Medizin am Abend Berlin Fazit: Klinische Studie zum CUP-Syndrom: Wie wirksam sind zielgerichtete Therapien?
Heidelberger Wissenschaftler und Ärzte untersuchen die Sicherheit
und Wirksamkeit einer molekular zielgerichteten Behandlung im Vergleich
zur herkömmlichen Chemotherapie bei Patienten mit CUP-Syndrom.
Die
Studie wird in 23 Ländern mit 790 Patienten durchgeführt.
In Deutschland
sind 13 Zentren beteiligt.
Teilnehmen können seit dem 15. November auch
Patienten in Heidelberg und Umgebung, die den Kriterien zur Aufnahme
entsprechen.
Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThemad: Die Geburten
Das NCT Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen
Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg
(UKHD) und der Deutschen Krebshilfe.
-
Bei drei bis fünf von hundert Tumorpatienten entdecken Ärzte
Krebszellen im Körper, ohne aber den eigentlichen Krebsherd zu finden.
Wird der Ausgangstumor auch nach eingehender Untersuchung nicht
gefunden, sprechen Fachleute von "Krebs bei unbekanntem Primärtumor".
Die Abkürzung
CUP steht für das englische "Cancer of Unknown Primary"
und hat sich auch in Deutschland eingebürgert. Obwohl der medizinische
Fortschritt in den letzten Jahrzehnten neue und verfeinerte
Diagnoseverfahren hervorgebracht hat, ist über die Biologie dieser
Erkrankungen weiterhin nur wenig bekannt.
Dementsprechend lässt sich das
CUP-Syndrom vergleichsweise schwierig behandeln und hat häufig eine
schlechte Prognose.
"Während bei den meisten Tumorerkrankungen mit bekanntem Primärtumor
Therapieempfehlungen durch zahlreiche große klinische Studien
abgesichert sind, existieren kaum solche Untersuchungen für das
CUP-Syndrom", berichtet Alwin Krämer, Leiter der Klinischen
Kooperationseinheit Molekulare Hämatologie/Onkologie von der
Medizinischen Klinik V des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und
dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Mit einer großen
internationalen Studie erhoffen sich die Wissenschaftler nun neue
Erkenntnisse für bessere Behandlungswege bei Patienten mit CUP-Syndrom.
Studienleiter Krämer untersucht zusammen mit Kollegen vom Nationalen
Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, dem DKFZ und dem UKHD,
ob zielgerichtete Medikamente und Immuntherapien einer konventionellen
Chemotherapie beim CUP-Syndrom überlegen sind. Seit April 2018 wird die
Studie an über 100 Prüfzentren in 23 Ländern durchgeführt. Insgesamt
werden 790 Patienten eingeschlossen.
-
Das Studienprotokoll sieht vor, dass die Teilnehmer zunächst drei Zyklen
einer platinhaltigen Chemotherapie erhalten.
Die Patienten, bei denen
der Tumor durch diese Behandlung zurückgeht oder zumindest der Zustand
stabil bleibt, werden zufallsbasiert auf zwei Gruppen aufgeteilt.
Dreiviertel der Patienten erhält eine
molekulare Therapie.
Bei ihnen
wird das Erbgut der Metastasen sequenziert.
Genveränderungen, die mit
dieser Methode gefunden werden können, geben den Ärzten Anhaltspunkte
für zielgerichtete Behandlungsmöglichkeiten.
Zu den Therapieverfahren,
die in der Studie eingesetzt werden, gehören zehn zielgerichtete
Medikamente und zwei Immuntherapien.
Ein Viertel der Patienten erhält
zum Vergleich weitere drei Zyklen der Standard-Chemotherapie.
Insgesamt
beläuft sich die Dauer der Studie auf etwa 48 Monate.
Teilnahmebedingungen
An der Studie können Patienten mit inoperablem, nicht chemotherapeutisch
vorbehandeltem CUP-Syndrom teilnehmen. Über den Einschluss entscheidet
der Studienarzt.
Start der Studie in Heidelberg: November 2018
Finanzierung
Die Studie wird durch F. Hoffmann-La Roche AG finanziert.
Kontakt für Patienten und Zuweiser:
Marie-Christin Vollmer
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und Medizinische Klinik
V, Universitätsklinikum Heidelberg Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg
Tel.: 06221-56-37116
Fax: 06221-56-8069
Email: marie-christin.vollmer@nct-heidelberg.de
Informationsblatt "Klinische Studien: Was muss ich wissen?" des Krebsinformationsdienstes
Medizin am Abend Berlin ZusatzFachlink: Studienzugang
Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com
Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.
Dr. Friederike Fellenberg
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5930
Fax: +49 6221 56-5350
E-Mail: friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de
www.nct-heidelberg.de
Stephanie Hoffmann
Telefon: +49 (0) 6221 563 4703
E-Mail-Adresse:
stephanie.hoffmann@nct-heidelberg.de
Dr. Sibylle Kohlstädt
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2843
Fax: +49 6221 42-2968
E-Mail: s.kohlstaedt@dkfz.de
www.dkfz.de
Doris Rübsam-Brodkorb
Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5052
Fax: +49 6221 56-4544
E-Mail: doris.ruebsam-brodkorb@med.uni-heidelberg.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg Das
Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine
gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des
Universitätsklinikums Heidelberg, der Medizinischen Fakultät Heidelberg
und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende
Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu
übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt
sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder
der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier
profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den
fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah
erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu
innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende
Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in
die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt
diese in ihrer Arbeit. In Dresden wird seit 2015 ein Partnerstandort des
NCT Heidelberg aufgebaut.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.000 Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern,
dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit
denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher
behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und
interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit
dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum
für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem
vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik
übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für
Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben
universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter
Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines
Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von
Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land
Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der
Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg:
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang Das
Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten
medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der
Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten
biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist
die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche
Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund
13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in
Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen
mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 65.000 Patienten
vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000
mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen
Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das
Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für
Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische
Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale
(HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in
Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte
in Heidelberg.
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.nct-heidelberg.de