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Medizin am Abend Berlin Fazit

Forscher entwickeln Ansätze zur Gestaltung arbeitsbezogener Erreichbarkeit mit Beschäftigten und Unternehmen
Foto: Sandra Meyndt
Foto: Sandra Meyndt
Etwa jeder Vierte liest regelmäßig außerhalb der Arbeitszeit dienstliche E-Mails, fast jeder Fünfte muss dienstliche Angelegenheiten im Privatleben erledigen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg und des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung München erarbeiten im Projekt „MASTER – Management ständiger Erreichbarkeit“ gemeinsam mit fünf Unternehmen Spielregeln zum Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. An der Albert-Ludwigs-Universität sind Dr. Barbara Pangert, Dr. Nina Pauls und die Projektleiterin Prof. Dr. Anja Göritz von der Professur für Wirtschaftspsychologie beteiligt.

„Wir führen Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie Beschäftigteninterviews, um ein genaues Bild von Erreichbarkeit aus Sicht aller Führungs- und Beschäftigtenebenen im Unternehmen zu erhalten“, erklärt Pauls. „Ausgehend von diesem fallbezogenen Wissen über jedes der beteiligten Unternehmen entwickeln wir vor Ort gemeinsam mit den Teams Leitlinien für die Erreichbarkeit.“ Dass das notwendig ist, zeigen frühere Ergebnisse der Arbeitsgruppe: Eine Studie im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie eine repräsentative Befragung in Zusammenarbeit mit der Initiative Gesundheit und Arbeit haben gezeigt, dass ständige Erreichbarkeit immer mehr Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben auslöst und negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat. Eines der Kooperationsunternehmen ist der Software-Hersteller kühn & weyh aus Freiburg. „Wir stehen in engem Kundenkontakt. Bei Ausfällen und Störungen müssen wir auch kurzfristig erreichbar sein und die Kunden unterstützen“, berichtet Matthias Abel, Geschäftsführer von kühn & weyh. „Wir möchten im Projekt mehr über die Auswirkungen von Erreichbarkeit erfahren und dazulernen, was wir besser machen können.“

Nun hat das Team die erste Projektphase abgeschlossen und wertet die Interviews aus. Bereits jetzt zeige sich, dass Erreichbarkeit ein vielfältiges Phänomen ist, das je nach Tätigkeit, Ausmaß und Konsequenzen unterschiedlich wahrgenommen wird und hohe Anforderungen an die Beschäftigten stellt. Diese Erkenntnisse will die Gruppe im nächsten Schritt mit Befragungen absichern. Alle Beschäftigten erhalten die Möglichkeit, sich zu beteiligen.
„Es gibt bereits Ansätze in Unternehmen, die Erreichbarkeit zu reduzieren. Server werden abgeschaltet oder E-Mails automatisch gelöscht“, erklärt Pangert. „Dies verhindert aber auch die Nutzung von Potenzialen, die die Erreichbarkeit für die Work-Life-Balance bieten kann.“ 2016 wollen die Forscherinnen und Forscher Leitlinien zum Management ständiger Erreichbarkeit mit betroffenen Teams erarbeiten und erproben.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert das Vorhaben im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) für drei Jahre. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin begleitet das Projekt fachlich. Ein Netzwerk von Transferpartnern aus Verbänden, Gewerkschaften und Krankenkassen unterstützt die Verbreitung der Projektergebnisse in der betrieblichen Praxis.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:
Rudolf-Werner Dreier
Dr. Barbara Pangert, Dr. Nina Pauls
Professur für Wirtschaftspsychologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-9153
E-Mail: barbara.pangert@psychologie.uni-freiburg.de, nina.pauls@psychologie.uni-freiburg.de  

Reha: Neues Hüft- oder Kniegelenk

Medizin am Abend Berlin:  DKOU 2015: Kliniken entlassen Patienten immer früher in die Reha

Fallpauschalen liefern falsche Anreize. Akut-Kliniken verlegen ihre Patienten nach einer Operation aus Kostengründen immer früher in Rehabilitations-Kliniken. Diese versorgen die Neuankömmlinge mit Schmerzmitteln und Antibiotika und übernehmen mit dem Wundmanagement zunehmend Aufgaben analog zum Krankenhaus. In Einzelfällen werden Patienten in Abstimmung zwischen Operateur und Reha-Mediziner auch wieder zurück in die Klinik geschickt, wenn Komplikationen den Reha-Erfolg gefährden. 
 
Die Rahmenbedingungen für Reha-Leistungen bedürfen daher dringend einer Neuordnung, fordern Experten im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), der vom 20. bis 23. Oktober in Berlin stattfindet.

Jede dritte genehmigte Reha-Maßnahme bezieht sich auf orthopädische Erkrankungen, etwa um Schmerzen nach einer Rücken-, Schulter-, Hüft- oder Knieoperation zu mindern. „Für viele Senioren ist eine Reha die einzige Chance, wieder in ihr altes Leben zurückzukehren“, so Dr. med. Hans-Jürgen Hesselschwerdt, einer der Kongresspräsidenten des DKOU 2015. Und nicht nur der Patient profitiert davon: Einer Studie des Prognos-Instituts zufolge erhält die Volkswirtschaft für jeden in die Rehabilitation investierten Euro fünf Euro zurück.

Bedingt durch das deutsche Gesundheitssystem kämpfen Reha-Einrichtungen jedoch zunehmend mit Problemen. „Immer häufiger entlassen Akut-Kliniken ihre Patienten zu früh“, warnt Hesselschwerdt.

Besonders häufig handele es sich dabei um betagte Patienten, die ein neues Hüft- oder Kniegelenk bekommen haben. 

Ihr durchschnittlicher Aufenthalt in der Akut-Klinik hat sich zwischen 2003 und 2011 um etwa fünf Tage reduziert. Dieser Trend setzt sich fort, wie aktuelle Zahlen des Barmer GEK Krankenhausreports 2015 zeigen.

Den falschen Anreiz für die frühe Klinikentlassung schaffen nach Meinung der Orthopäden und Unfallchirurgen die Fallpauschalen, nach denen Klinikleistungen vergütet werden. Die Konsequenzen tragen die Patienten und Reha-Kliniken: „Etwa jeder vierte Patient benötigt ein umfangreiches medizinisches Monitoring in engem Austausch mit dem Operateur. Vereinzelt sind auch Rückverlegungen bei Komplikationen notwendig“, sagt Hesselschwerdt, Chefarzt der Theresienklinik in Bad Krozingen, einer Reha-Klinik. Auf diesen erhöhten medizinischen und pflegerischen Aufwand sind wir eingestellt, er wird jedoch nicht in den Reha-Sätzen abgebildet, kritisiert Hesselschwerdt und fordert verbindliche Kriterien zur Festlegung der Reha-Fähigkeit frisch operierter Patienten: „Wir brauchen einen Index, der den Zustand der Patienten erfasst und der an einen bestimmten Reha-Satz gekoppelt ist, analog dem neurologischen Phasenmodell.“

2012 haben die Krankenkassen in Deutschland etwas mehr als eine Million medizinische Reha-Maßnahmen finanziert, knapp 700.000 Anträge wurden abgelehnt.

Die Kassen geben nur 2,9 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben für Rehabilitations-Leistungen aus – ein Zehntel der Kosten, die sie für Krankenhausbehandlungen ausgeben. „Ein unausgeglichenes Verhältnis“, finden die DKOU-Präsidenten.

„Vor allem wenn man bedenkt, dass wir in der Reha einmalig etwa 4.000 Euro benötigen, um einen älteren Patienten wieder fit zu bekommen, wohingegen ein Jahr stationäre Pflege 40.000 Euro kostet.“

Wie Orthopäden und Unfallchirurgen bessere Rahmenbedingungen für die Rehabilitation schaffen wollen, diskutieren die Experten anlässlich des DKOU 2015 in Berlin, der vom Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie (DGOOC) ausgerichtet wird.

Quellen:
„Reha vor Pflege!“ physiopraxis; Ausgabe 04, 2015
W. von Eiff et al. „REDIA – Auswirkungen der DRG-Einführung auf die Rehabilitation“ Rehabilitation 2011; 50(4): 214-221
Barmer GEK Report Krankenhaus 2015
Prognos Deutschland Report 2020 | 2030 | 2040

Weitere Informationen:
Das Phasenmodell der Neuro-Rehabilitation in Deutschland

Vorträge auf dem DKOU 2015
„Fast track recovery akut Reha und Reintegration“
Termin: Donnerstag, 22. Oktober 2015, 14.30 bis 16.00 Uhr

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Straße des 17. Juni 106-108
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Deutschland
Berlin


Susanne Herda
Telefon: 030 3406036-06
Fax: 030/ 340603621
E-Mail-Adresse: presse@dgou.de
Kathrin Gießelmann
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.





Weitere Informationen:
http://www.dkou.de

Depressionstherapien: Unterschiedliche antidepressive Verfahren - (Schlafentzug und Antidepressiva)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neues Verständnis für die Wirkung von Depressionstherapien

Homer1a als Schaltstelle im Gehirn für antidepressive Wirkung von Medikamenten und Schlafentzug identifiziert: Medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapien für die Depression wurden bisher meist zufällig durch klinische Beobachtungen entwickelt, ohne dass man die neurobiologischen Wirkmechanismen verstanden hat. Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg konnten nun in einem Depressionsmodell der Maus mit Homer1a die zentrale Schaltstelle im Hirn identifizieren, die für die antidepressive Wirkung sowohl medikamentöser als auch nicht-medikamentöser Therapien verantwortlich sein dürfte. 
 
An dieser Schaltstelle könnte die zukünftige Entwicklung innovativer Behandlungen ansetzen, die schnellere Effekte als die bisher verfügbaren Medikamente versprechen. Die detaillierten Forschungsergebnisse wurden am Mittwoch, 5. August 2015, in der renommierten Fachzeitschrift Neuron veröffentlicht.

In einer internationalen Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dietrich van Calker, Leiter der Sektion Psychopharmakotherapie, und Prof. Dr. Knut Biber, Leiter der Sektion Molekulare Psychiatrie, beide an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, wurde zunächst der Wirkungsmechanismus von Schlafentzug bei Depressionen aufgeschlüsselt.

Anders als Antidepressiva, die erst nach zwei bis drei Wochen einen therapeutischen Effekt zeigen, wirkt Schlafentzug bei depressiven Patienten sofort oder gar nicht. 

Das heißt, nach einer durchwachten Nacht verbessert sich bei vielen Patienten die Depression entscheidend. 

Diese positive Wirkung hält allerdings in der Regel nur bis zum nächsten Nachtschlaf an.

In einem Depressionsmodell konnten die Forscher die „antidepressive“ Wirkung von Schlafentzug auf die Funktion von Homer1a im Vorderhirn zurückführen, das bei der Regulation der Reizübertragung zwischen Nervenzellen eine wesentliche Rolle spielt. 

Eine Blockierung von Homer1a im Vorderhirn verhinderte die „antidepressive“ Wirkung von Schlafentzug.

In einem zweiten Schritt wurde die zentrale Bedeutung von Homer1a auch bei der Gabe antidepressiver Wirkstoffe wie Imipramin und Ketamin untersucht.

Bei Ketamin, einer sehr rasch antidepressiv wirkenden Substanz, wurde eine unmittelbare Stimulation von Homer1a im Vorderhirn gefunden.

Bei Imipramin, einem Antidepressivum mit verzögerter klinischer Wirkung, zeigten sich die Effekte auf Homer1a erst nach Wochen. 

Bei beiden Substanzen wurde die „antidepressive“ Wirkung durch die Blockade von Homer1a aufgehoben.

Damit wurde erstmals ein gemeinsamer neurobiologischer Mechanismus für die unterschiedlichen antidepressiven Verfahren (Schlafentzug und Antidepressiva) beschrieben.

„Unsere Untersuchungen identifizieren Homer1a im präfrontalen Cortex als zentrale Schaltstelle für die Wirkung sowohl nicht-medikamentöser als auch medikamentöser Depressionstherapien“, fasst van Calker die Studie zusammen.

„Diese zentrale Bedeutung von Homer1a öffnet die Tür für die Suche nach neuen pharmakologischen Strategien, die mit der angestrebten Erhöhung von Homer1a einen neuen antidepressiven Therapieansatz verfolgen“, ergänzt Biber.

Originaltitel der Arbeit: Increased Signalling via Adenosine A1 Receptors, Sleep Deprivation, Imipramine and Ketamine Inhibit Depressive-like Behaviour via Up-regulation of Homer1a

DOI: 10.1016/j.neuron.2015.07.010


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Prof. Dr. Dr. Dietrich van Calker
Leiter der Sektion Psychopharmakotherapie
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Telefon: 0761 270-65820
dietrich.calker@uniklinik-freiburg.de

Prof. Dr. Knut Biber
Leiter der Sektion Molekulare Psychiatrie
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Telefon: 0761 270-66580
knut.biber@uniklinik-freiburg.de
Benjamin Waschow Universitätsklinikum Freiburg


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
https://www.uniklinik-freiburg.de/psych/forschung-research/research-groups/rg-va...

https://www.uniklinik-freiburg.de/psych/forschung-research/research-groups/rg-bi...

Krankentransportschein der Krankenkassen für Taxis in Berlin

360° TOP-Thema: Musik als Instrument des Stressmanagements: Alpha-Amylase / Cortisol

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Egal was, das Warum zählt

Das Hören von Musik im Alltag kann stressreduzierend wirken. Das zeigen Psychologen der Universität Marburg in einer aktuellen Studie. In einer Untersuchung ließen die Forscher 55 Probanden regelmäßig Fragen zum subjektiven Befinden und zu ihrem Musikhörverhalten beantworten. Parallel dazu wurde das Stresshormon Cortisol erhoben. 

Die Daten zeigen, dass es bei der stressreduzierenden Wirkung der Musik nicht auf die gehörte Musik an sich ankommt, sondern auf die Gründe des Musikhörens. 
 
In vielen Laboruntersuchungen wurde die Wirkung von Musik auf die Stimmung von Probanden untersucht. „Wir wollten die Wirkung des Musikhörens in einem natürlicheren Umfeld untersuchen“, sagt Alexandra Linnemann. „Um den Zusammenhang zwischen Musik und Stressabbau noch alltagsnäher untersuchen zu können, haben wir unsere Probanden daher mit Fragebögen, Speichelröhrchen und dem Auftrag, sich selbst zu untersuchen, wieder nach Hause entsandt.“

Probanden als Selbst-Befrager

Die Forscher des Music & Health Lab um den Psychologen Urs Nater, Professor für Klinische Biopsychologie, untersuchten 55 Studierende in zwei unterschiedlich stressigen Phasen während eines Semesters. Die erste Befragung fand an fünf aufeinanderfolgenden Tagen zu Beginn des Semesters statt, eine in der Regel eher wenig stressige Studienphase. Die zweite Befragung war an fünf aufeinanderfolgenden Tagen am Ende des Semesters, in der stressigen Klausurenphase. Allen Probanden wurde zu Beginn der Datenerhebung ein iPod© touch (mit der App iDialogPad) ausgehändigt, auf dem sie zuhause jeweils sechs Mal am Tag Fragebögen zu ihrem subjektiven Befinden und zum Musikhörverhalten beantworteten. Sie gaben jeweils an, ob sie seit der letzten Messung Musik gehört hätten, und wenn ja, wie traurig oder fröhlich und wie aktivierend sie diese Musik empfunden haben. Zusätzlich wurden die Gründe des Musikhörens erfragt. Die Probanden konnten ankreuzen, ob die Musik zur „Entspannung“, zur „Aktivierung“, zur „Ablenkung“ oder „um Langeweile zu reduzieren“ angehört hatten. Mehrfachnennungen waren möglich. Außerdem sollten sie ihren subjektiv empfundenen Stresslevel zum Zeitpunkt einschätzen.

Eine Teilgruppe von 25 Probanden sammelte in beiden Erhebungsphasen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen außerdem zu jeder Messung Speichelproben von sich selbst und bewahrte diese in vorher beschrifteten Röhrchen im Kühlschrank auf. Diese Proben wurden nach Ablauf der Woche von den Forschern auf zwei biologische Indikatoren, also Hinweise für Stress, getestet – Cortisol und Alpha-Amylase.

Egal was, das Warum zählt!

Die Daten zeigen, dass immer dann, wenn Musik zur Entspannung gehört wurde, die Probanden nicht nur geringeren Stress berichteten, sondern auch geringere Cortisolwerte in ihrem Speichel nachzuweisen waren. Dies war insbesondere für den späten Nachmittag und Abend der Fall. 

Die Art der Musik (zum Beispiel traurige oder fröhliche, beruhigende oder aktivierende) hatte hingegen keinen Einfluss auf den subjektiv wahrgenommenen Stress im Anschluss an das Musikhören.

Hier zeigte sich jedoch ein anderer Zusammenhang: Musik, die als beruhigend beschrieben wurde, sagte eine geringere Alpha-Amylase-Konzentration im Speichel voraus, unabhängig vom Grund fürs Musikhören.

Die Alpha-Amylase ist neben dem Cortisol ein weiterer Biomarker für Stress, der aber offensichtlich unter anderen Bedingungen vom Körper produziert wird.

Die gefundenen Zusammenhänge beziehen sich vor allem auf die tendenziell weniger stressige Woche zu Beginn des Semesters. Diesbezüglich erklärt der Studienleiter Prof. Dr. Nater: „Es scheint so zu sein, dass in Phasen von mehr Stress das bloße Hören von Musik keine entspannende Wirkung entfalten kann. Es wurde aber auch deutlich weniger Musik in der stressreichen Woche gehört. Daraus könnte man folgern, dass in Phasen von erhöhtem Stress weniger Zeit zur Stressreduktion bleibt.“ 

Insgesamt zeigt die Studie, dass Musikhören im Alltag eine vielversprechende Möglichkeit zur Stressreduktion darstellt, und zwar für diejenigen Personen, die sich gezielt entspannen möchten und dafür Musikhören als Mittel auswählen.

Die Originalstudie finden Sie hier:
Linnemann, A., Ditzen, B., Strahler, J., Doerr, J. M., & Nater, U. M. (2015). Music listening as a means of stress reduction in daily life. Psychoneuroendocrinology, 60, 82-90.
doi: 10.1016/j.psyneuen.2015.06.008.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Prof. Dr. Urs Nater
Lichtenberg-Professor für Klinische Biopsychologie
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich Psychologie
35037 Marburg
Tel.: 0642128 23943
E-Mail: urs.nater@staff.uni-marburg.de

Alexandra Linnemann
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich Psychologie
35037 Marburg
Tel: 0642128 23985
E-Mail: alexandra.linnemann@staff.uni-marburg.de

Music & Health Lab:
Prof. Nater und seine MitarbeiterInnen beschäftigen sich in verschiedenen Studien mit den bio-psycho-sozialen Grundlagen der positiven Effekte von Musik für unsere Gesundheit. Hierbei werden verschiedene Forschungsansätze miteinander verwoben. So finden auf der einen Seite Experimente im Labor statt. Andererseits werden StudienteilnehmerInnen aber auch in ihrem normalen Alltag getestet. Das Music & Health Lab kann dabei auf modernste Untersuchungsverfahren zurückgreifen und erhebt sowohl psychophysiologische, hormonelle, immunologische als auch genetische Parameter.

Für weitere Informationen: https://www.uni-marburg.de/fb04/team-nater/forschung/music_and_health

DGPs:
Dr. Anne Klostermann
Tel.: 030 28047718
E-Mail: pressestelle@dgps.de

Über die DGPs:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 3500 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag.