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Die Depression und ihrw Diagnistik und Therapies

Eine Depression kann jeden treffen. Die Erkrankung ist häufig, oft ist sie schwer. 

Inzwischen sind Depressionen gut behandelbar, meist in Kombination von Psychotherapie und Medikamenten. Dennoch: 

Es kann einige Zeit dauern, bis die passende Therapie gefunden ist. 

Nicht jede Medikation schlägt bei jedem Menschen gleich gut an. 

Forschende an sechs europäischen Universitätsklinika unter der Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben sich zusammengeschlossen, um schneller belastbare Erkenntnisse zu neuen und bekannten Therapien zu gewinnen. Schlüssel soll ein gemeinsames Studiendesign sein, unterstützt in den kommenden vier Jahren durch den Wellcome Trust mit mehr als 13 Mio. Euro.

Erste europaweite Plattformstudie zur Wirksamkeit und Sicherheit von Therapien

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO gehören schwere Depressionen zu den Hauptursachen der globalen Krankheitslast. Obwohl es zahlreiche Medikamente zur Behandlung von Depressionen gibt – allein in Deutschland sind rund 30 Antidepressiva zugelassen – kann einigen dieser Patient:innen trotz mehrfacher Behandlungsversuche nicht dauerhaft geholfen werden. Woran liegt das und wie lässt sich für die jeweiligen Patient:innen schneller herausfinden, was wirklich hilft? Systematisch und im Schulterschluss suchen Forschende an sechs Häusern der European University Hospital Alliance (EUHA) im Projekt PEARLDIVER nach Antworten.

Perlen der Depressionsforschung

Klinische Studien sind die Basis einer evidenzbasierten Medizin. Allerdings sind viele der durchgeführten Studien nicht aussagekräftig genug, um sichere Rückschlüsse auf die klinische Praxis zu ziehen. Verfügbare Behandlungen sind häufig nur bei einem Teil der Patient:innen wirksam und die Zulassung neuer Therapeutika liegt bei psychischen Erkrankungen hinter denen anderer medizinischer Bereiche wie Onkologie, Infektiologie oder Neurologie.

„Für depressive Patient:innen, bei denen die erste Behandlung nicht wirkt, gibt es einen großen Bedarf an neuen, sicheren und nachweislich wirksamen Therapien“, konstatiert Prof. Christian Otte, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Benjamin Franklin der Charité. Der ärztliche Leiter des europäischen Großprojekts setzt große Hoffnungen in das neue und strukturierte Vorgehen: „Unsere Plattformstudie wird die Entwicklung und Prüfung solcher Behandlungen erheblich beschleunigen. Gleichzeitig können wir schneller klären, welche der bereits verfügbaren Therapien individuell am besten geeignet ist.“

Eine Struktur – viele Untersuchungen

Um die Perlen der Depressionsforschung ausfindig und neue Medikamente zügig verfügbar zu machen, setzen die Forschenden auf die hocheffiziente Methodik einer Plattformstudie. Während neue oder bestehende Behandlungsansätze bisher in Einzelstudien bewertet wurden, bei denen Teilnehmende nach dem Zufallsprinzip der Interventions- oder einer Kontrollgruppe zugeteilt wurden, kommen dabei eine gemeinsame Infrastruktur und eine gemeinsame Kontrollgruppe zur Prüfung vieler Therapieansätze zum Einsatz, wobei das Zufallsprinzip der Gruppenzuteilung erhalten bleibt.

„Klinische Studien sind sehr ressourcenintensiv und aufwändig. Bislang werden die komplette Infrastruktur und Logistik für jede Studie immer wieder von Neuem aufgebaut. Man könnte das bildlich damit vergleichen, für jedes Fußballspiel ein neues Stadion zu bauen. Mit PEARLDIVER gehen wir einen anderen Weg: Wir bauen im übertragenen Sinne einmal gemeinsam ein großes Fußballstadion und diese Infrastruktur können dann alle Partner für nahezu unbegrenzt viele Spiele – oder eben Studien – nutzen“, erklärt der Professor für Klinische Neurowissenschaften an der Charité und wissenschaftlicher Leiter des Projektes Stefan Gold. „Neben der Geschwindigkeit steigen auch Aussagekraft und Vergleichbarkeit der einzelnen Studien.“

Ziel ist es, in den kommenden vier Jahren eine europaweite Forschungsinfrastruktur aufzubauen, mithilfe derer solide Erkenntnisse entsprechend höchsten wissenschaftlichen Standards in Vergleichen von Studien- und Kontrollgruppen zu neuen und bekannten Behandlungsansätzen gewonnen werden können. Dabei dient das erste Jahr insbesondere dem Aufbau der Plattform. Ihre Eignung und Effizienz wird die Plattform dann bei der Prüfung von Wirksamkeit und Sicherheit zweier neu für die Depression angewandter Medikamente unter Beweis stellen. Erste Patient:innen sollen 2026 in Studien aufgenommen werden.

Patient:innen gestalten mit

Plattformstudien werden bereits erfolgreich in anderen medizinischen Bereichen, beispielsweise in der onkologischen Forschung, eingesetzt. Neu ist dieser Ansatz auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit. Ebenfalls neu ist, dass Betroffene als Kooperationspartner das Studiendesign mitgestaltet haben. Die Vertreterin der Patient:innen im Projekt, Fanni-Laura Mäntylä, sagt: „Wir wollen gemeinsam bessere Lösungen dafür finden, wie klinische Studien im Bereich der psychischen Gesundheit konzipiert und durchgeführt werden, wie die Behandlung psychischer Erkrankungen weiterentwickelt und Menschen mit psychischen Problemen besser geholfen werden kann.“

Da mehrere Behandlungen gleichzeitig geprüft werden können, ist eine wiederverwendbare Infrastruktur äußerst effizient. Die Belastung für Studienteilnehmende verringert sich. Behördliche und ethische Genehmigungsprozesse verkürzen sich. Zwischenanalysen lassen schnelle Rückschlüsse darüber zu, ob eine Behandlung erfolgversprechend sein wird. Offenkundig unwirksame Studienarme könne rasch eingestellt werden.

„Der innovative Ansatz einer Plattformstudie ist insbesondere deshalb interessant, weil er die Erprobung neuer Therapien für Depressionen ressourcenschonender und einheitlicher gestaltet. Das Projekt wird Forschenden helfen, gemeinsam schneller Antworten darauf zu finden, ob Behandlungen wirksam sind und für wen sie sich am besten eignen“, betont Dr. Kim Donoghue, Senior Research Manager bei Wellcome. Vielleicht kann die europaweit größte Depressionsstudie zugleich auch Modell sein für andere Erkrankungen auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit.

Über Wellcome
Der Wellcome Trust ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in London. Die Stiftung unterstützt Forschung und Wissenschaft mit dem Ziel, Lösungen für aktuelle gesundheitliche und gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, vor denen wir alle stehen. Wellcome unterstützt insbesondere Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften mit einem Fokus auf Fragen der psychischen Gesundheit, Infektionskrankheiten sowie Klima und Gesundheit.

MaAB - Medizin am Abend Berlin Fortbildungen VOR ORT


Prof. Christian Otte
Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Campus Benjamin Franklin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
T: +49 30 450 517 501
E-Mail: christian.otte@charite.de
Weitere Informationen finden Sie unter
https://psychiatrie.charite.de/


https://www.ihi.europa.eu/projects-results/project-factsheets/eu-pearl


https://wellcome.org/

Blutkrebserkrankungen

Neuer Blick auf Krebszellen: Dank einer innovativen Methode der superauflösenden Mikroskopie hat ein Forschungsteam der Universität Würzburg erstmals mit molekularer Auflösung in 3D beobachtet, wie therapeutische Antikörper B-Zellen angreifen, verändern und dadurch deren Zerstörung einleiten. 

Das Journal „Science“ stellt die neue Art der molekularen 3D-Visualisierung von Antikörper-Zell-Interaktionen vor. Die Visualisierung der molekularen Wechselwirkung zwischen Antikörper und Tumorzelle eröffnet neue Wege zu verbesserten Immuntherapien gegen Krebs.

Bei Blutkrebserkrankungen wie der chronischen lymphatischen Leukämie sind es B-Zellen des Immunsystems, die sich unkontrolliert vermehren. 


Eine Therapieform besteht darin, das Protein CD20 auf der Oberfläche der B-Zellen mit maßgeschneiderten Antikörpern zu markieren. Das löst eine Kette immunologischer Reaktionen aus und führt am Ende zur Zerstörung der Krebszellen.

Solche immuntherapeutischen Antikörper werden seit 30 Jahren gegen Tumorerkrankungen eingesetzt. 

„Obwohl es für den Therapieerfolg von entscheidender Bedeutung ist, wissen wir bis heute nur sehr wenige Details darüber, wie die Antikörper an CD20 binden und wie die folgenden Reaktionen ablaufen“, sagt Professor Markus Sauer vom Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg.

Der Effektivität der Antikörper auf der Spur

Das dürfte sich nun ändern: Ein Team um den JMU-Biophysiker hat eine neue superauflösende mikroskopische Methode entwickelt. Sie macht es erstmals möglich, die Wechselwirkungen der therapeutischen Antikörper mit Zielmolekülen auf Tumorzellen in 3D mit molekularer Auflösung zu untersuchen.

„Wir können nun beobachten, wie effektiv die Antikörper arbeiten und damit zur Entwicklung verbesserter Therapien beitragen“, so Markus Sauer.

Die neue mikroskopische Methode heißt LLS-TDI-DNA-PAINT. Im Wissenschaftsjournal Science beschreiben Erstautor Dr. Arindam Ghosh und ein Team aus dem Lehrstuhl von Markus Sauer, wie die neu entwickelte Technologie funktioniert und welche Erkenntnisse damit bereits gewonnen wurden. An der Studie waren auch Dr. Thomas Nerreter und Professor Martin Kortüm von der Medizinischen Klinik II des Würzburger Universitätsklinikums beteiligt.

B-Zellen nehmen die Gestalt eines Igels an

Das Würzburger Forschungsteam hat die ersten Studien mit der neuen Mikroskopie-Methode an fixierten und lebenden Raji-B-Zellen durchgeführt. Diese Zelllinie stammt aus dem Burkitt-Lymphom eines Patienten und wird in der Krebsforschung oft eingesetzt. Die Forscher brachten sie mit jeweils einem der vier therapeutischen Antikörper RTX, OFA, OBZ und 2H7 in Kontakt.

Alle vier Antikörper verketten die CD20-Moleküle in der Zellmembran, so dass lokal starke Anhäufungen entstehen. Das aktiviert das sogenannte Komplementsystem und leitet das Abtöten der Zellen durch das Immunsystem ein. Im Gegensatz zur derzeitigen Klassifizierung therapeutischer Antikörper zeigen die Ergebnisse, dass die Verkettung der CD20-Moleküle unabhängig davon eintritt, ob die Antikörper dem Typ I oder II angehören.

Die Experimente zeigen auch, dass alle vier Antikörper verstärkt CD20-Moleküle verketten, die sich an speziellen Orten der Membran befinden – und zwar auf mikrometerlangen Ausstülpungen der Membran, „Mikrovilli“ genannt. Gleichzeitig polarisiert das Binden der therapeutischen Antikörper die B-Zelle und die ausgestreckten Mikrovilli werden stabilisiert. Dadurch nehmen die B-Zellen eine Art Igelgestalt an, weil sich die Membranausstülpungen nur auf einer Seite der Zelle befinden.

Was als nächstes passiert

Was sich daraus ergibt? „Die bisherige Klassifizierung der therapeutischen Antikörper in die Typen I und II kann nicht weiter aufrechterhalten werden“, sagt Dr. Arindam Ghosh. Bislang ging die Forschung davon aus, dass therapeutische Antikörper vom Typ I einen anderen Wirkungsmechanismus haben als die vom Typ II. Die Würzburger Studien aber widerlegen das.

„Durch die Igelgestalt erscheinen die B-Zellen, als ob sie eine immunologische Synapse mit einer anderen Zelle bilden wollten“, so der JMU-Forscher. Es sei vorstellbar, dass die behandelten B-Zellen auf diese Weise die Makrophagen und natürlichen Killerzellen des Immunsystems aktivieren. Ob diese Vermutung stimmt, will das Forschungsteam nun in weiteren Studien klären.

Diese Arbeiten wurden gefördert vom European Research Council, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

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Prof. Dr. Markus Sauer, Lehrstuhl für Biotechnologie und Biophysik, Biozentrum der Universität Würzburg, und Rudolf Virchow Center, Research Center for Integrative and Translational Bioimaging, Universität Würzburg, 

markus.sauer@uni-wuerzburg.de

Originalpublikation:
Decoding the molecular interplay of CD20 and therapeutic antibodies with fast volumetric nanoscopy. Ghosh et al., Science 387, eadq4510 (9. Januar 2025), DOI: 10.1126/science.adq4510, https://doi.org/10.1126/science.adq4510

Cart-T-Therapie und Chemotherapie

Seit 2018 sind in der EU sechs verschiedene CAR-T-Therapien zugelassen. 

Sie werden aktuell gegen einige Blutkrebsarten, Tumore der Lymphdrüsen und des Knochenmarks eingesetzt. 

Diese Zelltherapeutika werden in Laboren der Pharmaunternehmen in den USA und vermehrt auch in Europa hergestellt und in speziell dafür qualifizierten Kliniken den Patienten verabreicht. 

Die Wartezeit auf diese CAR-T-Zellen dauert zwischen vier und acht Wochen. Deutlich schneller geht es, wenn die Herstellung der CAR-T-Zellen direkt vor Ort in der Klinik erfolgt. 

Dies verkürzt die Wartezeit für die Patienten auf weniger als zwei Wochen und vermeidet Transportwege quer durch Europa oder in die USA.

Jetzt hat die Kölner Bezirksregierung der Uniklinik Köln die Erlaubnis erteilt, selbst CD19-CAR-T-Zellen herzustellen. 

Die Uniklinik Köln ist damit die erste Klinik in NRW, die durch diese Genehmigung Einzelfallbehandlungen mit selbst hergestellten CAR-T-Zellen durchführen kann.

Bei einer CAR-T-Zelltherapie werden Blutzellen von den Patienten gesammelt und Zellen des Immunsystems, so genannte T-Zellen, im Labor genetisch so verändert, dass sie bösartige Zellen erkennen können, obwohl sie körpereigene Zellen sind (Chimäre Antigen Rezeptor T-Zellen). 


T-Zellen haben in einem gesunden Immunsystem die Aufgabe, zum Beispiel Krankheitserreger oder Tumorzellen zu erkennen und zu vernichten.


Wenn im Körper trotzdem ein Tumor entstanden ist, können die T-Zellen aus dem Blut entnommen und gentechnisch so verändert werden, dass sie zielgenau die Tumorzellen wieder erkennen und ihre Funktion wieder erfüllen können. 


Nach einer kurzen Chemotherapie werden die CAR-T-Zellen als Infusion verabreicht.


Dies erfolgt in der Regel während eines etwa dreiwöchigen Aufenthalts in der Klinik, da die Reaktion des Immunsystems intensiv überwacht werden muss. Weil die Erfolgsraten dieser Behandlung sehr gut sind, wird in der Onkologie im Zusammenhang mit der CAR-T-Zelltherapien auch von einer Revolution gesprochen – zumal viele der Patienten ohne die Behandlung vermutlich nicht überleben würden.

Die Uniklinik Köln war von Beginn an bei den großen Zulassungsstudien in Europa für CAR-T-Zelltherapien dabei und verfügt daher über sehr viel Erfahrung bei der Durchführung. „Es braucht ein extrem gut aufgestelltes Team, um erfolgreich und sicher CAR-T-Zelltherapien anzuwenden. Ich bin extrem stolz, dass wir unseren Patienten in Köln das gesamte Spektrum dieser innovativen Therapieform von Beginn an anbieten konnten und jetzt sogar in der Lage sind, selbst CAR-T-Zellen herzustellen. Wir werden dies nicht nur für Heilversuche nutzen, sondern vor allem für die wissenschaftliche Forschung“, so Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin und des Centrums für Integrierte Onkologie an der Uniklinik Köln.

Der gesamte Herstellungsprozess einer CAR-T-Zelltherapie ist komplex und logistisch anspruchsvoll. „Wir brauchen jetzt nur noch circa zwölf Tage, um eine individuelle Therapie für die Patienten herzustellen, denn zeitintensive Transport- und Einfrierprozesse entfallen“, so Univ.-Prof. Dr. Christoph Scheid, Oberarzt an der Klinik I für Innere Medizin und Leiter der Stammzelltransplantation. „Wir wollen allerdings nicht in Konkurrenz zu zugelassenen CAR-T-Therapien treten, sondern Patienten behandeln, für die keine der zugelassenen CAR-T-Zellprodukte verfügbar sind oder für die die Wartezeit auf ein kommerzielles Produkt zu lang wäre. Wir tun dies in enger Kooperation mit der Firma Miltenyi Biotec, die uns beim Aufbau unseres Labors für Zelltherapie sehr unterstützt hat.“ Das Biotechnologie- und Biomedizin-Unternehmen aus Bergisch Gladbach unterstützt mit langjähriger Expertise, liefert die Geräte und Reagenzien, mit denen die Patienten-Zellen nach der Sammlung weiterbearbeitet und genetisch modifiziert werden.

Die CAR-T-Zellen, die jetzt in der Uniklinik Köln hergestellt werden können, erkennen ein Eiweiß auf bestimmten Tumorzellen des Immunsystems, das CD19 genannt wird. Wenn also eine Erkrankung vorliegt, deren Zellen CD19 tragen, die auf bisherige Therapien nicht angesprochen hat und für die keine passende zugelassene CAR-T-Therapie verfügbar ist, kann bei der Krankenkasse des Patienten ein Antrag auf Behandlung mit CAR-T-Zellen aus der Uniklinik Köln gestellt werden.
Die Herstellungsprozesse wurden von Anfang an mit den arzneimittelrechtlich zuständigen Aufsichtsbehörden – Bezirksregierung Köln und Paul-Ehrlich-Institut – abgestimmt und im Rahmen einer zweitägigen Inspektion vor Ort abgenommen. Da es sich um gentechnische Arbeiten handelt, musste auch hierfür im Vorfeld eine behördliche Genehmigung eingeholt werden.

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Univ.-Prof. Dr. Christoph Scheid, Uniklinik Köln, Klinik I für Innere Medizin


Weitere Informationen finden Sie unter
https://innere1.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/car-t-zell-therapie/

Hyperthrope obstructive Kardiomyopathien

Ziel der Forschungskooperation ist es, die Therapie der hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie zu optimieren und an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anzupassen. 

Dafür nutzen die Forschenden das prospektive Register TranslatiOnal Registry for CardiomyopatHies-Plus (TORCH-Plus-DZHK 21) des DZHK, das systematisch medizinische Daten von inzwischen mehr als 4.000 Patienten mit Herzmuskelerkrankungen an über 20 Standorten in Deutschland erfasst.

Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und das forschende Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb haben sich zusammengeschlossen, um im Rahmen des TORCH-Plus-Registers die Behandlung der hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM) zu untersuchen.

Bei dieser chronischen, progredient verlaufenden Erkrankung des Herzmuskels besteht ein hoher medizinischer Bedarf an innovativen therapeutischen Interventionen. Im Fokus der Forschungskollaboration steht die wissenschaftliche Beobachtung von Patienten, denen im klinischen Alltag ein neuartiges Medikament zur Behandlung der HOCM verschrieben wurde. Dabei werden Effektivität, Verträglichkeit, Nebenwirkungen sowie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten erfasst und ausgewertet. Ziel ist es, diese Daten unter „Real-life“-Bedingungen zu evaluieren.

Das TORCH-Plus-Register des DZHK ist das weltweit größte prospektive Register seiner Art. Seit 2014 erfasst es systematisch medizinische Daten von inzwischen mehr als 4.000 Patienten mit Herzmuskelerkrankungen an über 20 klinischen Standorten in Deutschland. „Durch das Register können wir die reale Anwendung von Medikamenten genau beobachten und mit anderen Behandlungsmethoden vergleichen“, erklärt Dr. Johannes Trebing, Koordinator des DZHK-TORCH-Registers am Universitätsklinikum Heidelberg.

Im Rahmen der Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb werden spezifisch und anonymisiert Daten zu Patienten mit HOCM erhoben, darunter ihre klinischen Verläufe, mögliche Nebenwirkungen und die Verträglichkeit der Therapie im Alltag. „Seit über 70 Jahren engagiert sich Bristol Myers Squibb im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit dem Ziel, das Leben von Patienten durch Forschung und Wissenschaft zu verbessern. Die Zusammenarbeit zwischen dem DZHK und Bristol Myers Squibb baut eine Brücke zwischen klinischer Forschung und Patientenversorgung. Damit können wir erreichen, dass neue Therapien auch unter Praxisbedingungen auf den Patientennutzen hin evaluiert werden“, sagt Narinder Bhalla, MD, FACC, FSCAI, Senior Vice President Worldwide Medical, Head of Cardiovascular and Established Brands bei Bristol Myers Squibb.

In der TORCH-Register-Datenbank werden Daten von Patienten mit Herzmuskelerkrankungen erfasst, die sich nicht auf einen vorausgegangenen Herzinfarkt zurückführen lassen und bei denen eine erbliche Veranlagung oder eine Entzündung des Herzmuskels zugrunde liegen kann; über die molekularen Ursachen dieser Erkrankungen ist bislang wenig bekannt: „Das Register bietet eine einzigartige und umfassende Datenbasis für klinische Studien und Forschungsvorhaben, um neue Therapien langfristig zu evaluieren und bestehende Behandlungsmethoden weiterzuentwickeln“, so Prof. Dr. Benjamin Meder, wissenschaftlicher Leiter des TORCH-Registers und des Instituts für Cardiomyopathien am Universitätsklinikum Heidelberg. „Es hat sich zu einem wertvollen und effektiven Instrument in der kardiologischen Forschung entwickelt. 


Dies ist nur durch die vielen mitwirkenden Wissenschaftler und Zentren möglich, denen der besondere Dank gilt. Auch Zentren außerhalb des DZHK sind herzlich eingeladen, am neuen TORCH-Modul teilzunehmen“, so Meder weiter.

Über die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie

Die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) ist eine chronische, progredient verlaufende Erkrankung, bei der es aufgrund der übermäßigen Kontraktilität des Herzmuskels und der verringerten Füllkapazität des linken Ventrikels zu Problemen in der Blutzirkulation und infolgedessen zu beeinträchtigenden Symptomen und Herzfunktionsstörungen kommen kann. 

Eine hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) kann erblich bedingt sein und in jedem Alter auftreten. Für gewöhnlich werden Patienten im Alter zwischen 40 und 60 Jahren diagnostiziert, wobei in über 50 % der Fälle eine erbliche Veranlagung vorliegt. Schätzungen zufolge ist weltweit etwa 1 von 500 Menschen von HCM betroffen, wobei die Erkrankung bei vielen Patienten unerkannt bleibt und/oder asymptomatisch verläuft.

Bei der hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM), der häufigsten Form der HCM, wird der linksventrikuläre Ausflusstrakt (LVOT), über den das Blut das Herz verlässt, durch den vergrößerten Herzmuskel verengt. In der Folge kann es zu einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und – wenn auch selten – plötzlichen Herztod kommen. Die häufigste Ursache der HOCM sind Mutationen der Herzmuskelproteine des Sarkomers.

Über Bristol Myers Squibb

Bristol Myers Squibb ist ein weltweit tätiges BioPharma-Unternehmen, das sich die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung innovativer Medikamente zur Aufgabe gemacht hat, die Patienten dabei helfen, schwere Erkrankungen zu überwinden.