Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Dr. med. Simon Fietz: PD Dr. Dimo Dietrich: Biomarker für Schwarzer Hautkrebs Melanom

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Biomarker könnte Vorhersage des Ansprechens auf Immuntherapie bei schwarzem Hautkrebs verbessern

Wenn schwarzer Hautkrebs gestreut hat, gibt es verschiedene Therapien, die angewendet werden können. 

  • Bislang ist jedoch noch unzureichend erforscht, wer auf welche Therapie anspricht und ob sich eventuell im Verlauf eine Resistenz ausbildet. 

Dr. Simon Fietz, Assistenzarzt an der Klinik für Dermatoonkologie & Phlebologie im Zentrum für Hauterkrankungen des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und PD Dr. Dimo Dietrich, Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) des UKB, haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass ein bestimmter Flüssigbiopsie-Biomarker wichtige Informationen liefern könnte, um frühzeitig zu erkennen, wie gut eine Behandlung anschlägt. 

 (v.l.) Dr.Simon Fietz, Assistenzarzt an der Klinik für Dermatoonkologie & Phlebologie im Zentrum für Hauterkrankungen des UKB und PD Dr. Dimo Dietrich, Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des UKB

 (v.l.) Dr.Simon Fietz, Assistenzarzt an der Klinik für Dermatoonkologie & Phlebologie im Zentrum für Hauterkrankungen des UKB und PD Dr. Dimo Dietrich, Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des UKB R. Müller Universitätsklinikum Bonn (UKB)

  • Demnach könnte für Patientinnen und Patienten mit einem Melanom eine individuellere Behandlung ermöglicht werden. 

Die Ergebnisse sind nun im renommierten Fachjournal "Clinical Chemistry" veröffentlicht worden.

Die Immuntherapie mit PD-1-Hemmern ist eine gängige Therapie bei Patientinnen und Patienten mit einem Melanom, die sowohl palliativ als auch adjuvant angewandt wird. 

„Allerdings wirkt diese Therapie nicht bei allen Betroffenen. Bei einigen liegt eine Resistenz vor oder diese entwickelt sich während der Therapie“, sagt Dr. Fietz, der auch an der Universität Bonn forscht. „In unserer Studie haben wir nun eine Methode entwickelt, mit welcher wir frühzeitig herausfinden können, wer auf die Behandlung anspricht und wann man die Therapie wechseln sollte.“

Biomarker liefert wichtige Informationen

Die Forschenden haben dafür das Blut, sowohl von Betroffenen als auch von Personen ohne Tumor, auf Biomarker untersucht und dabei festgestellt, dass ein bestimmter Biomarker (SHOX2 Methylierung von zirkulierender zellfreier DNA im Blutplasma) direkt von den Tumorzellen kommt. 

Insgesamt wurden 42 Patientinnen und Patienten unter palliativer und 55 Patientinnen und Patienten unter adjuvanter anti-PD-1-Immuntherapie untersucht. Die Werte wurden mit 126 Kontrollpatientinnen und –patienten ohne Krebs verglichen. Die Forschergruppe rund um Dr. Fietz und PD Dr. Dietrich untersuchte den SHOX2-Methylierungstatus im Blutplasma vor und 4 Wochen nach Beginn der Behandlung, um das Ansprechen auf die Therapie und das Überleben vorherzusagen und zu bewerten. 

Dabei stellten sie fest, dass der SHOX2-Methylierungsspiegel bei 60 Prozent der Melanompatientinnen und –patienten erhöht war, während 98 Prozent der Kontrollgruppe niedrige Spiegel aufwiesen. 

Darüber hinaus sprach die Therapie besonders gut bei Betroffenen an, die vor der Behandlung einen erhöhten Spiegel aufwiesen und dieser nach 4 Wochen abnahm.

  • „Die Ergebnisse unserer Studie deuten darauf hin, dass die SHOX2 Methylierung im Blut ein vielversprechender Prädikator für das Ansprechen auf eine anti-PD-1-Therapie bei Melanompatientinnen und –patienten sein könnte. 
  • Ein Test auf diesen Biomarker kann demnach individuelle Behandlungsentscheidungen unterstützen, indem er frühzeitig anzeigt, ob eine anti-PD-1-Therapie bei den Betroffenen wirksam ist“, erklärt Dr. Fietz 

„Zusätzlich half uns der Test auf diesen Biomarker auch dabei, Metastasen bei adjuvant behandelten Patienten frühzeitig zu erkennen.“

Die Ergebnisse könnten somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem Melanom leisten. 

Zur weiteren Manifestierung dieser Ergebnisse läuft am UKB jetzt eine größere Folgestudie, bei welcher unter anderem verschiedene Biomarker miteinander kombiniert werden. 

„Durch die Kombination streben wir eine noch höhere Präzision und Verlässlichkeit in der Diagnostik an, um letztendlich die Patientenversorgung für Betroffene mit einem Melanom zu verbessern“, erklärt Dr. Fietz.

Publikation: Simon Fietz et al.; Circulating Cell-Free SHOX2 DNA Methylation Is a Predictive, Prognostic, and Monitoring Biomarker in Adjuvant and Palliative Anti-PD-1-Treated Melanoma; DOI: https://doi.org/10.1093/clinchem/hvad230

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

 







 
 
 
 
 
 
 
 
 
Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Dr. med. Simon Fietz
Assistenzarzt an der Klinik für Dermatoonkologie & Phlebologie
Im Zentrum für Hauterkrankungen des UKB
Simon.Fietz@ukbonn.de

Jana Schäfer Universitätsklinikum Bonn

Venusberg-Campus 1
53127 Bonn
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Viola Röser
Telefon: +49 228 287-10469
E-Mail-Adresse: viola.roeser@ukbonn.de

Felix Heyder
Herzzentrum
Telefon: 0228 / 287-11904
E-Mail-Adresse: felix.heyder@ukbonn.de


 


Originalpublikation:

Simon Fietz et al.; Circulating Cell-Free SHOX2 DNA Methylation Is a Predictive, Prognostic, and Monitoring Biomarker in Adjuvant and Palliative Anti-PD-1-Treated Melanoma; DOI: https://doi.org/10.1093/clinchem/hvad230

Prof. Dr. Helge Hebestreit: Kombinierte Betreuung durch somatische und psychiatrisch-psychosomatische Fachärztinnen und Fachärzte

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: G-BA empfiehlt duale Lotsenstruktur bei unklarer Diagnose

Fachärztinnen und Fachärzte für psychische Gesundheit verbessern diagnostischen Prozess in Zentren für Seltene Erkrankungen 

Prof. Dr. Helge Hebestreit (2.v.l.) hat in einer multizentrischen Studie gezeigt, dass die Beurteilung einer Seltenen Erkrankung mit der Einbeziehung einer/s Expertin/en für psychische Gesundheit in die Diagnostik besser gelingt. Prof. Dr. Helge Hebestreit (2.v.l.) hat in einer multizentrischen Studie gezeigt, dass die Beurteilung einer Seltenen Erkrankung mit der Einbeziehung einer/s Expertin/en für psychische Gesundheit in die Diagnostik besser gelingt. Kirstin Linkamp UKW

ZSE-DUO ist eine vom Uniklinikum Würzburg geleitete multizentrische Studie, in der eine neue Versorgungsform zur besseren Betreuung von Menschen mit unklaren und komplexen Beschwerden und Verdacht auf eine Seltene Erkrankung umgesetzt und untersucht wurde. 

  • Kern des Projekts war eine duale Lotsenstruktur an insgesamt elf deutschen Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE), bei der die Patientinnen und Patienten von Anfang an eine kombinierte Betreuung durch somatische und psychiatrisch-psychosomatische Fachärztinnen und Fachärzte erhielten.

Aufnahme der dualen Betreuung in die Regelversorgung

Die im EClinicalMedical publizierte Evaluation zeigt, dass die Einbeziehung einer Fachärztin beziehungsweise eines Facharztes aus dem Bereich Psychiatrie oder Psychosomatik die Diagnosefindung verbessert und beschleunigt, mehr Patientinnen und Patienten in die Regelversorgung überführt werden können, und die Zufriedenheit bei einer dualen Betreuung steigt.  

Nun hat auch der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zum Projekt ZSE-DUO einen äußerst positiven Beschluss veröffentlicht.  

Er empfiehlt den relevanten Entscheidungsträgern eine Integration der neuen Versorgungsform in bestehende Vertrags- und Gesetzesregelungen zu prüfen.

Anteil der Diagnosen in Interventionsgruppe mehr als doppelt so hoch

Insgesamt erhielten Patientinnen und Patienten mit dualer Betreuung ihre Diagnose schneller und wurden häufiger zur Weiterbehandlung überwiesen als die Personen mit Standardversorgung. 

  • Der Anteil der Patientinnen und Patienten, die innerhalb von zwölf Monaten eine Diagnose erhielten, die ihre Symptome vollständig erklärte, war mit der innovativen dualen Versorgung mit 42 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in der Standardversorgung durch nur einen somatischen Facharzt mit 19 Prozent. 

Die Zahl der Erkrankten, die erfolgreich in die Regelversorgung überführt wurden, verdoppelte sich von 12,3 auf 27,5 Prozent. Während der Anteil der Seltenen Erkrankungen in beiden Gruppen ähnlich war, wurden in der Interventionsgruppe signifikant mehr psychische Störungen und nicht-seltene somatische Erkrankungen diagnostiziert. Und trotz der zusätzlichen Termine durch die psychiatrisch-psychosomatische Betreuung war die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten aus der Interventionsgruppe höher.

Psychische Symptome bis hin zu psychischen Erkrankungen

Weltweit sind schätzungsweise 300 Millionen Menschen von einer der rund 7.000 bis 10.000 Seltenen Erkrankungen betroffen. 

Aufgrund der unspezifischen Symptome und der Auswirkungen auf mehrere Organsysteme gleicht der Weg zur Diagnose oft einer Odyssee. 

Die komplexe Symptomatik umfasst häufig auch psychische Symptome bis hin zu psychischen Erkrankungen. 

Manchmal entwickeln sich die Symptome erst im Laufe der langwierigen Diagnostik, manchmal treten sie unabhängig von der Seltenen Erkrankung auf oder imitieren diese sogar. 

Aber: eine Seltene Erkrankung kann auch als psychische Erkrankung fehldiagnostiziert werden.

„Die Ergebnisse unserer Studie sind eindeutig und legen eine interdisziplinäre Herangehensweise nahe. 

Die frühzeitige Einbeziehung einer Spezialistin oder eines Spezialisten für psychische Gesundheit sollte ein integraler Bestandteil der Diagnostik und Behandlung von Personen mit einer vermuteten Seltenen Krankheit sein“, sagt Prof. Dr. Helge Hebestreit, Direktor des Zentrums für Seltene Erkrankungen (ZESE) am UKW.

Der Ergebnis- und Evaluationsbericht sowie der Beschluss des G-BA zum Projekt ZSE-DUO können hier eingesehen werden: 

https://innovationsfonds.g-ba.de/beschluesse/zse-duo-duale-lotsenstruktur-zur-ab...

Beteiligte Einrichtungen:
Für die Studie wurden Patientinnen und Patienten in den Zentren für Seltene Erkrankungen an den (Universitäts-)Klinika in Aachen, Bochum, Frankfurt/Main, Hannover, Magdeburg/Halle, Mainz, Münster, Regensburg, Tübingen Ulm und Würzburg rekrutiert. An der Datenanalyse waren Einrichtungen des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, der Medizinische Hochschule Hannover und der Universität Würzburg beteiligt. Weitere Konsortialpartner waren ACHSE e.V., die Techniker Krankenkasse; IKK gesund plus. Die AOK Hessen war als Kooperationspartner dabei.

Die Studie wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses in Deutschland finanziert, Förderkennzeichen 01NVF17031. 

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt






 

 

 

Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.
 
Prof. Dr. Helge Hebestreit 

zese@ukw.de 

Telefon: +49 931 201-29029

Josef-Schneider-Str. 2 Haus D3
97080 Würzburg
Deutschland
Bayern

Susanne Just
Telefon: 0931/201-59447
Fax: 0931/201-60 59447
E-Mail-Adresse: just_s@ukw.de 
Originalpublikation:

Helge Hebestreit et. al. Effect of the addition of a mental health specialist for evaluation of undiagnosed patients in centres for rare diseases (ZSE-DUO): a prospective, controlled trial with a two-phase cohort design, eClinicalMedicine, Volume 65, 2023, 102260, ISSN 2589-5370, https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2023.102260.


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte und Interessierte

https://www.ukw.de/behandlungszentren/zentrum-fuer-seltene-erkrankungen-zese/akt... - Ausführliche Pressemeldung zur Publikation


https://innovationsfonds.g-ba.de/beschluesse/zse-duo-duale-lotsenstruktur-zur-ab... - Ergebnisse und Evaluationsbericht