Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

www.j1-untersuchung.de - Teenies Jugendalter Check-up beim Arzt

Medizin am Abend Berlin Fazit: Ticket für Teenies für den Check-up beim Arzt

Stiftung Kindergesundheit informiert über ein neues Projekt zur Verbesserung der Vorsorge im Jugendalter

Es gab im Jahr 2016 ein höchst erfreuliches Jubiläum: 


  • Die ersten Kinder, die in der Bundesrepublik an einer kostenlosen Vorsorgeuntersuchung teilnehmen durften, sind 45 Jahre alt geworden. 

1971 hat der Gesetzgeber dafür gesorgt, dass jedes Kind bis zum (damals) vierten Lebensjahr regelmäßig an einem Früherkennungsprogramm teilnehmen konnte. Die damaligen Babys und Kleinkinder sind vermutlich längst selbst Eltern von „scheckheft-gepflegten“ Kindern geworden, berichtet die Stiftung Kindergesundheit in einer aktuellen Stellungnahme.
 
„Mit jährlich über fünf Millionen Untersuchungen von der U1 bis U9 und einer Beteiligungsrate von weit über 90 Prozent hat sich das Programm zu einem einmaligen Erfolgsmodell entwickelt“, sagt Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. 

„Es gibt allerdings einen Schönheitsfehler: 
  • Die allen Heranwachsenden vom 12. bis zum 15. Geburtstag angebotene Jugendgesundheitsuntersuchung J1 wird von der Mehrzahl der Teenager nicht wahrgenommen. Viele wissen es nicht einmal, dass es sie gibt“.

„Null Bock“ auf den Arztbesuch
Eine aktuelle Auswertung der Abrechnungsdaten von knapp einer Million Jugendlichen, die in den Jahren 2009 bis 2014 in deutschen Arztpraxen am J1-Gesundheits-Check teilgenommen hatten, ergab zwar einen leichten Anstieg der Teilnehmerraten von 43,4 Prozent beim Geburtsjahrgang 1995 auf 47,7 Prozent beim Jahrgang 1999.  

  • Mehr als die Hälfte der teilnahmeberechtigten Jugendlichen indes lässt die J1 weiterhin links liegen

Die häufigsten Gründe sind Unkenntnis, Ängste vor der Untersuchung, fehlendes Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit, „keine Zeit“ und „keine Lust“.

Einen Ausweg aus dem Dilemma könnten lokale und regionale Maßnahmen bieten, von denen die Jugendlichen persönlich angesprochen fühlen.

  • In Regionen nämlich, wo Behörden die Jugendlichen direkt und persönlich einladen, liegen die Teilnahmeraten durchschnittlich höher als in anderen. 

Unter Beteiligung der Stiftung Kindergesundheit wurde deshalb vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine mediale Informationskampagne ins Leben gerufen.

Ihr Motto lautet: „Dein Ticket zur J1“.

Die Leiterin des Projekts, Dr. med. Uta Nennstiel-Ratzel vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit berichtete auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin DGKJ in Hamburg:

„Zur Erforschung der Gründe waren im Vorfeld zur Informationskampagne im Großraum München qualitative Gruppeninterviews mit Jugendlichen geführt und 1500 Fragebögen an zufällig ausgewählte Eltern von 12- bis 14-Jährigen verschickt worden.

Als häufigster Grund für eine nicht wahrgenommene J1 wurde von beiden Gruppen angegeben, dass die J1 nicht bekannt sei. Vor diesem Hintergrund wurde eine mediale Informationskampagne zur J1 konzipiert, die von der Bayerischen Staatsregierung finanziert wird“.

Spot im Web und in den Netzwerken
Das Projekt nutzt mehrere Wege, um die Informationen an die Zielgruppe heranzutragen:

Als Teil der crossmedialen Kampagne wurde ein Spot entwickelt, in dem anhand von identifikationsstiftenden Comicfiguren die Grundzüge und Vorteile der J1 für Jugendliche dargestellt werden. Die Gestaltung orientiert sich an der aktuellen Lebenswirklichkeit der Zielgruppe und vermittelt ein positives und optimistisches Gefühl. Der Spot wird auf der eigenen Webseite

www.j1-untersuchung.de gezeigt und in sozialen Netzwerken verbreitet.

Die Comicfiguren des Spots sind zudem Grundlage eines Flyers mit Informationen über die Gesundheitsuntersuchung J1. Das Faltblatt enthält außerdem ein Ticket zum Abreißen, das über die zur Untersuchung erforderlichen Unterlagen (Impfpass, Versichertenkarte) informiert und zum Arztbesuch mitgenommen werden kann (nicht muss!).

Ob die Kampagne ihr Ziel erreicht, wird in drei bayerischen Landkreisen wissenschaftlich evaluiert: 

In einem der Landkreise werden die Jugendlichen mit einem Brief nach Hause an die J1 erinnert, in einem anderen erhalten sie eine Informationsbroschüre in der Schule, im dritten werden beide Wege gewählt. Der Flyer mit dem Ticket für die J1 liegt jedem Schreiben bei.

Nach Ende der Kampagne wird der Effekt der Interventionen anhand der Abrechnungsdaten in den Interventions- und Kontrolllandkreisen verglichen. Zusätzlich werden die von den Jugendlichen zur J1-Untersuchung mitgebrachten Tickets bei den Ärzten eingesammelt und ausgewertet.

Zehn „U“s und ein „J“
In dem ersten, noch blauen Vorsorgeheft waren sieben Untersuchungstermine enthalten, das heutige gelbe Heft beinhaltet zehn „U“s und ein „J“.

Viele Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für eine „J2“, die für 16 bis 17 Jahre alte Jugendliche angeboten wird.

Doch nicht nur die Zahl, sondern auch die Qualität der Vorsorgeuntersuchungen hat sich in den letzten 45 Jahren erheblich verbessert, berichtet die Stiftung Kindergesundheit. Am Anfang kreuzten die Ärzte nur an, ob bestimmte Organbereiche „auffällig“ waren, heute enthält das Untersuchungsheft dagegen eine regelrechte Checkliste, die – etwa nach einem Arztwechsel – jedem neuen Arzt und auch den Eltern eventuell verdächtige Befunde genau anzeigt.

Die Stiftung Kindergesundheit appelliert an alle Eltern, nach Möglichkeit von allen Vorsorgeuntersuchungen für ihr Kind Gebrauch zu machen. Professor Berthold Koletzko:

„Jede einzelne Vorsorge ist wichtig und kommt der Gesundheit Ihres Kindes zugute“.

Diese Vorsorgen werden von allen Krankenkassen bezahlt

U1 Neugeborenen-Erstuntersuchung
Kontrolle von Hautfarbe, Atmung, Muskeltätigkeit, Herzschlag und Reflexen, Screening zur Früherkennung angeborener Stoffwechseldefekte und endokriner Störungen, Hörscreening zur Erkennung beidseitiger Hörstörungen ab einem Hörverlust von 35 dB.

U2 3. – 10. Lebenstag
Untersuchung von Motorik, Sinnesorganen und Hüften.

U3 4. – 5. Lebenswoche
Prüfung der altersgemäßen Entwicklung der Reflexe, der Motorik, des Gewichts und der Reaktionen, Untersuchung der Organe und der Hüften, Abfrage des Trinkverhaltens.

U4 3. – 4. Lebensmonat
Untersuchung der Organe, Sinnesorgane, Geschlechtsorgane und der Haut, von Wachstum, Motorik und Nervensystem.

U5 6. – 7. Lebensmonat
Untersuchung der Organe, Sinnesorgane, Geschlechtsorgane und der Haut, von Wachstum, Motorik und Nervensystem.

U6 10. – 12. Lebensmonat
Kontrolle der geistigen Entwicklung, der Sinnesorgane und der Bewegungsfähigkeit.

U7 21. – 24. Lebensmonat
Test der sprachlichen Entwicklung, Feinmotorik und Körperbeherrschung.

U7a 34. – 36. Lebensmonat
Frühzeitige Erkennung von Sehstörungen und sonstigen Auffälligkeiten.

U8 46. – 48. Lebensmonat
Intensive Prüfung der Entwicklung von Sprache, Aussprache und Verhalten, um eventuelle Krankheiten und Fehlentwicklungen im Vorschulalter gezielt behandeln zu können.

U9 60. – 64. Lebensmonat
Prüfung der Motorik und Sprachentwicklung, um eventuelle Krankheiten und Fehlentwicklungen vor dem Schuleintritt zu erkennen und zu heilen.

J1 13. – 14. Lebensjahr
Untersuchung u. a. auf auffällige seelische Entwicklungen/ Verhaltensstörungen, Schulleistungsprobleme, Hautprobleme, gesundheitsgefährdendes Verhalten (Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum), Störung des Wachstums und der körperlichen Entwicklung, Erkrankungen der Hals-, Brust- und Bauchorgane. Beantwortung von Fragen der Jugendlichen bezüglich des Sexualverhaltens. Erhebung und ggf. Aktualisierung des Impfstatus.

Unabhängige und wissenschaftlich basierte Berichterstattung braucht Förderer:

Fördern auch Sie die Gesundheit unserer Kinder durch Ihre Spende, die in voller
Höhe den Projekten der Stiftung Kindergesundheit zugute kommt.

Mit einem Beitritt zum Freundeskreis der Stiftung Kindergesundheit können Sie die Arbeit der
Stiftung regelmäßig fördern.
Mehr Informationen hierzu finden Sie unter: www.kindergesundheit.de
Spendenkonto: HypoVereinsbank München
IBAN: DE41 7002 0270 0052 0555 20
SWIFT (BIC): HYVEDEMMXXX

Vielen Dank!

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com 








Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Giulia Roggenkamp Stiftung Kindergesundheit



c/o Dr. von Haunersches Kinderspital am Klinikum der Universität München, Lindwurmstr. 4
80337 München
Deutschland
Bayern
E-Mail-Adresse: info@kindergesundheit.de

Giulia Roggenkamp
Generalsekretärin
Telefon: +4989440057768
E-Mail-Adresse: giulia.roggenkamp@med.uni-muenchen.de






Studieneinladung: Herzschwäche und Digitoxin

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Herzschwäche: Längeres Leben mit Digitoxin?

MHH-Wissenschaftler klären widersprüchliche Ergebnisse zur Digitalistherapie / Teilnehmer und Zentren für Studie gesucht 

Professor Dr. Armin Koch, Privatdozent Dr. Udo Bavendiek, Professor Dr. Johann Bauersachs, und Lukas Aguirre Dávila (von links). Professor Dr. Armin Koch, Privatdozent Dr. Udo Bavendiek, Professor Dr. Johann Bauersachs, und Lukas Aguirre Dávila (von links). Quelle „MHH/Kaiser“.
 
  • Wer an Herzschwäche oder Vorhofflimmern leidet, wird oft mit Herzglykosiden (Digitalis) wie zum Beispiel Digoxin oder Digitoxin behandelt. 

Diese ursprünglich aus dem Fingerhut gewonnenen Wirkstoffe steigern die Schlagkraft des Herzens und senken bei Vorhofflimmern eine zu hohe Herzfrequenz.

Ob die Digitalis-Behandlung einen Effekt auf die Sterblichkeit und die Rate an Krankenhausaufnahmen hat, ist jedoch umstritten. Es wurden widersprüchliche Analysen veröffentlicht, von denen einige besagen, dass Digitalis hilft, andere, dass es unwirksam ist oder sogar schadet.  

Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun herausgefunden, dass diese Widersprüchlichkeit am Design und der Auswertemethode der Analysen liegt.

  • „Das größte Problem dieser Analysen ist, dass mit Digitalis behandelte Patienten schon aufgrund ihres Alters und der Nebenerkrankungen eine schlechte Prognose haben, also unabhängig von der Digitalistherapie. 

Die Schlussfolgerung vieler Studien, dass die Prognose durch die Digitalistherapie verschlechtert wurde, ist daher nicht zutreffend“, betont Privatdozent Dr. Udo Bavendiek, Oberarzt der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Darüber hinaus spiele es beispielsweise auch eine Rolle, dass die Studien ursprünglich nicht zur Untersuchung von Digitalis-Effekten, sondern zu anderen Zwecken entworfen worden seien.

Die MHH-Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift „European Heart Journal“.

„Aus den bisherigen Arbeiten können jedoch wichtige Hypothesen abgeleitet werden, die in weiteren Untersuchungen überprüft werden können“, sagt Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie. Diese weiteren Studien müssten jedoch von Beginn an zur Überprüfung dieser konkreten Frage gestaltet werden sowie ausreichend viele Patienten einschließen, die nach dem Zufallsprinzip entweder der Digitalis- oder der Kontroll-Gruppe zugeordnet werden. Die bisher einzige so designte Studie war die 1997 veröffentlichte Untersuchung „DIG-Trial“. Aus ihr ging hervor, dass Patienten mit Herzschwäche unter Digoxin-Behandlung seltener ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten. Außerdem verlängerte die Therapie mit einer niedrigen Dosis Digoxin das Leben der Patienten.

Studienteilnehmer und weitere Zentren gesucht

Um definitiv zu belegen, dass eine Digitalis-Therapie in niedrigen Dosierungen für Patienten mit Herzschwäche optimal ist, führen die MHH-Wissenschaftler seit mehr als einem Jahr die „DIGIT-HF“-Studie durch. 

Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 3,2 Millionen Euro gefördert. Dafür suchen die Forscher weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie interessierte Zentren.

Bisher beteiligen sich über 40 Zentren, insgesamt sollen 2.200 Patienten einbezogen werden. Hauptstudienzentrum ist die MHH; außer den Kardiologen sind federführend Professor Dr. Armin Koch, Direktor des MHH-Instituts für Biometrie, und sein Mitarbeiter Lukas Aguirre Davila beteiligt. Beide haben auch an der aktuellen Veröffentlichung im „European Heart Journal“ mitgewirkt.

  • An der „DIGIT-HF-Studie“ können Patienten teilnehmen, die an der sogenannten systolischen Herzinsuffizienz leiden – einer fortgeschrittenen, chronischen Herzschwäche mit verminderter Pumpleistung der linken Herzkammer. 

In Deutschland sind davon etwa zwei Millionen Menschen betroffen. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für Tod und Krankenhausaufnahmen. Bei dieser Herzschwäche kann das Herz nur noch vermindert pumpen:

  • Die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten ist stark eingeschränkt, sie sind schnell erschöpft, haben Rhythmusstörungen, Luftnot oder sind oft nur noch wenig beweglich, was einen hohen Leidensdruck zur Folge hat.

„Unsere Arbeit ist wichtiger denn je, um endlich Klarheit zu schaffen, ob Digitalis das Leben von Patienten mit Herzschwäche verlängert und verbessert. Eine solche sogenannte prospektive randomisierte Studie ist das einzig Zielführende. 

Digitoxin scheint im Vergleich zu dem häufiger eingesetzten Digitalis-Präparat Digoxin einige Vorteile zu haben. 

Alle Patienten mit Herzschwäche, bei denen eine Digitalistherapie bestehend oder geplant ist, sollten für eine Teilnahme in unserer Studie in Erwägung gezogen werden“, sagt Professor Bauersachs. 

„Generell profitieren Patienten von der Teilnahme an derartigen Studien, weil sie regelmäßig nachkontrolliert werden und somit eine optimale Therapie der Herzschwäche nach aktuellen Leitlinien erhalten.“
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter http://www.digit-hf.de.
Patienten, die an der Studie teilnehmen wollen, sowie deren Ärzte und auch interessierte Zentren können sich melden unter Telefon (0511) 532-5500, info@digit-hf.de.

Die Originalpublikation „Assumption versus evidence: the case of digoxin in atrial fibrillation and heart failure“ finden Sie im Internet unter:

 http://eurheartj.oxfordjournals.org/cgi/content/full/ehw577?ijkey=dxCHRL2jiQteLB...

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com












Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Privatdozent Dr. Udo Bavendiek
Telefon (0511) 532-3841
bavendiek.udo@mh-hannover.de

Professor Dr. Johann Bauersachs
Telefon (0511) 532-3841
bauersachs.johann@mh-hannover.de

Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover

http://www.mh-hannover.de/

Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Postfach Hannover
30623 Hannover
Deutschland
Niedersachsen


Stefan Zorn
Telefon: 0511 / 532-6773
Fax: 0511 / 532-3852
E-Mail-Adresse: zorn.stefan@mh-hannover.de 

Blutvergiftung, Antibiotika und Transfusionen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Symposium Intensivmedizin

Heidelberger Interdisziplinäres Forum Intensivtherapie (HIFIT) vom 11. bis 14. Januar 2017 / Gastvortrag des Bergsteigers Reinhold Messner / Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr: 50 Jahre Lehrstuhl für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Heidelberg

Ohne eine fachübergreifende interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten und Fachkrankenpflegern ist eine umfassende Patientenversorgung nicht möglich. Ohne eine fachübergreifende interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten und Fachkrankenpflegern ist eine umfassende Patientenversorgung nicht möglich. Universitätsklinikum Heidelberg
 
Welche neuen Forschungsergebnisse gibt es zur gefürchteten Blutvergiftung? Wie können resistente Keime auf Intensivstationen eingedämmt werden? Wie lässt sich der Einsatz von Bluttransfusionen verringern? Diese und viele weitere Fragen diskutieren Ärzte und Pflegende vom 11. bis 14. Januar 2017 beim „Heidelberger Interdisziplinäres Forum Intensivtherapie“, zu dem die Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Heidelberg in die Print Media Academy einlädt. Das Weiterbildungsformt wendet sich an Neueinsteiger und Experten aller Fachdisziplinen. „Anhand von Fallbespielen wollen wir uns kritisch mit aktuellen Forschungsergebnissen, Innovationen und Trends in der Intensivmedizin auseinandersetzen“, sagt Professor Dr. Markus Weigand, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie. „Wichtig ist uns insbesondere die fachübergreifende interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten und Fachkrankenpflegern, ohne die eine umfassende Patientenversorgung nicht möglich ist.“ Einen Ausblick in die eine andere Welt der Extreme und Entscheidungsvorgänge bietet der Bergsteiger Reinhold Messner in seinem einstündigen Gastvortrag am Freitag, 13. Januar, ab 12 Uhr.


Jeder Tropfen Blut zählt: Die Gerinnungsdiagnostik hilft bei Operationen Blutungen zu vermeiden; so können unnötige Transfusionen vermieden werden.

Jeder Tropfen Blut zählt: Die Gerinnungsdiagnostik hilft bei Operationen Blutungen zu vermeiden; so können unnötige Transfusionen vermieden werden. Universitätsklinikum Heidelberg

Das Thema Blutgerinnung und Transfusionen beschäftigt die Experten am ersten Kongresstag: Ist die Blutgerinnung gestört, kann es während einer Operation es zu gefährlichen Blutverlusten kommen. Lebensrettend können dann Transfusionen mit Fremdblut sein. Doch diese können auch Nebenwirkungen mit sich bringen, wie z.B. schwerwiegende Reaktionen des Immunsystems, ähnlich einer allergischen Reaktion. „In Heidelberg und Kaiserslautern steht rund um die Uhr eine umfangreiche Gerinnungsdiagnostik nicht nur durch das Zentrallabor, sondern auch direkt in den Operationssälen und auf den Intensivstationen zur Verfügung“, so Professor Hofer. Damit kann möglichst schnell festgestellt werden, welche Substanzen dem Patienten fehlen, um diese dann gezielt verabreichen zu können. Unnötige Transfusionen lassen sich so vermeiden.  

Durch eine eigens eingerichtete Spezialsprechstunde sollen bestimmte Patientengruppen auch schon vor einer Operation betreut werden. Ziel ist es, die Blutgerinnung bei Bedarf schon vor dem Eingriff durch die Gabe bestimmter Präparate zu optimieren und somit die Gefahr von Blutungen einzudämmen, damit es erst gar zu einer Transfusion kommen muss.  

Diese Möglichkeit ist eine wichtige Säule im so genannten Patient Blood Management. Wobei hierbei auch verschiedene Maßnahmen während der Operation dazu beitragen Blutverluste so gering wie möglich zu halten. So kann z.B. Blut, das die Patienten verlieren, gereinigt und zurückgeführt werden. 

„Jeder Tropfen Blut zählt“, betont Hofer.

Ein Heidelberger Forschungsschwerpunkt, zu dem Professor Weigand am Donnerstag, 12. Januar, referieren wird, ist die Sepsis, umgangssprachlich Blutvergiftung genannt. 

Jährlich erkranken in Deutschland rund 180.000 Menschen, meist sehr geschwächte Patienten auf Intensivstation an den lebensgefährlichen Entzündungsreaktionen der Sepsis. „Nur wenn Pflegende und Ärzte schnell und richtig reagieren, können sie Patienten vor bleibenden Schäden bewahren.“

Mit eigens ausgearbeiteten und ständig aktualisierten Leitfäden („Heidelberger Sepsis Pathway“) ist das Universitätsklinikum Heidelberg eines der deutschlandweit führenden Zentren in der Behandlung der Sepsis.

  • Trotz aller Bemühung endet die Sepsis für etwa ein Drittel der Betroffenen tödlich. 
„Dafür gibt es drei Hauptgründe: es treten zunehmend aggressive Krankheitserreger auf, gleichzeitig werden weniger neue Antibiotika entwickelt. Darüber hinaus sind die Krankheitsmechanismen bislang nicht vollständig verstanden“, sagt Weigand. Die Heidelberger Wissenschaftler erforschen daher die immunologischen Grundlagen der Sepsis: Neue Erkenntnisse über körpereigene Botenstoffe, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind, könnten zukünftig neue Ansätze für die Therapie bieten.

Ebenfalls am zweiten Kongresstag steht die Infektiologie im Fokus der Mediziner. So diskutieren die Heidelberger Experten aus Intensivmedizin und Krankenhaushygiene fachübergreifend über verschiedene infektiologische Fallbeispiele aus der Praxis. Bakterien, denen die gängigen Antibiotika nichts anhaben können, sind inzwischen weit verbreitet und ein zunehmendes Problem in Kliniken. Für Patienten mit einem geschwächten Immunsystem können sie zu einer echten Gefahr werden. „In den meisten Fällen gibt es zwar noch wirksame Reserve-Antibiotika, doch diese müssen sehr gezielt eingesetzt werden“, sagt Weigand.

Am Universitätsklinikum Heidelberg gibt es auf den Intensivstationen eine wöchentliche gemeinsame Visite von Anästhesie und Vertretern und Krankenhaushygiene und Klinikapotheke. 

„Mit der Kooperation wollen wir multiresistenten Erregern entgegen wirken. Unser Ziel ist es, Antibiotika möglichst selten und nur gut angepasst einzusetzen.“

Medizin am Abend Berlin DirekKontakt:
www.medizin-am-abend.blogspot.com



 










Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.
 

Prof. Dr. Markus A. Weigand
Anästhesiologische Universitätsklinik Heidelberg
Telefon: 06221 56-6350
E-Mail: Anae.Sekretariat@med.uni-heidelberg.de


Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Deutschland
Baden-Württemberg

Prof. Dr. Stefan Hofer
Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin
Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern
Telefon: 0631 203-1030 (Sekretariat)
E-Mail: shofer@westpfalz-klinikum.de
Julia Bird Universitätsklinikum Heidelberg


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
www.klinikum-heidelberg.de

Weitere Informationen für internatiional Medizin am Abend Berlin Beteilige
http://www.hifit-kongress.org Heidelberger Interdisziplinäres Forum Intensiv Therapie (HIFIT)

https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.135358.0.html Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg


http://www.westpfalz-klinikum.de/kliniken-zentren/kliniken-abteilungen-institute... Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin 1, Westpfalz-Klinikum GmbH