitralklappe geführt. 

Durch diese „Harpune“ werden die Ersatz-Haltefäden durch die Klappensegel „geschossen“ und mithilfe spezieller Schlaufen an den Segeln fixiert. 

Der Vorgang kann mehrfach wiederholt werden.

Nun zieht die Chirurgin oder der Chirurg die „Harpune“ wieder aus dem Herzen – ¬ die Fäden werden gestrafft und außen am Herzmuskel befestigt, die Einstichstelle am Herzen wird vernäht.

Der gesamte Eingriff findet unter exakter Ultraschallkontrolle statt: 

per Ultraschallsonde, die über die Speiseröhre bis dicht ans Herz herangeführt wird. 

Für diese sogenannte intraoperative transösophageale Echokardiographie (TEE) spezialisierte Fachärzt*innen für Kardioanästhesie arbeiten dabei eng mit den Operateur*innen zusammen.

Ein Team um Prof. Dr. med. Jörg Kempfert (Leitender Oberarzt Herzchirurgie) und PD Dr. med. Marian Kuckucka (Oberarzt Kardioanästhesie) führte den ersten „Harpoon“-Einsatz am DHZB durch. 

Er glückte ohne Komplikationen, die Patient*in erholte sich schnell.

„Die chirurgische Reparatur erkrankter Mitralklappen ist ein etabliertes und sehr sicheres Verfahren, das ‚Harpoon‘-System dagegen befindet sich noch im Stadium der Erprobung“, sagt Jörg Kempfert: 

„Wir setzen es momentan also nur ein, wenn keine alternative Therapie einer schweren Mitralklappeninsuffizienz möglich ist – sind aber zuversichtlich, dass uns bald weitere Belege der Wirksamkeit vorliegen und wir unseren Patient*innen damit eine zusätzliche, schonende Behandlungsalternative anbieten können“. 

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt





 

 

 

Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.
 

Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Deutschland
Berlin

Christian Maier
Telefon: 493045931211
Fax: 493045932100
E-Mail-Adresse: cmaier@dhzb.de
 

 

Privatdozent Dr. Richard Taubert: Gewebeproben steuern die Immunsuppression - Protokollbiopsien bei Lebertransplantationspatienten + https://impfdashboard.de

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Individualisierte Immunsuppression verbessert Prognose für Lebertransplantierte

Regelmäßige Biopsien führen zu geringerer Immunsuppression und weniger Nebenwirkungen

Nach einer Lebertransplantation müssen Patientinnen und Patienten ein Leben lang das Immunsystem unterdrückende Medikamente einnehmen. 

Diese sogenannten Immunsuppressiva verhindern, dass das Organ abgestoßen wird. 

  • Die Medikamente erhöhen jedoch das Risiko für Krebs und schwerwiegende Infektionen. 
  • Sie können auch die Nierenfunktion erheblich beeinträchtigen und sogar zur Dialyse führen. 

Um den Betroffenen so viel Immunsuppression wie nötig, aber so wenig wie möglich geben zu können, setzen Ärztinnen und Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) auf ein spezielles Nachsorge-Programm: 

Anhand von Gewebeproben steuern sie die Immunsuppression für jeden Betroffenen individuell.

  • „Noch immer sterben mehr Transplantationspatienten an Erkrankungen, die durch die Einnahme der Immunsuppressiva begünstigt werden als am Transplantatversagen“, erklärt Privatdozent Dr. Richard Taubert, Oberarzt der Lebertransplantationsambulanz der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. 

„In unserem Programm hat bei etwa 80 Prozent der Patienten die Biopsie unsere Nachsorge unmittelbar beeinflusst, und bei bis zu 60 Prozent der Patienten konnte die Immunsuppression reduziert werden.“ Emily Saunders, Assistenzärztin und Doktorandin in der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie ergänzt: 

„Der Vergleich zu einer früheren Patientenkohorte vor Einführung des neuen Nachsorgeprogramms zeigte, dass die geringere Immunsuppression das Abstoßungsrisiko nicht erhöht, dafür aber einen positiven Effekt auf die Nierenfunktion der Patienten hat.“ Auch konnten die Ärzte Schädigungen des Transplantats frühzeitiger identifizieren und zum Beispiel durch eine andere oder höhere Immunsuppression behandeln. 

Die Ergebnisse veröffentlichte das Team nun in der Fachzeitschrift American Journal of Transplantation.

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit führte Emily Saunders Protokollbiopsien bei Lebertransplantationspatienten mit normalen Leberwerten ab einem Jahr nach Transplantation durch. 

  • Bei einer Biopsie entnehmen die Ärzte dem Patienten durch die Bauchdecke mit einer feinen Nadel ein kleines Gewebestück aus der Leber. 

Dieser Vorgang dauert nur etwa eine Sekunde. Die Stelle wird vorab örtlich betäubt.

Biopsien machten Transplantatschädigungen sichtbar

Insgesamt konnten 211 Patienten untersucht werden. Nur etwa ein Drittel der Protokollbiopsien waren unauffällig. Über 60 Prozent der Proben zeigten Schädigungen der Transplantatleber, wie Vernarbungen des Gewebes oder Entzündungen. „Diese Schädigungen hätten wir anhand der Laborwerte und dem klinischen Zustand der Patienten nicht erkennen können, sodass eine Steuerung der Immunsuppression nach Lebertransplantation ohne Biopsien ein Blindflug ist“, sagt Dr. Elmar Jäckel, ebenfalls Oberarzt in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, der das Programm gemeinsam mit Dr. Taubert koordiniert.

Keine relevanten Komplikationen durch die Untersuchung

„Die Beobachtungen belegen, dass die Protokollbiopsien sicher sind und keine relevanten Komplikationen für die Patienten nach sich ziehen“, sagt Dr. Taubert. Anhand des Ergebnisses der Biopsie, den Leberwerten, der Nierenfunktion und anderen Begleiterkrankungen konnte das Ärzteteam die Immunsuppression individuell für jeden Patienten anpassen. 

Denn: 

Nicht jeder Patient braucht dieselbe Stärke an Immunsuppression, einige wenige Patienten kämen sogar ganz ohne zurecht. 

Die Patienten wurden in den folgenden Monaten engmaschig durch ihre Hausärzte betreut. 

Ein Jahr nach Umstellung der Immunsuppression kamen die Patienten zur Kontrolle erneut in die Ambulanz.

  • Nur wenige Transplantationszentren führen Protokollbiopsien durch, zum einen aufgrund der vermeintlichen Risiken wie Blutungen und zum anderen, weil bis vor wenigen Jahren unklar war, wie die oben genannten Veränderungen in der Leberbiopsie zu bewerten sind. 
  • „Das Langzeitüberleben jenseits des ersten Jahres nach Lebertransplantation hat sich in den vergangenen 30 bis 40 Jahren trotz erheblicher Verbesserungen in der Chirurgie und der medikamentösen Therapie kaum verbessert. 

Noch immer gehen zu viele Organe verloren. 

Mit regelmäßigen Protokollbiopsien ändert sich dies hoffentlich“, sagt Professor Dr. Hans Heiner Wedemeyer, Direktor der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. 

Das sei für die Patienten wünschenswert.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt








 

Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover

Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Postfach Hannover
30623 Hannover
Deutschland
Niedersachsen

Stefan Zorn
Telefon: 0511 / 532-6773
Fax: 0511 / 532-3852
E-Mail-Adresse: zorn.stefan@mh-hannover.de

Privatdozent Dr. Richard Taubert

Taubert.Richard@mh-hannover.de 

Telefon (0511) 532-6766

Die Originalarbeit finden sie unter: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ajt.16817