Medizin am Abend Berlin Fazit: Jetzt heben die Hummeln ab
Die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt, wie die dicke Wildbiene mit Vollgas in den Frühling startet
Laues Lüftchen oder Graupelschauer – solange das Thermometer nicht unter die Null-Grad-Grenze rutscht, ist es den jungen Hummeln egal. Sie krabbeln jetzt unbeirrt aus ihren Überwinterungsquartieren, denn sie können bereits bei einer Außentemperatur von zwei Grad Celsius fliegen! Damit sind sie unter den Wildbienen die ersten, die in den Frühling abheben.
- „Hummeln haben einen Trick, der sie bei Temperaturen knapp über null Grad überleben lässt“, erklärt Manuel Pützstück, Wildbienen-Experte von der Deutschen Wildtier Stiftung.
„Sie haben im Winter eine Extraportion Nektar in ihrer Honigblase gespeichert, den sie jetzt als Bio-Sprit nutzen.“
- Mit dieser Energiequelle zittert sich die Hummel förmlich in „Wallung“; dabei spannt sie ihre Flugmuskulatur so stark und lange an, bis sich der kleine Körper auf 30 Grad erwärmt hat. Dieses Talent hat kein anderes Insekt.
- Nach diesem intensiven Aufwärmtraining steuern sie sofort ihre Nahrungsquelle – Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen, Weidenkätzchen und Märzenbecher - an.
Dann steht die wichtigste Aufgabe für jede Hummel-Queen an:
Nachwuchs großziehen.
Manuel Pützstück erklärt:
„Jede Hummel sucht sich im Frühling Nistplätze für ihre Brut. Dafür eignen sich hohle Baumstämme, Mauerspalten, Erdlöcher, Mäusenestern oder Nistkästen.“ Oft fliegt die Hummel in Zeitlupe und prüft jedes Schlupfloch genau. Das ist harte Arbeit.
- Gerade in aufgeräumten Gärten und Parkanlagen sind geeignete Nistplätze zu einer Seltenheit geworden.
Bis Mitte April haben die ersten Hummelarten die Suche nach
Nistmöglichkeiten meist abgeschlossen. Und dann geht es ans Eierlegen.
In ihrem einjährigen Leben produziert eine Hummelkönigin einige 100 bis
1000 Eier.
Daraus schlüpfen Arbeiterinnen, Drohnen und neue junge
Hummelköniginnen: Die Hummel-Monarchie ist – wenn alles gut geht –
gesichert!
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