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Wissen im Schlaf

Medizin am Abend Fazit:  Babys bilden neues Wissen im Schlaf
Schlaf verbessert das Erinnerungsvermögen und strukturiert das kindliche
Gedächtnis

Das Baby-Gehirn gibt keine Ruhe – nicht mal im Schlaf. Wenn Kleinkinder
schlafen, verarbeiten sie zuvor Gelerntes. Wissenschaftler vom Max-Planck-
Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig haben zusammen
mit Forschern der Universität Tübingen herausgefunden, dass sich Babys im
Alter von 9 bis 16 Monaten durch ein kurzes Schläfchen die Namen von
Gegenständen besser merken. Außerdem können sie erst nach dem Schlaf
gelernte Namen auf neue ähnliche Gegenstände übertragen. Das Baby-Gehirn
bildet also im Schlaf verallgemeinernde Kategorien – Erlebtes wird so zu
Wissen. Die Forscher konnten darüber hinaus zeigen, dass die Bildung von
Kategorien eng mit einer typischen rhythmischen Aktivität des schlafenden
Gehirns zusammenhängt, den sogenannten Schlafspindeln: Kinder, die starke
Schlafspindeln erzeugen, können ihre Erfahrungen besonders gut
verallgemeinern und bilden dabei neues Wissen im Schlaf.

Schlafen ist für unser Gehirn viel mehr als Erholung. Das Gehirn ist zwar
weitestgehend vom Informationsfluss aus den Sinnesorganen abgeschnitten,
viele Regionen sind aber während des Schlafes besonders aktiv. Die meisten
Hirnforscher gehen heute davon aus, dass das Gehirn im Schlaf zuvor
Erlebtes noch einmal abruft und so neue Gedächtnisinhalte festigt und in
das bestehende Gedächtnis integriert. Dabei werden Verbindungen zwischen
Nervenzellen verstärkt, neu geknüpft oder auch abgebaut. Schlaf ist also
für das Gedächtnis unverzichtbar.

Dies ist den Max-Planck-Forschern zufolge bereits im Säuglings- und
Kleinkindalter der Fall. Um den Einfluss von Schlaf auf das frühkindliche
Gedächtnis zu untersuchen, haben die Wissenschaftler Eltern mit ihren 9
bis 16 Monate alten Babys zu einer Lernstudie eingeladen. Während der
Lernphase bekamen die Babys wiederholt Bilder von Fantasie-Objekten zu
sehen und hörten gleichzeitig den Objekten zugeordnete Fantasie-Namen.
Manche Objekte ähnelten sich und variierten lediglich in ihren
Proportionen, in den Farben oder bestimmten Details. Die ähnlichen
Objekte, die sich anhand ihrer Form in Kategorien einteilen ließen,
erhielten immer den gleichen Namen. Die Forscher zeichneten währenddessen
die Gehirnaktivität der Kinder in einem Elektroenzephalogramm (EEG) auf.

Die folgenden ein bis zwei Stunden verbrachte die eine Babygruppe
schlafend im Kinderwagen, während ein Elektroenzephalogramm aufgenommen
wurde, die andere wach auf einer Spazierfahrt im Kinderwagen oder spielend
im Untersuchungszimmer. In der anschließenden Testphase zeigten die
Wissenschaftler den Babys noch einmal Bild-Wort-Paare – dieses Mal sowohl
in den gleichen Kombinationen wie in der Lernphase als auch in neuen
Kombinationen – und maßen dabei ebenfalls die Gehirnaktivität.

Die Analyse der Hirnaktivität zeigte, dass die Kinder in der Lernphase die
Namen der einzelnen Gegenstände gelernt hatten, und zwar unabhängig von
ihrem Alter. Anders sah es mit der Kategorisierungsfähigkeit aus: Am Ende
der Lernphase konnten die Kinder neue Objekte nicht den bereits mehrfach
gehörten Namen ähnlicher Objekte zuordnen.

Die Hirnaktivität während der späteren Testphase unterschied sich deutlich
zwischen den Kindern, die im Anschluss an die Lernphase geschlafen hatten,
und denen, die wach geblieben waren. Während die wach gebliebenen Kinder
die Namen für die einzelnen Objekte vergessen hatten, behielten die Kinder
der Schlafgruppe die Objekt-Wort-Zuordnungen im Gedächtnis. Und auch die
Kategorisierungsfähigkeit der Kinder unterschied sich drastisch: „Kinder,
die unmittelbar nach der Lernphase geschlafen haben, ordnen neuen Objekten
die Namen von Objekten mit ähnlichem Aussehen zu“, sagt Manuela Friedrich
vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften. „Vor dem
Schlaf konnten sie das noch nicht und auch die wach gebliebenen Kinder
waren dazu nicht in der Lage. Die Kategorien müssen also während des
Schlafes gebildet worden sein.“

Während das Alter der Kinder keine Rolle spielte, bestimmt eine Form von
Hirnwellen maßgeblich den Lernerfolg: die sogenannten Schlafspindeln. Sie
entstehen, wenn Nervenbündel zwischen Thalamus und Großhirnrinde eine
rhythmische Aktivität von 10 bis 15 Schwingungen pro Sekunde erzeugen.
Schlafspindeln beeinflussen beispielsweise die Gedächtnisbildung bei
Erwachsenen. „Je stärker ein Baby solche Schlafspindeln ausbildet, desto
besser kann es nach dem Schlaf die Namen für Kategorien auf neue Objekte
anwenden“, erklärt Friedrich.

Schlaf bestimmt also maßgeblich das Erinnerungsvermögen schon im
kindlichen Gehirn – und damit in einer Phase, in der das Gedächtnis massiv
ausgebaut wird. „Das wache Baby-Gehirn vergisst neu gelernte Benennungen
schnell wieder. Im Schlaf werden die Wörter jedoch dauerhafter mit den
Objekten verknüpft und prägen sich ein“, sagt Angela Friederici,
Direktorin am Leipziger Max-Planck-Institut, die die Studie geleitet hat.

Schlaf und die Ausbildung von Schlafspindeln verleihen dem frühkindlichen
Gehirn aber auch die Fähigkeit zum Zusammenfassen ähnlicher
Wortbedeutungen. Wenn das Gehirn von äußeren Einflüssen weitestgehend
abgeschnitten ist, kann es offenbar seine Erfahrungen ordnen und neue
verallgemeinernde Gedächtnisinhalte bilden. „Der Schlaf schlägt also die
Brücke vom konkreten Gegenstand zur allgemeinen Kategorie – aus Erlebtem
wird so Wissen“, erklärt Friederici.

Originalpublikation:

Manuela Friedrich, Ines Wilhelm, Jan Born, and Angela D. Friederici
Generalization of word meanings during infant sleep
Nature Communications, 29. Januar 2015

Medizin am Abend DirektKontakt 

 Prof. Dr. Angela D. Friederici
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Telefon:+49 341 9940-112Fax:+49 341 9940-113
E-Mail:friederici@cbs.mpg.de

Dr. Manuela Friedrich
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Humboldt-Universität, Berlin
E-Mail:friedri@cbs.mpg.de

Katja Paasche
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Telefon:+49 341 9940-2404Fax:+49 341 9940-113
E-Mail:paasche@cbs.mpg.de
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., Dr Harald
Rösch

Lebensgefahr: Textnachrichten - Ablenkung am Steuer

Medizin am Abend Fazit: Ablenkung am Steuer: Größte Gefahr geht von Textnachrichten aus

Ob Smartphone, Navigationssystem oder einfach nur das Autoradio – moderne
Fahrzeuge verfügen über zahlreiche Informations- und
Kommunikationssysteme. Doch was die Fahrerinnen und Fahrer unterstützen
oder unterhalten soll, birgt mitunter auch ein erhebliches
Gefahrenpotential. Prof. Mark Vollrath von der Technischen Universität
Braunschweig hat nun die erste vergleichende Studie zu diesem Thema
durchgeführt und dabei das Lesen und Schreiben von Textnachrichten auf
Mobiltelefonen als größte Gefahrenquelle beim Fahren ausgemacht.

Seine Forschungsergebnisse stellt der Braunschweiger Verkehrspsychologe
auf dem Verkehrsgerichtstag in Goslar vor.

Das Mobiltelefon gilt als eine der größten Gefahrenquellen im
Straßenverkehr, erklärt Prof. Dr. Mark Vollrath, Inhaber des Lehrstuhls
für Ingenieur- und Verkehrspsychologie am Institut für Psychologie der TU
Braunschweig. Diese Einschätzung, so Vollrath weiter, habe sich bisher vor
allem auf das Telefonieren am Steuer bezogen und müsse nach Ergebnissen
einer aktuellen Vergleichsstudie korrigiert werden.

„Gegenüber dem Telefonieren werden beim Lesen und Schreiben von Textnachricht sowohl visuelle als auch motorische Fähigkeiten benötigt. Da längere Sinneinheiten produziert oder aufgenommen werden, ist der Blick
verhältnismäßig lang auf dem Handydisplay und nicht auf der Straße, wo er
hingehört“, erläutert Prof. Vollrath.

In einer vergleichenden Studie im Auftrag der Unfallforschung der
Versicherer haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof.
Vollrath 56 Einzelstudien aus den vergangenen 15 Jahren wissenschaftlich
ausgewertet und ermöglichen damit erstmals den systematischen Vergleich
unterschiedlicher Informations- und Kommunikationssysteme bei der
Ablenkung der Fahrerinnen und Fahrer. Die Ergebnisse der aktuellen Studie
sowie weitere Forschungsergebnisse des Lehrstuhls für Ingenieur- und
Verkehrspsychologie diskutiert Prof. Vollrath mit Expertinnen und Experten
aus Rechtsprechung, Polizei und Versicherungswirtschaft im Rahmen des
Arbeitskreises „Ablenkung durch moderne Kommunikationstechniken“ auf dem
53. Verkehrsgerichtstag vom 28. bis 30. Januar 2015 in Goslar.

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Mark Vollrath
Institut für Psychologie
Lehrstuhl Ingenieur- und Verkehrspsychologie
Technische Universität Braunschweig
Gaußstraße 23
38106 Braunschweig
Tel.: 0531/391-3644
E-Mail: mark.vollrath@tu-bs.de
www.tu-braunschweig.de/psychologie/abt/ingenieur
Technische Universität Braunschweig, Stephan Nachtigall


Früherkennung der Mukoviszidose

Am 7. Februar 2015 veranstaltet das Mukoviszidose-Zentrum des
Universitätsklinikums Heidelberg ein Symposium zu aktuellen Themen rund um
die angeborene Multiorgan-Erkrankung: Von 9.30 bis 15.30 Uhr informieren
Experten im Hörsaal der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, Im
Neuenheimer Feld 410, u.a. über neue Medikamente für eine personalisierte
Therapie, die sich nach der jeweiligen genetischen Veränderung richtet,
eine gerade angelaufene, europaweite Studie zur gezielten
Antibiotikatherapie sowie den Stand des Neugeborenenscreenings. Darüber
hinaus geben sie Tipps und Anregungen zum Alltag mit Mukoviszidose.
Eingeladen sind Patienten, Angehörige, Ärzte, Physiotherapeuten und
Ernährungsberater – kurz: alle, die etwas mit Mukoviszidose zu tun haben.
Die Teilnahme ist kostenlos.

Jährlich kommen in Deutschland rund 300 Kinder mit Mukoviszidose zur Welt;
mehr als 8.000 Menschen sind insgesamt betroffen. Fehler an einer
bestimmten Stelle im Erbgut – im genetischen Bauplan des Proteins CFTR
(Cystis Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) – lassen die Sekrete
in Lunge und Verdauungstrakt austrocknen und führen zu schweren
Funktionsstörungen von Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm. Zäher
Schleim verstopft die Atemwege. Dies begünstigt chronische Infektionen
sowie Entzündungen und führt zu bleibenden Lungenschäden.

Erkrankung vor ersten Symptomen erkennen

Mukoviszidose ist nicht heilbar, aber immer besser behandelbar. Dank
effektiver Behandlung der Symptome erhöht sich die Lebenserwartung der
Patienten stetig und liegt in Deutschland derzeit bei über 40 Jahren. „Je
früher die Diagnose gestellt wird und die Behandlung beginnt, desto länger
lassen sich Lungenschäden und Komplikationen hinauszögern“, sagt Professor
Dr. Marcus Mall, Leiter der Sektion Pädiatrische Pneumologie und
Allergologie des Mukoviszidose-Zentrums sowie Direktor der Abteilung
Translationale Pneumologie des Zentrums für Translationale Lungenforschung
Heidelberg. Das Problem: Eindeutige klinische Symptome zeigen sich oft
erst im Alter von mehreren Jahren. Frühe „unentdeckte“ Veränderungen vor
allem in der Lunge sind dann zum Teil nicht mehr rückgängig zu machen.

Um betroffene Kinder so früh wie möglich zu identifizieren, bietet das
Universitätsklinikum Heidelberg seit 2008 ein Neugeborenen-Screening für
Mukoviszidose an, wie es in den USA und einigen europäischen Ländern
bereits üblich ist. Die Ergebnisse des Heidelberger Pilotprojekts haben
entscheidend dazu beigetragen, den Weg für ein flächendeckendes
Mukoviszidose-Screening in Deutschland zu ebnen: Der Gemeinsame
Bundesausschuss (G-BA) der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten,
Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland hat die bundesweite
Einführung beschlossen, die Umsetzung soll jetzt möglichst zeitnah
erfolgen. Beim Symposium werden die Erfahrungen aus sechs Jahren
Neugeborenen-Screening vorgestellt.

Neue Medikamentenkombination greift an genetischer Ursache an

Darüber hinaus gibt es Fortschritte in der sogenannten personalisierten
Therapie, die direkt am jeweiligen genetischen Defekt (Mutation) ansetzt.
Bereits seit 2012 ist das Medikament Ivacaftor zugelassen, das das defekte
CFTR-Protein teilweise wieder aktiviert. Es wirkt allerdings nur bei einer
ganz bestimmten CFTR-Mutation (G551D), die bei nur rund 3 Prozent der
Patienten vorliegt. Deutlich mehr Patienten, ungefähr die Hälfte, sollen
von dem neuen Medikament Lumacaftor profitieren, das in Kombination mit
Ivacaftor den Folgen der häufigsten CFTR-Mutation (F508del) entgegenwirkt
und vor kurzem in einer großen klinischen Studie an über 1000 Patienten
mit Mukoviszidose untersucht wurde. „Zwar führte Lumacaftor in der Studie
nur zu einer moderaten Verbesserung der Lungenfunktion, aber es kam
deutlich seltener zu akuten Verschlechterungen im Krankheitsverlauf, die
wiederum eine intensivere Behandlung erfordern. Das ist für die Patienten
schon ein großer Gewinn“, so Mall. Insgesamt sind mehr als 1.500
unterschiedliche Defekte im CFTR-Protein bekannt, die Mukoviszidose
auslösen können.

Welche Bakterien vermehren sich in der Lunge?

Vorgestellt wird außerdem das EU-Konsortium „CF Matters“, das in diesem
Januar seine Arbeit aufgenommen hat. Ziel ist es, die Antibiotika-Therapie
bei Lungenentzündungen zu verbessern. Bisher richtet sich die Behandlung
hauptsächlich gegen die häufigsten Lungenentzündungen auslösenden
Bakterien. Die Lunge wird aber – wie inzwischen bekannt ist – von mehreren
hundert verschiedenen Bakterienarten besiedelt; viele davon lassen sich
mit gängigen Nachweismethoden gar nicht aufspüren. Das Konsortium, dem
sich 8 Mukoviszidose-Zentren aus Europa angeschlossen haben, wird daher
die Erbinformation sämtlicher Keime aus dem Lungensekret von Patienten
auslesen und prüfen, ob andere Erreger ebenfalls Entzündungen auslösen
oder den Verlauf beeinträchtigen. Eine europaweite Studie soll klären, ob
eine Antibiotika-Therapie, die sich gezielt gegen das individuelle
Bakterienspektrum richtet, der üblichen Behandlung überlegen ist.

Interdisziplinäre Betreuung von Kindern und Erwachsenen

Das Mukoviszidose-Zentrum ist eine gemeinsame Einrichtung des Zentrums für
Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg und der
Thoraxklinik Heidelberg. An den beiden Standorten betreuen Teams aus
speziell ausgebildeten Ärzten, Krankenschwestern, Physiotherapeuten,
Diätassistenten und Psychologen ca. 250 Patienten von den ersten
Lebensmonaten bis ins Erwachsenenalter. Damit ist das Zentrum, an dem die
Erkrankung auch intensiv erforscht wird, eine der größten Einrichtungen
dieser Art in Deutschland. Ziel ist es, durch eine frühe Diagnose und
individuelle Therapie die Lebensqualität und -erwartung der Patienten
stetig zu verbessern.

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Marcus Mall
Zentrum für Translationale Lungenforschung Heidelberg
Ärztlicher Direktor Abteilung Translationale Pneumologie und Leiter
Mukoviszidose-Zentrum Heidelberg
Telefon: 06221 56-8840
Universitätsklinikum Heidelberg, Julia Bird,

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten
medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der
Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten
biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist
die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche
Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund
12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung
und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca.
1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw.
teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das
Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der
medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500
angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V.

Nach dem Ende des BMBF-geförderten Kompetenznetzes Vorhofflimmern führt
nun der Verein Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET) die Arbeiten des
Netzwerkes langfristig weiter. Die Geschäftsstelle des Vereins hat ihren
Sitz seit Anfang 2015 im Technologiehof Münster. Drei klinische Studien,
ein Patientenregister und weitere Strukturen des AFNET werden in den
Jahren 2015 bis 2018 mit rund zwei Millionen Euro vom Deutschen Zentrum
für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) partiell unterstützt.

Für das Kompetenznetz Vorhofflimmern und die anderen kardiologischen
Kompetenznetze ist mit dem Jahresende 2014 die Förderung durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach insgesamt zwölf
Jahren regulär ausgelaufen. Damit endete die Laufzeit des Kompetenznetzes
Vorhofflimmern als Teileinheit der Universität Münster. Die Arbeiten des
deutschlandweiten Netzwerks werden unter dem Dach des Vereins
Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. fortgesetzt.

Nach langfristiger Vorbereitung erhält der Verein seit Jahresbeginn eine
DZHK-Teilförderung. „Die partielle Förderung durch das DZHK wird uns die
Weiterentwicklung des Forschungsnetzwerkes in den nächsten vier Jahren
wesentlich erleichtern. Für die laufenden Projekte AFNET-EORP Register,
EAST – AFNET 4 Studie, AXAFA – AFNET 5 Studie sowie eine weitere in
Vorbereitung befindliche klinische Studie wurde eine Teilfinanzierung
bewilligt. Außerdem werden Teile der Infrastruktur unterstützt.“ erklärt
der AFNET-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Günter Breithardt.

„Die Kompetenznetze können die Forschung des DZHK in wichtigen Bereichen
verstärken. Zum Beispiel auf dem Gebiet der klinischen Studien sehen wir
Synergien in der Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetz Vorhofflimmern. Ich
freue mich auf einen regelmäßigen Austausch mit den Wissenschaftlern des
Kompetenznetzes Vorhofflimmern.“ sagt der stellvertretende Sprecher des
DZHK Standortes Heidelberg/Mannheim, Prof. Martin Borggrefe, der zukünftig
als Vertreter des DZHK an den Sitzungen des Lenkungsausschusses des
Kompetenznetzes Vorhofflimmern e.V. teilnehmen wird.

Der Jahreswechsel brachte auch strukturelle Neuerungen mit sich: Der
Verein Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. ist vom Universitätsklinikum
Münster in den Technologiehof Münster umgezogen, ein Gründerzentrum in
unmittelbarer Nachbarschaft zu Universität, Klinikum und
Forschungseinrichtungen. Das Team der neuen Geschäftsstelle besteht aus
fünf Personen, drei von ihnen haben bereits in der bisherigen
Geschäftsstelle gearbeitet, zwei wurden neu eingestellt. Die
Geschäftsführerin Dr. Gerlinde Benninger ist optimistisch: „Dieser Umzug
ist nicht nur ein Ortswechsel, sondern ein weiterer wichtiger Schritt in
die Zukunftsfähigkeit des Vereins.“

Das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. ist ein interdisziplinäres
Forschungsnetz, in dem Wissenschaftler und Ärzte aus Kliniken und Praxen
deutschlandweit zusammenarbeiten. Der Verein ist aus dem von 2003 bis 2014
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten
Kompetenznetz Vorhofflimmern hervorgegangen, um die Arbeit des Netzwerkes
langfristig weiter zu führen. Ziel des Netzwerks ist es, die Behandlung
und Versorgung von Patienten mit Vorhofflimmern in Deutschland und Europa
durch koordinierte Forschung zu verbessern. Dazu führt das Kompetenznetz
Vorhofflimmern e.V. wissenschaftsinitiierte klinische Studien und Register
auf nationaler und internationaler Ebene durch. Die wichtigsten aktuellen
Projekte sind die Studien EAST – AFNET 4 und AXAFA – AFNET 5 sowie das
Patientenregister AFNET-EORP. Weitere Projekte befinden sich in
Vorbereitung.

In der EAST – AFNET 4 Studie (Early treatment of atrial fibrillation for
stroke prevention trial) werden zwei unterschiedliche
Behandlungsstrategien bei Vorhofflimmern verglichen. Die EAST Studie
untersucht, ob eine frühe und umfassende rhythmuserhaltende Therapie
Komplikationen besser verhindern kann als die übliche Behandlung. Die
europaweite Studie mit 2810 Patienten, die vom Kompetenznetz
Vorhofflimmern e.V. (AFNET) in Kooperation mit der European Heart Rhythm
Association (EHRA) durchgeführt wird, wurde 2011 gestartet und läuft
voraussichtlich noch bis 2016.
ClinicalTrials.gov: NCT01288352

AXAFA – AFNET 5 (Anticoagulation using the direct factor Xa inhibitor
apixaban during Atrial Fibrillation catheter Ablation: Comparison to
vitamin K antagonist therapy) ist eine klinische Interventionsstudie mit
dem Ziel, die optimale Antikoagulationstherapie für Patienten mit
Vorhofflimmern, die sich einer Katheterablation unterziehen, zu bestimmen.
Die Studie wird in Kürze in Europa und den USA mit dem Patienteneinschluss
beginnen. ClinicalTrials.gov: NCT02227550

Das AFNET-EORP Register für Vorhofflimmern ist eine Erweiterung des
EURObservational Research Programme Atrial Fibrillation General Registry
(EORP AF Register) für Deutschland und wird in Kooperation mit der
Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der European Society of
Cardiology (ESC) durchgeführt. Ziel des Registers ist die Erhebung eines
umfassenden Bildes der medizinischen Versorgung von Patienten mit
Vorhofflimmern in Deutschland (3500 Patienten), wobei alle Ebenen der
Versorgung – vom Universitätsklinikum bis zur Hausarztpraxis – einbezogen
sind. Seit Mai 2014 werden Patienten in das Register eingeschlossen.

Medizin am Abend DirektKontakt

Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V.
Mendelstraße 11
48149 Münster
Tel.: 0251 9801340
info@kompetenznetz-vorhofflimmern.de

Dr. Angelika Leute
Tel: 0202 2623395
a.leute@t-online.de


Weitere Informationen finden Sie als Medizin am Abend Leser unter

http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de - Kompetenznetz Vorhofflimmern

http://www.easttrial.org - EAST Studie

http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/de/east-afnet-4-studie - EAST Studie

https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01288352?term=NCT01288352&rank=1 - EAST Studie


http://www.axafa.af-net.eu - AXAFA Studie

https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02227550?term=AXAFA&rank=1 - AXAFA Studie

http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/de/afnet-eorp-af-register - AFNET-EORP Register

Brustkrebserkennung www.geo.de

Dank einer speziellen Methode aus den Geowissenschaften lässt sich zukünftig wohl leichter Brustkrebs ermitteln.

Wie das Magazin GEO in seiner Februarausgabe berichtet, erlaubt es die sogenannte Massenspektrometrie, die Zinkkonzentration in gesundem von jenem in krankem Gewebe abzugrenzen. Das ist wichtig, weil Brustkrebszellen überdurchschnittlich viel Zink enthalten.

Traditionelle medizinische Messmethoden sind aber zu ungenau, um den Unterschied zu gesundem Gewebe zu entdecken, daher soll in Zukunft die Methode der Geowissenschaftler zum Zuge kommen: echt interdisziplinär.

Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich, hat 140 Seiten und kostet 7 Euro.

Medizin am Abend DirektKontakt

Maike Pelikan
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
E-Mail pelikan.maike@geo.de
Internet www.geo.de