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Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Magdeburg entdeckt vielversprechende Wirkstoffkombination

Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt zu den aggressivsten Krebserkrankungen mit einer sehr schlechten Prognose. Einer der Hauptgründe dafür ist die Fähigkeit der Tumorzellen, sich dem programmierten Zelltod (Apoptose) zu entziehen. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat nun eine neue Substanz entwickelt, die gezielt in diesen Mechanismus eingreift und die Wirksamkeit bestehender Krebstherapien verbessern könnte. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden im Fachjournal Communications Biology veröffentlicht.

Apoptose ist ein essenzieller biologischer Prozess, der sowohl die Entwicklung gesunder Organismen als auch die Eliminierung geschädigter oder entarteter Zellen steuert. Eine Fehlregulation dieses Mechanismus kann zur Entstehung zahlreicher Erkrankungen beitragen, darunter Krebs. „Alle Krankheiten in unserem Körper sind mit einer Fehlsteuerung der Apoptose verbunden. Um neue, spezifische Therapien zu entwickeln, ist es wichtig, Substanzen zu entwickeln, die die Apoptose entweder hemmen oder fördern“, erklärt Prof. Dr. habil. Inna Lavrik, Leiterin der Forschungsgruppe Translationale Entzündungsforschung an der Universität Magdeburg.

Neue Wirkstoffkombination verstärkt Tumorzelltod

Um gezielt in den Apoptosemechanismus einzugreifen, kombinierte das Forschungsteam computerbasierte Verfahren mit experimentellen Analysen. Im Zentrum der Studie stand das Protein c-FLIPL, ein wichtiger Regulator der Apoptose. Das Forschungsteam entwickelte den Wirkstoff FLIPinB, der gezielt an dieses Protein bindet und so einen wichtigen Prozess in Gang setzt: Er aktiviert das Enzym Caspase-8, das den Zelltod in Krebszellen auslöst. Durch diese gezielte Beeinflussung wird der natürliche Mechanismus der Apoptose reaktiviert, den Tumorzellen oft umgehen, um unkontrolliert weiterzuwachsen.

In der aktuellen Studie wurde FLIPinB außerdem mit zwei weiteren Medikamenten kombiniert, die bereits in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt werden: dem Chemotherapeutikum Gemcitabin und dem Mcl-1-Hemmer S63845. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Wirkstoffkombination die Bildung eines entscheidenden Proteinkomplexes – Komplex II – verstärkt, der den Zelltod in Tumorzellen auslöst. In Laborexperimenten führte diese gezielte Behandlung zu einer signifikanten Reduktion von Tumorzellen, während gesunde Zellen weitgehend unbeeinflusst blieben.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir durch die gezielte Beeinflussung der Apoptose-Regulatoren neue therapeutische Wege für Bauchspeicheldrüsenkrebs eröffnen können. Die Kombination aus FLIPinB, Gemcitabin und Mcl-1-Inhibitoren könnte die Wirksamkeit der Behandlung deutlich verbessern und gleichzeitig Nebenwirkungen reduzieren“, fasst Prof. Lavrik zusammen.

Die Erkenntnisse aus dieser Studie bieten eine vielversprechende Grundlage für weiterführende präklinische und klinische Untersuchungen. Langfristig könnte diese Strategie dazu beitragen, wirksamere und besser verträgliche Therapien für Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln.

Forschungsgruppe Translationale Entzündungsforschung:
Die Forschungsarbeit der Arbeitsgruppe Translationale Entzündungsforschung an der Universitätsmedizin Magdeburg zeichnet sich durch ihre interdisziplinäre Herangehensweise aus. Forschende aus den Bereichen Apoptose, Entzündungsforschung, Strukturbiologie, Pharmakologie und Systembiologie arbeiten gemeinsam an innovativen Ansätzen zur Krebsbekämpfung. In enger Kooperation mit weiteren Fakultäten der Universität Magdeburg und dem Max-Planck-Institut am Forschungszentrum Dynamische Systeme – Biosystemtechnik (CDS) nutzen sie mathematische Modellierung und experimentelle Medizin, um neue therapeutische Strategien zu entwickeln.

Die Forschung wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

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Prof. Dr. Inna Lavrik, Leiterin AG Translationale Entzündungsforschung, Forschungszentrum Dynamische Systeme (CDS), Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: +49 391 67-54767, Inna.lavrik@med.ovgu.de

Originalpublikation:
König C, Ivanisenko NV, Ivanisenko VA, Kulms D, Lavrik IN. Pharmacological targeting of caspase-8/c-FLIPL heterodimer enhances complex II assembly and elimination of pancreatic cancer cells. Commun Biol. 2025 Jan 3;8(1):4. doi: 10.1038/s42003-024-07409-6. PMID: 39753884; PMCID: PMC11698904.

Die neuen palliativmedizinischen Tageskliniken

 https://seele-tagesklinik.de/


Innovationsfondsprojekt SEELE: 

Bessere Versorgung für Palliativpatientinnen und -patienten
Gesundheitsministerin Müller würdigt bei Auftaktveranstaltung neue Versorgungsform / Aufbau von vier Tageskliniken in Potsdam, Rüdersdorf, Neuruppin und Eberswalde geplant

Mit einem Innovationsfondsprojekt soll in Brandenburg künftig die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Palliativversorgung geschlossen werden. Gesundheitsministerin Britta Müller gab bei einer Auftaktveranstaltung am heutigen Freitag in Potsdam den offiziellen Startschuss für das Projekt SEELE „Palliativmedizinische Tagesklinik – Selbstständigkeit und Lebensqualität“. Es sieht den Aufbau von zunächst vier palliativmedizinischen Tageskliniken an den Standorten Potsdam, Rüdersdorf, Eberswalde und Neuruppin vor, in denen Patientinnen und Patienten mit schweren Symptomen alle nötigen Therapien bedarfsgerecht und gebündelt angeboten bekommen, ohne stationär in einer Klinik aufgenommen oder spezialisiert ambulant behandelt werden zu müssen. Insbesondere in ländlichen Gegenden sollen damit Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen entlastet werden, weil lange Anfahrtswege für Untersuchungen und Therapien an verschiedenen Standorten damit entfallen.

Gesundheitsministerin Britta Müller: Schwerstkranke Menschen bedürfen einer besonders spezialisierten palliativmedizinischen Behandlung, die von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten kaum zu leisten ist. Als Folge müssen vor allem im ländlichen Brandenburg Patientinnen und Patienten häufig stationär aufgenommen werden, um alle nötigen Therapien zu erhalten. In diese Lücke wollen wir jetzt mit dem Innovationsprojekt SEELE stoßen. Künftig können wir an vier Standorten im Land gebündelt eine medizinische, therapeutische und psychosoziale Behandlung anbieten. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Bevölkerung immer älter wird und damit auch der Bedarf an Palliativversorgung steigen wird, ist dieses Konzept innovativ und zukunftsweisend!“

Die neuen palliativmedizinischen Tageskliniken sollen an folgenden Standorten entstehen:

·         Alexianer St. Josefs Krankenhaus, Potsdam

·         Immanuel Klinik Rüdersdorf, Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg, Rüdersdorf

·         GLG Werner Forßmann Klinikum, Eberswalde

·         ukrb - Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg, Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg, Neuruppin

Um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten, sollen in den palliativmedizinischen Tageskliniken Expertenteams unter anderem aus den Bereichen Palliativmedizin, Palliativpflege, Sozialer Arbeit und Psychoonkologie gebildet werden. Eine Koordinatorin oder ein Koordinator plant und organisiert eine bedarfsgerechte Behandlung der Patientinnen und Patienten.

Ziele des Projekts SEELE sind unter anderem eine Reduzierung vermeidbarer Krankenhausaufenthalte, ein effizienterer Einsatz von Ressourcen in der Palliativmedizin sowie eine bedarfsgerechtere Versorgung.

Das auf dreieinhalb Jahre angelegte Innovationsfondsprojekt SEELE wird durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss mit rund 5,2 Millionen Euro gefördert. Parallel wird es von der Medizinischen Hochschule Brandenburg „Theodor Fontane“ und der Technischen Universität Berlin evaluiert und von der JGM GmbH in Nuthetal administrativ begleitet. Weitere Partner sind die AOK Nordost als Konsortialpartner und die IKK Brandenburg und Berlin als Kooperationspartner.

Mehr Informationen im Internet:

https://seele-tagesklinik.de/

https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/seele.637