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DSPN - Distale sensorische Polyneuropathie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Füße kribbeln, brennen, sind taub: Neue Biomarker der Entzündung als Risikofaktoren für Neuropathie

Die Polyneuropathie gehört zu den häufigsten Komplikationen bei Menschen mit Diabetes. 

  • Sie kann aber auch bei bestimmten Risikofaktoren oder Erkrankungen bereits vor der Manifestation eines Diabetes auftreten. 

Erste Symptome sind häufig Missempfindungen in den Füßen. 

Obwohl eine Polyneuropathie bei etwa 30% der Menschen mit Diabetes vorliegt, bleibt sie häufig undiagnostiziert. 

Wissenschaftler aus dem Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf konnten in Kooperation mit Kolleginnen aus dem HelmholtzZentrum München (HMGU), beide Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), nun erstmals zeigen, dass sechs Biomarker der Entzündung das Risiko für eine Polyneuropathie anzeigen. 
 
Obwohl viele Patienten an Polyneuropathie leiden, weiß man derzeit relativ wenig über ihre Entstehung, was auch die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt.

Bislang ist bekannt, dass Entzündungsprozesse zu anderen diabetischen Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall beitragen. 

Ziel dieser neuen Studie war daher die umfangreiche Analyse von Biomarkern, die Entzündungsprozesse als Risikofaktor für die sogenannte distale sensorische Polyneuropathie charakterisieren. Dabei wurden sowohl Menschen mit Typ-2-Diabetes als auch Menschen in der älteren Allgemeinbevölkerung untersucht. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Diabetes veröffentlicht.

  • „In unserer Studie haben wir neue Biomarker identifiziert, die das Risiko für die Entstehung einer Polyneuropathie anzeigen. 

Erstmals konnten wir auch Hinweise darauf finden, dass neben dem angeborenen Immunsystem das adaptive Immunsystem an der Entwicklung der Krankheit beteiligt sein könnte“, erläutert Prof. Dr. Christian Herder, Leiter der Studie am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ). „Diese Befunde könnten neue therapeutische Perspektiven eröffnen. Das Ziel könnte dabei sein, das Immunsystem entsprechend zu beeinflussen und damit letztlich die Entstehung beziehungsweise das Fortschreiten der Neuropathie zu verhindern“, ergänzt der Neurodiabetologe Prof. Dr. Dan Ziegler, Stellvertretender Direktor des Instituts für Klinische Diabetologie am DDZ.

Studie – Ablauf und Design
Die Studie umfasste 513 Männer und Frauen der bevölkerungsbasierten KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) F4/FF4-Kohorte im Alter von 62 bis 81 Jahren, die zu Studienbeginn keine distale sensorische Polyneuropathie hatten. Von diesen Personen entwickelten während der 6,5-jährigen Nachbeobachtungszeit 127 Personen eine DSPN.

Der Serumspiegel von insgesamt 71 Biomarkern der Entzündung wurde unter Verwendung der neuen Proximity-Extension-Assay-Technologie gemessen.

Der Serumspiegel von 26 dieser 71 Biomarkern war bei Personen, die während der Studie eine Polyneuropathie entwickelten, höher als bei den Personen, die keine Polyneuropathie aufwiesen. Nach statistischer Korrektur für multiples Testen blieben höhere Konzentrationen von sechs Biomarkern mit dem DSPN-Risiko verbunden.

Drei dieser Proteine (MCP-3/CCL7, MIG/CXCL9, IP-10/CXCL10) waren Chemokine, während die anderen drei (DNER, CD40, TNFRSF9) lösliche Formen von Transmembranrezeptoren waren.

  • Die Chemokine zeigten neurotoxische Wirkungen in einem Zellkultur-Modell, was für ihre Beteiligung an der Entstehung der Neuropathie spricht. 

Wenn die Daten für diese sechs Biomarker zu einem klinischen Risikomodell hinzugefügt wurden, verbesserte sich die Vorhersagegüte des Modells signifikant.

Weiterführende Pathway-Analysen wiesen darauf hin, dass wahrscheinlich verschiedene Zelltypen von angeborener und adaptiver Immunität an der Entwicklung von DSPN beteiligt sind.

Insgesamt konnte diese Studie daher neuartige Assoziationen zwischen Biomarkern der Entzündungen und dem Polyneuropathie-Risiko zeigen und Hinweise darauf liefern, die auf ein komplexes Zusammenspiel von angeborener und adaptiver Immunität in der Entstehung dieser Komplikation hinweisen.

Fazit
Mit dieser Studie verbessert sich das Verständnis für die Rolle von Entzündungsprozessen in der Entstehung der distalen sensorischen Polyneuropathie, sowohl bei älteren Personen ohne als auch mit Typ-2-Diabetes erheblich. 

Die Hauptbefunde müssen nun in anderen Kohorten repliziert werden.

Dabei sind neben den biochemischen Untersuchungen auch Untersuchungen von Immunzellen wichtig. Langfristig soll mit diesen Arbeiten geklärt werden, ob und wie eine Modulation von Entzündungsprozessen die Optionen hinsichtlich Prävention und Therapie der distalen sensorischen Polyneuropathie ergänzen kann.

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Originalpublikation:
Herder C, Kannenberg J, Carstensen-Kirberg M, Strom A, Bönhof G, Rathmann W, Huth C, Koenig W, Heier M, Krumsiek J, Peters A, Meisinger C, Roden M, Thorand B, Ziegler D. A Systemic Inflammatory Signature Reflecting Crosstalk Between Innate and Adaptiv Immunity Is Associated With Incident Polyneuropathy: KORA F4/FF4 Study. Diabetes. 2018 Aug 16. db180060. DOI: 10.2337/db18-0060. [Epub ahead of print]

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
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http://diabetes.diabetesjournals.org/content/early/2018/08/13/db18-0060.full-tex...

Hochschul-Rheumaambulanz: Funtionstraining - weniger Herzinfarkte

Medizin am Abend Berlin Fazit: Rheumatoide Arthritis: SMS halten Rheumapatienten in Bewegung

Menschen mit rheumatischen Erkrankungen haben laut einer dänischen Studie ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, wenn sie sich zu wenig bewegen. 

Ein in Dänemark entwickeltes Programm zeigt, dass die Betroffenen nach einem Motivationstraining und durch regelmäßige Kurznachrichten über das Smartphone weniger Zeit im Sitzen verbringen. 

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) hält das Programm für vorbildlich, denn Bewegung kann wesentlich dazu beitragen, dass das Herzinfarktrisiko bei Menschen mit Rheuma sinkt und erkrankte Gelenke beweglich bleiben. 

  • Die DGRh empfiehlt Patienten sich ausreichend zu bewegen – in welchem Maße könne mit dem behandelnden Rheumatologen besprochen werden. 
 
Studien zeigen, dass Menschen mit entzündlichem Gelenkrheuma – in Deutschland sind dies eine halbe Million Menschen – die meiste Zeit des Tages im Sitzen verbringen.

„Die Morgensteifigkeit und die wechselnden Schmerzen in den Gelenken haben die meisten Patienten mit rheumatoider Arthritis mit der Zeit demotiviert, sich bewegen zu wollen“, sagt Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.
Auch wenn die Beschwerden heute mit Medikamenten gut kontrolliert werden können, seien viele Patienten der Ansicht, dass sie ihre Gelenke schonen sollten, erläutert der Rheumatologe vom Universitätsklinikum Heidelberg. 

Viele Patienten würden daher neun von zehn Tagesstunden im Sitzen verbringen.

Der Experte warnt vor den Folgen.

„Patienten mit rheumatoider Arthritis haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, so Professor Lorenz.

Die Gefahr, im mittleren Lebensalter einen Herzinfarkt zu erleiden, war laut einer dänischen Studie vor allem für jüngere Frauen deutlich erhöht. 

Rheumatologen am Rigshospitalet Glostrup bei Kopenhagen haben deshalb eine Schulung entwickelt, die Rheuma-Patienten veranlassen soll, sich häufiger aus ihren Stühlen und Sesseln zu erheben.

Im Motivationstraining geschulte Krankenpflegerinnen berieten die Patienten dazu in drei Gesprächen. Zunächst machten Trainerinnen die Patienten auf die Risiken des Bewegungsmangels aufmerksam. Den meisten Betroffenen waren diese Gefahren nicht bewusst. Anschließend loteten die Pflegerinnen zusammen mit jedem einzelnen Patienten aus, welche Möglichkeiten der persönliche Alltag für mehr Bewegung bietet. Dies konnten zunächst Kleinigkeiten, wie der Verzicht auf die Fernbedienung beim Fernsehen, sein. Die Krankenschwestern überlegten mit den Patienten zudem, welche Tätigkeiten, die sie im Sitzen verrichten, auch im Stehen möglich sind. Das Ziel war, die sitzenden Tätigkeiten insgesamt durch regelmäßige Steh- und Gehpausen zu verkürzen.

In einer Studie, die das Team in der Fachzeitschrift Annals of the Rheumatic Diseases (2017; 76: 1603-1606) veröffentlichte, konnte die Sitzdauer der geschulten Patienten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe um mehr als zwei Stunden am Tag verkürzt werden. Zum Erfolg der Interventionen könnten nach Einschätzung von Professor Lorenz auch die SMS-Kurznachrichten beigetragen haben, die die Patienten unter der Woche einmal täglich daran erinnerten, wie wichtig die Bewegung für sie ist.

Die körperliche Bewegung leistete in der Studie – anders als die Betroffenen vermuteten – auch einen wichtigen Beitrag zur Behandlung. Professor Lorenz erläutert: „Schmerzen und Abgeschlagenheit besserten sich in der Interventionsgruppe stärker, ebenso die Lebensqualität und die körperlichen Funktionen.“

Bundesweit haben von Rheuma Betroffene die Möglichkeit, in den Gruppen der Deutschen Rheuma-Liga etwas für ihre Bewegung zu tun. Der Selbsthilfeverband hat dafür zusammen mit Physiotherapeuten ein spezielles Bewegungstraining entwickelt: das so genannte Funktionstraining. Es wird seit vielen Jahren erfolgreich angeboten.

Die speziellen Übungen dienen dazu, die kranken Gelenke in Bewegung zu halten, die Bewegung selbst zu verbessern und die Patienten bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen. Funktionstraining wird von Physiotherapeuten angeleitet und findet als Warmwasser- oder Trockengymnastik statt. 

 Die Deutsche Rheuma-Liga organisiert das Funktionstraining jeweils vor Ort.

Es ist eine gesetzlich anerkannte ergänzende Leistung zur Rehabilitation rheumakranker Menschen und wird bei medizinischer Notwendigkeit durch Krankenkasse oder Rentenversicherung – bei Verordnung durch eine Rehabilitationseinrichtung – erstattet.

Literatur:
Thomsen T et al. The efficacy of motivational counselling and SMS reminders on daily sitting time in patients with rheumatoid arthritis: a randomized controlled trial. Annals of Rheumatic Diseases 2017; 76: 1603-1606

Lindhardsen J et al.The risk of myocardial infarction in rheumatoid arthritis and diabetes mellitus: a Danish nationwide cohort study. Annals of Rheumatic Diseases 2011; 70: 929-34

Über die DGRh
Die DGRh ist mit mehr als 1.400 Mitgliedern die größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert hierzulande seit 90 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.

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