Gesunde Zähne = niedriger Blutdruck


Medizin am Abend Fazit:

Gesunde Zähne = niedriger Blutdruck. Zahnarztbesuch senkt Herzinfarkt-und Schlaganfallrisiko


Menschen mit Parodontitis, einer bakteriellen
Zahnfleischentzündung, erleiden häufiger einen Herzinfarkt oder
Schlaganfall. In einer aktuellen Studie stellten Bluthochdruckforscher nun
fest, dass eine Behandlung der Parodontitis auch einen erhöhten Blutdruck
wieder absenken kann.

Bei Parodontitis entzündet sich das Zahnfleisch so stark, dass der
Zahnhalteapparat Schaden nimmt. Ohne Behandlung lockern sich die Zähne und
fallen mitunter sogar aus. Hinzu kommt: Menschen mit Parodontitis leiden
häufiger als jene mit gesunden Zähnen an Erkrankungen, die den ganzen
Körper betreffen. Dazu gehört neben Diabetes vor allem Bluthochdruck. Noch
ist der Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und der Zahnfleischerkrankung
nicht abschließend ergründet. „Sehr wahrscheinlich sind jedoch dieselben
Bakterien, die die Parodontitis auslösen, auch die Ursache für den
erhöhten Blutdruck und die vermehrten Herzinfarkte sowie Schlaganfälle“,
erläutert Dr. med. Johannes Baulmann, der die Abteilung für Angiologie der
Kardiologischen Klinik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in
Lübeck leitet.  

Die Erreger verteilen sich im ganzen Körper, so der Experte, und damit auch in den Blutgefäßen. „Dort regen sie entzündliche Prozesse an, die Gefäßwände werden fest und irgendwann sogar brüchig.“

Wie elastisch die Gefäße noch sind, können Forscher mittels der
Pulswellengeschwindigkeit messen.

Diese beschreibt, wie schnell die Druckwelle des Pulses die Arterien durchläuft. Eine hohe Pulswellengeschwindigkeit zeigt an, dass die Gefäße versteift sind – damit steigt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In einer Vorläuferstudie, deren Ergebnis kürzlich in der Fachzeitschrift PLOS One
veröffentlicht wurde, erforschte Baulmann gemeinsam mit anderen
Medizinern, dass Patienten mit Parodontitis steifere Gefäße haben und
einen höheren zentralen Blutdruck.

In der aktuellen Studie gingen sie der Frage nach, ob sich der
Bluthochdruck im Umkehrschluss mit besserer Zahngesundheit wieder absenkt.
Sie verfolgten dafür die Behandlungsfortschritte von 100 Patienten mit
Parodontitis. Nach zwölf Monaten stellten die Forscher fest, dass
Patienten mit erfolgreich bekämpfter Zahnfleischentzündung auch
elastischere Blutgefäße hatten. Und besonders eindrucksvoll war für sie,
dass der zentrale Blutdruck dieser Patienten gesunken war. „Die Studie
gibt erste Hinweise darauf, dass mit der Parodontitis-Behandlung Herz-
Kreislauf-Erkrankungen und mögliche Folgen wie Herzinfarkt oder
Schlaganfall reduziert werden könnten“, so Baulmann.

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