Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Klinik und Praxen als Team: MHH-Neurologie bietet neue ambulante Versorgungsform
Bessere Diagnostik und Therapie bei Multipler Sklerose und neuromuskulären Erkrankungen
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Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) erweitert ihr
Behandlungsspektrum bei seltenen oder schweren Erkrankungen mit
besonderem Krankheitsverlauf.
Für Menschen mit Multipler Sklerose und
neuromuskulären Erkrankungen gibt es an der Klinik für Neurologie jetzt
das Angebot der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV).
- Das
Besondere: Die Ärztinnen und Ärzte der Klinik arbeiten bei dieser
Versorgungsform mit niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten in
einem Team.
Durch die interdisziplinäre und sektorenübergreifende
Betreuung erhalten die meist schwerkranken Patientinnen und Patienten
eine hochwertigere ambulante Diagnostik und Therapie.

Bieten eine erweiterte Betreuung von Patientinnen und Patienten mit
Multipler Sklerose und neuromuskulären Erkrankungen: Professor
Skripuletz und Professorin Petri. Copyright: Karin Kaiser/MHH
Sektorenübergreifende Betreuung
„Wir haben auch vorher schon mit den niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzten sehr gut zusammengearbeitet, aber durch die neue ambulante
Versorgungsform wird das Ganze auf eine bessere Basis gestellt“, erklärt
Professor Dr. Thomas Skripuletz, Oberarzt an der Klinik für Neurologie
und Leiter der ASV für Multiple Sklerose (MS). Aktuell hat die Klinik
bei dem Projekt fünf Fachpraxen mit im Boot. Klinik und Fachpraxen
ergänzen sich gegenseitig bei der Betreuung der einzelnen Betroffenen.
„Darüber hinaus erlaubt die ASV eine andere Art der Leistungsabrechnung,
so können wir den Patientinnen und Patienten zusätzliche sinnvolle
Diagnostik und besser passende Therapien anbieten“, sagt Professor
Skripuletz.
Beispiele dafür sind erweiterte Laboruntersuchungen,
Magnetresonanztomografie (MRT) zur Darstellung von Weichteilgewebe,
Elektroenzephalogramm (EEG) zur Messung der Gehirnaktivität und
Elektromyografie (EMG) zur Untersuchung der elektrischen Aktivität im
Muskel.
Fortschritt für Betroffene
„Für Menschen mit seltenen oder schweren Erkrankungen mit besonderem
Verlauf ist die ASV insgesamt ein großer Sprung nach vorn“, sagt
Professorin Dr. Susanne Petri, kommissarische Direktorin der Klinik für
Neurologie und Leiterin der ASV für neuromuskuläre Erkrankungen.
Dazu
gehören beispielsweise:
Neuropathien,
Polyneuropathien,
Myopathien,
Amyotrophe Lateralsklerose,
neuromuskuläre Übertragungsstörungen.
„Es
kann vorkommen, dass in den Praxen eine tiefergehende Diagnostik
schwierig ist. Da können wir Unterstützung bieten. Gleichzeitig können
die Praxen von uns Forschungsergebnisse aus erster Hand bekommen“,
erläutert Professorin Petri.
Besondere vertragliche Bedingungen
Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung ist 2014 nach den
Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit den
gastrointestinalen Tumoren und der Tuberkulose gestartet und wird
seitdem ständig um weitere Krankheitsbilder ausgebaut. Die ASV gehört
nicht zur regulären vertragsärztlichen Versorgung. Die für jedes
Krankheitsbild definierten möglichen ärztlichen Leistungen werden
extrabudgetär bezahlt.
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Professorin Dr. Susanne Petri,
petri.susanne@mh-hannover.de
Professor Dr. Thomas Skripuletz,
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