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Einladung zum Workshop ‚Datenschutz in der medizinischen Forschung – Herausforderungen und Lösungen‘ am 29.10.2014 in Berlin

Medizinische Forschung: Vertrauen ist unverzichtbar

Das Vertrauen von Patienten und Probanden ist eine unverzichtbare
Voraussetzung für den Erfolg medizinischer Forschungsprojekte, die ohne
die Erhebung, langfristige Speicherung und Analyse von klinischen Daten
und Proben nicht durchgeführt werden können. Tragfähige
Datenschutzkonzepte sind hierfür unerlässlich. Deren Erarbeitung,
Abstimmung und Umsetzung unter Berücksichtigung aller gesetzlichen
Vorgaben auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene ist jedoch komplex
und aufwändig. Die TMF unterstützt die medizinischen Forscher in
Deutschland deshalb seit vielen Jahren mit Verfahrenshilfen,
Rechtsgutachten und Beratungsangeboten. In einem Workshop am 29. Oktober 2014, 9-18 Uhr, in Berlin stellen Akteure der TMF neue
Unterstützungsangebote und Aktivitäten zum Datenschutz in der Medizin vor und laden zur Diskussion ein.


Generische Datenschutzkonzepte 2.0

Die generischen Datenschutzkonzepte der TMF, seit Jahren eine Grundlage
für medizinische Forschungsprojekte, sind aufbauend auf bisherigen
Erfahrungen mit ihrer Anwendung grundlegend weiterentwickelt worden. Sie
tragen nun der Vielschichtigkeit medizinischer Forschung durch einen
modularen Aufbau Rechnung und sind in einen Leitfaden eingebettet worden.

Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder hat im
März 2014 medizinischen Forschungseinrichtungen und -verbünden die neuen
generischen Konzepte der TMF als Basis für die konkrete Ausgestaltung von
Datenschutzkonzepten empfohlen. Sie liegen zum Workshop auch als
Publikation in der TMF-Schriftenreihe vor.

Rechtsgutachten zur Sekundärnutzung von Behandlungsdaten

Zunehmend greift medizinische Forschung auf Daten aus der Versorgung
zurück. Deren systematische Analyse ist eine vielversprechende Methode,
die nicht zuletzt auch für die Qualitätssicherung im Gesundheitsbereich
bedeutsam ist. Diese ‚Sekundärnutzung‘ von Behandlungsdaten bringt jedoch
zahlreiche Rechtsfragen mit sich, die im Auftrag der TMF in einem
umfassenden Gutachten beantwortet werden konnten.

Das Rechtsgutachten zeigt sehr deutlich die Heterogenität des
Datenschutzrechts: Vorgaben finden sich beispielsweise nicht nur in den
Bundes- und Landes-Datenschutzgesetzen, sondern auch in den Landes-
Krankenhausgesetzen. Das Gutachten schlüsselt für jeden Fall auf, welche
gesetzgeberischen Vorgaben maßgeblich sind.

EU-Datenschutzgrundverordnung

Mit dem aktuellen Entwurf einer EU-Datenschutzgrundverordnung ist eine
umfassende Neuordnung des Datenschutzrechts in Vorbereitung. Die TMF hat
den Entwurf hinsichtlich des notwendigen Ausgleichs zwischen
informationeller Selbstbestimmung und Forschung in ihrer im Juli 2014
veröffentlichten Stellungnahme ausführlich bewertet. Die für die
medizinische Forschung kritischen Punkte werden diskutiert und der weitere
Verlauf des europäischen Gesetzgebungsverfahrens erläutert.

Datenschutzkonzept für Cloud-Computing

Neue datenschutzrechtliche Herausforderungen ergeben sich auch durch die
Möglichkeit, Datenverarbeitungsprozesse in die Cloud auszulagern. In dem
vom Bundesministerium für Wirtschaft geförderten Projekt ‚cloud4health‘
ist hierfür ein generisches Konzept erarbeitet worden, das den
medizinischen Forschern in Deutschland jetzt zur Verfügung gestellt wird.

Über die Schwierigkeit und Notwendigkeit, den Bürger vor Datenmissbrauch
zu schützen, zugleich jedoch medizinische Forschung zu seinem Nutzen zu
ermöglichen diskutieren im Rahmen des Workshop Forscher,
Rechtswissenschaftler, Datenschützer und Patientenvertreter gemeinsam in
einer Podiumsdiskussion.

Zu dem Workshop haben sich bereits mehr als 160 Teilnehmer angemeldet,
darunter Vertreter fast aller Ethikkommissionen sowie fast alle
Datenschutzbeauftragten der Universitätskliniken in Deutschland.

Workshop im Überblick:

• Termin: Mittwoch, 29. Oktober 2014, 9-18 Uhr
• Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter <www.tmf-ev.de/anmelden>
• Ort: Kaiserin Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin
• Akkreditierung von Journalisten bitte per Mail an presse@tmf-ev.de

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet:

Ansprechpartner für fachliche Fragen:
Dr. Astros Chatziastros, Tel.: 030 – 22 00 24 745, E-Mail:
astros.chatziastros@tmf-ev.de | Dr. Johannes Drepper, E-Mail:
johannes.drepper@tmf-ev.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.tmf-ev.de/Termine/ctl/Details/Mid/785/ItemID/969.aspx - Informationen zum Workshop und Anmeldung
http://www.tmf-ev.de/tabid/107/articleType/CategoryView/categoryId/88/Thema--Recht--Ethik.aspx - Lösungen der TMF zu rechtlichen und ethischen Fragen der medizinischen Forschung

www.gendermedizin.de als Wochenendthema für die GenderFamilie: Männer mögen fröhliche Frauen

Studie zum geschlechtsspezifischen Lesen von Körpersprache aktuell in
Cerebral Cortex veröffentlicht.

Unsere Körperbewegungen sagen oft mehr über uns aus, als wir wahrhaben
wollen. So ist es nicht nur schwieriger, bei non-verbaler Kommunikation zu
täuschen, es kann sogar zuverlässig auf den emotionalen Zustand
geschlossen werden.
Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Marina Pavlova von der Radiologischen
Universitätsklinik Tübingen ging Geschlechtsunterschieden bei der
Wahrnehmung von Körpersprache auf den Grund und fand, dass es dabei auf
die Emotion ankommt.

Körpersprache ist in unserem Alltag von größter Bedeutung, sei es bei non-
verbaler Kommunikation oder sozialer Wahrnehmung. Obwohl nach gängiger
Auffassung Frauen beim Verstehen non-verbaler Signale den Männern
überlegen sein sollen, sind Unterschiede zwischen den Geschlechtern kaum
erforscht. Dabei besteht unter anderem eine klare medizinische Relevanz.
Die Mehrzahl neurologischer Entwicklungsstörungen sowie psychiatrischer
und psychosomatischer Erkrankungen, bei denen auch die non-verbale
Wahrnehmung und Kommunikation beeinträchtigt sind (wie Autismus, ADHS,
Schizophrenie, Depression, Angst- und Essstörungen), betrifft die
Geschlechter in unterschiedlichem Ausmaß und Verhältnis. Ohne die zugrunde
liegenden neurobiologischen Geschlechtsunterschiede zu verstehen, ist aber
eine personalisierte Medizin undenkbar.

Unter Federführung von Prof. Dr. Marina Pavlova, Abteilung für
Biomedizinische Magnetresonanz am Universitätsklinikum Tübingen, die seit
Jahren international Pionierarbeit auf dem Gebiet der Wahrnehmung von
Körpersprache und sozialer Kognition leistet, wurden
Geschlechtsunterschiede nun differenziert erforscht.
In einer ersten Untersuchung sollten gesunde Versuchsteilnehmer erkennen,
ob eine an der Tür klopfende Person fröhlich, neutral oder wütend gestimmt
war. In der zweiten Studie wurden Emotionen gehender Menschen beurteilt.
In beiden Fällen waren Männer beim Erkennen fröhlicher Körpersprache
besser als Frauen, Frauen wiederum bei wütenden Bewegungen. Insbesondere
konnte gezeigt werden, dass Männer fröhlich gehende Frauen am besten
erkennen.

Mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens (Magnetenzephalographie, MEG)
konnte bei Frauen eine frühere und höhere Aktivität über dem rechten
Temporallappen nachgewiesen werden, einer Gehirnregion, in der die
neuronalen Netzwerke für Bewegungswahrnehmung und Erkennen emotionaler
Körpersprache überlappen. Bei Männern wird eine spätere Gehirnaktivität
über dem Frontalhirn aufgezeichnet, dort, wo sozial relevante
Entscheidungen getroffen werden. Es scheint, dass die Gehirne beider
Geschlechter sich unterschiedlicher spezifischer Strategien zum Lesen von
Körpersprache bedienen.

Trotz neurobiologischer Unterschiede kann das beobachtete Verhalten beider
Geschlechter ähnlich sein. Die unterschiedliche Gehirnaktivität kann sogar
als Anpassungsstrategie gesehen werden. Um eine angepasste soziale
Reaktion zu zeigen, könnten Männer eher auf Entscheidungsebene
zurückgreifen, während bei Frauen reine visuelle Wahrnehmungsprozesse im
Vordergrund stehen könnten. Dennoch können solche Mechanismen oder deren
Ausfall der geschlechtsunterschiedlichen Prädisposition für bestimmte
neuropsychiatrische Erkrankungen zugrunde liegen.

Die weit verbreitete Annahme, dass Frauen generell non-verbale Signale
besser verstehen, konnte also nicht bestätigt werden.
Geschlechtsunterschiede beim Verstehen von Körpersprache gibt es aber
durchaus, und zwar abhängig von der Art der Emotion: Männer erkennen
besser fröhliche, Frauen wütende Körpersignale.

Außerhalb der Medizin und Neurowissenschaften sind diese Ergebnisse auch
für unser Alltagsleben von großer Bedeutung: scheinbar mögen Männer
einfach fröhliche Frauen.

Originalpublikationen
Pavlova MA, Sokolov AN, Bidet-Ildei C. (2014). Sex differences in the
neuromagnetic response to biological motion. CEREBRAL CORTEX advanced
online access. doi: 10.1093/cercor/bhu175. (IF 8.3)

Krüger S, Sokolov AN, Enck P, Krägeloh-Mann I, Pavlova MA. (2013). Emotion
through locomotion: gender impact. PLoS ONE, 8(11): e81716. doi:
10.1371/journal.pone.0081716. (IF 3.5)

Sokolov AA, Krüger S, Enck P, Krägeloh-Mann I, Pavlova MA. (2011). Gender
affects body language reading. FRONTIERS PSYCHOLOGY 2:16
doi:10.3389/fpsyg.2011.00016. (IF 2.8)

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet: 

Universitätsklinikum Tübingen
Radiologische Klinik, Abteilung Biomedizinische Magnetresonanz
Professor Dr. Marina A. Pavlova
Tel. 07071/29-8 14 19
E-Mail marina.pavlova@uni-tuebingen.de

Krankenhaus als Quelle für gefährliche Virusinfektion

Im Frühjahr dieses Jahres kam es in Saudi-Arabien zu einer dramatischen
Ausbreitung lebensgefährlicher Lungenentzündungen. Auslöser war das neu
entdeckte MERS-Coronavirus. Epidemiologen der Weltgesundheitsorganisation
befürchteten zunächst, das Virus sei mutiert und dadurch gefährlicher
geworden. Virologen der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für
Infektionsforschung haben nun den Ausbruch und das Virus untersucht.
Resultat ihrer Analyse: Das Virus ist nicht mutiert; Hauptproblem scheint
dagegen eine mangelhafte Krankenhaus-Hygiene gewesen zu sein.

Im März und April dieses Jahres alarmierte ein MERS-Ausbruch im saudi-
arabischen Dschidda Gesundheitsexperten aus aller Welt. Innerhalb von vier
Wochen steckten sich etwa 200 Menschen mit dem Virus an – genau soviele
wie seit der Entdeckung des Virus im Jahr 2012 zusammen genommen. MERS
steht für Middle East Respiratory Syndrome. Das Virus verursacht eine
Lungenentzündung, die beim Menschen in jedem dritten Fall tödlich endet.
Angesichts des Ausbruchs befürchteten Epidemiologen, ein mutiertes Virus
könnte im schlimmsten Fall eine weltweite Epidemie auslösen.

Virologen der Universität Bonn haben als erstes Forschungsteam weltweit
den Ausbruch und das beteiligte Virus untersucht. Ihren Analysen zufolge
ist das MERS-Virus aus Dschidda nicht ansteckender als der Stamm, der 2012
isoliert wurde. Auch hat es keine Mechanismen entwickelt, die es ihm
erlauben würden, die menschliche Immunabwehr zu unterlaufen.

Mangelnde Krankenhaushygiene

Ursache war stattdessen wohl ein Problem mit der Krankenhaus-Hygiene. Die
Hälfte der infizierten Patienten wurde im König Fahd Hospital in Dschidda
behandelt. „Wir nehmen an, dass es dort zur massenhaften Übertragung der
Krankheit gekommen ist“, sagt Studienleiter Professor Dr. Christian
Drosten vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn und vom
Deutschen Zentrum für Infektionsforschung. So müssen MERS-Erkrankte häufig
beatmet werden. Wird der Beatmungsschlauch unsachgemäß entfernt, können
infektiöse Aerosole frei werden, die viele Milliarden Viren enthalten.
Dazu komme, dass das Pflegepersonal in Saudi-Arabien oft schlecht
ausgebildet sei. „Es ist enorm wichtig, an diesem Punkt anzusetzen“, sagt
Prof. Drosten. In Deutschland sei ein ähnlicher Ausbruch wohl kaum zu
befürchten.

Der MERS-Ausbruch galt weltweit als das große infektionsmedizinische
Problem dieses Frühjahrs. Entgegen anfänglicher Befürchtungen blieb er
jedoch auf Dschidda beschränkt und klang schließlich wieder ab. Grund war
wohl unter anderem die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen in den
Krankenhäusern, etwa eine bessere Isolierung von Patienten. „Das zeigt,
wie effizient selbst einfache Methoden gegen ein derartiges Virus sein
können“, betont Prof. Drosten.

Publikation: Christian Drosten, Doreen Muth, Victor Corman, Raheela
Hussain, Malaki Al Masri, Waleed HajOmar, Olfert Landt, Abdullah Assiri,
Isabella Eckerle, Ali Al Shangiti, Jaffar A. Al-Tawfiq, Ali Albarrak,
Alimuddin Zumla, Andrew Rambaut, Ziad Memish: An observational,
laboratory-based study of outbreaks of MERS-Coronavirus in Jeddah and
Riyadh, Kingdom of Saudi Arabia, 2014; Clinical Infectious Diseases; DOI:
10.1093/cid/ciu812

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet:

Prof. Dr. Christian Drosten
Institut für Virologie am
Universitätsklinikum Bonn
Tel. 0228/287-11055 oder 0170/3002627
E-Mail: drosten@virology-bonn.de