Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: ENHANCE – Teilnehmer für Trauma-Behandlungsstudie nach Gewalt oder Missbrauch in Kindheit und Jugend gesucht
BMBF-geförderte Studie erforscht Behandlungsverfahren für die Posttraumatische Belastungsstörung
Menschen, die als Kinder oder Jugendliche Opfer von Gewalt oder
Missbrauch wurden, spüren die Folgen dieser traumatischen Erfahrungen
häufig noch im Erwachsenenalter. Eine nicht selten auftretende
Traumafolgestörung ist die sogenannte Posttraumatische
Belastungsstörung (PTBS). Die PTBS ist unter anderem durch
unwillkürliches Wiedererleben der traumatischen Erfahrungen in Form von
sich aufdrängenden Erinnerungen an das Trauma und Albträumen
gekennzeichnet. Auch die Vermeidung von traumabezogenen Reizen und
Gedanken ist ein Merkmal. Intensive Schuld- und Schamgefühle sowie
starke körperliche Reaktionen wie erhöhte Schreckhaftigkeit stellen
ebenfalls Symptome einer PTBS dar.
Für die PTBS existieren mehrere effektive psychotherapeutische
Behandlungsverfahren, deren Wirksamkeit noch weiter verbessert werden
soll. Die ENHANCE-Studie ist eine bundesweite, durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte
Behandlungsstudie, in der zwei Behandlungsverfahren für die PTBS
miteinander verglichen werden: die traumafokussierte psychodynamische
und die traumafokussierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung.
Sowohl die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie der Universitätsmedizin als auch die Forschungs- und
Lehrambulanz der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beteiligen sich an der
multizentrischen ENHANCE-Behandlungsstudie.
Aktuell werden weitere Interessierte für eine Behandlung im Rahmen der
ENHANCE-Behandlungsstudie gesucht. Interessierte sollten zwischen 18 und
65 Jahre alt sein, unter Symptomen einer PTBS leiden und in der
Kindheit und/oder der Jugend körperliche oder sexualisierte Gewalt durch
eine Bezugs- oder Autoritätsperson erlebt haben.
Beide in ENHANCE eingesetzte Behandlungsverfahren umfassen 24
Therapiesitzungen. Da es sich um eine wissenschaftliche Studie handelt,
ist es notwendig, dass die Teilnehmenden zufällig einem der beiden
Verfahren oder einer Wartegruppe zugeteilt werden. Sollten Teilnehmende
in die Wartegruppe kommen, dürfen sie nach sechs Monaten selbst das
Behandlungsverfahren auswählen. Behandlungsort ist Mainz. Wenn jedoch
einer der anderen Studien-Standorte – Berlin, Dresden, Gießen oder Ulm –
geeigneter sein sollte, können wir gerne den Kontakt zu den anderen
Standorten vermitteln.
Personen, die an einer Teilnahme an der ENHANCE-Studie Interesse haben,
können per E-Mail über ENHANCE@uni-mainz.de oder per Telefon über 06131
17-6149 Kontakt zum Studienteam in Mainz aufnehmen und ihre
telefonischen Kontaktdaten sowie eine Erreichbarkeit hinterlassen. Das
Studienteam wird sich daraufhin zeitnah zurückmelden. Weitere
Informationen sind unter www.enhance-traumatherapie.de zu finden.
Weitere Links:
https://www.unimedizin-mainz.de/psychosomatik/forschung/psychotherapie-versorgun... - ENHANCE an der Universitätsmedizin Mainz
https://klipsy.uni-mainz.de/forschung/enhance/ - ENHANCE an der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie
Lina Krakau
Prof. Dr. med. Manfred Beutel
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin
und
Karoline Sophie Sauer
Prof. Dr. Michael Witthöft
Forschungs- und Lehrambulanz der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel.: 06131 17-6149
E-Mail: ENHANCE@uni-mainz.de
www.enhance-traumatherapie.de
Petra Giegerich Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Forum universitatis 3
55128 Mainz
Deutschland
Rheinland-Pfalz
Fax: 06131 39-24139
E-Mail-Adresse: idw@uni-mainz.de