Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: MHH erwirbt Zertifikat „Sportkardiologie“ auf höchstem Level
Die Hochschule ist die einzige Einrichtung in Norddeutschland mit dieser Zusatzqualifikation.
Die Auszeichnung ist die Bestätigung für eine hohe fachliche Kompetenz bei der Betreuung von Menschen mit Herzerkrankungen sowie von Leistungssportlerinnen und -sportlern.
PD Dr. Kerling untersucht eine Sportlerin auf dem Fahrradergometer Karin Kaiser / MHH
Die Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat die Zusatzqualifikation „Sportkardiologie“ der Stufe 3 erworben. Das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bescheinigt der Klinik eine spezialisierte kardiologische Kompetenz in der Sportkardiologie auf höchstem Niveau.
Davon profitieren Patientinnen und Patienten mit Herzerkrankungen ebenso
wie Leistungssportlerinnen und -sportler.
Herzkranke und junge Spitzensportler
Bewegung und Sport haben eine große Bedeutung für die Herzgesundheit.
Körperliche Aktivität ist wichtig bei der Prävention und bei der
Therapie von kardialen Erkrankungen. „Regelmäßiges und strukturiertes
Training ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung“, erklärt
Privatdozent (PD) Dr. Arno Kerling von der Klinik für Rehabilitations-
und Sportmedizin. Er ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
sowie Leiter der Sportmedizin im Olympiastützpunkt Niedersachsen. In der
MHH untersucht er Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen
kardiologischen Erkrankungen und stimmt mit ihnen einen individuellen
Trainingsplan ab, unter anderem auch für den Rehasport. Im
Olympiastützpunkt begutachtet er mit seinem Team im Rahmen der
sportmedizinischen Grunduntersuchung rund 1.000 junge Athletinnen und
Athleten pro Jahr. Dort geht es beispielsweise darum, potenziell
bedrohliche kardiale Erkrankungen zu erkennen oder zu beurteilen, ob
Veränderungen am Herzen krankhaft oder „nur“ sportbedingt sind.
Beide profitieren
PD Dr. Kerling, der den Qualifizierungsprozess leitete, liebt beide
Patientengruppen:
„Das Schöne ist, dass sie beide sehr motiviert sind.
Die einen möchten ihre Gesundheit stabilisieren oder verbessern, die
anderen wollen ihren sportlichen Erfolg voranbringen.“ Von dem
Zertifikat „Sportkardiologie“ profitieren aus seiner Sicht beide
Gruppen. Die eine durch eine höhere Qualität in der medizinischen
Versorgung, die andere durch eine bessere kardiologische Betreuung
während der sportlichen Karriere.
Rezertifizierung nach sieben Jahren
Die MHH ist die einzige Einrichtung in Norddeutschland mit dem
Zertifikat „Sportkardiologie“.
Die Stufe 3 haben in ganz Deutschland nur vier Einrichtungen erreicht.
Das Curriculum der DGK orientiert sich an den Empfehlungen der European Association of Cardiovascular Prevention and Rehabilitation der European Society of Cardiology.
Stufe 3 umfasst das gesamte sportkardiologische Spektrum einschließlich der Beurteilung von Leistungssportlern.
Dementsprechend ist auch eine Weiterbildung geeigneter ärztlicher Kollegen für die Zusatzqualifikation „Sportkardiologie“ möglich.
Das Zertifikat muss nach sieben Jahren rezertifiziert werden.
PD Dr. Arno Kerling
kerling.arno@mh-hannover.de
Telefon (0511) 532-5328
Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Straße 1
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