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Herzanatomie kann Schlaganfallrisiko während einer Katheterablation von Vorhofflimmern beeinflus

Vorhofflimmern ist mit etwa 1,8 Millionen Betroffenen die häufigste
Herzrhythmusstörung und verursacht ca. 30.000 Schlaganfälle pro Jahr in
Deutschland. Vorhofflimmern führt zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko. In
der linken Herzvorkammer (Vorhof), vor allem im Vorhofohr (einem kleinen
Blindsack, der am Vorhof hängt), entstehen beim Vorhofflimmern vermehrt
Blutgerinnsel. Diese können dann, vom Blutstrom mitgeschleppt, Arterien im
Gehirn verschließen und so einen Schlaganfall verursachen

www.herzstiftung.de/Herzrhythmusstoerungen-Sonderband.html

Vorhofflimmern kann außerdem unangenehmes schnelles Herzklopfen
verursachen und die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken. Diese
Rhythmusstörung kann in vielen Fällen durch eine Katheterablation, bei der
Vorhofgewebe verödet wird, dauerhaft beseitigt werden. Eine seltene
Nebenwirkung dieser Therapie ist, dass dabei Schlaganfälle ausgelöst
werden können.

In einer Forschungsarbeit konnte Dr. med. Jedrzej Kosiuk, Abteilung für
Rhythmologie am Herzzentrum Leipzig – Universitätsklinik, belegen, dass
die anatomische Beschaffenheit des linken Vorhofohrs – man unterscheidet
vier Kategorien – einen Einfluss auf das Risiko für die Bildung von
Thromben bei einer Ablationstherapie hat. Diese Arbeit mit dem Titel
„Bedeutung der Morphologie des linken Vorhofohrs für das
Schlaganfallrisiko im Zusammenhang mit einer Katheterablation von
Vorhofflimmern“*
wurde als beste von insgesamt neun Arbeiten auf der
Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit dem
August und Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis der Deutschen
Stiftung für Herzforschung (DSHF) ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000
Euro dotiert.

„Das Modell von Dr. Kosiuk zur Abschätzung des individuellen
Schlaganfallrisikos durch Thrombenbildung während einer Katheterablation –
anhand anatomischer Eigenschaften des linken Vorhofohrs – ist bisher
einmalig und ein innovativer Beitrag zur Schlaganfallbekämpfung bei
Patienten mit Vorhofflimmern. Die Studie ist deshalb eine wichtige
Grundlage für weitere Untersuchungen“, würdigte Prof. Dr. med. Udo
Sechtem, Vorstandsvorsitzender der DSHF die Arbeit.

Indikator für erhöhtes Schlaganfallrisiko: die „Chicken wing“-Form

Die Studie basiert auf einem der weltweit größten Register von Patienten
mit Ablation von Vorhofflimmern und umfasst 2.570 Patienten. Für die
statistische Auswertung wurden 17 Patienten, die innerhalb von 30 Tagen
nach Ablation einen Schlaganfall erlitten mit 68 vergleichbaren
ereignisfreien Patienten, d. h. ohne Thrombenbildung bzw. Schlaganfall,
verglichen. Bei beiden Patientengruppen wurde mittels Computertomographie
des Herzens die Form des Vorhofohres bestimmt und einer von vier
Kategorien zugeordnet: Cactus (Kaktus), Chicken wing (Hühnerflügel),
Windsock (Windsack) und Cauliflower (Blumenkohl).

Das Ergebnis der Untersuchung: Bei 65% der Patienten mit einem
Schlaganfall entsprach das linke Vorhofohr anatomisch der Chicken-wing-
Form, bei 18% entsprach es der Cactus-Form, bei 12% der Windsock-Form und
bei 5% der Cauliflower-Form.  

Ganz anders bei den ereignisfreien Patienten:
Nur bei 21% von ihnen entsprach das linke Vorhofohr der Chicken-wing-Form,
24% der Cactus-, 13% der Windsock- und 42% der Cauliflower-Form. „Daraus
ergibt sich bei Patienten mit einem Vorhofohr in Form eines Chicken wing
ein mehr als siebenfach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall während und kurz nach einer Katheterablation.


Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Risikokalkulation und mögliche Entstehungsmechanismen für einen Schlaganfall“, unterstreicht Dr. Kosiuk.

Verbesserung der Patientensicherheit

Als mögliche Erklärung führt Dr. Kosiuk an, dass die während der Ablation
freigesetzten Mikrothromben, die an der Katheterspitze und an den frischen
Verletzungen entstehen, sich in länglichen und geschlängelten Herzohren
(„Chicken wing“-Form) ansammeln und einen Auslöser für die Entstehung von
größeren Gerinnseln darstellen. Die anderen, eher erweiterten Formen der
Herzohren werden möglicherweise fortlaufend und besser durchspült und
bergen so ein geringeres Risiko für die Entstehung von Gerinnseln. „Diese
neuen Überlegungen können zur deutlichen Verbesserung der
Patientensicherheit führen und bilden die Grundlage für weitere
wissenschaftliche Untersuchungen.“

*Die prämierte Arbeit konnte in der Fachzeitschrift Heart Rhythm
publiziert werden: Kosiuk J. et al., Impact of left atrial appendage
morphology on peri-interventional thromboembolic risk during catheter
ablation of atrial fibrillation. Heart Rhythm, Vol. 11, Issue 9, Pages
1522–1527, Sept. 2014.

Weitere Informationen zur von der Deutschen Herzstiftung gegründeten
Deutschen Stiftung für Herzforschung unter www.dshf.de




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Deutsche Stiftung für Herzforschung
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Tel. 069/955128-114/-140
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