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Röntgendichter Brust: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms

Medizin am Abend  Berlin Fazit:    Mehr Information und Beratung

 

Die deutsche Leitlinie für die „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ empfiehlt, die Mammografie bei einer dichten Brustdrüse durch eine Ultraschalluntersuchung zu ergänzen. Doch während betroffene Patientinnen in Österreich direkt im Anschluss an die Mammografie eine Ultraschalluntersuchung erhalten, mangelt es hierzulande an Information und Beratung. „Frauen sollten darüber Bescheid wissen, dass die dichte Brust ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bedeuten kann“, fordern Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) auf einer Pressekonferenz heute in Berlin. 
 
Die DEGUM rät Ärzten, betroffene Patientinnen darauf hinzuweisen, dass Krebsgeschwüre bei der Mammografie übersehen werden können. Zudem sollten sie die Patientinnen über die Möglichkeiten einer ergänzenden Ultraschalluntersuchung aufklären. Bei der Beratung sei das Gesamterkrankungsrisiko der Frau zu berücksichtigen. Dieses wird durch Alter, Familienanamnese und Vorerkrankungen besonders beeinflusst. Auch Probleme möglicher Überdiagnostik und zusätzlicher Kosten gelte es zu bedenken, so die Fachgesellschaft.

Bei Frauen mit einem hohen Drüsen- und Bindegewebeanteil innerhalb der Brust sprechen Mediziner von einer "röntgendichten Brust". Mehr als jede dritte Frau über 50 ist betroffen. Ein hoher Anteil an Drüsengewebe in der weiblichen Brust erhöht das Krebsrisiko.

  • Gleichzeitig können die Tumoren mit der Mammografie schwerer erkannt werden. 

„Da sowohl das Drüsengewebe wie auch ein Tumor typischerweise eine höhere Dichte als das Fettgewebe aufweisen und im Bild weiß erscheinen, ist ein Tumor bei der Frau mit dichter Brust in der Mammographie schwerer zu erkennen“, erklärt Professor Dr. med. Markus Müller-Schimpfle, Leiter der Diagnostik im Brustzentrum und Chefarzt der Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Frankfurt Höchst.

Ein Brustultraschall sei als ergänzende Untersuchung hier oftmals sinnvoll, um Unsicherheiten der Mammographie auszuräumen.

„Zumal gerade die Frau mit dichterer Brust gegenüber der Frau mit fettreicher Brust ein höheres Brustkrebsrisiko in sich trägt“, so der Experte.

Statistisch betrachtet haben jüngere Frauen eine dichtere Brust als ältere. Während der Menopause wandeln sich Anteile des Drüsengewebes in Fettgewebe um, allerdings bleibt bei einem beträchtlichen Teil der Frauen die Brust auch dann "röntgendicht". Obwohl das Screening-Programm mit größtmöglicher Qualitätssicherung durchgeführt werde, sei es daher möglich, dass Tumore trotz der Teilnahme am Mammografie-Screening unentdeckt blieben, warnt die DEGUM. Knapp ein Drittel aller in einem eingeladenen Screeningkollektiv auffallenden Karzinome würden nicht durch die Bildgebung, sondern durch symptomatische Befunde außerhalb des Screenings entdeckt, erklärt Müller-Schimpfle. Mit Hilfe ergänzender Ultraschalluntersuchungen ließe sich die Zahl dieser „Intervallkarzinome“ reduzieren. Die Zahl damit einhergehender falsch-positiver Befunde, also Ergebnisse die zu einem „falschen Alarm“ führen, dürften nicht verschwiegen werden, so der Experte. „Meiner Erfahrung nach erzeugt eine offene Kommunikation bei den Frauen weniger Stress als unglaubhafte Beschwichtigungsversuche“, berichtet Müller-Schimpfle.

Zudem habe die Ultraschalluntersuchung der Brust bei der Abklärung verdächtiger Mammografie-Befunde eine herausragende Bedeutung, betont Arbeitskreisleiter Professor Dr. med. Werner Bader, Chefarzt des Zentrums für Frauenheilkunde am Klinikum Bielefeld.

Gerade bei einer Brust mit dem höchsten Dichtegrad sei der Ultraschall der Tomosynthese, einer 3D-Mammografie, überlegen, so der Experte.

Als Methode für eine Reihenuntersuchung kommt der Ultraschall allerdings nicht in Frage:

Die Sonografie ist zu zeitaufwändig und die Ergebnisse sind sehr von der Qualität der Geräte und der Erfahrung des Untersuchers abhängig.

Besteht ein Verdacht, können Ärzte die Ultraschalluntersuchung der Brust jederzeit anordnen.

Die Leistung wird dann von den Krankenkassen übernommen.

Darüber hinaus können Patientinnen die Mammasonografie auch als IGeL-Leistung in Anspruch nehmen und die Kosten, rund 50 Euro, aus eigener Tasche bezahlen.

  • Frauen, die aufgrund vieler Krebsfälle in ihrer Familie ein besonders hohes Erkrankungsrisiko haben, sollten eine humangenetische Beratung in Anspruch nehmen. 

Bei ihnen sei eine genetische Testung und intensivierte Früherkennung unter Einbeziehung von Ultraschall und MR-Tomographie zu erwägen.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Irina Lorenz-Meyer
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-642/-552
Fax: 0711 8931-984
lorenz-meyer@medizinkommunikation.org

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.degum.de

APOE - Gen: Entorhinale Kortex prüfen - Alzheimer-Demenz

Medizin am Abend Fazit:   Alzheimer-Risiko beeinträchtigt „Navi“ des Gehirns

Junge Erwachsene mit genetisch erhöhtem Alzheimer-Risiko haben veränderte Aktivierungsmuster in einer Hirnregion, die wichtig für die räumliche Navigation ist. Das berichtet das Team um Prof. Dr. Nikolai Axmacher von der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit Kollegen der Universitäten in Bonn, Nimwegen und Ulm in der Fachzeitschrift „Science“, die am 23. Oktober erschien.
 
Entorhinaler Kortex früh von Alzheimer-Krankheit betroffen

  • Alzheimer-Patienten leiden an starkem Gedächtnisverlust und an Desorientiertheit. 

  • Mit als Erstes von der Krankheit betroffen ist eine Hirnregion, die für die Navigation erforderlich ist.

Dieses Hirnareal, der sogenannte entorhinale Kortex, enthält Zellen, die in einem räumlichen Gittermuster feuern, die „grid cells“. Das ergaben Tierstudien. 2010 zeigte Christian Doeller, heute an der Radboud-Universität in Nimwegen, dass das „grid cell“-System bei Menschen mittels funktioneller Magnetresonanztomografie indirekt erfasst werden kann, wenn Probanden in einer virtuellen Umgebung navigieren.

Gittermuster im entorhinalen Kortex bei Risikoträgern verändert

Diese Methode wandte Nikolai Axmacher an, zusammen mit seinem Doktoranden Lukas Kunz, Christian Doeller und weiteren Kollegen aus Bonn, Nimwegen und Ulm. Das Team untersuchte das „grid cell“-System im entorhinalen Kortex von jungen Studierenden mit und ohne Alzheimer-Risikogen.

  • „Die Risikoträger zeigten ein weniger stabiles Gittermuster im entorhinalen Kortex – und das Jahrzehnte, bevor bei ihnen möglicherweise die Alzheimer-Demenz auftreten könnte“, sagt Lukas Kunz, der das Experiment am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn durchführte. 

Darüber hinaus bewegten sich die Risikoträger weniger häufig in der Mitte der virtuellen Landschaft, was auf eine veränderte Navigationsstrategie hindeutet.

Die Hirnaktivität im Gedächtnissystem war bei der Risikogruppe insgesamt erhöht. Das könnte als kurzfristige Kompensation der verminderten Gittermuster dienen, aber langfristig zur Entwicklung der Alzheimer-Demenz beitragen, so die Forscher.

Ausprägung des APOE-Gens ist ein Risikofaktor

  • Zurzeit ist es kaum möglich, die Alzheimer-Demenz zu behandeln. Ein potenzieller Grund: Medikamente werden erst dann gegeben, wenn bereits große Teile des Gehirns zerstört sind. 

Ziel ist es daher, die Alzheimer-Demenz früher zu erkennen und frühe Krankheitsstadien besser zu verstehen. Das APOE-Gen scheint eine wichtige Rolle bei der Krankheit zu spielen.

Einer von sechs Menschen weist eine Risikovariante auf und hat damit ein dreifach erhöhtes Alzheimer-Risiko. 

  • Die Untersuchung von jungen Erwachsenen mit einer Risikoausprägung des APOE-Gens eröffnet daher potenzielle Einblicke in sehr frühe Stadien der Erkrankung.
Besseres Verständnis früher Veränderungen bei der Alzheimer-Demenz

„Unsere Studie trägt entscheidend zu einem besseren Verständnis früher Veränderungen der Alzheimer-Demenz bei“, so Axmacher. 

„Jetzt muss überprüft werden, ob ähnliche Veränderungen auch bei älteren Menschen im Frühstadium der Alzheimer-Demenz auftreten und ob sie sich durch Medikamente beeinflussen lassen.“

Titelaufnahme

Kunz et al. (2015): Reduced grid-cell-like representations in adults at genetic risk for Alzheimer’s Disease, Science, DOI: 10.1126/science.aac8128

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Prof. Dr. Nikolai Axmacher
Abteilung Neuropsychologie
Institut für Kognitive Neurowissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
44780 Bochum
Tel. 0234/32-22674
E-Mail: nikolai.axmacher@rub.de
Dr. Julia Weiler Ruhr-Universität Bochum

Neuropsychologie an der RUB
http://www.ruhr-uni-bochum.de/neuropsy

Labor von Christian Doeller in Nimwegen
http://www.doellerlab.com

Herzbildgebung - bSSFP-fMRT - bSSFP-Methode (balanced steady-state free precession)

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Hochauflösende MRT-Bilder

Im ultrahohen Magnetfeld lässt sich die Gehirnaktivität genauer nachweisen

Die im Ultrahochfeld aufgenommenen MRT-Hirnscans sind sehr viel detaillierter als herkömmliche Scans Die im Ultrahochfeld aufgenommenen MRT-Hirnscans sind sehr viel detaillierter als herkömmliche Scans
Philipp Ehses / Max Planck Institut für biologische Kybernetik, Tübingen

  • Je stärker, desto besser? Auf Magnetresonanztomografie-Magneten scheint das zuzutreffen – wenn die richtige Methode eingesetzt wird. 

Prof. Klaus Scheffler, Direktor der Abteilung Biomedizinische Magnetresonanz an der Universität Tübingen und Leiter der Abteilung Hochfeld-Magnetresonanz am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, und Dr. Philipp Ehses forschen an einer hochauflösenden MRT-Messmethode. Damit gelang es ihnen, Hirnstrukturen um ein Vielfaches genauer darzustellen und Gehirnaktivität besser zu lokalisieren.

  • In der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) hängt die Aussagekraft der Aufnahmen stark von der Signalstärke und damit von der Magnetfeldstärke des Gerätes ab. 

Eine hohe Auflösung ist für die richtige Interpretation des Signals wichtig, da die Nervenzellaktivität durch MRT nur indirekt gemessen werden kann.

Die Forscher der Abteilung Hochfeld-Magnetresonanz am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik arbeiten mit einem 9,4 Tesla-Magneten, wodurch sich die Auflösung der Hirnscans auf weniger als 1 mm reduzieren lässt. Kein Wunder: Das Magnetfeld ist mindestens dreimal so stark, wie das der medizinisch verwendeten Tomografen.

Das in der Studie verwendete fMRT-Verfahren basiert auf der sogenannten bSSFP-Methode (balanced steady-state free precession), die vor einigen Jahren bei wesentlich kleineren Magnetfeldern erstmals von Klaus Scheffler vorgestellt wurde. Dr. Philipp Ehses, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Hochfeld-Magnetresonanz, über die Vorteile:  

„Diese Methode zielt vor allem darauf ab, den Signalanteil aus der Mikrovaskulatur in der grauen Hirnsubstanz gegenüber größeren Gefäßen zu erhöhen. Denn dort findet die tatsächliche Nervenzellaktivität statt.“ Da die Herkunft des fMRT-Signals entscheidend ist, liegt darin die Stärke der Methode.

Der Versuchsaufbau war simpel gehalten, denn es sollte lediglich die Sehrinde aktiviert werden – sie produziert ein besonders starkes Signal. Die Versuchspersonen betrachteten daher abwechselnd einen schwarzen Bildschirm und ein flackerndes Schachbrettmuster. Der Vergleich der MRT-Bilder dieser beiden Bedingungen lieferte dann eine Karte der Gehirnaktivierung.

Klaus Scheffler und Philipp Ehses wollen die mikroskopischen Prozesse, die für das fMRT-Signal verantwortlich sind, verstehen. Denn dies ist wesentliche Voraussetzung, um die richtigen Schlüsse aus neurowissenschaftlichen Experimenten zu ziehen und Messverfahren zu verbessern. Doch selbst in den hochaufgelösten fMRT-Bildern der Studie befinden sich in jedem Bildpixel immer noch Millionen von Gehirnzellen und Tausende kleinerer Gefäßen. Zusätzliche Berechnungen durch Computersimulationen sind daher unerlässlich: Sie sollen im nächsten Schritt den Einfluss der Hirnstruktur auf das Signal ermitteln. Diese Kalkulationen müssen dann wiederum im Experiment bestätigt werden.

Obwohl die Signaleffizienz pro Zeiteinheit sehr gut ist, ist die bSSFP-fMRT gegenüber der klassischen Bildgebung bislang noch zwei- bis dreimal langsamer. Die Forscher wollen als Nächstes daran arbeiten, die Aufnahmezeit ihrer Methode soweit zu verringern, dass sie hinsichtlich der Geschwindigkeit mithalten kann.

Die bSSFP-Methode könnte in neurowissenschaftlichen Studien zum Einsatz kommen, aber auch im medizinischen Bereich, wie Prof. Klaus Scheffler erklärt: „Bisher wird die Methode routinemäßig in der Herzbildgebung eingesetzt.

Wir könnten uns auch bei der Planung von Hirnoperationen eine Anwendung vorstellen - wichtige Hirnregionen könnten vor der Operation viel genauer lokalisiert werden.“

Originalpublikation:
Klaus Scheffler, Philipp Ehses; High-Resolution Mapping of Neuronal Activation
with Balanced SSFP at 9.4 Tesla; Magnetic Resonance in Medicine, 2015

DOI: 10.1002/mrm.25890

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Dr. Philipp Ehses
Tel.: 07071 601- 937
E-Mail: philipp.ehses@tuebingen.mpg.de

Christina Bornschein
Tel.: 07071 601-777
E-Mail: presse-kyb@tuebingen.mpg.de

Das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik forscht an der Aufklärung von kognitiven Prozessen auf experimentellem, theoretischem und methodischem Gebiet. Es beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 40 Ländern und hat seinen Sitz auf dem Max-Planck-Campus in Tübingen. Das MPI für biologische Kybernetik ist eines der 82 Institute und Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.