Medizin am Abend Berlin Fazit: Neue BZgA-Studie: Suchtmittelkonsum junger Menschen rückläufig
In Berlin wurden die zentralen Studienergebnisse der repräsentativen Befragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vorgestellt: Die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen liegt schon seit längerem auf historisch niedrigem Niveau, jetzt ist das Rauchen auch bei den 18- bis 25-Jährigen deutlich rückläufig. Regelmäßiger Alkoholkonsum nimmt unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin kontinuierlich ab. Die Verbreitung des Rauschtrinkens ist immer noch zu hoch.
- Und es konsumieren zu viele junge Erwachsene die illegale Droge Cannabis.
Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: KBV
Marlene Mortler: „Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zeigen, dass wir in der Drogen- und Suchtprävention auf dem richtigen Weg sind. Das Rauchen gehört in Deutschland längst nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen.
Die auf Prävention ausgerichtete Tabakpolitik der Bundesregierung zeigt Wirkung. Aber wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nach-lassen: Zum 1. April dieses Jahres haben wir verpflichtende Bildwarnhinweise auf Zigaretten-packungen eingeführt.
Außerdem brauchen wir ein Verbot der Tabakaußenwerbung.
Die Wissenschaft zeigt, dass Tabakwerbeplakate gerade junge Menschen ansprechen.
Beim Alkohol ist die langfristige Entwicklung erfreulich: Jugendliche und junge Erwachsene trinken weniger Alkohol. Sorgen bereitet mir nach wie vor das Rauschtrinken.
Zudem zeigen die neuen Zahlen, wie verbreitet der Cannabiskonsum unter Jugendlichen ist. Wer in dieser Situation die vollumfängliche Legalisierung von Cannabis fordert, der sorgt dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint greifen!“
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, bemerkt: „Die Studie der BZgA zum Suchtmittelkonsum junger Menschen zeigt insgesamt positive Entwicklungen. Nachdem die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen schon seit längerem auf historisch niedrigem Niveau liegt, ist das Rauchen auch bei den 18- bis 25-Jährigen deutlich rückläufig.
Auch die tendenziell positiven Trends beim Alkoholkonsum zeigen, dass breit angelegte Präventionsmaßnahmen und Informationsangebote, wie unter anderem die BZgA-Kampagne ‚Alkohol? Kenn dein Limit.‘, wirken.
Besorgniserregend ist allerdings die noch immer hohe Zahl junger Menschen, die Rauschtrinken praktizieren.
Außerdem konsumieren noch zu viele junge Erwachsene die illegale Droge Cannabis.“ Den Studienergebnissen zufolge rauchen aktuell 7,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Raucherquote liegt damit in dieser Altersgruppe auf dem niedrigsten Stand aller Studien, die die BZgA seit den 1970er Jahren durchgeführt hat.
- Gleichzeitig stieg die Zahl der Jugendlichen, die in ihrem Leben noch nie geraucht haben, weiter an und liegt nun mit 79,1 Prozent auf dem höchsten Stand.
Bei den illegalen Drogen ist Cannabis nach wie vor die mit Abstand am meisten konsumierte Substanz. 9,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erklären, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bereits 34,5 Prozent. In dieser Altersgruppe ist allerdings die Zahl derjenigen, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben (Lebenszeitprävalenz) weitaus niedriger: sie liegt bei Ecstasy bei 4,0 Prozent, für Amphetamine ebenfalls bei 4,0 Prozent, für Kokain bei 2,9 Prozent sowie bei den neuen psychoaktiven Substanzen, den sogenannte „Legal Highs“ bei 2,2 Prozent.
- Im Rahmen der Befragung wurde erstmals auch die Lebenszeitprävalenz von Crystal Meth erfragt.
- Hier geben 0,6 Prozent der
18- bis 25-Jährigen an, die Substanz schon einmal in ihrem Leben
konsumiert zu haben.
Für die Drogenaffinitätsstudie 2015 wurden 7.004 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum von März bis Juni 2015 befragt.
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