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Jugendliche zeigen häufig Symptome von Depersonalisation

Viele Kinder und Jugendliche leiden unter einer eingeschränkten
psychischen Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative
Befragung, die die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz unter 3.809 Schülern im Alter
von 12 bis 18 Jahren in Rheinland-Pfalz durchgeführt hat. Rund 32 Prozent
der Schüler wiesen ein erhebliches Ausmaß an psychischer Belastung auf. 12
Prozent der befragten Schüler waren durch Symptome von Depersonalisation
belastet. Sie berichteten über unangenehme Erfahrungen, sich von sich
selbst und der Umwelt abgetrennt zu empfinden oder sich selbst und die
Umwelt als unwirklich zu erleben.

Die Studienergebnisse wurden jüngst in der Fachzeitschrift „Social
Psychiatry and Psychiatric Epidemiology“ publiziert.

„… seine Stimme klang wie die eines Fremden“ – so lässt der japanische
Erfolgsautor Haruki Murakmi in seinem Roman „Die Pilgerjahre des farblosen
Herrn Tazaki” seine Hauptfigur dessen Unwirklichkeitsgefühle beschreiben.
Der Protagonist fühlt sich verändert, fremd, empfindet sich als unwirklich
und beobachtet als Zuschauer sein Handeln und Tun. Er leidet unter
Depersonalisation. Der Verlust bzw. die Veränderung des ursprünglichen,
natürlichen Persönlichkeitsgefühls und ein Gefühl von Unwirklichkeit sind
jedoch für viele Menschen keine Fiktion, sondern im schlimmsten Fall
alltägliche Realität.
In der Phase des Heranwachsens von Jugendlichen, der sogenannten
Adoleszenz, sind Symptome von Depersonalisation nicht selten. In der
Befragung gaben insgesamt 47 Prozent der befragten Schüler an, zumindest
an einzelnen Tagen in den letzten zwei Wochen durch solche Symptome
belastet gewesen zu sein. Dass 12 Prozent der Schüler stark belastende
Symptome von Depersonalisation bekundeten, überraschte die Mainzer
Forscher jedoch. Damit wies die Schülergruppe deutlich häufiger starke
Symptome von Depersonalisation auf als die Allgemeinbevölkerung, in der
dies nur mit einer Häufigkeit von ein bis zwei Prozent vorkommt. Von einer
sehr hohen allgemeinen psychischen Belastung berichteten darüber hinaus
rund 32 Prozent der 12- bis 18-jährigen Schüler in Rheinland-Pfalz. Das
Ausmaß an psychischer Belastung entspricht jener von Jugendlichen, die
sich wegen seelischer Erkrankungen in stationärer Behandlung befinden.
Bei genauerer Untersuchung der betroffenen Befragten stellte sich heraus,
dass Schüler, die Nikotin und Cannabis konsumierten häufig unter
Depersonalisation litten. Ganz besonders eng, so PD Dr. Matthias Michal,
stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, hing starke
Depersonalisation zusammen mit sozialen Ängsten, männlichem Geschlecht,
geringerer Schulqualifikation, stark verminderter Selbstwirksamkeit und
schlechteren Fertigkeiten, Probleme konstruktiv zu lösen.
Obgleich Depersonalisation kein neues und kein seltenes Phänomen ist, gibt
es wenig Forschung dazu. Angesichts der Häufigkeit klinisch relevanter
Depersonalisation sehen die Mainzer Forscher jedoch noch viel
Forschungsbedarf. „Zum einen sind Längsschnittuntersuchungen wichtig, um
zu überprüfen, wie sich die Depersonalisation im Verlauf entwickelt. Zum
anderen bedarf es auch vermehrt klinischer Studien, um Betroffenen besser
helfen zu können“, so PD Dr. Matthias Michal.

Weitere Informationen zur Publikation:

Prevalence and correlates of depersonalization in students aged 12-18
years in Germany. Michal M, Duven E, Giralt S, Dreier M, Müller KW, Adler
J, Beutel ME, Wölfling K.
Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol. 2014 Sep 9.
http://link.springer.com/article/10.1007/s00127-014-0957-2


Medizin am Abend DirektKontakt

PD Dr. Matthias Michal,
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Universitätsmedizin Mainz, Tel: 06131 / 17-3567, Fax: 06131 / 17-5563,
E-Mail: matthias.michal@unimedizin-mainz.de

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